DE1622264C - Verfahren zur chemischen Sensi bilisierung einer photographischen Silberhalogenidemulsion - Google Patents

Verfahren zur chemischen Sensi bilisierung einer photographischen Silberhalogenidemulsion

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DE1622264C
DE1622264C DE19681622264 DE1622264A DE1622264C DE 1622264 C DE1622264 C DE 1622264C DE 19681622264 DE19681622264 DE 19681622264 DE 1622264 A DE1622264 A DE 1622264A DE 1622264 C DE1622264 C DE 1622264C
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur chemischen Sensibilisierung einer photographischen Silberhalogenidemulsion, die eine Gold- und eine Selenverbindung, deren Selenatom zur Abscheidung von Silberselenid aus einer wäßrigen Silbernitratlösung bei 20° C nicht befähigt ist, enthält. -
Aus der USA.-Patentschrift 3243 298, Spalte 68, Zeilen 35 bis 38, und der britischen Patentschrift 861 984, S. 2,'Zeilen 42 bis 44, ist die Verwendbarkeit von Kaliumselenocyanat als Sensibilisator bekannt. Die Patentschriften enthalten jedoch keinen Hinweis auf die Verwendbarkeit dieser Verbindung gemeinsam mit Edelmetallverbindungen. Weiterhin findet sich in diesen Patentschriften kein Anhaltspunkt dafür, daß bei Aktivierung von Kaliumselenocyanat und gemeinsamer Verwendung des aktivierten Kaliumselenocyanats mit Edelmetallverbindungen ein synergistischer Sensibilisierungseffekt auftritt.
Es ist ferner bekannt, beispielsweise aus der belgischen Patentschrift 659 479, daß man durch Kombination einer Edelmetallverbindung und einer mindestens ein labiles Selenatom aufweisenden Verbindung (insbesondere von kolloidalem rotem Selen) in photographischen Systemen einen synergistischen Sensibili-, sierungseffekt hervorrufen kann. Zahlreiche, leicht zugängliche Selenverbindungen sind für dieses Verfahren jedoch nicht geeignet, da sie kein labiles Selenatom aufweisen. Bisher hielt man derartige Selenverbindungen in Kombination mit Edelmetallverbindungen zur Sensibilisierung photographischer Systeme für ungeeignet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Sensibilisierung photographischer Silberhalogenidemulsionen anzugeben, bei dem sich durch verhältnismäßig einfache Maßnahmen die Höhe der Sensibilisierung in relativ weiten Grenzen einstellen läßt.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß die angegebene Aufgabe in besonders vorteilhafter Weise dadurch lösbar ist, daß die mindestens ein nicht labiles Selenatom aufweisende Verbindung in eine Verbindung mit einem labilen Selenatom oder in labiles Selen überführt wird, da es sich zeigte, daß derartige, in der angegebenen Weise aktivierte Verbindungen in Kombination mit Goldverbindungen einen synergistischen Sensibilisierungseffekt hervorrufen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur chemischen Sensibilisierung einer photographischen Silberhalogenidemulsion, die eine Gold- und eine Selenverbindung, deren Selenatom zur Abscheidung von Silberselenid aus einer wäßrigen Silbernitratlösung bei 200C nicht befähigt ist, enthält, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Selenverbindung durch Zusatz eines Reduktionsmittels in Mengen von 1 bis 50 mg pro Mol Silberhalogenid aktiviert.
An Stelle der Bezeichnung »Selenverbindung mit mindestens einem labilen Selenatom« findet sich in der Literatur auch oftmals der Ausdruck »labile Selenverbindung«. Unter einer »labilen Selenverbindung« versteht man in der Regel eine Selen verbindung mit einer > C = Se-Bindung, z.B. N,N-Dimethylselenoharnstoff. Eine »labile Selenverbindung« ist daran zu erkennen, daß bei ihrer Zugabe zu einer wäßrigen Silbernitratlösung bei Raumtemperatur (2O0C) unlösliches Silberselenid gebildet wird. Entsprechend wird an Stelle des Ausdruckes: »Selenverbindung mit einem nicht labilen Selenatom« oftmals auch der Ausdruck »nicht labile Selenverbindung« verwendet. Hierunter ist also eine Selenverbindung zu verstehen, bei deren Zugabe zu einer wäßrigen Silbernitratlösung bei Raumtemperatur (200C) kein unlösliches Silberselenid gebildet wird. So sind beispielsweise Kaliumselenocyanat und selenige Säure »nicht labile Selenverbindungen«, da bei Zugabe dieser Verbindungen zu einer wäßrigen Silbernitratlösung kein Silberselenid ausfällt. ■
Der genaue Reaktionsablauf, der sich beim Verfahren der Erfindung abspielt, ist noch nicht restlos geklärt. Vermutlich bildet sich bei der Behandlung der ein nicht labiles Selenatom aufweisenden Verbindung mit einem Reduktionsmittel kolloidales rotes Selen. Möglicherweise wird das Selenatom der mindestens ein nicht labiles Selenatom aufweisenden Verbindung (z. B. Kaliumselenocyanat oder selenige Säure) durch das Reduktionsmittel zu negativ zweiwertigem Selen (Se2") reduziert, welches durch Luft Oxydation sofort in ein rotes Selensol übergeht.
Es ist bekannt, daß sich bei Verwendung von Verbindungen mit einem nicht labilen Selenatom in keinem Fall die extrem hohen Empfindlichkeitszunahmen erreichen lassen, die bei Verwendung einer Sensibilisatorkombination aus Edelmetallverbindung und Selenverbindung mit labilem Selenatom erzielbar sind. Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfindung wirken die kein labiles Selenatom aufweisenden Verbindungen nach der Aktivierung in Kombination mit Goldverbindungen in derselben Weise wie die bekannten, ein labiles Selenatom aufweisenden Verbindungen, d. h., die aktivierten Selenverbindungen rufen einen synergistischen Sensibilisierungseffekt hervor und bewirken die bekannte, sehr hohe photographische Empfindlichkeit.
I 622 VI.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird als Goldverbindung eine bekannte, zur Sensibilisierung üblicherweise verwendete Goldverbindung angewandt. Geeignete Goldsensibilisatoren werden z. B. in den USA.-Patentschriften 2 399 083 und 2 642 361 beschrieben.
Goldverbindungen, welche sich im Rahmen des Verfahrens der Erfindung gemeinsam mit den Selenverbindungen zur Sensibilisierung photographischer Silberhalogenidemulsionen eignen, sind z. B.
Goldchlorid,
Kaliumaurat,
Kaliumauriaurit,
Kaliumauricyanid,
Kaliumaurithiocyanat,
Goldsulfid,
Goldselenid,
Goldjodid,
Kaliumchloroaurat,
Äthylendiamin-tjis-goldchlorid und organische Gold-Sensibilisatoren der Formeln
C-SAu
30
35
40 -CH,
■15
20 VIII.
N-C2H5
SAu
N — C2H=
SAu
C, H,
C2H5
AuCl4
AuCl4
Die zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeigneten Goldsensibilisatoren können in den verschiedensten Konzentrationen verwendet werden. Zweckmäßig werden sie in Konzentrationen von 0,1 bis 5,0 mg pro Mol Silberhalogenid verwendet. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird an Stelle des Reduktionsmittels und der Goldverbindung eine Verbindung verwendet, die sowohl die Funktion der Goldverbindung als auch diejenige des Reduktionsmittels ausübt. Verbindungen, die sowohl die Funktion der Goldverbindung als auch diejenige des Reduktionsmittels ausüben, sind z. B. Goldkomplexe mit reduzierend wirkenden Liganden, beispielsweise aus Triphenylphosphin und Goldsalzen gebildete Komplexe. Ein besonders geeigneter derartiger Komplex ist Triphenylphosphin-Gold(I)-chlorid, dessen Herstellung beispielsweise in J. Chem. Soc. 5751 (1965) beschrieben wird. Werden derartige Verbindungen mit einer ein nicht labiles Selenatom aufweisenden Verbindung in Kontakt gebracht, so wird die Selenverbindung aktiviert, während gleichzeitig das Goldion in Freiheit gesetzt wird. Triphenylphosphin-Gold(I)-chlorid für sich allein ist beispielsweise kein wirksames chemisches Sensibilisierungsmittel.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete nicht labile Selenatome aufweisende Ver-
bindungen sind ζ. Β. Kaliumselenocyanat, selenige Säure und anorganische Isoselenocyanatkomplexe.
Die Konzentration der ein nicht labiles Selenatom aufweisenden Verbindungen, welche sich in situ aktivieren lassen, kann sehr verschieden sein. Im einzelnen hängt die Konzentration von den verschiedensten Faktoren, z. B. dem Typ der verwendeten Selenverbindung, der Natur des verwendeten photographischen Systems und der Menge und der chemischen Natur des verwendeten Goldsensibilisators ab. In Silberhalogegenidsystemen lassen sich beispielsweise günstige Sensibilisierungseffekte dann erzielen, wenn man die ein nicht labiles Selenatom enthaltende Verbindung in Mengen von 0,05 bis 5,0 mg pro Mol Silberhalogenid verwendet.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung sind die verschiedensten üblichen bekannten Reduktionsmittel verwendbar, z. B. Benzothiazoliumsalze, z. B. Benzothiazolmethyljodid, Benzothiazolmethylbromid, 2 - Hydroxymethylbenzothiazoläthyljodid, 2 - Hydroxymethylbenzothiazolmethyljodid; Mercaptane, z. B. 2 - Mercaptobenzoesäure, Thiomilchsäure oder 2-Mercaptobenzothiazol; Disulfide, z. B. Diphenyldisulfid; Triphenylphosphin; Zinn(II)-chlorid; Benzothiazolinverbindungen, z. B. 3 - Methylbenzothiazolin, 2 - Methyl - 3 - methylbenzothiazolin, 2,2 - Dimethyl - 3 - methylbenzo thiazolin und Alkalimetallsulfite, z. B. Kaliumsulfit und Natriumsulfit.
Das Reduktionsmittel kann der Silberhalogenidemulsion nach Zugabe der Sensibilisatoren einverleibt werden, doch kann es auch bereits beispielsweise der zur Herstellung der der Silberhalogenid dienenden Gelatine eingemischt werden.
Die Konzentration an Reduktionsmittel kann je nach der im einzelnen verwendeten Selenverbindung, der Konzentration der Selenverbindung und der Art der Silberhalogenidemulsion sehr verschieden sein. Vorzugsweise wird das Reduktionsmittel im Vergleich zu der zu aktivierenden oder reduzierenden Selenverbindung in stöchiometrischem Überschuß verwendet. Dabei liegen die Reduktionsmittelkonzentrationen zwischen 1 und 50 mg pro Mol Silberhalogenid.
Besonders vorteilhafte Ergebnisse werden dann erhalten, wenn das Verfahren der Erfindung in Gegenwart einer wasserlöslichen Thiocyanatverbindung durchgeführt wird. Geeignete Thiocyanatverbindungen sind beispielsweise Natriumthiocyanat, Kaliumthiocyanat und Ammoniumthiocyanat. Die zuzusetzende Menge an Thiocyanatverbindung kann je nach der Art der Silberhalogenidemulsion und den relativen Mengen der verwendeten Sensibilisatoren sehr verschieden sein. Vorzugsweise werden 20 bis 1000 mg pro Mol Silberhalogenid verwendet.
Nach dem Verfahren der Erfindung lassen sich auch im Vakuum niedergeschlagene photographische Systerne, welche keine üblichen Träger, Bindemittel oder Dispersionsmittel enthalten, sensibilisieren. In diesem Falle kann man die Sensibilisatoren vor der Aktivierung in einer der im Vakuum niedergeschlagenen, lichtempfindlichen Schicht benachbart angeordneten Schicht unterbringen. Beispielsweise eignet sich das Verfahren der Erfindung zum Sensibilisieren von im Vakuum niedergeschlagenen Silberhalogenidschichten, welche beispielsweise in der belgischen Patentschrift 639 020 beschrieben werden.
Als Silbersalze können die verschiedensten lichtempfindlichen Silbersalze, wie beispielsweise Silberbromid, Silberjodid, Silberchlorid oder gemischte Silberhalogenide, wie Silberchloridbromid oder SiI-berbromidjodid, verwendet werden.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich zur Sensibilisierung der verschiedensten photographischen Silberhalogenidemulsionen. So können nach dem Verfahren der Erfindung beispielsweise neben röntgenstrahlenempfindlichen und anderen nicht spektral sensibilisierten Emulsionen orthochromatisch-, panchromatisch- und infrarotempfindliche Emulsionen sensibilisiert werden.
Das Verfahren der Erfindung eignet sich auch zur Sensibilisierung farbphotographischer Emulsionen, beispielsweise Farbkuppler enthaltender Emulsionen oder Emulsionen, welche in Kuppler oder andere farberzeugende Stoffe enthaltenden Lösungen entwickelt werden, ferner zur Sensibilisierung von Emulsionen vom Mischpakettyp, wie sie in der USA.-Patentschrift 2 698 794 beschrieben werden, Silberausbleichsystemen oder Emulsionen vom Mischkorntyp, wie sie in der USA.-Patentschrift 2 592 243 beschrieben werden.
Nach dem Verfahren der Erfindung sensibilisierte Silberhalogenidemulsionen können gegebenenfalls auch mit Verbindungen mit labilen Schwefelatomen stabilisiert werden. Diese Schwefelverbindungen bieten eine besonders wirksame Möglichkeit zur Steuerung der Verschleierung, ohne daß sie die Empfindlichkeit der zu stabilisierenden Emulsion nachteilig beeinflussen. Besonders geeignete »labile« Schwefelverbindungen sind wasserlösliche Thiosulfate, z. B. Natrium- und Kalium- oder Ammoniumthiosulfate; Thioharnstoffe, wie beispielsweise Thioharnstoff selbst, AlIyI-isothioharnstoff oder Diacetylthioharnstoff; Thiosemicarbazid und Thiocarbamate, wie beispielsweise Isopropylthiocarbamat.
Die zur Stabilisierung der nach dem Verfahren der Erfindung sensibilisierbaren photographischen Silberhalogenidemulsion erforderliche Menge an Schwefelverbindung kann sehr verschieden sein und hängt von z. B. den Herstellungsbedingungen, einschließlich der Temperatur und der Digestions- und Reifezeit, ab. Besonders gute Ergebnisse erreicht man mit Konzentrationen zwischen 0,1 und 10 mg Schwefelverbindung pro Mol Silberhalogenid. Es können jedoch auch größere oder kleinere Mengen an Schwefelverbindungen ohne besonderen nachteiligen Einfluß auf die sensitometrischen Eigenschaften verwendet werden. Zweckmäßig werden die Schwefelverbindungen während der chemischen Sensibilisierung zugegeben.
Durch das Verfahren der Erfindung wird erreicht, daß sich mit seiner Hilfe die Sensibilisierung photographischer Silberhalogenidemulsionen sehr leicht steuern läßt, d. h., die Sensibilisierung kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt durch bloßes Aktivieren der mindestens ein nicht labiles Selenatom aufweisenden Verbindungen erfolgen. Der Sensibilisierungsgrad läßt sich ebenfalls steuern, indem man die Intensität der Aktivierung ändert. Somit läßt sich nach dem Verfahren der Erfindung leicht eine vorbestimmte Empfindlichkeit einer photographischen Silberhalogenidemulsion erzielen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
Beispiel 1
Aktivierung
Es wurde eine Silberbromidjodidemulsion mittlerer Korngröße, deren Halogenidanteil zu 3,4 Molprozent
7 8
aus Jodid bestand, hergestellt. Die erhaltene Emul- Emulsion D -
sion wurde in vier Teile geteilt. Ein vierter Emulsionsanteil wurde in entsprechender
P , · . Weise wie der Emulsionsanteil A sensibilisiert, jedoch
nmuision A mit def Ausnahme) daß pro Moi silberhalogenid zu-
Ein Emulsionsanteil wurde durch Zusatz von 2 mg 5 sätzlich 11,7 mg 2-Hydroxymethylbenzothiazol-
Kaliumchloroaurat, 100 mg Kaliumthiocyanat und methyljodid zugegeben wurden. Dieser vierte Emul-
1,6 mg Kaliumselenocyanat, jeweils pro Mol Silber- sionsanteil wurde 12 Minuten lang auf 65° C erhitzt,
halogenid, chemisch sensibilisiert und hierauf 40 Mi- Die vier verschieden modifizierten Emulsionen wur-
nuten lang auf 65° C erhitzt. den hierauf in der Weise auf einen aus Celluloseacetat
io bestehenden Filmträger aufgetragen, daß pro dm2
Emulsion B Fläche eine 58,12 mg Silber entsprechende Menge
Silberhalogenid entfiel. Die erhaltenen photographi-
Ein weiterer Emulsionsanteil wurde in entsprechen- sehen Materialien wurden dann in einem Intensitäts-
der Weise wie der erste Emulsionsanteil sensibilisiert, skalensensitometer belichtet, 5 Minuten lang in einem
jedoch mit der Ausnahme, daß pro Mol Silberhaloge- 15 Entwickler der folgenden Zusammensetzung:
nid zusätzlich 10,1 mg Benzothiazolmethyljodid zu- w , „„„ ,nn .
gegeben wurden. Dieser zweite Emulsionsanteil wurde */I V t, V i>" i ο Τ
;.6,. . , ,,„n ,-tt p-Methylammophenolsulfat 2,5 g
9 Minuten lang auf 65 C erhitzt. xT * · ic* r · -mV.
6 Natriumsulfit, wasserfrei 30,0 g
Hydrochinon 2,5 g
Emulsion C 20 Natriummetaborattetrahydrat 10,0 g
Ein dritter Emulsionsanteil wurde in entsprechender S?^lbrOmidf" V-'nV "t ?'? g
Weise wie der Emulsionsanteil A sensibilisiert, jedoch Mlt Wasser aufgefullt auf u
mit der Ausnahme, daß pro Mol Silberhalogenid zu- bei 20° C entwickelt, hierauf fixiert, gewaschen und
sätzlich 8,2 mg Benzothiazolmethylbromid zugegeben 25' getrocknet.
wurden. Dieser dritte Emulsionsanteil wurde 9 Mi- Bei der sensitometrischen Untersuchung der vier
nuten lang auf 65°C erhitzt. Prüflinge wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Reduktionsmittel
Relative Empfindlichkeit
bei einer Schwärzung
von 0,3 über dem Schleier
Schleier
Emulsion A
Emulsion B
Emulsion C
Emulsion D
Benzothiazolmethyljodid
Benzothiazolmethylbromid
2-Hydroxymethylbenzothiazol-
methyljodid
100
229
240
204
0,03
0,11
0,21
0,27
Den Ergebnissen der Tabelle ist zu entnehmen, daß Reduktionsmittel Kaliumselenocyanat in der Weise zu aktivieren vermögen, daß dessen Selenatom labil wird. Hierdurch kann eine Empfindlichkeitssteigerung von bis zu 140% erzielt werden.
Beispiel 2 Aktivierung
Es wurde eine entsprechende Silberhalogenidemulsion wie im Beispiel 1 hergestellt und in drei Teile geteilt.
Emulsion E
Ein Emulsionsanteil wurde mit 2 mg Kaliumchloroaurat, 100 mg Kaliumthiocyanat und 1,6 mg Kaliumselenocyanat, jeweils pro Mol Silberhalogenid, chemisch sensibilisiert und hierauf 40 Minuten lang auf 65° C erhitzt.
Emulsion F
Ein zweiter Emulsionsanteil wurde durch Zusatz von 4 mg Kaliumchloroaurat, 100 mg Kaliumthiocyanat, 1,6 mg Kaliumselenocyanat und 20,2 mg Benzothiazolmethyljodid, jeweils pro Mol Silberhalogenid, sensibilisiert und hierauf 15 Minuten lang auf 65° C erhitzt.
Emulsion G
Ein dritter Emulsionsanteil wurde in entsprechender Weise wie der zweite Emulsionsanteil sensibilisiert, jedoch mit der Ausnahme, daß das Benzothiazoliumsalz durch 3,4 mg 2-Mercaptobenzoesäure pro Mol Silberhalogenid ersetzt wurde. Die dritte Emulsionsanteil wurde 20 Minuten lang auf 650C erhitzt.
Die drei verschieden modifizierten Emulsionen wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise auf einen Träger aufgetragen und weiterbehandelt. Bei der Untersuchung der Prüflinge wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Reduktionsmittel Relative Empfindlichkeit
bei einer Schwärzung
von 0.3 über dem Schleier
Schleier
Emulsion E Benzothiazolmethyljodid
2-Mercaptobenzoesäure
100 0,03
Emulsion F 302
289
0,17
0,20
Emulsion G
209 531/484
Beispiel 3
Äquivalenz eines ein labiles Selenatom aufweisenden Sensibilisators mit aktivierten, kein labiles Selenatom aufweisenden Verbindungen
Es wurde eine entsprechende Silberhalogenidemulsion, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt und in zwei Teile geteilt. _
Emulsion H
Ein erster Emulsionsanteil wurde durch Zusatz von 2 mg Kaliumchloroaurat, 100 mg Kaliumthiocyanat und 0,8 mg Ν,Ν-Dimethylselenoharnstoff, jeweils pro Mol Silberhalogenid, chemisch sensibilisiert und hierauf 15 Minuten lang auf 65° C erhitzt.
10
Emulsion I
Ein zweiter Emulsionsanteil wurde durch Zusatz von 4 mg Kaliumchloroaurat, 100 mg Kaliumthiocyanat, 1,6 mg Kaliumselenocyanat und 20,2 mg Benzothiazolmethyljodid, jeweils pro Mol Silberhalogenid, chemisch sensibilisiert und hierauf 15 Minuten lang auf 65° C erhitzt.
Die beiden verschieden modifizierten Emulsionen wurden hierauf, wie im Beispiel 1 beschrieben, auf Träger aufgetragen und weiterbehandelt. Die Untersuchung der behandelten Prüflinge ergab folgende Ergebnisse:
Sensibilisatoren Reduktionsmittel Relative Empfind
lichkeit bei einer
Schwärzung von 0,3
über dem Schleier
Schleier
Emulsion H
Emulsion I
Kaliumchloroaurat
+ Ν,Ν-Dimethyl
selenoharnstoff
Kaliumchloroaurat
+ Kaliumselenocyanat
kein
Benzothiazolmethyljodid
1000
970
0,21
0,17
Den Ergebnissen der Tabelle ist zu entnehmen, daß durch Reduktionsmittel aktivierte, kein labiles Selenatom enthaltende Verbindungen eine äquivalente Sensibilisierungswirkung zu Selenverbindungen mit labilem Selenatom besitzen.
40
Beispiel 4
Vergleich aktivierter, ein nicht labiles Selenatom
enthaltender Verbindungen
mit üblichen Sensibilisatoren
Es wurde eine Silberhalogenidemulsion, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt und in zwei Teile geteilt.
Emulsion J
Ein erster Emulsionsanteil wurde durch Zusatz von 2,0 mg Natriumthiosulfat und 0,75 mg Kaliumchloroaurat, jeweils pro Mol Silberhalogenid, sensibilisiert.
Emulsion K
Ein zweiter Emulsionsanteil wurde durch Zusatz von 49 mg seleniger Säure, 94,6 mg Natriumsulfit und 0,75 mg Kaliumchloroaurat, jeweils pro Mol Silberhalogenid, sensibilisiert.
Die beiden Emulsionen wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise auf Träger aufgetragen und weiterbehandelt. Die Untersuchung der beiden Prüflinge führt zu folgenden Ergebnissen:
Sensibilisator Reduktionsmittel Relative Empfindlich
keit bei einer
Schwärzung von 0,3
über dem Schleier
Gamma Schleier
Emulsion J
Emulsion K
Natriumthiosulfat
+ Kaliumchloroaurat
Selenige Säure
+ Kaliumchloroaurat
kein
Natriumsulfit
750
1000
0,93
1,03
0,14
0,14
Den Ergebnissen der Tabelle ist zu entnehmen, daß eine Sensibilisatorkombination aus einer Goldverbindung und einer durch ein Reduktionsmittel aktivierten, ein nicht labiles Selenatom enthaltenden Verbindung eine bessere Sensibilisierung bewirkt als übliche Schwefel- und Goldverbindungen.
Beispiel 5
Synergistischer Effekt bei Verwendung eines
Reduktionsmittels und einer ein nicht labiles
Selenatom aufweisenden Verbindung
Es wurde eine Silberhalogenidemulsion, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt und in acht Teile ge-
teilt. Die einzelnen Emulsionsanteile wurden in der in der folgenden Tabelle angegebenen Weise sensibilisiert. Die verschieden sensibilisierten Emulsionen wurden in der im Beispiel 1 angegebenen Weise auf Träger aufgetragen und weiterbehandelt. Bei der Untersuchung der acht Prüflinge wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Zugesetzte Verbindung in mg/Mol Dauer der Relative Empfindlich Gamma Schleier
Silberhalogenid Erhitzung in keit bei einer
Minuten auf 700C Schwärzung von 0,3
kein über dem Schleier 0,80 0,03
Emulsion L Selenige Säure (3,27) 30 <1 0,37 0,03
Emulsion M (eine ein nicht labiles 30 24
Selenatom aufweisende
Verbindung)
Natriumsulfit (6,3) 0,12 0,03
Emulsion N (Reduktionsmittel) 30 <1
Kaliumchloroaurat (1,0) 0,28 0,08
Emulsion O (Goldsensibilisator) 25 24
Selenige Säure (3,27) 0,28 0,09
Emulsion P + Kaliumchloroaurat (1,0) 30 25
Natriumsulfit (6,3) 0,22 0,13
Emulsion Q + Kaliumchloroaurat (1,0) 30 12
Selenige Säure (3,27) 1,42 0,18
Emulsion R + Natriumsulfit (6,3) 10 250
Selenige Säure (3,27) 1,68 0,20
Emulsion S + Natriumsulfit (6,3) 25 1000
+ Kaliumchloroaurat (1,0)
Den Ergebnissen der Tabelle ist zu entnehmen, daß durch Aktivierung einer ein nicht labiles Selenatom aufweisenden Verbindung mit einem Reduktionsmittel die relative Empfindlichkeit einer Emulsion um über 1000% gesteigert werden kann. Weiterhin ist den Ergebnissen der Tabelle zu entnehmen, daß durch Zusatz einer Goldverbindung und eines Reduktionsmittels zu einer ein nicht labiles Selenatom aufweisenden Verbindung die relative Empfindlichkeit einer Emulsion um über 4000% gesteigert werden kann.
Emulsion T...
Emulsion U ..
Sensibilisator
kein
Natriumthiosulfat
Relative
Empfindlichkeit bei einer
Schwärzung
von 0,3 über
dem Schleier
1000"
970
Schleier
0,17
0,08
B e i s ρ i e 1 6
Es wurde eine Silberhalogenidemulsion, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt und in zwei Teile geteilt.
Emulsion T
Ein erster Emulsionsanteil wurde durch Zusatz von 4 mg Kaliumchloroaurat, 100 mg Natriumthiocyanat, 1,6 mg Kaliumselenocyanat und 20,2 mg Benzothiazolmethyljodid, jeweils pro Mol Silberhalogenid, chemisch sensibilisiert und hierauf 15 Minuten lang auf 65° C erhitzt.
Emulsion U
Ein zweiter Emulsionsanteil wurde wie der erste Emulsionsanteil chemisch sensibilisiert, jedoch mit der Ausnahme, daß pro Mol Silberhalogenid zusätzlich 4 mg Natriumthiosulfat zugegeben wurden. Der zweite Emulsionsanteil wurde 10 Minuten lang auf 600C erhitzt.
Die beiden Emulsionen wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise auf Träger aufgetragen und wcitcrbehandelt. Bei der Untersuchung der beiden Prüflinge wurden folgende Ergebnisse erhallen:
Den Ergebnissen der Tabelle ist zu entnehmen, daß Schwefelverbindungen mit labilen Schwefelatomen, wie beispielsweise Natriumthiosulfat, als Stabilisatoren wirken, wenn sie einer mit einer Goldverbindung und einer aktivierten, ein nicht labiles Selenatom aufweisenden Verbindung sensibilisierten Emulsion zugesetzt werden. Hierbei vermindert sich der Schleier derartiger Emulsionen ohne erheblichen Empfindlichkeitsverlust.
Beispiel 7
Es wurde eine grobkörnige Silberbromidjodidemulsion, deren Halogenidanteil zu 2,85 Molprozent aus Jodid bestand, hergestellt und in zwei Teile geteilt.
Emulsion V
Ein erster Emulsionsanteil wurde durch Zusatz von 2 mg Goldsulfid, 15 mg Natriumthiocyanat und 2,3 mg Kaliumselenocyanat, jeweils pro Mol Silberhalogenid, chemisch sensibilisiert. Der erste Emulsionsanteil wurde hierauf in Anwesenheit von 50 g inerter Gelatine pro Mol Silberhalogenid 25 Minuten lang bei einer Temperatur von 65° C digeriert.
Emulsion W
Ein zweiter Emulsionsanteil wurde wie der erste Emulsionsanteil chemisch sensibilisiert, jedoch mit der Ausnahme, daß an Stelle der inerten Gelatine beim Digerieren pro Mol Silberhalogenid 50 g aktiver Gelatine anwesend waren.
Die beiden Emulsionen wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise auf Träger aufgetragen und weiterbehandelt. Bei der Untersuchung der beiden Prüflinge wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Gelatine Relative Schleier
Empfindlichkeit
bei einer
Schwärzung von
inert 0,3 über dem 0,16
. aktiv Schleier 0,22
Emulsion V... 100
Emulsion W .. 118
Dieses Beispiel zeigt, daß etwas voneinander abweichende Ergebnisse bei Verwendung einer Kombination von Kaliumselenocyanat und einer Edelmetallverbindung bei Verwendung verschiedener Gelatinetypen auftreten können, woraus zu folgern ist, daß der aktiven Gelatine eine gewisse reduzierende Wirkung zuzuschreiben ist, die jedoch nicht ausreichend ist, um aktive Gelatine in die Gattung der Reduktionsmittel einzureihen.
Beispiel 8
(Vergleichsbeispiel)
Dieses Beispiel zeigt, daß bei der Durchführung des Verfahrens der Erfindung (b) eine Verbindung mit einem labilen Selenatom gebildet wird.
(a) Zu 10 ml destilliertem Wasser, die sich in einem Reagenzglas befanden, wurden 6 mg Kaliumselenocyanat zugegeben. Die erhaltene Lösung wurde mit 15 ml einer 0,1 n-Silbernitratlösung versetzt. Es bildete sich kein Silberselenid. Dies ist ein Hinweis darauf, daß Kaliumselenocyanat kein labiles Selenatom enthält.
(b) Zu 10 ml destilliertem Wasser, die sich in einem Reagenzglas befanden, wurden 6 ml Kaliumselenocyanat zugegeben. Die erhaltene Lösung wurde mit 50 mg Natriumsulfit versetzt. Es war keine Reaktion zu beobachten. Hierauf wurden zu der erhaltenen Lösung 5 ml 0,1 n-Silbernitratlösung zugesetzt. Es bildete sich sofort ein schwarzer Niederschlag von Silberselenid. Dies ist ein Hinweis darauf, daß Kaliumselenocyanat durch Behandlung oder in Gegenwart von Natriumsulfit, d. h. einem Reduktionsmittel, labiles Selen bildete.
45
60
Beispiel 9
(Sensibilisierung mittels einer Verbindung, die
sowohl die Funktion einer Edelmetallverbindung
als auch eines Reduktionsmittels ausübt)
A. Ein erster Teil (a) einer Silberbromidjodidemulsion mit 3,4 Molprozent Jodid mittlerer Korngröße wurde mit 4,75 mg Triphenylphosphingold(I)-chlorid und 100 mg Natriumthiocyanat pro Mol Silberhalogenid chemisch sensibilisiert.
Ein zweiter Teil (b) der Emulsion wurde mit 100 mg Natriumthiocyanat und 1,4 mg Kaliumselenocyanat pro Mol Silberhalogenid sensibilisiert.
Ein dritter Teil (c) der Emulsion wurde mit 4 mg Kaliumchloroaurat [äquimolare Menge Gold zu Teil (a)] und 100 mg Natriumthiocyanat pro Mol Silberhalogenid sensibilisiert.
Alle drei Emulsionsanteile wurden anschließend 40 Minuten lang auf eine Temperatur von 650C erhitzt.
Die Emulsionen wurden daraufhin derart auf Celluloseacetatnlmträger aufgetragen, daß auf eine Fläche von 0,09 m2 eine 540 mg Silber entsprechende Menge Silberhalogenid entfiel.
Die erhaltenen Filme wurden anschließend in einem Intensitätsskalensensitometer belichtet, 5 Minuten lang in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung:
Wasser, etwa 500C 500 ml
p-Methylaminophenolsulfat 2,5 g
Natriumsulfit, wasserfrei 30,0 g
Hydrochinon 2,5 g
Natriummetaborattetrahydrat 10,0 g
Kaliumbromid 0,5 g
Mit Wasser aufgefüllt auf 1,0 1
bei 20° C entwickelt, fixiert, gewaschen und getrocknet. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Emulsion Relative Empfindlich
keit bei einer
Schwärzung von 0,3
über dem Schleier
Schleier
(a)
(b)
(c)
<10
<10
100
0,04
0,04
0,05
Die erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß der Goldkomplex allein (a) und die ein nicht labiles Selenatom enthaltende Verbindung allein (b) nicht sensibilisierend wirken.
B. Ein vierter Teil (d) der Emulsion wurde chemisch mit 4,75 mg Triphenylphosphin - GoId(I) - chlorid, 100 mg Natriumthiocyanat und 1,4 mg Kaliumselenocyanat pro Mol Silberhalogenid sensibilisiert. Anschließend wurde die Emulsion 40 Minuten lang auf 650C erhitzt.
Ein fünfter Teil (e) der Emulsion wurde mit 4 mg Kaliumchloroaurat (äquimolare Menge Gold zum Goldanteil der Emulsion (d)], 100 mg Natriumthiocyanat und 1,4 mg Kaliumselenocyanat pro Mol Silberhalogenid sensibilisiert. Die Emulsion wurde ebenfalls 40 Minuten lang auf eine Temperatur von 650C erhitzt.
Ein sechster Anteil (f) der Emulsion wurde mit 100 mg Natriumthiocyanat, 1,4 mg Kaliumselenocyanat und 2,55 mg Triphenylphosphin [äquimolare Triphenylphosphinmenge zum Phosphingehalt des im Falle der Emulsion (d) verwendeten Komplexes] pro Mol Silberhalogenid sensibilisiert. Dieser Anteil wurde 1 Minute lang auf eine Temperatur von 65° C erhitzt.
Die Emulsionsanteile wurden dann, wie unter A. beschrieben, auf Celluloseacctatnlmtrüger aufgetragen, worauf die erhaltenen Filme, wie beschrieben, belichtet und entwickelt wurden.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Emulsion Relative Empfindlich
keit bei einer
Schwärzung von 0,3
über dem Schleier
Schleier
(d)
(e)
(0
151
100
74
0,12
0,07
0,13
15
Aus den erhaltenen Ergebnissen ergibt sich die Aktivierung einer ein nicht labiles Selenatom enthaltenden Verbindung durch den verwendeten Phosphin-Gold-Komplex eindeutig.
C. Ein Anteil (g) einer grobkörnigen Silberbromidjodidemulsion mit 6 Molprozent Jodid wurde mit 2 mg Kaliumchloroaurat, 50 mg Natriumthiocyanat,
4 mg Natrmmthiosulfatpentahydrat und 0,5 mg Ν,Ν-Dimethylselenoharnstoff pro Mol Silberhalogenid chemisch sensibilisiert. Die Emulsion wurde dann
5 Minuten lang auf eine Temperatur von 65° C erhitzt. Ein zweiter Anteil (h) der Emulsion wurde mit 7,8 mg
Triphenylphosphin-Gold(I)-chlorid, 100 mg Natriumthiocyanat und 2,06 mg eines Komplexes der Formel
30
[(CH3^N]4[CO(NCSe)6]
Emulsion Relative Empfindlich
keit bei einer
Schwärzung von 0,3
über dem Schleier
Schleier
(g)
(h)
(i)
100
105
95
0,08
0,10
0,08
35
pro Mol Silbehalogenid sensibilisiert. Das Selenatom dieses Komplexes ist nicht labil. Die Emulsion wurde dann 25 Minuten lang auf eine Temperatur von 65° C erhitzt.
Ein dritter Anteil (i) der Emulsion wurde mit 7,8 mg Triphenylphosphin-Gold(I)-chlorid, 100 mg Natriumthiocyanat und 1,8 mg Kaliumselenocyanat pro Mol Silberhalogenid chemisch sensibilisiert. Die Emulsion wurde dann 20 Minuten lang auf eine Temperatur von 65° C erhitzt.
Die Emulsionen wurden anschließend auf Celluloseacetatfilmträger derart aufgetragen, daß auf eine Trägerfläche von 0,09 m2 eine 540 mg Silber entsprechende Menge Silberhalogenid entfiel. Die erhal-.tenen Filme wurden dann in einem Intensitätsskalensensitometer belichtet, 4 Minuten lang in einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung:
Wasser, etwa 500C 500 ml
p-Methylaminophenolsulfat 2,0 g
Natriumsulfit, wasserfrei 90,0 g
Hydrochinon 8,0 g
Natriumcarbonat, Monohydrat.... 52,5 g
Kaliumbromid 5,0 g
Mit kaltem Wasser aufgefüllt auf... 1,0 1
entwickelt, fixiert, gewaschen und getrocknet. Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:
Komplex A = [(QH5)3PCH2
pro Mol Silberhalogenid chemisch sensibilisiert.
Aus dieser Versuchsreihe ergibt sich, daß der Höhe nach gleich günstige Effekte durch das Verfahren der Erfindung im Vergleich zu einer Sensibilisierung mit einer Goldverbindung und einer ein labiles Selenatom enthaltenden Verbindung erzielt werden.
Die Vorteilhaftigkeit der Verwendung eines Goldkomplexes ergibt sich aus F i g. 1.
In F i g. 1 ist einmal die relative Empfindlichkeit verschiedener Emulsionen in Abhängigkeit von der Erhitzungsdauer auf eine Temperatur von 650C und zum anderen die Abhängigkeit der Schleierbildung von der Erhitzungsdauer auf 65° C in Minuten aufgetragen.
Die Kurven (1) entsprechen einer Emulsion, die mit 6 mg Kaliumchloroaurat, 50 mg Natriumthiocyanat und 1,89 mg Ν,Ν-Dimethylselenoharnstoff pro Mol Silberhalogenid sensibilisiert wurde.
Die Kurven (2) entsprechen einer Emulsion, die mit 2 mg Kaliumchloroaurat, 50 mg Natriumthiocyanat, 4 mg Natriumthiosulfatpentahydrat und 0,5 mg Ν,Ν-Dimethylselenoharnstoff pro Mol Silberhalogenid sensibilisiert wurde.
Die Kurven (3) entsprechen einer Emulsion, die mit 7,8 mgTriphenylphosphin-Gold(I)-chlorid, 100 mg Natriumthiocyanat und 2,06 mg des Komplexes
[(CH3)4N]4[Co(NCSe)6]
pro Mol Silberhalogenid sensibilisiert wurde.
Danach ergibt sich folgendes: Bei einer Sensibilisierung mit äquivalenten Mengen einer Goldverbindung und einer ein labiles Selenatom aufweisenden Verbindung [Kurven (I)] wird die Emulsion relativ stark verschleiert.
Bei einer Sensibilisierung mit einer Goldverbindung und einer ein labiles Selenatom aufweisenden Verbindung wird eine optimale Sensibilisierung nach etwa 5 Minuten erreicht. Bei weiterer Erhitzung über
5 Minuten hinaus nimmt die Empfindlichkeit wieder ab, und der Schleier steigt an.
Bei Verwendung eines Gold-Phosphin-Komplexes und einer Verbindung mit einem nicht labilen Selenatom [Kurven (3)] wird die optimale Empfindlichkeit erst nach 25 Minuten erreicht, wodurch die Einstellung der Empfindlichkeit leichter gesteuert werden kann.
Beispiel 10
(Aktivierung eines anorganischen Isoselenocyanatkomplexes mit einem Reduktionsmittel)
Ein Anteil (a) einer Silberbromidjodidemulsion mit 3,4 Molprozent jodid mittlerer Korngröße wurde mit
6 mg Kaliumchloroaurat, 100 mg Natriumthiocyanat und 3,3 mg eines Komplexes A der folgenden Strukturformel
CH2P(C6H5),]+2 [Mn(NCSe)4]-2
209 531/484
Die Emulsion wurde dann 25 Minuten lang auf eine Temperatur von 65°C erhitzt.
Ein zweiter Anteil (b) der Emulsion wurde in gleicher Weise sensibilisiert, jedoch wurden zusätzlich noch 20,3 mg Benzothiazolmethyljodid pro Mol SiI-berhalogenid zugegeben. Die Emulsion wurde gleichfalls 25 Minuten lang auf eine Temperatur von 650C erhitzt.
Ein dritter Anteil (c) der Emulsion wurde mit 2 mg Kaliumchloroaurat, 100 mg Natriumthiocyanat und 1,2 mg Ν,Ν-Dimethylselenoharnstoff pro Mol Silberhalogenid chemisch sensibilisiert. Die Emulsion wurde anschließend 10 Minuten lang auf eine Temperatur von 65° C erhitzt.
Die erhaltenen Emulsionen wurden dann auf CeIIuloseacetatfilmträger in der Weise aufgetragen, daß auf eine Fläche von 0,09 m2 eine 540 mg Silber entsprechende Menge Silberhalogenid entfiel. Die erhaltenen Filme wurden dann in einem Intensitätsskalensensitometer belichtet, 5 Minuten lang in einem Entwickler der im Beispiel 9 A angegebenen Zusammensetzung entwickelt, fixiert, gewaschen und getrocknet.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Emulsion Relative Empfindlich
keit bei einer
Schwärzung von 0,3
über dem Schleier
Schleier
(a)
(b)
(C)
100
200
209
0,06
0,22
0,38
Beispiel 11
(Aktivierung eines anorganischen Isoselenocyanatkomplexes mit einem Reduktionsmittel)
Ein weiterer Anteil (d) der im Beispiel 10 beschriebenen Emulsion wurde mit 3,3 mg des Komplexes A und 100 mg Natriumthiocyanat pro Mol Silberhalogenid chemisch sensibilisiert. Die Emulsion wurde dann 25 Minuten lang auf 650C erhitzt.
Ein weiterer Anteil (e) der Emulsion wurde in gleicher Weise wie der Anteil (d) sensibilisiert, jedoch wurden der Emulsion zusätzlich 20,3 mg Benzothiazolmethyljodid pro Mol Silberhalogenid zugegeben. Die Emulsion wurde dann 10 Minuten lang auf 65° C erhitzt.
Ein weiterer Anteil (0 der Emulsion wurde mit 0,73 mg N,N-Dimethylselenoharnstoff und 100 mg Natriumthiocyanat pro Mol Silberhalogenid sensibilisiert. Die Emulsion wurde 15 Minuten lang auf eine Temperatur von 6O0C erhitzt. Die Emulsionen wurden dann, wie im Beispiel 10 beschrieben, auf Träger aufgetragen, belichtet und entwickelt. Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Emulsion Relative Empfindlich
keit bei einer
Schwärzung von 0,3
über dem Schleier
Schleier
(d)
(e)
(0 · ■ ·
<10
100
107 -
0,04
0,37
0,30
35 Entsprechende Ergebnisse wurden erhalten, wenn an Stelle des Komplexes A die Komplexe B und C der folgenden Formeln verwendet wurden:
Komplex B = [(C6H5)3PCH2
Komplexe = [(C6Hy3PCH2
1-2
CH2 P(QH5J3] +2[Co(NCSe)4]
CH2 P(C6H5),]+2 [Ni(NCSe)4]-2
In F i g. 2 sind für mehrere Emulsionen die relativen Empfindlichkeiten, gemessen bei einer Schwärzung von 0,3 über dem Schleier und Schleierwerte in Abhängigkeit von der Erhitzung der Emulsion auf eine Temperatur von 65° C in Minuten dargestellt. Die Kurven (1), (2) und (3) beziehen sich dabei auf Emulsionen, die durch Zusatz folgender Verbindungen pro Mol Silberhalogenid sensibilisiert wurden:
55
Kurven (1):
2 mg Kaliumchloroaurat,
100 mg Natriumthiocyanat,
1,6 mg Ν,Ν-Dimethylselenohamstoff.
60
Kurven (2):
4 mg Kaliumchloroaurat,
100 mg Natriumthiocyanat,
1,6 mg Kaliumselenocyanat,
20,3 mg Benzothiazolmethyljodid.
Kurven (3):
4 mg Kaliumchloroaurat,
100 mg Natriumthiocyanat,
1,6 mg Kaliumselenocyanat,
10,15 mg Benzothiazolmethiodid.
Die Selenkonzentrationen der drei Emulsionen waren nahezu äquivalent. Der einzige Unterschied zwischen durch die Kurven (2) und (3) gekennzeichneten Emulsionen bestand in der Konzentration der zugesetzten reduzierend wirkenden Verbindung.
Aus F i g. 2 ergibt sich eindeutig, daß im Falle der durch die Kurven (1) gekennzeichneten Emulsion eine optimale Empfindlichkeit schon in weniger als 5 Minuten Erhitzungsdauer erreicht wird. Eine solch rasche Sensibilisierung ist schwierig zu steuern. Andererseits läßt sich die gleiche optimale Empfindlichkeit und ungefähr das gleiche Schleierniveau auch dann erreichen, wenn nach der Erfindung eine ein nicht labiles Selenatom aufweisende Verbindung aktiviert wird. Bei dieser Art Sensibilisierung wird die optimale Empfindlichkeit nach 15 Minuten erreicht [Kurven
(2)]. Durch Veränderung der Konzentration der reduzierend wirkenden Verbindung kann die zur maximalen Sensibilisierung erforderliche Zeit noch weiter hinausgezögert werden, wie sich aus den Kurven (3) ergibt, denen eine Emulsion zugrunde liegt, die die
halbe Konzentration der reduzierend wirkenden Verbindung im Vergleich zu der durch die Kurven (2) gekennzeichneten Emulsion enthält, in welchem Falle die optimale Sensibilisierung nach etwa 25 Minuten Erhitzungsdauer erreicht ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur chemischen Sensibilisierung einer photographischen Silberhalogenidemulsion, die eine Gold- und eine Selenverbindung, deren Selenatom zur Abscheidung von Silberselenid aus einer wäßrigen Silbernitratlösung bei 200C nicht befähigt ist, enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man die Selen verbindung durch Zusatz eines Reduktionsmittels in Mengen von 1 bis 50 mg pro Mol Silberhalogenid aktiviert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Selenverbindung Kaliumselenocyanat oder selenige Säure verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Reduktionsmittel ein Benzothiazoliumsalz, 2-Mercaptobenzoesäure, Triphenylphosphin, Zinn(II)-chlorid oder ein Alkalimetallsulfit verwendet.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sensibilisierung in Gegenwart eines wasserlöslichen Thiocyanats in Mengen von 20 bis 1000 mg pro Mol Silberhalogenid durchführt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sensibilisierung in. Gegenwart eines wasserlöslichen Thiosulfats in Mengen von 0,1 bis 10 mg pro Mol Silberhalogenid durchführt.
DE19681622264 1967-01-03 1968-01-02 Verfahren zur chemischen Sensi bilisierung einer photographischen Silberhalogenidemulsion Expired DE1622264C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
US60658767A 1967-01-03 1967-01-03
US60658767 1967-01-03
DEE0035505 1968-01-02

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE1622264A1 DE1622264A1 (de) 1970-10-22
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