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Die Erfindung betrifft ein Magnetometer zur Messung magnetischer
Felder und Feldgradienten mittels Sonden mit magnetisierbarem Kern, dessen Magnetisierungsschleife
durch ein Hilfswechselfeld bis zur Sättigung (nachfolgend kurz Sättigungsaussteuerung
des Kerns genannt) ausgesteuert wird.
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Derartige Magnetometer haben besondere Bedeutung bei der Messung
von planetaren und interplanetarnen magnetischen Feldern, der Restfelder und Koerzitivkräfte
ferromagnetischer Teile, von Werkstoffpermeabilitäten, der Abschirmwirkung von magnetischen
Feldschirmen, der Feldverteilung von Spulenanordnungen sowie zum Auffinden von ferromagnetischen
Körpern in nichtmagnetisierbaren Substanzen.
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Bekanntlich kann die Größe eines magnetischen Feldes Hm dadurch ermittelt
werden, daß die Magnetisierungsschleife eines magnetisierbaren Kerns durch ein Hilfswechselfeld
Hfl - erzeugt durch einen Hilfswechselstrom Ifl - bis über die Sättigung hinaus
ausgesteuert wird und die durch das Feld Hrn im Kern bewirkte Anderung der Induktion
Bk ausgewertet wird. Bild 1 veranschaulicht diesen Vorgang für den Fall eines Gleichfeldes
Hm als zu messendes Feld und eines sinusförmigen Hilfswechselfeldes HH. Kurve 1
stellt dabei die mittlere Magnetisierungsschleife eines hochpermeablen Kerns dar.
Kurve2 ist das sinusförmige Hilfswechselfeld H11, Kurve3 die Addition des sinusförmigen
Hilfswechselfeldes Hn mit dem Gleichfeld Hrn. Kurven 4 und 5 erhält man durch Spiegelung
der Kurven 2 und 3 an Kurve 1. Sie stellen den zeitlichen Verlauf der Induktion
Bk im Kem für Hm = O (Kurve 4) bzw. Hm 0 (Kurve 5) dar.
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Durch Diffenrenziation von Kurve 4 und 5 erhält man Kurve 6 (H, =
0) und Kurve 7 (Hm + 0).
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Üblicherweise wird eine Sonde (Bild 2) aus einem dünnen langen Streifen
aus hochpermeablem Material aufgebaut, über dem sich in Form konzentrischer Zylinderspulen
die Hilfs- und die Meßwicklung befinden. In der Meßwicklung wird eine dem Differentialquotienten
der Induktion Bk proportionale Spannung Um erzeugt. Diese wird bei den bisher bekanntgewordenen
Magnetometern auf unterschiedliche Weise verarbeitet, mit dem Ziel, eine dem zu
messenden Feld Hm proportionale Ausgangsgröße zu erhalten. - Das sogenannte Grundwellenverfahren
bleibt hier unberücksichtigt, da der magnetisierbare Kern nicht bis in die Sättigung
ausgesteuert wird (s. W. A. G eyger: nonlinear Magnetic Control Devices, New York,
Toronto, London, 1964; R. Kühne: Magnetfeldmessungen mit dem Eisenkernmagnetometer
nach dem Oberwellenverfahren, ATM V 392 ; USA.-Patente 2390051 und 2 252 059).
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Die bisher bekannten Magnetometer mit Sättigungsaussteuerung des
Kerns ermitteln die zu messende Feldstärke Hm aus der Sondenspannung Um entweder
durch Messung a) der Gesamtspannung, b) des Spitzenwertes oder c) der zweiten Harmonischen.
Die Meßspannung Um kann dabei von konstruktiv sehr verschieden ausgebildeten Sondentypen
wie Einzel- oder Mehrfachsonden, Brückensonden, Ringkernsonden oder Spaltsonden
geliefert werden.
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Zur Messung des Feldstärkegradienten werden mindestens zwei Einzelsonden
bzw. Brücken- oder Ringkernsonden elektrisch so geschaltet, daß der Gleichanteil
der von beiden Sonden gemessenen Feldstärke sich aufhebt und nur die Differenzfeldstärke
zur Anzeige gelangt.
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Zua): Ein Magnetometer, daß die Gesamtspannung einer Sonde verwendet,
ist bisher nur von I. M. Kelly angegeben worden(s.I.M. Kelly: Magnetic FieldMeasurement
with Peaking Strips, Rev. of Sci. Instr., 22 [1951], H. 4, S. 256).
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Hierzu wird die von einer einzelnen Sonde gelieferte Meßspannung
als Vertikalablenkung mit dem Hilfswechselstrom der Sonde als Horizontalablenkung
auf einem Elektronenstrahloszillographen sichtbar gemacht und das entstehende Schirmbild
zur Messung benutzt. Dieses verschiebt sich bei Einwirkung der unbekannten Feldstärke
in horizontaler Richtung. Aus der Größe der Verschiebung kann man die Größe der
Feldstärke ermitteln.
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Zub): Bei diesen Magnetometern, die zuerst von Vacquier (USA.-Patent
2 406 870) angegeben wurden, ist in jedem Fall eine Doppelsonde, Ringkernsonde oder
Brückensonde notwendig.
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Eine derartige Doppelsonde besteht aus zwei parallel nebeneinanderliegenden
Einzelsonden, deren Hilfs- und Meßwicklungen derart elektrisch geschaltet sind,
daß die Kerne zu gleichen Zeiten entgegengesetzt magnetisiert sind und die von beiden
Sonden gemeinsam gelieferte Meßspannung frei von ungeradzahligen Hermonischen wird.
Die Meßspannung enthält dann eine Folge von Impulsen, deren Höhe ein Maß für die
Feldstärke ist. Über eine Spitzenwertgleichrichtung können dann die Impulshöhen
direkt zur Anzeige gebracht werden.
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Es sind nun verschiedene Varianten in der Ausführung der Sonden möglich.
Ausführungen mit Brückensonden geben Tolles, Vaquier und Wykoff an (s. W.E. Tolles:
Applications of the saturable core magnetometer, Proc. of National Electron. Conf.,
III [1947], H 3, S. 504 bis 513; V. Vacquier, R. F. Simons, W. A. Hull: AMagneticAirborne
Detector..., Rev. of Sci. Instr., 18 [1947], H. 7, S. 483 bis.
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487; R.D. Wykoff: The Gulf Airborne Magnetometer, Geophysics, 13
[1948], S. 182).
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G. Muffly verwendet eine Doppelsonde, bei der die Meßwicklung beiden
Einzelsonden gemeinsam ist (G. Muffly: The Airborne Magnetometer, Geophysics, 12
[1946], H. 11, S. 321 bis 334). 0. Schmidt gibt eine Variante des Verfahrens an,
bei der eine Doppelsonde ausgangsseitig verstimmt wird (USA.-Patent 2560 132).
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Zuc): Am bekanntesten und am weitesten verbreitet sind die Magnetometer,
die die zweite Harmonische in der Meßspannung Um als Nachweis des zu messenden Feldes
Hm benutzen.
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Bei den Magnetometern mit Einzelsonde wird die Meßspannung auf eine
Verstärkeranordnung gegeben, die eine auf die zweite Harmonische abgestimmte Filteranordnung
enthält. Man erreicht dadurch, daß nur die zweite Harmonische genügend kräftig zur
Anzeige gelangt. Durch eine nachgeschaltete gesteuerte Gleichrichtung, die über
einen Frequenzverdoppler von der
Hilfswechselspannung gespeist wird,
erhält man eine Anzeige des unbekannten Feldes Hm nach Betrag und Richtung. Eine
derartige Anordnung beschreiben Rose und Bloom (P. C.
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Roste, I. N. Bloom: A saturated Core Recording magnetometer, Canad.
J. Res. A 28 [1950], S. 153 bis 163).
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Größere Anwendung hat die Doppel- oder Differenzsonde gefunden, bei
der zwei räumlich parallel neben- oder hintereinanderliegende Einzelsonden so geschaltet
sind, daß die beiden Einzelsonden zu gleichen Zeiten entgegengesetzt magnetisiert
sind und die von beiden Sonden gemeinsam gelieferte Meßspannung frei von ungeradzahligen
Harmonischen ist. Aus der gemeinsamen Meßspannung wird anschließend durch ein auf
die doppelte Hilfsfrequenz abgestimmtes Filter die zweite Harmonische herausgesiebt.
Die Amplitude der zweiten Harmonischen ist der zu messenden Feldstärke proportional.
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Um neben dem Betrag der Feldstärke auch die Richtung zu erhalten,
ist noch eine gesteuerte Gleichrichtung notwendig, deren Steuerspannung durch Frequenzverdopplung
der Hilfswechselspannung erzeugt wird.
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Bei diesen Magnetometern können die verschiedensten Sondentypen zum
Einsatz gelangen. So beschreiben Meek und Hector eine Anordnung, die eine Doppelsonde
mit gemeinsamer Meßwicklung verwendet (H.- J. Meer, F. S.
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Reactor: A A recording magnetic variometer, Canad. Journ. of Physics,
33 [1955], S. 364 bis 368), desgleichen Serson (P. H. Serson: An electrical recordingmagnetometer,
Canad. Journ. ofPhysics, 3 [1957], S. 1387 bis 1394). Förster verwendet hauptsächlich
den oben beschriebenen Sondentyp (F. Förster: Ein Verfahren zur Messung..., Zeitschrift
für Metallkunde, 46 [1955], H. 5, S. 358 bis 370). Meßanordnungen mit Ringkernsonden
werden von Aschenbrenner und Goubau sowie von Lawrence angegeben (H. Aschenbrenner,
G. Goubau: Eine Anordnung zur Registrierung..., Hochfrequenztechnik und Elektroakustik,
47 [1936], H.6; L.G. Lawrence: Elektronik für die Geophysik, Elektronik, 1964, H.
112 S. 323).
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Eine Meßanordnung mit Spaltsonde, die zum Abtasten der auf Magnetband
gespeicherten Aufzeichnungen dient, ist von Willaschek beschrieben worden (K. Willaschek:
Flußempfindlicher Wiedergabekopf in der Magnetspeichertechnik, Zeitschrift Messen,
Steuern, Regeln, 8 [1965], H. 3).
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Eine Meßanordnung nach dem Oberwellenverfahren mit Winkel sonden,
bei denen das Hilfswechselfeld und das zu messende Feld senkrecht zueinander stehen,
wodurch die ungeradzahligen Harmonischen wiederum unterdrückt werden, beschreibt
Palmer (T.M. Palmer: A small sensitiv Magnetometer, Proc. of I. E. E., II [1953],
S. 545 bis 550). Eine derartige Sondenanordnung ist auch patentiert (USA.-Patent
2 856 581).
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Einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Sondentypen nach
dem Oberwellenverfahren gibt Greiner (J. Greiner: Feldmessungen nach dem Oberwellenverfahren,
Nachrichtentechnik, 9 [1959], H. 4). Über
Methoden zur Anordnung der Sonden bei der
Messung des Feldgradienten wird von Mo r is und P eder sen ein Überblick gegeben
(R. M.
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Moris, B. Q. Pedersen : Design of a second Harmonic... Rev. of. Sci.
Instr. 32 [1961] H. 4, S. 444 bis 448).
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Den bisher von den verschiedensten Autoren angegebenen Verfahren
zur Messung der magnetischen Feldstärke mit Hilfe eines Magnetometers mit Sättigungsaussteuerung
des Kerns haftet gemeinsam als grundsätzlicher Nachteil an, daß eine digitale Anzeige
der gemessenen Feldstärke direkt nicht möglich ist, sondern nur durch Zwischenschaltung
eines Analog-Digitalwandlers. Dies bedingt aber nicht nur einen apparativen Mehraufwand,
sondern auch eine verminderte Meßgenauigkeit.
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Ein weiterer, allen bisher aufgeführten Magnetometern anhaftender
Nachteil ist, daß wegen der für die Gewinnung des Meßwerts erforderlichen Mittelwertbildung
die Grenzfrequenz der Meßanordnung stark herabgesetzt wird. Einer Abhilfe durch
Heraufsetzen der Frequenz der Hilfswechselspannung sind durch das starke Anwachsen
der Wirbelstromverluste Grenzen gesetzt. Die Grenzfrequenz wird besonders niedrig
bei den unter b) aufgeführten Verfahren, da hier eine Spitzengleichrichtung verwendet
wird. Bei den unter c) aufgeführten Verfahren liegt wegen der Verwendung von Filtern
die Grenzfrequenz wesentlich niedriger als die der Frequenz der Hilfswechselspannung.
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Insbesondere bereitet eine schnelle digitale Registrierung der Ausgangsgrößen
wegen des hohen technischen Aufwandes für schnelle Analog-Digitalwandler erhebliche
Schwierigkeiten.
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Ein weiterer Nachteil der unter c) aufgeführten Magnetometer ist
der unverhältnismäßig große technische Aufwand, da neben einem Trägerfrequenzverstärker
und einer gesteuerten Gleichrichtung noch ein Frequenzverdoppler benötigt wird.
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Das unter a) aufgeführte Magnetometer ist außerdem unempfindlich
und, falls man nicht mit Feldkompensation arbeitet, sehr fehlerhaft.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch direkte Zeitverschlüsselung
aus der Sondenspannung Urin die zu messende magnetische Feldstärke Hm bzw. den Feldgradienten
als Digitalwert zu gewinnen. Dadurch ist auf einfachem Wege eine digitale Anzeige,
Registrierung und Weiterverarbeitung sowie eine von Störungen und Nichtlinearitäten
der Ubertragungsstrecke freie Fernübertragung des Meßwertes möglich, und der apparative
Aufwand bei der Anzeige des Meßwertes läßt sich verringern.
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Die Aufgabe wird bei einer Sonde mit magnetisierbarem Kern und zwei
getrennten Wicklungen, bei der eine Wicklung mit Hilfe eines Wechselstroms 1N ein
HilfswechselfeldH, erzeugt, das die Magnetisierungsschleife des Kerns bis in die
Sättigung steuert und in der anderen Wicklung eine Meßspannung Um induziert, erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die induzierte Meßspannung Um differenziert wird und die durch
ein gegebenes, in Richtung der Sondenachse wirkendes magnetisches Feld Hm bewirkte
zeitliche Verschiebung des Nulldurchganges der differenzierten Meßspannung durch
direkte Zeitverschlüsselung als ein dem magnetischen Felde Hm entsprechender Digitalwert
gewonnen wird.
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Um den Zeitpunkt des Nulldurchganges der differenzierten
Meßspannung
eindeutiger zu markieren, wird in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die
differenzierte Meßspannung einem Spannungskomparator zugeführt, dessen Ausgangsspannung
im Nulldurchgang der differenzierten Meßspannung sprunghaft ihre Amplitude ändert.
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Damit der zeitliche Abstand zwischen zwei Spannungssprüngen entgegengesetzter
Richtung bei einem derartigen Magnetometer der Feldstärke direkt proportional ist,
werden in einer dritten weiteren Ausgestaltung der Erfindung zwei Anordnungen, jeweils
bestehend aus Sonde, Differenzierglied und Spannungskomparator, wobei die Hilfswechselfelder
der beiden Sonden entgegengesetzt gerichtet sind und die Sonden mit parallelliegenden
Achsen möglichst dicht beieinander angeordnet sind, an den Ausgängen der Komparatoren
elektrisch in geeigneter Weise gegeneinandergeschaltet.
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Damit der zeitliche Abstand zwischen zwei Spannungssprüngen entgegengesetzter
Richtung bei einem derartigen Magnetometer dem magnetischen Feldstärkegradienten
direkt proportional ist, werden in einer vierten weiteren Ausbildung der Erfindung
zwei Anordnungen, jeweils bestehend aus Sonde, Differenzierglied und Spannungskomparator,
wobei die Hilfswechselfelder der beiden Sonden gleichgerichtet sind und die Sonden
bei parallelliegenden Achsen in einem bestimmten Abstand zueinander angeordnet sind,
an den Ausgängen der Komparatoren in geeigneter Weise gegeneinandergeschaltet.
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Um die Empfindlichkeit einer Einzelsonde unter Erhaltung der Stabilität
des Nullpunkts zu steigern, wird in einer fünften weiteren Ausbildung der Erfindung
der Querschnitt des magnetisierbaren Sondenkerns nach Sondenmitte hin laufend derart
vermindert und jeweils die Hälfte der Hilfsfeldwicklungen an den Enden der Sonde
derart konzentriert, daß die Magnetisierung des Sondenkerns homogen ist.
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Damit neben der digitalen Anzeige und Registrierung der magnetischen
Feldstärke auch eine Anzeige oder Registrierung mittels eines der arithmetischen
Mittelwert einer Spannung messenden analogen Meß-oder Registriergerätes möglich
ist, wird in einer sechsten weiteren Ausbildung der Erfindung die differenzierte
Meßspannung einer Einzelsonde einem Spannungskomparator zugeführt, der im Nulldurchgang
der differenzierten Spannung bei konstanter Ausgangsspannungsamplitude die Polarität
der Ausgangsspannung sprunghaft ändert und diese Spannung mittels eines analogen
Meß- oder Registriergeräts gemessen.
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Im folgenden werden zwei Ausführimgsbeispiele der Erfindung näher
beschrieben.
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Bild 3 zeigt den Aufbau eines Magnetometers mit Einzelsonde, dessen
Sondenkern in der Mitte eingeschnürt ist. Die Anordnung besteht aus einem Sinusgenerator
mit der Frequenz, im mittleren Tonfrequenzbereich, der über einen einstellbaren
Widerstand Rv die Hilfswicklung der Sonde mit dem Strom IH speist. An der Meßwicklung
der Sonde wird die darin induzierte Meßspannung Um abgenommen und einem bandbegrenzten
Differenzierglied zugeführt, das aus einer RC-Kombination besteht. Die differenzierte
Meßspannung UD ist das Eingangssignal eines als Spannungskomparator mit sehr kleiner
Hysterese geschalteten Operationsverstärkers. - Ein Operationsverstärker ist ein
Gleichspannungsverstärker mit sehr hoher Verstärkung und großer Bandbreite. -
Mit
Hilfe der vom Ausgang des Operationsverstärkers zum nichtinvertierenden Eingang
geführten Widerstands-Kondensatorkombination R,,-R,2C, sind die Hysterese und die
Flankensteilheit einstellbar. Der Ausgang des Operationsverstärkers kann zu einem
digitalen Anzeige- oder Registriergerät geführt werden. Außerdem kann die Ausgangsspannung
mit Hilfe eines den arithmetischen Mittelwert anzeigenden Spannungsmessers oder
Registnergeräts analog messen oder registriert werden.
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Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende.
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Der vom Sinusgenerator gelieferte Wechselstromln wird in seiner Größe
so eingestellt, daß der magnetisierbare Kern der Sonde sicher bis in die Sättigung
ausgesteuert wird. Befindet sich die Sonde im feldfreien Raum, so liegt der Arbeitspunkt
desHilfsfeldes in der Mitte der Magnetisierungskennlinie des Kerns, und die Extrema
der in der Meßwicklung induzierten Meßspannung folgen im Abstand einer halben Periode
T/2 aufeinander (s. dazu Bild 1b, Kurve 2).
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Bringt man jetzt die Sonde in ein magnetisches Feld der Größe Horn,
das die Richtung der Sondenachse besitzt, so verschiebt sich die Lage des Arbeitspunkts
auf der Magnetisierungskennlinie, und die Extrema der Meßspannung verschieben sich
in der Weise zeitlich gegeneinander, daß der Abstand zwischen dem positiven und
dem darauf folgenden negativen Extremum um 2 A t auf (T/2 + 2A t) vergrößert wird,
während der Abstand zwischen dem negativen und dem darauffolgenden positiven Extremum
um 2 A t auf (T/2 -2 A t) verkleinert wird (s. Bild 3 b, Kurve 1 Hm = 0 und Kurve
2 Hm = 0). Bei entgegengesetzter Polarität des Feldes Hm ist der Vorgang genau umgekehrt.
Durch das CR-Glied wird die Meßspannung Um bandbreit differenziert, wobei die Bandgrenze
bei etwa dem Fünf- bis Zehnfachen der Generatorfrequenz f0 liegt. Durch die Differentiation
werden aus den Extrema Nulldurchgänge, die in ihrer zeitlichen Lage unabhängig von
der Amplitude der Meßspannung Um sind (s. Bild 3 c, Kurve 3 und 4).
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Der nachfolgende Spannungskomparator wechselt innerhalb eines vernachlässigbar
kleinen Bereichs der differenzierten Meßspannung UD die Polarität der Ausgangsspannung
UA, wobei die Höhe der Amplitude konstant bleibt. Die Ausgangsspannung des Komparators
ist somit eine Folge von zu Spannungsnull symmetrischen Rechteckimpulsen konstanter
Folgefrequenz, deren Breite als Information die Größe des magnetischen Feldes, enthält
(s. Bild 3 d). Die Ausgangsspannung kann nun auf bekannte Weise weiterverarbeitet
werden, z. B. können im einfachsten Falle die Schwingungen eines Oszillators bekannter
Frequenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Spannungssprüngen entgegengesetzter
Polarität ausgezählt werden. Zählt man von dem so erhaltenen Ergebnis die der halben
Periodendauer T/2 entsprechende Zahl ab, so ist der verbleibende Rest -ein direktes
Maß für die Größe und Richtung des zu messenden Feldes Horn. Für eine analoge Anzeige
des Meßergebnisses legt man z. B. einen Drehspulspannungsmesser an die Ausgangsklemmen
des Komparators. Da der Zeigerausschlag eines derartigen Instruments dem Tastverhältnis
T/2 + 2dt T/2 t 2dt direkt proportional ist, ist die Anzeige des Geräts ein Maß
für die zu messende Feldstärke Horn.
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Das zweite Ausführungsbeispiel zeigt im Bild 4 eine Meßanordnung
mit Doppelsonde. Die Anordnung besteht aus einem Sinusgenerator mit einer Frequenz
fn für die Erzeugung des Hilfswechselfeldes und zwei Baugruppen, bestehend aus Sonde,
Differenzierglied und Spannungskomparator, wie sie schon beim ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben wurden.
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Die Arbeitsweise dieser Anordnung entspricht der des ersten Ausführungsbeispieles
bis auf die Speisung der Sonden zur Erzeugung des Hilfsfeldes und die Gegeneinanderschaltung
der Komparatorausgänge.
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Die Sondenspeisung erfolgt aus einem gemeinsamen Sinusgenerator (s.
Bild 4 a). Vor jeder Sonde befindet sich ein einstellbarerVorwiderstandRv1 bzw.
Rv2, mit dem der das Hilfswechselfeld erzeugende Strom so eingestellt wird, daß
die elektrischen und magnetischen Charakteristika der beiden Sonden gleich sind.
Zur Messung der magnetischen Feldstärke Hm sind die Hilfswechselfelder der beiden
Sonden entgegengesetzt gerichtet und der Ausgang 11 des Spannungskomparators 1 ist
mit dem Ausgang 21 des Spannungskomparators 2 verbunden. Bei Einwirkung der magnetischen
Feldstärke Hm auf die Sonden zeigt die Ausgangsspannung des Komparators 1 den in
Bild 4 b gezeigten Verlauf und die des Komparators 2 den in Bild 4c gezeigten Verlauf.
Die über den Ausgängenl2 und 22 sich einstellende Ausgangsspannung UA ergibt sich
aus der Differenz der Ausgangsspannung der Komparatoren 1 und 2. Wie Bild 4 d zeigt,
ergibt sich eine Folge von Rechteckimpulsen mit zu Spannungsnull symmetrischer Lage.
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Die Folgefrequenz ist allerdings doppelt so groß wie die Generatorfrequenz
f0. Die Breite d t der Rechteckimpulse ist ein direktes Maß für die Stärke des magnetischen
Feldes Horn, während ihre Polarität gegen Spannungsnull die Richtung des Feldes
angibt.
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Die Weiterverarbeitung kann in der beim Vorliegen von Zeitverschlüsselung
üblichen Weise erfolgen.
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Durch Anordnung der Einzelsonden in einer bestimmten Entfernung voneinander
und Drehen einer Einzelsonde um den Winkel von 1800 kann mit der im zweiten Beispiel
- beschriebenen Anordnung der Gradient der magnetischen Feldstärke gemessen werden.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere
darin, daß der zeitliche Abstand zweier aufeinanderfolgender Nulldurchgänge einer
Wechselspannung als Maß für die magnetische Feldstärke Hm verwandt wird anstatt
wie bei den bisherigen Ausführungen die Höhe der Amplitude einer Wechselspannung.
Dadurch ist unter Umgehung eines Analog-Digitalwandlers eine sehr einfache Digitalisierung
des Meßwertes möglich. Nach Zwischenschaltung eines einfachen Spannungskomparators
lassen sich die Meßwerte der magnetischen Feldstärke ohne Informationsverlust selbst
bei starken Störungen und Nichtlinearitäten der Übertragungsstrecke über sehr weite
Entfernungen übertragen.
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Im Gegensatz zu den bisherigen Meßanordnungen mit Amplitudenverschlüsselung
lassen sie sich mit wenig Aufwand regenerieren und verstärken.
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Da im Gegensatz zu den bisher bekannten Magnetometern keine Filter
oder Speicherglieder im Zuge der Meßanordnung zur Gewinnung des Meßwertes benötigt
werden, ist bei gleicher Frequenz des Hilfswechsel feldes die Meßgeschwindigkeit
wesentlich höher.
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Ein Vorteil gegenüber den Magnetometern nach dem Oberwellenverfahren
ist der wesentlich kleinere apparative Aufwand, da Filter, Frequenzverdoppler und
gesteuerte Gleichrichtung nicht benötigt werden.