DE164470C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein mit Flüssigkeit gefüllter elastischer Radreifen, bei welchem der das Wasser oder eine andere Flüssigkeit enthaltende Hohlraum mit einem oder mehreren mit Preßluft gefüllten Zylindern verbunden ist, in denen ein oder mehrere freie Kolben oder eine elastische Scheidewand sich befinden, so daß auf die eine Seite die Flüssigkeit und auf

ίο die andere Seite die Preßluft einwirkt, zu dem Zweck, den Reifen elastisch zu machen. • Auf beiliegender Zeichnung zeigt:

Fig. ι ein mit einem solchen Reifen versehenes Rad in Ansicht und teilweise im Schnitt,

Fig. 2 und 3 zwei verschiedene Ausführungsformen im Querschnitt.

Der durch den Reifen c gebildete Hohlraum steht mit einem oder mehreren mit Preßluft gefüllten und auf der Felge b angeordneten Zylindern α in Verbindung. Die Zylinder können aus Stahl oder einem anderen Material angefertigt sein.

Die Zylinder α sind an ihren oberen Enden geschlossen und an ihren unteren Enden mit einem Rande d versehen, um den Kolben am Weitergehen zu hindern. In jedem dieser Zylinder befindet sich ein mit Dichtungsringen oder mit irgend einer anderen zum Abdichten geeigneten Vorrichtung versehener und leicht bewegbarer Kolben e.

Dieser Kolben kann auch durch eine oder mehrere aus elastischem Material, z. B. Gummi, hergestellte Scheiben e¹ ersetzt werden, welche, wie z. B. Fig. 3 zeigt, an dem Zylinder befestigt sind.

Ein Ventil/ dient zur Einführung der Luft in den durch den Boden des Zylinders α und den Kolben e oder die elastische Scheibe e¹ begrenzten Raum. Anstatt jedem Zylinder einzeln die Luft zuzuführen, können auch sämtliche Ventile mittels eines an der Radnabe befestigten und mit einem Ventil versehenen Hohlringes g gefüllt werden.

Ferner ist es nicht erforderlich, daß die Zylinder α unmittelbar auf der Felge sitzen, sie können auch an der Achse des Rades befestigt und mittels an den Speichen angeordneter Röhren oder auch mittels der Achse und der Speiche selbst mit dem Hohlraum des Reifens in Verbindung gebracht werden; in letzterem Falle müssen Achse und Speichen hohl sein.

Füllt man den Reifen unter Zuhilfenahme des Ventils h mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit, z. B. Glyzerin, so wird dadurch der Kolben e gehoben. Durch Zuführung von Druckluft durch die Ventile f hindurch wird alsdann dem Reifen die gewünschte Elastizität erteilt. Durch diese Anordnung werden somit die beim Fahren entstehenden Stöße durch die in den Zylindern α enthaltende Preßluft aufgenommen; je größer die Zylinder und demzufolge die zum Abhalten und Unterdrücken der Stöße dienende Luftmenge ist, um so ruhiger wird der Gang des Fahrzeuges sein.

Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform besteht aus zwei in Verbindung stehenden Zylindern α und i, die entweder von gleichem oder verschiedenem Rauminhalte sein können. Der Kolben e drückt hierbei auf die unter

ihm sich befindliche Flüssigkeit, während oberhalb des Kolbens j die Preßluft gelagert ist, die auf die obere Kolbenfläche dieses Kolbens drückt; dabei ist der durch die mit einer Stange fest miteinander, verbundenen Kolben begrenzte Zwischenraum ebenfalls mit Preßluft angefüllt, deren Dichtegrad ungefähr derselbe ist wie der von der über dem Kolben j sich befindlichen Preßluft.

ίο Da diese Ausführungsform zwei Kolben besitzt, so ist der Reibungskoeffizient bei derselben doppelt so groß als jener der zuerst erwähnteu Anordnung, in welcher nur ein Kolben verwendet ist; ferner wirkt auch die zwischen den beiden Kolben lagernde Preßluft gleichsam als Zwischenfeder. Diese Form ist deshalb ganz besonders für Lastwagen geeignet, denn infolge der vergrößerten Reibung werden die beim Fahren von Lastwagen entstehenden heftigen Stöße verringert; dieselben werden hierauf ferner auch durch die Wirkung der zwischen den Kolben eingepreßten Luft noch mehr abgeschwächt, so daß die über dem Kolben j sich befindende Preßluft hierbei keine stärkeren Stöße aufzunehmen und zu vernichten hat als bei einem gewöhnlichen Fahrzeuge.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Mit Flüssigkeit gefüllter elastischer Radreifen, dadurch gekennzeichnet, daß der die Flüssigkeit enthaltende Hohlraum des Reifens mit einem oder mehreren mit Preßluft gefüllten Zylindern (a) verbunden ist, in welchen ein oder mehrere freie Kolben (ej) oder eine elastische Scheidewand (e¹) sich befinden, so daß auf die eine Seite die Flüssigkeit und auf die andere Seite die Preßluft einwirkt, zu dem Zweck, den Reifen elastisch zu machen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.