DE16408C - Webstuhllade mit zwei- und mehrfacher Schützenbahn - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT."

KLASSE 86: Weberei.

(Connecticut, V. S. A.).

Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zum Weben zweier oder mehrerer Stücke zugleich, sowie zum Weben doppelseitiger Fabrikate, wie Doppelplüsch, Doppelsammet etc. mit einer einzigen Lade und einem Riet.

Zu diesem Zwecke ist bei einem Riet von gewöhnlicher Weite eine zweite Gleitbahn für einen besonderen Schützen in nachbeschriebener Art angeordnet:

In der beiliegenden Zeichnung stellt

Fig. ι eine Vorderansicht der neuen Lade und des Rietes dar;

Fig. 2 ist ein Querschnitt desselben;

Fig. 3 zeigt eine der neuen mit der Lade verbundenen Gabelzinken, welche die obere Schützenbahn bilden, in gröfserem Mafsstabe;

Fig. 4 und 5 zeigen eine Modification des Rietes in Vorderansicht bezw. Querschnitt durch Riet und Schützen;

Fig. 6 zeigt den bei dieser Modification angewendeten Schützen in Seitenansicht.

In Fig. ι und 2 bezeichnet A die Kopfschiene der Lade des Webstuhles mit dem Riet B; α ist die untere Schützenbahn und C eine Schützenkammer an jeder Seite. Diese Theile sind wie gewöhnlich angeordnet, nur ist die Kammer C an jeder Seite durch eine horizontale Wand c in zwei Hälften getheilt, wodurch die Kammern b b gebildet werden, deren jede zur Aufnahme eines Schützen dient.

An der Vorderseite der Kopfschiene A ist eine Platte d befestigt, deren Vorderfläche mit der der Kammern C in einer Ebene liegt.

Diese Platte trägt die Gabelzinken e von der in Fig. 3 zu ersehenden Form. Dieselben sind nach den Enden verjüngt, so dafs sie leicht durch die Kette gehen, und reichen mit ihrem umgebogenen Ende bis kurz vor die Stäbe des Nietes. Das untere, gegen das Riet gebogene Ende dient zur Herstellung der oberen Schützenbahn. Zu dem Zweck sind dieser Gabelzinken so viele angeordnet, dafs drei oder vier derselben auf eine Länge des Schützen kommen, so dafs dieser bei seiner Bewegung sicher unterstützt ist. Die Schiene d mit der Laufbahn für den oberen Schützen ist in verticaler Richtung für nöthige Fälle verstellbar; die hierbei angewendeten Schützen sind von gewöhnlicher Construction. Der zwischen den Gabelzinken und den Stäben des Rietes gelassene Raum ist grofs genug, um den Einschlufsfaden hindurch zu lassen, welcher nachdem durch das Riet angeschlagen wird. Beim Herstellen von Doppelplüsch oder Doppelsammet, wo drei Reihen Ketten erforderlich sind, geht der obere Schützen zu derselben Zeit durch das obere Fach als der untere seinen Weg macht, und beide Schufsfäden werden durch die Vorwärtsbewegung der Lade gleichzeitig angeschlagen. Beim Weben zweier einfacher Stücke ist die mittlere Kette natürlich nicht erforderlich.

In jedem Falle wird beim Vorwärtsbewegen der Lade die obere Schützenbahn aus dem oberen Fache über die Ebene des Gewebes gebracht, und da die Fächer zu gleicher Zeit gewechselt werden, wird der Schufsfaden von den Enden der Zinken e abgezogen und von dem Riet angeschlagen. Diese Position ist in Fig. 2 dargestellt; die Position der Lade und der Kettenfäden beim gröfsten Auszug der Lade nach rechts ist in punktirten Linien gezeichnet. Die oberen Kettenfäden müssen natürlich unter

dem oberen Querstück der Lade hindurchgehen, eventuell erhält dieses entsprechende Ausschnitte.

Bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten Modification sind die Stäbe ii des Rietes mit T-förmigen Vorsprüngen k in geeigneter Höhe versehen, welche in horizontaler Linie eine Leitbahn für den oberen Schützen bilden. Letzterer ist in Fig. 6 in Ansicht und in Fig. 4 im Querschnitt dargestellt, er hat eine Vertiefung / und aufgeschraubte Leisten m, welche über die Vorsprünge k am Riet passen, so dafs der durch den gewöhnlichen Schlagmechanismus bewegte Schützen auf den Vorsprüngen k leicht vor dem Riet entlang fährt. Der Vorgang beim Weben von Doppelsammet etc. ist derselbe als vorher, so dafs beide Schützen gleichzeitig bewegt werden. Beim Weben zweier einfachen Fabrikate ist der Webstuhl mit geeignetem Mechanismus zum Bewegen der zwei Ketten zu versehen. Die zuletzt beschriebene Leitbahn für den oberen Schützen kann auch in der Art abgeändert werden, dafs die Vorsprünge an den Stäben des Rietes T-förimige Ausschnitte haben und der Schützen einen Stab von entsprechendem Querschnitt führt, der in dieselbe pafst.

Bei einem Riet von entsprechender Weite können auch zwei oder mehr Schützenbahnen angeordnet werden. <<

Claims (3)

PATENT-Ansprüche:

1. Bei Webstühlen die Combination und Anordnung der schwingenden Lade mit Riet, versehen mit einer Schützenbahn über der gewöhnlichen, gebildet aus Gabelzinken, welche an einer stellbaren Platte am Obertheil der Lade befestigt sind und kurz vor den Stäben des Rietes endigen, in der Art und zu dem Zweck, wie beschrieben und dargestellt.

2. Bei Webstühlen die Combination und Anordnung eines Rietes, dessen Stäbe mit Vorsprüngen an einer Seite versehen sind, welche eine Leitbahn für einen zweiten Schützen bilden, wie beschrieben und dargestellt.

3. Die Combination und Anordnung des Schützens D, versehen mit der Furche / und aufgeschraubten Platten m, und des mit continuirlichen T-förmigen Vorsprüngen versehenen Rietes, über welche der Schützen gleitet, in der Art und für den Zweck, wie beschrieben und dargestellt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen..