DE1634413C - Einrichtung zum Ziehen von Rohren und Verfahren zur Wiedergewinnung eines Rohres - Google Patents
Einrichtung zum Ziehen von Rohren und Verfahren zur Wiedergewinnung eines RohresInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Ziehen von Rohren, insbesondere Vortreibrohren
für die Herstellung von Ortbetonpfählen, unter Verwendung einer auf das Rohr einwirkenden Drehvorrichtung
und einer hydraulischen oder pneumatischen, Kolben und Zylinder aufweisenden Ziehvorrichtung,
die mit einer das Rohr umschließenden Klemmvorrichtung versehen ist und in axialer Richtung
Kräfte auf das Rohr überträgt.
Bei der Herstellung von Ortbetonpfählen bestehen oft große Schwierigkeiten, das in den Baugrund
getriebene Vortreibrohr nach Herstellung des Ortbetonpfahles, d. h. nach dem Betonieren, wieder zu ziehen.
Die Reibung der inneren Mantelfläche des Vortreibrohres gegen den in dieses eingebrachten Preßbeton
sowie die Reibung der äußeren Mantelfläche gegen das Erdreich ist derart groß, daß das Herausziehen
des Vortreibrohres mit den bisher bekannten Ziehvorrichtungen bzw. Baggertypen zumindest zeitlieh
außerordentlich aufwendig ist. Auch der Einsatz entsprechend stärker ausgelegter Bagger und Ziehvorrichtungen
bringt hier keine Lösung, da der erforderliche Mehraufwand gleichfalls zu unwirtschaftlichen
Verfahren führt. Zufolge der bestehenden Schwierigkeiten wird es häufig sogar unmöglich, das
Bohrrohr zu ziehen, wobei im Baugrund zwangläufig verbleibende Rohre einen erheblichen finanziellen
Verlust bedeuten.
Bei einer bekannten Einrichtung der eingangs genannten Art können die Drehvorrichtung und die
Ziehvorrichtung nicht gleichzeitig arbeiten. Bei nicht erfolgender hin- und hergehender Drehbewegung des
Rohres während des Ziehvorganges erhöht sich aber zwangläufig die Haftreibung, und es werden noch
größere Ziehkräfte erforderlich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Ziehen von Rohren der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der die Drehvorrichtung und die Ziehvorrichtung gleichzeitig betätigbar
sind und bei der keine aufwendigen Geräte erforderlich sind.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Ziehvorrichtung als
Kolben einen feststehenden, vom Rohr durchgriffenen Ringkolben sowie ein darüber gestülptes Ringgehäuse
als Zylinder aufweist, das gegenüber dem Ringkolben verdrehbar ist, und daß an der Innenwand
des Ringgehäuses selbstspannende Keile paarweise zum Festklemmen des Rohres angeordnet sind.
Ein Vorteil dieser Rohrzieheinrichtung liegt in der Erreichung einer großen Zugkraft am Rohr bei
gleichzeitiger Drehbewegung des Rohres, wodurch die Haftreibung an der Rohraußenseite sowie gegebenenfalls
an der Rohrinnenseite, wenn Beton eingebracht ist, aufgehoben wird.
Zweckmäßig ist es, daß jedes Paar gegeneinander verschiebbarer Keile als in sich geschlossene Einheit
abnehmbar ist.
Es ist auch vorteilhaft, daß sich jedes Paar Keile nach innen am Rohr sowie nach außen gegen das
Ringgehäuse über senkrechte Berührungslinien abstützt.
Eine Ziehvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3 mit pneumatischem oder hydraulischem
Antrieb findet zusätzliche Anwendung bei einem bekannten Verfahren zur Wiedergewinnung
eines Rohres unter Verwendung einer Drehvorrichtung, mit der das Rohr ruckartig hin- und hergedreht
wird, wobei am Deckel am oberen Rohrende gleichzeitig Druckluft im Rohrinneren ständig nach oben
drückt und ebenfalls gleichzeitig ein Windenseil, ?das
in der Rohrachse am Deckel angreift, nach oben zieht.
Daraus ergibt sich der Vorteil, daß sich drei aufwärts wirkende Kräfte addieren und die Schlagwirkung
der Drehvorrichtung gleichzeitig das Rohr einige Zentimeter hin- und herbewegt, also die Haftreibung
aufhebt.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung, und es zeigt
Fig.A einen Längsschnitt durch ein Rohr und eine Einrichtung zum Ziehen des Rohres und
Fig. B die Draufsicht auf die Einrichtung nach
F i g. A mit quergeschnittenem Rohr.
Der Ringkolben α mit dem Ringgehäuse b wird auf das Erdreich aufgesetzt und dann die Keile/1
und d, die eine in sich geschlossene Einheit sind, am Rohrumfang eingesetzt.
Anschließend wird das Ringgehäuse b durch eine Zuleitung z. B. mit Preßluft beschickt. Das Ringge-
häuseö wird nach oben gedrückt, wobei sich der
Ringkolben α mit seinem Abstellring gegen das Erdreich abstützt. Während sich das Ringgehäuse b hebt,
verkeilen sich zunächst die Keile d gegen das Rohr g, dann wird das Rohr g unter gleichzeitiger Drehbewegung
von einigen Zentimetern am Umfang aufwärts bewegt, bis das Ringgehäuse b mit dem Anschlagring
/ an der Unterseite des Ringkolbens α anschlägt. Die Drehung des Rohrs g von einigen Zentimetern
am Umfang wird dadurch gewährleistet, daß sich das Ringgehäuse b dem Ringkolben α gegenüber
verdrehen kann, zumal oberhalb der Kolbendichtungen ein ständiger Schmiermittelvorrat gehalten werden
kann, der die Reibung zwischen Ringgehäuse δ und Dichtungen sehr niedrig hält. Danach wird die
Preßluft abgelassen, das Ringgehäuse b senkt sich auf den Ringkolben α ab, und die Keile d rutschen ebenfalls
zufolge ihres Eigengewichtes nach. Das Ringgehäuse b wird wieder mit Preßluft beschickt und so
ίο der Vorgang wiederholt, bis das Rohr g gelöst ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Einrichtung zum Ziehen von Rohren, insbesondere Vortreibrohren für die Herstellung von
Ortbetonpfählen, unter Verwendung einer auf das Rohr einwirkenden Drehvorrichtung und
einer hydraulischen oder pneumatischen, Kolben und Zylinder aufweisenden Ziehvorrichtung, die
mit einer das Rohr umschließendem Klemmvorrichtung versehen ist und in axialer Richtung
Kräfte auf das Rohr überträgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Ziehvorrichtung als
Kolben einen feststehenden, vom Rohr (g) durchgriffenen Ringkolben (a sowie ein darüber gestülptes
Ringgehäuse (b) als Zylinder aufweist, das gegenüber dem Ringkolben (a) verdrehbar
ist, und daß an der Innenwand des Ringgehäuses (b) selbstspannende Keile {d und A) paarweise
zum Festklemmen des Rohres (g) angeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Paar gegeneinander verschiebbarer
Keile (d und A) als in sich geschlossene Einheit abnehmbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich jedes Paar Keile
(d und A) nach innen am Rohr (g) sowie nach außen gegen das Ringgehäuse (Jb) über senkrechte
Berührungslinien abstützt.
4. Verfahren zur Wiedergewinnung eines Rohres unter Verwendung einer Drehvorrichtung, mit
der das Rohr ruckartig hin- und hergedreht wird, wobei am Deckel am oberen Rohrende gleichzeitig
Druckluft im Rohrinneren ständig nach oben drückt und ebenfalls gleichzeitig ein Windenseil,
das in der Rohrachse am Deckel angreift, nach oben zieht, gekennzeichnet durch die zusätzliche
Anwendung einer Ziehvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit pneumatischem oder
hydraulischem Antrieb.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ0031507 | 1966-08-10 | ||
DEJ0031507 | 1966-08-10 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1634413A1 DE1634413A1 (de) | 1971-10-07 |
DE1634413C true DE1634413C (de) | 1973-07-12 |
Family
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