DE1644871A1 - Schmiermittel fuer technische und industrielle Zwecke - Google Patents

Description

• Schmiermittel für technische und industrielle Zwecke Als Hilfsstoffe für technische und industrielle Zwecke, bei- spielsweise als Schmiermittel sowie zur Glanzgebung an metal- lischen Oberflächen können natürliche Öle eingesetzt werden, und zwar benutzte man bisher für derartige Verwendungsbereiche Dlivenöl, Erdnussöl, Baumwollsaatöl und Palmkernöl.
• Bei den Kaltwalzverfahren in der Metallindustrie bilden die verwendeten Schmierstoffe eine trennende Gleitschicht zwischen Walzen und Walzgut, wodurch deren unmittelbare Berührung ver- hindert und die Reibung vermindert wird.
• Auch als Schmiermittel für Schneidegattermaschinen, die vor allem in Brotbäckereien zum Schneiden von Broten in Scheiben verwendet werden, sind bisher fette Öle eingesetzt worden. Diesen Schmiermitteln kommt die Aufgabe zu, ein besseres Gleiten der rotierenden Messer zu bewirken, deren Verkleben und Verharzen durch die frischen Brotkrusten zu verhindern und ein einwandfreies Arbeiten der Schneidegatter zu gewähr- leisten. Als spezielle Forderung für derartige Schmiermittel gilt, dass sie eine hohe Stabilität gegen das Ranzigwerden besitzen. Das bis vor kurzem für diese Zwecke eingesetzte Paraffinum liquidum ist in verschiedenen Ländern durch die Lebensmittelgesetzgebung verboten worden. Auch die bisher verwendeten pflanzlichen Öle, wie Erdnussöl, Rüböl und ver- schiedene andere Öle haben den Anforderungen nicht genügt. Vor allem verursachen diese, wie schon erwähnt, nach kurzer Zeit störende Verharzungen an den Messern der Schneidemaschinen, wodurch in kurzen Abständen eine regelmässige sorgfältige Reini- gung erforderlich wird. Bei der Herstellung und Verwendung von Metallfolien, beispiels- weise Aluminiumfolien, ist der Einsatz von Hilfsmitteln angezeigt, durch die eine gute Trennwirkung und ein Schutz der Metallober- fläche erzielt und dieser Glanz verliehen wird. Derartige Metall- folien kommen in steigendem Masse als Verpackungsmaterial in Frage, wobei auch den geltenden Bestimmungen des Lebensmittelgesetzes Rechnung getragen werden muss.
• Es wurde nun gefunden, dass man auf den verschiedensten technischen Gebieten einsetzbare Schmiermittel, Mittel zur Behandlung von metallischen Oberflächen und ölige Zubereitungen für technische und industrielle Zwecke erhält, wenn man Fettsäureglyceridgemische durch Verestern von Gemischen gesättigter geradkettiger Fettsäuren mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 8 bis 1" Kohlenstoffatomen, mit mehrwertigen Alkoholen mit mindestens 3 Hydroxylgruppen, vorzugsweise Glycerin, herstellt. Die bei 00C noch flüssigen Estergemische sind den bisher auf den genannten Ge- bieten verwendeten Naturölen--überlegen, geruch- und geschmacklos, physiologisch unbedenklich und zeigen keine Ranziditätserscheinungen.
• Die den Estergemischen zugrundegelegten Fettsäuren können in be- liebigen Mengenverhältnissen in Form ihrer Esternin den Estergemischen enthalten sein. Die Estergemische können allein oder in Mischung mit anderen Ölen, sowiet deren Zusatz keine Nachteile er- bringt, eingesetzt werden.
• Beispiel 1:.
• Für die Behandlung von metallischen Oberflächen kann mit besonde- rem Erfolg beispielsweise ein Triglyceridgemisch mit der nachfol- gend aufgeführten Fettsäurezusammensetzung und Kennzahlen Verwen- dung finden: Capronsäure 'i Caprylsäure 49 Caprinsäure 36 ,% Laurinsäure 10 Myristinsäure 2 ,$ Säurezahl <@ 2 Verseifungszahl 331 Jodzahl 1 Hydroxylzahl 15 Dieses Triglyceridgemisch wird beim Walzvorgang mit Hilfe einer Walzenbürste auf die Aluminiumfolie aufgetragen, auf der sich auf Grund der sehr guten Verteilung zirka 1c)0 mg/m2 befinden. Beispiel 2 Beim Kaltwalzvorgang zum Walzen von Eisenblechen verschiedener Stärken wird der Mineralöl-Emulsion 15 $ des flüssigen Triglyceridgemisches, das folgende Kennzahlen und Fettsäurezusammensetzung aufweist, zugemischt: Caprylsäure ca. 45 Caprinsäure ca. 47 ;6 Laurinsäure ca. 8 Säurezahl__ 2 Verseifungszahl 329 Jodzahl 1 Hydroxylzahl 8 Bei Verwendung dieser Mischung ist nach einmaligem Umlauf kei- nerlei Reinigung des Leitungsnetzes notwendig. Das untersuche Triglyceridgemisch hat im Vergleich zu Palmöl folgende Kenn- zahlen:

  Triglycerid- Palmöl

  gemisch

  vor dem Einsatz:

  Säurezahl 2 6

  Peroxydzahl_ 0 2

  Triglycerid- Palmöl

  gemisch

  nach dem Einsatz:

  Säurezahl 5 20

  Peroxydzahl 2 18

  Während das Palmöl nach einem Umlauf erneuert werden muss, ist das nach der Erfindung angewendete Triglyceridgemisch zwei- bzw, dreimal einsetzbar.
• Beispiel 3: Beim Einsatz eines flüssigen Triglyceridgemisches als Schmier- mittel für Brotschneidemaschinen kann folgende Estermischung mit Erfolg Verwendung finden: Caprylsäure 50 ,$ Caprinsäure 42 Laurinsäure 8 Säurezahl 0,1 Verseifungszahl 330 Jodzahl 1 Hydroxylzahl 4 Während man bei Einsatz von Erdnussöl als Schniierniittel nach 8 Stunden die Brotschneidegatterniaschinen wegen Verharzung säubern muss, ist ein Einsatz der aufgeführten flüssigen Ester- geinische über einige Tage ohne Säuberung der Maschinen möglich.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Verwendung von Estergeniischen geradkettiger gesättigter Fett- säuren mit 6 bis 14, vorzugsweise 8 bis 12 Kohlenstoffatomen mit mehrwertigen Alkoholen mit mindestens 3 Hydroxylgruppen, vorzugsweise Glycerin, als Schmiermittel für technische und industrielle Zwecke und zur Oberflächenbehandlung von Metallen.