DE1632087C - Verfahren und Werkzeug zum Vorbereiten von Fleischvierteln für ein Ausbeinen auf selbsttätigen Maschinen - Google Patents

Verfahren und Werkzeug zum Vorbereiten von Fleischvierteln für ein Ausbeinen auf selbsttätigen Maschinen

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DE1632087C
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English (en)
Inventor
Georges Marseille Aubert (Frankreich)
Original Assignee
N. Schlumberger & C ie., Guebwiller, Haut-Rhin (Frankreich)
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und ein Werkzeug zum Vorbereiten von Fleischvierteln für ein Ausbeinen auf selbsttätigen Maschinen, wobei die Tierhälften am Hinterbein aufgehängt sind. .
Es sind bereits derartige Maschinen bekannt, bei denen die" Tierhälften an einem Hinterbein aufgehängt sind, um die Vorbereitung zur weiteren Verarbeitung der einzelnen Teile vorzunehmen. Da bei diesen bekannten Methoden der Verlauf der Wirbel- xo säule und der Verlauf der Knochen des Vorderviertels gebogen, d. h. nicht geradlinig is't, ist die Vorbereitung der zerlegten Viertel auf üblichen Maschinen, wenn überhaupt, nur sehr schwer durchzuführen, da bei diesen Maschinen ein geradliniger Verlauf der Knochen vorausgesetzt ist. Dies gilt, wie bereits gesagt, sowohl für die Wirbelsäule als auch für die Schulterknochen und Beinknochen des Vorderviertels.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Werkzeug zu schaffen, mit dem die Vorbereitung so erfolgt, daß den selbsttätigen Maschinen zum Entbeinen Viertel mit geradlinigem Knochenverlauf angeboten werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei noch warmer Tierhälfte einerseits das Vorderbein zum Hinterbein angehoben und in angehobenem Zustand gehalten wird und andererseits die Halsnerven getrennt und die Wirbelsäule in der Höhe des Halsstücks etwa neben dem Brustansatz in V-förmigem Schnitt durchtrennt wird.
Ein weiteres Merkmal des Verfahrens besteht darin, daß das angehobene Vorderbein in der sogenannten Dünnung der Tierhälfte eingehakt wird. Zufolge dieser Verfahrensmaßnahmen nimmt die Tierhälfte unter der Wirkung ihres Eigengewichtes eine Form an, bei der die Wirbelsäule geradlinig verläuft und ebenso die Knochen des Vorderviertels praktisch geradlinig ausgerichtet sind, so daß die Entbeinung auf einer selbsttätigen bekannten Maschine keine Schwierigkeiten bereitet.
Das zur Durchführung' des Verfahrens dienende Werkzeug besteht aus einem Halteelement und einem Haken und kennzeichnet sich dadurch, daß das Halteelement als eine aus einem weichen schleifenförmigen Bindeglied bestehende Aufhängevorrichtung ausgebildet ist, die unter das Vorderbein geführt wird, wobei zwei Stränge mit ihren Enden an dem Haken befestigt sind. ■ ·"
Das Werkzeug kennzeichnet sich weiter dadurch, daß eine Zange zum Trennen des Halsnervs und zum Einkerben der Wirbelsäule vorgesehen ist, die zwei zueinander bewegliche Backen aufweist, wobei eine Fläche der sich gegenüberliegenden Backen mit einem Ansatz und die andere Fläche mit einer Gratschneide und mit einem Einkerbdorn versehen sind, so daß die Schneide und der Dorn bei geschlossener Zange gegen den Ansatz anliegen.
Schließlich ist noch wesentlich, daß der Einkerbdorn ein ausgehöhltes prismenartiges Element, vorzugsweise von dreieckigem Querschnitt ist, dessen freies Ende scharfkantig ausgebildet ist.
Die Zeichnungen zeigen eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung, und es zeigt
F i g. 1 eine Aufhängevorrichtung für das Vorderbein in gehobener Stellung,
F i g. 2 eine Schneidezange zum Trennen des Halsnervs und zum Einkerben der Wirbelsäule und
Fig. 3 bis 6 die verschiedenen Stufen des Verfahrens.
Die in Fig. 1 gezeigte Aufhängevorrichtung wird durch ein schleifenförmiges Bindeglied 1, z. B. ein Lederband od. dgl. gebildet. Das Bindeglied weist zwei Stränge 2,3 auf, die miteinander verbunden und fest aneinander befestigt sind, z. B. durch einen Ring 4, der mit einem spitzen Haken 5 eine Einheit bildet.
Die ih der Fig. 2 dargestellte Zange weist zwei zueinander bewegliche Backen 11,12 auf, die sich voneinander entfernen und einander nähern können. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel^ sind die beiden Backen auf der Achse 13 schwenkbar gelagert und weisen Verlängerungen 16,17 auf, welche in Griffe 18,19 auslaufende Bedienungsarme bilden. '
Der Teil der Backe 11, welcher der anderen Backe 12 gegenüberliegt, weist einen Ansatz auf, der in diesem Ausführungsbeispiel eben ist und eine auf der Backe 11 angefügte Platte 21 bildet.
Die Seite der "Backe 12, die sich gegenüber vom Ansatz21 der Backeil befindet, weist eine Grat- zuschneide 23 und einen Einkerbdorn 24 auf. Der eine V- ί dreieckige Schnittfläche bildende Einkerbdorn 24 arbeitet wie ein Ausschneideeisen, d. h. er ist' hohl ausgebildet, um die Wirbelsäule in der Form eines »V« zu durchschneiden, so daß die beiden Schenkel des »V« wieder zusammentreffen können, wodurch der Verlauf der Wirbelsäule durch ihr eigenes Gewicht begradigt wird.
Die dreieckige Form des Einkerbdornes 24 ist einer Röhrenform vorzuziehen, weil Versuche ergeben haben, daß die Wirbelsäule und das Halsstück, wenn sie einmal steif geworden sind, sich beim Ausbeinen besser halten, wenn der Schnitt der Wirbelsäule gei ade und einwandfrei ist. Die Kante der Gratschneide 23 drückt gegen den Ansatz 21 des anderen Schenkels, wenn die Zange geschlossen ist. Die Kanten des Einkerbdornes 24 drücken gleichermaßen bei geschlossener Zange gegen den Ansatz 21.
Bei der Verwendung des Geräts wird wie folgt vorgegangen:
Eine zubereitende Tierhälfte 31 wird mit dem Hinterbein 32, z. B. durch einen Haken 33 aufgehängt. Die Wirbelsäule 34 zeigt in der Nähe der Schulter einen kurvenförmigen Teil 34 A, dessen Krümmung im Verhältnis sehr stark ausgeprägt ist.
Die erste Arbeitsstufe besteht darin, das Vorderbein 36 hochzuheben und es mittels einer in F i g. 1 gezeigten Aufhängevorrichtung 1 in hochgehobenen Zustand zu ■ bringen und zu halten. Der Haken 5 greift dabei in die sogenannte Dünnung 38 der Tierhälfte 31 ein. Die Länge der Aufhängevorrichtung 1 ist so bemessen, daß die Schulter und das Vorderbein 36 die in der Fig. 4 dargestellte Stellung einnehmen, wobei die hintereinanderliegenden Knochen 41,42,43 in einer Geraden liegen.
Durch die in Fig. 2 dargestellte Zange wird zunächst der Halsnerv44 durchtrennt (Fig. 5) und darauf eine Einkerbung in Höhe des Halsstücks 45 (siehe insbesondere Fig. 6) in der Wirbelsäule 34 an einer Stelle durchgeführt, die sich auf der Höhe des Halsstücks befindet. Diese Einkerbung in Höhe des Halsstücks 45 nimmt auf Grund der Gestalt des Einkerbdornes 24 der Zange die Form eines offenen »V«s in Richtung zum Brustansatz des Viertels an.
Die Fig. 5 zeigt die Art, wie die Zange gesetzt wird, um den Halsnerv zu trennen und die Wirbel-
säule einzukerben. Dagegen zeigt die Fig. 6 den durchschnittenen Nerv 44, bei 44^4 und die Einkerbung in Höhe des Halsstücks 45 der Wirbelsäule. Vorausgesetzt, daß die Tierhälfte noch warm ist — eine unentbehrliche Voraussetzung zur Durchführung des Verfahrens — nimmt die Wirbelsäule 34 der Tierhälfte 31 unter der Wirkung des Eigengewichts eine lotrechte, geradlinig verlaufende Gestalt an (F i g. 6). Diese Form wird beibehalten, auch wenn die Viertel abgekühlt worden sind, wodurch ein späteres Ausbeinen auf einer selbsttätigen Maschine möglich ist. • Es ist noch zu bemerken, daß der durch die Schulter 35 und das Vorderbein gebildete "Abschnitt auch eine deutlich geradlinig verlaufende Gestalt bildet, die insbesondere für ein späteres maschinelles Aus- -.15 beinen günstig ist.
Das Trennen des Halsnervs 44 und das Einkerben der Wirbelsäule 34 wird bei Rindern in der Höhe des Halsstücks 45 und des Lendenstücks und bei Schafen u. dgl. an der dementsprechenden Stelle ao durchgeführt.
Die dargestellte und beschriebene Zange ist eine von Hand zu betätigende Zange. Es kann aber auch ein Werkzeug verwendet werden, das z.B. mechanisch, elektrisch oder pneumatisch gesteuert wird.

Claims (5)

Patentansprüche: .
1. Verfahren zum Vorbereiten von Tierhälften für ein Ausbeinen auf selbsttätigen Maschinen, wobei die Tierhälften am Hinterbein aufgehängt sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei noch warmer Tierhälfte einerseits das Vorderbein zum Hinterbein angehoben und in angehobenem Zustand gehallen wird und andererseits die Halsnerven getrennt und die Wirbelsäule in der Höhe des Halsstücks etwa neben dem Brustansatz in V-förmigem Schnitt durchtrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das angehobene Vorderbein in ■ der sogenannten Dünnung der Tierhälfte' eingehakt wird.
3. Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1* mit einem Halteelement und einem Haken, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement als eine aus einem weichen schleifenförmigen Bindeglied (1) bestehende Aufhängevorrichtung ausgebildet ist, die unter das Vorderbein (36) geführt wird, wobei zwei Stränge (2, 3) mit ihren Enden an dem Haken (5) befestigt sind.
4. Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Zange zum Trennen des Halsnervs (44) und zum Einkerben der Wirbelsäule (45), die zwei zueinander bewegliche Backen (11,12) aufweist, wobei eine Fläche der sich gegenüberliegenden Backen (11) mit einem Ansatz (21) und die andere Fläche mit einer Gratschneide (23) und mit einem Einkerbdorn (24) versehen sind, so daß die Schneide und der Dorn bei geschlossener Zange gegen den Ansatz anliegen.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Einkerbdorn (24) ein ausgehöhltes prismenartiges Element, vorzugsweise von dreieckigem Querschnitt ist, dessen freies Ende scharfkantig ausgebildet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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