DE1621669B2 - Vorrichtung zum Flämmen einer metallischen Werkstückoberfläche - Google Patents
Vorrichtung zum Flämmen einer metallischen WerkstückoberflächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Flämmen einer metallischen Werkstückoberfläche, gegen
die ein Strom eines oxidierenden Gases gerichtet wird zur Erzeugung einer Reaktionszone auf der relativ
dazu bewegten Werkstückoberfläche und unter Abscheidung der versprühten Schlacke, mit einer Düse,
aus der ein die entstehende Schlacke mitnehmender Hauptflüssigkeitsstrahl entlang der Werkstückoberfläche
strömt, und mindestens einer weiteren Düse, aus der ein zusätzlicher Flüssigkeitsstrahl parallel zum
Hauptflüssigkeitsstrahl austritt.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (GB-PS 672) wird ein Hauptflüssigkeitsstrahl und — falls
dieser nicht ausreicht — mehrere zusätzliche Flüssigkeitsstrahlen unmittelbar entlang der Werkstückoberfläche
geleitet, um die Schlacke aufzufangen. Bei sehr breiten Werkstücken ist eine sehr hohe Strahlgeschwindigkeit
erforderlich, um die Werkstückoberfläche bis zur gegenüberliegenden Seite zu überstreichen.
Die von der Werkstückoberfläche nach oben geschleuderte Schlackensprühe wird bei der bekannten Vorrichtung
von den Flüssigkeitsstrahlen nur teilweise oder gar nicht aufgefangen; diese wegsprühenden Schlakkenteilchen
können auf die blanke Werkstückoberfläche oder auf Oberflächen der Vorrichtung gelangen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß ein
Versprühen der Schlackentcilchen auf die bearbeitete Werkstückoberfläche und/oder Teile der Vorrichtung
verhindert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mittelachsen des oder der zusätzlichen
Flüssigkeitsstrahlen höher über der Werkstückoberfläche liegen als die Mittelachse des Hauptflüssigkeitsstrahls.
Dadurch wird eine größere Auffangfläche nach
ίο Art eines im wesentlichen horizontalen Vorhangs aus
Wasserstrahlen gebildet, die jeweils die Schlackensprühe auffangen. Dabei ist es nicht erforderlich, daß die
zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen eine sehr hohe Geschwindigkeit haben, die wieder zu einem Abprallen
• 5 der Schlackensprühe führen könnte, weil die Strömung
der zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen nicht durch die Werkstückoberfläche behindert wird.
Es ist zwar bekannt (US-PS 3 163 559), die von einem
Wasserstrahl gebildete Auffangfläche für die Schlakkensprühe dadurch zu vergrößern, daß man den Flüssigkeitsstrahl
als Hohlstrahl ausführt. Abgesehen von der Schwierigkeit, einen hohlen Flüssigkeitsstrahl über
eine größere Strecke stabil zu halten, muß der untere Teil des Hohlstrahls immer der Werkstückoberfläche
folgen, um auch die an der Werkstückoberfläche liegende Schlacke mitzunehmen. Dieser Teil des Strahls
wird durch die Reibung an der Werkstückoberfläche abgebremst, so daß es bei breiten Werkstücken erforderlich
ist, den Strahl mit hoher Anfangsgeschwindigkeit, d. h. mit großem Druck in der Düse, über das
Werkstück zu leiten. Da der Strahl seinen Zusammenhalt behält, wirkt sich die an der Strahlunterseite auftretende
Abbremsung auf den gesamten Strahlquerschnitt aus. Auch der obere Teil des Strahls, der weniger
durch Reibung abgebremst wird, muß mit der erforderlichen sehr hohen Geschwindigkeit geführt werden.
Diese hohe erforderliche Strahlgeschwindigkeit führt aber dazu, daß ein Teil der Schlackensprühe von
dem Flüssigkeitsstrahl abprallt und eine sogenannte Sekundärsprühe bildet.
Es ist auch bekannt (US-PS 2 873 224), die Flüssigkeitsdüse für den die Schlacke mitnehmenden Flüssigkeitsstrahl
höher als die Werkstückoberfläche anzuordnen. Hierbei ist die Düse jedoch geneigt angeordnet, so
daß der Flüssigkeitsstrahl am Anfang der Werkstückoberfläche auf diese trifft und an ihr entlangströmt, um
die Schlacke mitzunehmen. Schlackensprühe, die von der Werkstückoberfläche nach oben wegsprüht, wird
von diesem Flüssigkeitsstrahl nicht oder nur teilweise aufgefangen.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen,
daß mehrere zusätzliche Flüssigkeitsstrahlen den Hauptflüssigkeitsstrahl teilweise umgeben. Dadurch
wird eine Fläche gebildet, die für das Auffangen der Schlackensprühe besonders geeignet ist.
In besonders vorteilhafter Ausbildung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß der Hauptflüssigkeitsstrahl
mit mehreren zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen zusammen in Gestalt einer Tasche angeordnet ist,
die zu der Reaktionszone auf dem Werkstück geöffnet ist. Diese Tasche fängt wirksam die gesamte Schlackensprühe
auf; der Flüssigkeitsbedarf ist dabei verhältnismäßig gering, da die gesamte Fläche der Tasche gut
ausgenutzt wird.
In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens
ist vorgesehen, daß mindestens einer der zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen näher an der Reaktionszone liegt als der Hauptflüssigkeitsstrahl. Dadurch wird
erreicht, daß auch die nach oben sprühenden Schlakkenteilchen
nahe an der Reaktionszone aufgefangen werden, so daß der Anteil der nicht aufgefangenen
Schlackensprühe sehr gering ist.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß der
Durchmesser der Düse für den zusätzlichen Flüssigkeitsstrahl kleiner ist als der Durchmesser der Düse für
den Hauptflüssigkeitsstrahl. Diese Ausführung trägt der Tatsache Rechnung, daß ein beachtlicher Teil der
Schlacke flüssig auf der Werkstückoberfläche bleibt und von dem größeren Hauptflüssigkeitsstrahl weggeschwemmt
werden muß, während die Schlackensprühe in verhältnismäßig geringerer Menge von dem zusätzlichen
Flüssigkeitsstrahl aufgefangen wird. Diese Ausführungsform ist besonders gut geeignet zum Flämmen
von breiten Werkstücken, wie Brammen, wobei man einen verhältnismäßig starken Hauptflüssigkeitsstrom
braucht, um die ganze Werkstückoberfläche mit genügender Kraft zu überstreichen und um die Schlacke
seitlich von der Werkstückoberfläche in eine Schlakkenrinne zu fördern. Die kleineren zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen
dienen dazu, die feine Schlackensprühe abzuscheiden, die nicht vom Hauptflüssigkeitsstrom erfaßt
wurde.
Die Erfindung wird an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 in Stirnansicht die Reaktionszone eines zu flammenden Werkstücks mit den Flüssigkeitsstrahlen
zum Auffangen der Schlacke,
F i g. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der in F i g. 1 gezeigten Vorrichtung und
F i g. 3 eine verkleinerte Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform.
Das in den Figuren gezeigte zu flammende metallische
Werkstück W wird über einen Rolltisch zu einer Flämmvorrichtung M bewegt. An der Oberfläche des
Werkstücks W entsteht ein geschmolzenes Metallbad in der Reaktionszone, und zwar durch die Vorwärmflammen
der Vorrichtung M Dann leitet man einen bandförmigen Strom S eines oxidierenden Gases,
üblicherweise reinen Sauerstoff, in einem spitzen Winkel gegen die geschmolzene Oberfläche, wobei eine
thermochemische Reaktion stattfindet. Das Werkstück W und der Strom S des oxidierenden Gases werden
gegeneinander bewegt, damit die Umsetzung entlang der ganzen Oberfläche des Werkstücks stattfindet.
Beim Fortschreiten der Umsetzung entsteht geschmolzene Schlacke, die nach vorn und oben aus der Reaktionszone
Z herausgeschleudert wird, wie in F i g. 2 mit Pfeilen angedeutet.
Der größte Teil der geschmolzenen Schlacke gelangt in Berührung mit einem Hauptflüssigkeitsstrahl 10, der
Wasser von hoher Geschwindigkeit führt. Dieser Strahl fließt aus einer Düse 12, die so angeordnet ist, daß die
Flüssigkeit entlang der Oberfläche des Werkstücks W streicht, und zwar an einer Stelle in Richtung des Gasstroms
etwas hinter der Reaktionszone Z. Der Flüssigkeitsstrahl 10 gelangt in eine Schlackenrinne 14, die
sich an der gegenüberliegenden Seite des Werkstücks IVbefindet. Der größte Teil der geschmolzenen Schlakke
wird hierbei granuliert und in die Schlackenrinne gefördert.
Zum Abscheiden und Abführen der Schlackenteilchen (Schlackensprühe), die durch den Hauptflüssigkeitsstrahl
10 von der Schlackenrinne 14 abgelenkt werden und desjenigen Teils, der nicht in Berührung
mit dem Hauptflüssigkeitsstrahl kommt, werden zusätzliche Flüssigkeitsstrahlen 16 über das Werkstück W
in die Schlackenrinne 14 geführt. Die Mittelachsen dieser zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen liegen höher über
der Werkstückoberfläche als die Mittelachse des Hauptflüssigkeitsstrahls 10 und umgeben diesen vorzugsweise
wenigstens teilweise, wie in F i g. 2 dargestellt. Vorzugsweise ist auch wenigstens einer der zusätzlichen
Flüssigkeitsstrahlen 16 gegen den Hauptstrahl 10 in Richtung zur Reaktionszone Z versetzt. Ein
großer Teil der Schlacke, die von dem Hauptflüssigkeitsstrahl 10 nach oben abgelenkt ist, wird hierbei
durch den zusätzlichen Flüssigkeitsstrahl 16 abgeschieden und in die Schlackenrinne 14 gefördert. Ebenso
wird auch ein Teil der geschmolzenen Schlacke, die mit dem Hauptflüssigkeitsstrahl nicht in Berührung gekommen
ist, von dem zusätzlichen Flüssigkeitsstrahl oder den zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen 16 aufgefangen,
granuliert und in die Schlackenrinne 14 gefördert.
Beim Flämmen breiter Brammen ist es schwierig, einen zusammenhängenden Hauptflüssigkeitsstrahl
aufrechtzuerhalten, da er durch das Auftreffen auf die Schlacke zersprüht. In diesen Fällen ist es zweckmäßig,
zur Unterstützung des Hauptflüssigkeitsstrahls 10 einen zweiten Hauptflüssigkeitsstrahl 20 vorzusehen,
der ebenfalls über die Oberfläche des Werkstücks streicht. Bei Verwendung eines zweiten Hauptflüssigkeitsstrahls
ordnet man die zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen 16 zweckmäßigerweise so an, daß sie nur den
einen Hauptstrahl 10 teilweise umgeben, und zwar in der Nähe der Reaktionszone Z. Eine derartige Anordnung
ist in der F i g. 2 gezeigt.
Beispielsweise kann die Oberfläche eines 2,4 m breiten
metallischen Werkstücks mit Sauerstoff geflammt werden, wobei man stündlich etwa 900 m3 Sauerstoff
zuführt und das Flämmen mit einer Geschwindigkeit von etwa 37 m/min durchführt. Der Hauptwasserstrahl
hat einen Durchmesser von etwa 5 cm und fließt mit einer Menge von 1200 l/min über die Werkstückoberfläche.
Drei zusätzliche Wasserstrahlen, die so angeordnet sind, wie die F i g. 1 und 2 es zeigen, dienen
zum Abscheiden und Entfernen der Schlackensprühe. Jeder zusätzliche Wasserstrahl hat einen Durchmesser
von etwa 3 cm und fließt in einer. Menge von etwa 750 I/min.
F i g. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die besonders geeignet ist
zum Bearbeiten von metallischen Werkstücken geringerer Breite, z. B. von Knüppeln und Blöcken. Bei dieser
Ausführungsform bilden die einzelnen Flüssigkeitsstrahlen 30 über der Werkstückoberfläche neben der
Reaktionszone Zim Querschnitt eine Tasche. Diese aus den Einzelstrahlen gebildete Tasche ist mit ihrer Öffnung
gegen die Reaktionszone Zgerichtet. Die Flüssigkeitsstrahlen dienen zum Abscheiden der Schlacke und
zur Förderung in die Schlackenrinne. Außer der in F i g. 3 gezeigten bogenförmigen Ausbildung der Tasche
sind auch andere Formen möglich.
Wie in F i g. 3 gezeigt, kann die Tasche aus mehreren Einzelstrahlen bestehen; diese können aber auch zusammenhängen
und aus einem einzigen, entsprechend geformten Mundstück austreten. In jedem Fall entsteht
eine aus Flüssigkeit gebildete Tasche, die die Schlacke abscheidet und sie in seitlicher Richtung vom Werkstück
hinweg in die Schlackenrinne fördert.
Bei einem Anwendungsbeispiel wurde ein gewalzter Block mit einer 25 cm breiten Oberfläche mit einem
Sauerstoffstrom von 1200 m3 je Stunde mit einer Ge-
schwindigkeit von 37 m/min geflammt. Zwölf einzelne Wasserstrahlen mit einem Durchmesser von je etwa
b mm und einer Gesamtmenge von etwa 950 l/min waren taschenförmig über und vor der Reaktionszone angeordnet,
ähnlich wie F i g. 3 es zeigt. Die Schlacke wurde weitaus besser entfernt ah bei bekannten Vorrichtungen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Flämmen einer metallischen Werkstückoberfläche, gegen die ein Strom eines
oxidierenden Gases gerichtet wird zur Erzeugung einer Reaktionszone auf der relativ dazu bewegten
Werkstückoberfläche und unter Abscheidung der versprühten Schlacke, mit einer Düse, aus der ein
die entstehende Schlacke mitnehmender Hauptflüssigkeitsstrahl entlang der Werkstückoberfläche
strömt, und mindestens einer weiteren Düse, aus der ein zusätzlicher Flüssigkeitsstrahl parallel zum
Hauptflüssigkeitsstrahl austritt, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelachsen des oder
der zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen (16) höher über der Werkstückoberfläche liegen als die Mittelachse
des Hauptflüssigkeitsstrahls (10).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere zusätzliche Flüssigkeitsstrahlen
(16) den Hauptflüssigkeitsstrahl (10) teilweise umgeben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptflüssigkeitsstrahl mit mehreren
zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen zusammen in Gestalt einer Tasche (30) angeordnet ist, die zu
der Reaktionszone (Z) auf dem Werkstück (W) geöffnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der
zusätzlichen Flüssigkeitsstrahlen (16) näher an der Reaktionszone (Z) liegt als der Hauptflüssigkeitsstrahl
(10).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der
Düse für den zusätzlichen Flüssigkeitsstrahl (16) kleiner ist als der Durchmesser der Düse für den
Hauptflüssigkeitsstrahl (10).
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