DE1620018C3 - i-Methyl-5-nitroimidazol-derivate, ihre Salze mit Säuren, Verfahren zu ihrer Herstellung und antiparasitäre Mittel - Google Patents

i-Methyl-5-nitroimidazol-derivate, ihre Salze mit Säuren, Verfahren zu ihrer Herstellung und antiparasitäre Mittel

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DE1620018C3
DE1620018C3 DE19661620018 DE1620018A DE1620018C3 DE 1620018 C3 DE1620018 C3 DE 1620018C3 DE 19661620018 DE19661620018 DE 19661620018 DE 1620018 A DE1620018 A DE 1620018A DE 1620018 C3 DE1620018 C3 DE 1620018C3
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methyl
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nitroimidazolyl
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John Alan Cambridge Mass.; Hoff Dale Richard Cranford; Rooney Clarence Stanley Bridgewater Township; N.J.; Carlson (V.StA.)
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Description

O2N-
CH3
CH
R
O — CO — NH2 (I)
IO worin B ein Halogenatom oder eine niedere Älkoxygruppe bedeutet, umsetzt oder
e) ein l-Methyl^-hydroxyalkyl-S-nitroimidazol der allgemeinen Formel II mit einem Phenoxycarbonylhalogenid der allgemeinen Formel
worin R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet, sowie ihre Salze mit Säuren.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder
a) ein l-Methyl-2-hydroxyalkyl-5-nitroimidazol der allgemeinen Formel O — CO — Y
(VII)
umsetzt und das erhaltene Carbonat der allgemeinen Formel
O2N-
W
CH1
CH-OH (II)
O
Il
Ο2Ν-ΛΝ>- Il
-0—C—0
-CH-
R
mit Isocyansäure umsetzt oder b) ein l-Methyl-5-nitroimidazol-derivat der allgemeinen Formel
(VIII)
mit Ammoniak umsetzt.
3. Antiparasitäres Mittel, bestehend aus einer Verbindung gemäß Anspruch 1 und üblichen Trägerstoffen.
O2N-
1—
(ΠΙ)
CH,
worin X ein Halogenatom oder eine substituierte Sulfonyloxygruppe bedeutet, mit einem Alkaliisocyanat umsetzt und das erhaltene l-Methyi-2-cyanatoalkylimidazol der allgemeinen Formel
Gegenstand der Erfindung sind l-Methyl-5-nitroimidazolylderivate der allgemeinen Formel
45 0,N-
-N
CH-O-CO-NH2 (I)
ι—Ν
O2N An^CH-OCN (IV) CH, R
mit einer Mineralsäure behandelt oder c) ein l-Methyl-5-nitroimidazol-derivat der allgemeinen Formel
CH,
O2N-
N O
Il
CH-O—C—Y R
N
CH3
(V)
60
worin Y ein Halogenatom bedeutet, mit Ammoniak umsetzt oder
d) ein l-Methyl-2-hydroxyalkyl-5-nitroimidazol der allgemeinen Formel II mit einer Verbindung worin R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet, ihre Salze mit Säuren, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie antiparasitäre Mittel, die aus einer der genannten Verbindungen und üblichen Trägerstoffen bestehen.
Das Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel I ist dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder
a) ein l-Methyl-2-hydroxyalkyl-5-nitroimidazol der allgemeinen Formel
Tl
Q2N-Is^/J—CH-OH (II)
CH3 R
mit Isocyansäure umsetzt oder
b) ein l-Methyl-5-nitroimidazol-derivat der allgemeinen Formel
O2N-
CH,
-CH-X
(HI)
worin X ein Halogenatom, wie ein Chlor- oder io Bromatom, oder eine substituierte Sulfonyloxygruppe, wie eine Alkyl- oder Arylsulfonyloxygruppe, z. B. eine Methansulfonyloxy- oder Toluolsulfonyloxygruppe, bedeutet, mit einem Alkaliisocyanat umsetzt und das erhaltene l-Methyl-2-cyanatoal- 15 kylimidazol der allgemeinen Formel
O2N-
-N
CH3
CH-OCN R
(IV) 20
mit einer Mineralsäure behandelt oder 25
c) ein l-Methyl-5-nitroimidazol-derivat der allgemeinen Formel
O2N-
CH
N O
CH-O—C—Y (V) R
35
worin Y ein Halogenatom bedeutet, mit Ammoniak umsetzt oder
d) ein l-Methyl-2-hydroxyalkyl-5-nitroimidazol der allgemeinen Formel II mit einer Verbindung der allgemeinen Formel 40
Il
B-C-
NH9
(VI)
45
worin B ein Halogenatom, wie ein Chloratom, oder eine niedere Alkoxygruppe, wie eine Methoxy- oder Äthoxygruppe, bedeutet, umsetzt oder e) ein l-Methyl-2-hydroxyalkyl-5-nitroimidazol der allgemeinen Formel II mit einem Phenoxycarbonyl- 50 halogenid der allgemeinen Formel
(VII)
ι—N
O2N-A J-CH-O-
* IN I
R
mit Ammoniak umsetzt.
(VIII)
55
umsetzt und das erhaltene Carbonat der dllgemei- . nen Formel 60
65 Ein Salz eines Imidazolcarbamats der allgemeinen Formel I kann dasjenige einer anorganischen Säure sein, wie das Hydrochlorid, Hydrobromid, Phosphat, Nitrat oder Sulfat, oder dasjenige einer organischen Säure. Beispiele dafür sind das Citrat, Tartrat, Adipat, Methansulfonat und p-Toluolsulfonat. Nichttoxische Salze, d. h. diejenigen, die vom Patienten bei der angewandten Dosierung vertragen werden, werden verwendet, wenn die erfindungsgemäßen Carbamate in ihrer Salzform als Antiparasitenmittel verwendet werden sollen.
Bei der Verfahrensweise a) wird die Isocyansäure vorzugsweise in situ aus einem Alkaliisocyanat erzeugt, beispielsweise durch Zugabe von Essigsäure oder Trifluoressigsäure zum Reaktionsgemisch. Es sei jedoch erwähnt, daß andere hier angegebene Methoden im allgemeinen zufriedenstellender zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen sind.
Bei der Verfahrensweise b) wird als Mineralsäure vorzugsweise Schwefelsäure verwendet.
Bei der Verfahrensweise c) werden die Reaktionskomponenten in einem geeigneten inerten Lösungsmittelmedium, wie Dioxan, Tetrahydrofuran oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff, wie Benzol, bei einer Temperatur im Bereich von etwa 0 bis 75° C zusammengebracht. Im allgemeinen wird ein sehr großer Überschuß an Ammoniak verwendet, und gute Ergebnisse werden im allgemeinen mit etwa 2,0 bis 5,0 Mol Ammoniak je Mol Halogencarbonatester, wie Chlorcarbonatester, bei Reaktionstemperaturen von etwa 10 bis 400C erhalten. Die Esterreaktionskomponenten werden auch als Halogenformiatester des 1-substituierten 2-Hydroxyalkyl-5-nitroimidazols bezeichnet.
Ein molarer Überschuß an Ammoniak ist erwünscht, da es zweckmäßig und üblich ist, 1 Mol Ammoniak zusätzlich zu dem für die Reaktion selbst benötigten Mol als säurebindendes Mittel zur Neutralisierung der in der Reaktion gebildeten Säure zu verwenden. Das Halogenformiatesterausgangsmaterial kann in die Reaktion in Form eines Säureadditionssalzes eingebracht werden, und es ist dann notwendig, ein weiteres Mol Ammoniak zur Neutralisierung dieses Salzes zu verwenden.
Häufig wird flüssiges Ammoniak als Reaktionslösungsmittel verwendet. Die Reaktionstemperatur kann etwa -350C (rückfließendes flüssiges Ammoniak) bis etwa Zimmertemperatur betragen. Bei den höheren Temperaturen ist es natürlich notwendig, ein Druckgefäß zu verwenden oder das Ammoniak in einem organischen Lösungsmittel, wie Chloroform oder einem niederen Alkanol, wie Äthanol oder Methanol, zu lösen.
Der bei dieser Arbeitsweise vorzugsweise verwendete Imidazolchlorcarbonatester wird durch Umsetzung von Phosgen bei einer Temperatur von etwa — 1O0C bis Zimmertemperatur mit einem Imidazoi der allgemeinen Formel II erhalten. Diese Reaktion wird in einem inerten organischen Lösungsmittel durchgeführt. Zufriedenstellende Lösungsmittel sind Dioxan, Tetrahydrofuran und Toluol oder Gemische davon, sowie Ketone und Ester, wie Äthylacetat. Es ist zweckmäßig, ein Lösungsmittel zu verwenden, in welchem die Imidazolreaktionskomponente im wesentlichen vollständig löslich ist. Für beste Ergebnisse wird das Verfahren in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, normalerweise eines tertiären Amins, wie Trialkylamin oder Dimethylanilin, durchgeführt, doch können auch Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran und Dioxan, selbst
als diese säurebindenden Mittel in der Reaktion verwendet werden. Der Chlorformiatester kann gewünschtenfalls isoliert werden, doch ist dies unnötig, und eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, den Ester in Lösung herzustellen und ihn ohne Isolierung mit dem Amin umzusetzen.
Bei der Arbeitsweise d) werden die Reaktionskomponenten in einem geeigneten inerten Lösungsmittelmedium, wie Benzol, Toluol, Tetrahydrofuran oder Dioxan, zusammengebracht. Vorzugsweise wird ein geringer molarer Überschuß, z. B. 1 bis 15%, des Carbamylhalogenids verwendet und liegt ein säurebindendes Mittel im Medium vor, da während der Reaktion Säure gebildet wird. Die Carbamylchloridreaktionskomponente wird im Reaktionsmedium erzeugt, da sie eine hochgradig instabile Verbindung ist.
Wenn das Imidazol mit einem niederen Alkylcarbamat, z. B. Äthyl- oder Methylcarbamat, behandelt wird, werden die Reaktionskomponenten in praktisch äquimolaren Mengen in Gegenwart einer starken Base, vorzugsweise eines Alkalialkylats, wie Natriumäthylat, Natriummethylat oder Kaliumisopropylat, in einem inerten Lösungsmittel, wie 1,2-Dimethoxyäthan, zusammengebracht Es sollte dafür Sorge getragen werden, die Reaktionszeit nicht unzulässig zu verlängern, da die Imidazolverbindung gegen starke Base empfindlich ist.
Gemäß der Verfahrensweise e) wird die Verbindung der allgemeinen Formel II zuerst beispielsweise mit Phenoxycarbonylchlorid (Phenylchlorformiat) umgesetzt. Diese Reaktion wird zweckmäßig in einem organischen Lösungsmittel, wie Pyridin, einem der Picoline, oder Lutidin, durchgeführt. Diese Basen dienen nicht nur als flüssiges Lösungsmittelmedium, sondern auch dazu, die während der Reaktion gebildete Säure zu binden. Alternativ kann ein nichtbasisches Lösungsmittel für die Reaktionskomponenten, wie Dioxan oder Chloroform, verwendet werden, und ausreichend tertiäres Amin oder Alkalyhydroxid zugesetzt werden, um den freigesetzten Chlorwasserstoff zu binden. Vorzugsweise wird ein geringer molarer Überschuß an Phenylchlorformiat angewandt und das Verfahren bei Temperaturen von etwa —5 bis etwa 45° C durchgeführt. Vorzugsweise werden die Reaktionskomponenten bei etwa 0°C gemischt, und die Reaktion wird dann bei etwa Zimmertemperatur für die gewünschte Zeitspanne durchgeführt. Wenn das Phenylcarbonat der 2-Hydroxymethylverbindung hergestellt wird, sind für gute Ergebnisse Reaktionszeiten von etwa 1 bis 5 Stunden zufriedenstellend. Es können jedoch längere Zeiten bis zu etwa 30 Stunden zur vollständigen Umsetzung im Falle des 2-(<x-Hydroxyäthyl)-imidazolderivats erforderlich sein. Das erhaltene Imidazolphenylcarbonat der allgemeinen Formel VIII, beispielsweise 1 -Methyl-S-nitroimidazolyl-^-methylphenylcarbonat, wird zweckmäßig gewonnen, indem das Reaktionsgemisch in Eiswasser abgeschreckt wird, wodurch das gewünschte Produkt ausfällt Diese Substanz kann ohne weitere Reinigung in der nächsten Stufe des Verfahrens verwendet werden.
Das Endprodukt wird erhalten, indem man das Imidazolphenylcarbonat der allgemeinen Formel VIII innig mit Ammoniak in einem inerten organischen Lösungsmittelmedium zusammenbringt. Für diesen Zweck sind Chloroform oder Äther, wie Dioxan, Tetrahydrofuran oder Äthylenglykoldimethyläther, zufriedenstellend. Die Reaktion ist rasch und normalerweise in etwa 1 bis 5 Stunden praktisch beendet. Das Imidazolphenylcarbonat und das Ammoniak können in praktisch äquimolaren Mengen umgesetzt werden, doch verwendet man vorzugsweise einen Überschuß an Ammoniak. Gute Ergebnisse werden bei Verwendung von 1,0 bis 4 Mol Ammoniak je Mol Phenylcarbonat erhalten. Es ist zweckmäßig und bevorzugt, einen sehr großen Überschuß an flüssigem Ammoniak zu verwenden, da der Überschuß als Reaktionslösungsmittel dient und der erhaltene Carbamatteil stabil ist und unter solchen Bedingungen nicht zerstört wird.
ίο Die erfindungsgemäßen Verbindungen haben Antiprotozoenwirkung und sind besonders aktiv gegen die Organismen, welche Trichomoniasis und Enterohepatitis bewirken. Auch sind die wirksam gegen Amöbiasis und Trypanosomiasis sowie gegen die PPLO-Organismen und Schistosomes.
Trichimoniasis ist eine Protozoenerkrankung, die von Parasiten der Genus Trichomonas hervorgerufen wird. Die erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen sind wirksam gegen die besonders störende Form von Trichomoniasis, die als T.-vaginalis-Vaginitis bekannt ist und durch Befall der Vagina mit T. vaginalis hervorgerufen wird. Bei der Behandlung dieser Erkrankung können die erfindungsgemäßen Imidazolylalkylcarbämate entweder oral oder topisch angewandt werden. Zur oralen Verabreichung werden normalerweise übliche Anwendungsformen, wie Tabletten oder Kapseln, verwendet. Diese werden durch bekannte Arbeitsweisen hergestellt und enthalten die üblichen Verdünnungsmittel, Granulationsmittel, Streckmittel und/oder Gleitmittel, von denen bekannt ist, daß sie zur Konfektionierung von Tabletten und Kapseln zufriedenstellend sind. Vorzugsweise werden die erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen oral in einer Dosierung von etwa 25 bis 1000 mg/Tag angewandt. Ein Beispiel einer geeigneten komprimierten Tablette ist das folgende:
Alternativ können die Carbamate oral in flüssigen pharmazeutischen Trägern, wie als Lösungen, Emulsionen, Sirupe oder Suspensionen, die die üblicherweise in der Pharmazie verwendeten Verdünnungsmittel, Aromamittel und Konservierungsmittel enthalten, verabreicht werden.
Für die topische Verabreichung können Vaginalcremes oder Suppositorien verwendet werden, welche die Wirksubstanz enthalten. So wird beispielsweise eine Creme durch Mischen ausreichender Mengen an hydrophiler Salbengrundlage und von Wasser, das etwa 5 bis 10 Gewichtsprozent an einem erfindungsgemäßen Carbamat enthält, in ausreichenden Mengen, um eine Creme mit der gewünschten Konsistenz zu bilden, hergestellt.
Enterohepatitis oder Histomoniasis ist eine Erkrankung, die vor allem bei Truthühnern vorkommt und durch den Protozoenparasiten Histomonas meleagridis bewirkt wird. Sie ist auch als Truthahnschwarzkopf-Krankheit bekannt. Die erfindungsgemäßen Imidazoylalkylcarbamate sind wertvoll zur Verhütung und Behandlung dieser Krankheit, und werden für diesen
Bestandteil mg/Tablette
1 -Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-
methylcarbamat 250
Dicalciumphosphat 100
Lactose 75
Stärke 50
Guar-Mehl 12
Magnesiumstearat 2 bis 3
Zweck an Truthühner in Mischung mit einem Bestandteil der Nahrung der Truthühner, d. h. im Futter oder Trinkwasser, verabreicht. Die optmiale Dosierung hängt zwar von der besonderen verwendeten Verbindung und der Schwere der Infektion ab, doch wird eine gute Kontrolle von Enterohepatitis durch orale Verabreichung eines Futters an die Truthühner erzielt, das etwa 0,003 bis etwa 0,1 Gewichtsprozent an Carbamat enthält.
Wenn das Material über das Trinkwasser verabreicht wird, können etwas höhere Dosierungen angewandt werden, insbesondere für die therapeutische Anwendung. So kann das Trinkwasser beispielsweise bis zu etwa 0,2 Gewichtsprozent der Wirksubstanz mit guten Ergebnissen enthalten.
Die therapeutische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen gegen Trichomoniasis (T. foetus an der Maus) und gegen Histomoniasis (Histomonas meleagridis bei Truthühnern) geht aus der nachfolgenden Tabelle hervor; die mit Trichomoniasis überschriebene Spalte zeigt die Mindestmenge an Wirkstoff je Kilogramm Maus, welche zur Bekämpfung der Krankheit erforderlich ist, die mit Histomoniasis überschriebene Spalte gibt die Mindestmenge an Wirkstoff im Futter an, welche zur Bekämpfung der Krankheit erforderlich ist.
Verbindung
Wirksame Mindestdosis LD50*)
Trichomoniasis Histomoniasis
(mg/kg) (% im Futter) (mg/kg)
l-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methylcarbamat
1 -[I '-Methyl-5'-nitroimidazolyl-(2')]-äthyIcarbamat
l-Hydroxyäthyl-2-methyl-5-nitroimidazoI
(DT-AS 1101431)
3,5 0,003
2 0,0015
60 0,1
1350
5200
·) An Mäusen nach der Methode von Miller und Tainter (Proc. Soc. Exp. Biology & Medicine, V. 57, S. 261 [1944]).
Beispiel 1
l-Methyl-5-nitroimidazoIyl-(2)-methylcarbamat
Man löst 29,0 g (0,2 Mol) l-Methyl-2-hydroxymethyl-5-nitroimidazol in 100 ml trockenem Pyridin. Man gibt zu der kalten Lösung von 0°C unter Rühren tropfenweise 31,3 g (0,2 Mol) Phenoxycarbonylchlorid hinzu, während man das Reaktionsgemisch weiter kühlt (0 bis -10°C). Nach 30 Minuten ist die Zugabe beendet. Man gießt das Reaktionsgemisch in eine Eis-Wasser-Mischung und gewinnt l-Methyl-5-nitroimidazoyl-(2)-methyl-phenyl-carbonat durch Filtrieren; Ausbeute 49,5 g (89% der Theorie); F. 92 bis 97° C.
0,05 g l-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methyl-phenylcarbonat werden langsam in 50 ml flüssigem Ammoniak gelöst. Nach beendeter Lösung wird das Ammoniak verdampfen gelassen und der Rückstand mit Äthanol gewaschen und aus Methanol umkristallisiert, was l-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methylcarbamat, F. 166 bis 1700C, ergibt; Ausbeute 93%.
Beispiel 2
l-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methylcarbamat
3,12 g l-Methyl-2-hydroxymethyl-5-nitroimidazol werden in 100 ml Methylendichlorid gelöst und auf 00C abgekühlt. 2,64 g Natriumisocyanat und 4,5 g Trifluoressigsäure werden zugesetzt. Der Kolben wird dicht verschlossen und das Gemisch 24 Stunden bei O0C gerührt. Dann werden 200 ml Methylenchlorid zugefügt, und das Gemisch wird mit gesättigter wäßriger Kaliumbicarbonatlösung gewaschen. Die Methylenchloridlösung wird im Vakuum zur Trockne eingeengt, was einen Rückstand von l-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methylcarbamat ergibt. Diese feste Substanz wird aus einem Minimalvolumen an Äthylacetat umkristallisiert, was praktisch reines l-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methylcarbamat, F. 166 bis 170° C, ergibt.
Beispiel 3
l-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methylcarbamat
öliges 1 -Methyl-S-nitroimidazolyl-^-methylchlorformiat wird auf 0°C abgekühlt, und 25 ml flüssiges Ammoniak werden zugefügt. Das erhaltene Gemisch wird 10 Minuten in der Kälte gerührt, und dann werden weitere 25 ml flüssiges Ammoniak zugesetzt. Das Gemisch wird dann auf Zimmertemperatur erwärmen gelassen und gerührt, bis das überschüssige Ammoniak verdampft. Der so erhaltene Rückstand wird in 100 ml Wasser gelöst und die wäßrige Lösung dreimal mit je 100 ml Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatextrakte werden vereinigt, mit 25 ml Wasser zurückgewaschen und dann über Natriumsulfat getrocknet. Das Äthylacetat wird dann im Vakuum zur Trockne eingedampft, was einen Rückstand gibt, der aus l-Methyl-5-nitroimidazolyI-(2)-methylcarbamat besteht. Das Produkt wird aus Äthylacetat und dann aus Wasser umkristallisiert, was praktisch reines Material, F. 172 bis 173° C, ergibt.
Das als Ausgangsmaterial verwendete ölige 1-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methylchlorformiat kann man folgendermaßen erhalten:
3,12 g l-Methyl-2-hydroxymethyl-5-nitroimidazol werden in einem Gemisch von 4,3 ml Dimethylanilin und 20 ml Dioxan gelöst. Diese Lösung wird dann tropfenweise zu 30 ml Phosgen zugefügt. Die erhaltene Suspension wird 2 Stunden bei 0 bis 5° C und dann 2 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt. Dann wird das Lösungsmittel entfernt, indem 2 Stunden lang trockener Stickstoff durch die Suspension geblasen wird. Das nach dieser Zeit verbleibende öl besteht vorwiegend aus l-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methylchlorformiat.
Beispiel 4 l-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methylcarbamat
3,1 g (0,02 Mol) an (l-Methyl-2-hydroxymethyl)-5-nitroimidazol werden in 100 ml Benzol und 25 ml Pyridin gelöst. 1,9 g (0,022 Mol) gasförmiges Carbamylchlorid werden unter Rühren in die Lösung eingeleitet. Die Lösung wird 8 Stunden bei 15° C stehengelassen und dann unter vermindertem Druck konzentriert. Der Rückstand wird in Äthylacetat aufgenommen und mit
Eis-Wasser gewaschen, und der Äthylacetatextrakt wird dann über Natriumsulfat getrocknet. Nach Verdampfen des Lösungsmittels unter vermindertem Druck wird der Rückstand aus Aceton oder Äthylacetat umkristallisiert,
was l-Methyl-5-nitroimidazolyl-(2)-methylcarbamat, F. 166 bis 1700C, ergibt.
Beispiel 5
1 -[I '-Methyl-5'-nitroimidazolyl-(2')]-äthylcarbamat
Eine Lösung von 0,01 Mol l-Methyl-2-(l'-hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol in 25 ml trockenem Pyridin wird bei 00C gerührt, und 1,85 g (0,012 Mol) Phenylchlorformiat werden langsam zugefügt. Das Reaktionsgemisch wird 3 bis 4 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt und
in etwa 200 ml Wasser gegossen. Das Gemisch wird über Nacht gekühlt, und der Niederschlag von 1 -[I '-Methyl-S'-nitroimidazolyl-^'JJ-äthyl-phenyl-carbonat wird-abfiltriert.
Eine Lösung.yon 0,005 Mol l-{l'-Methyl-5'-nitroimidazolyl-^j-äthyi-phenyl-carbona.t in 10 ml Chloroform wird in einem Eisbad abgekünft- und mit trockenem Ammoniak gesättigt. Man läßt 5 Tage bei 5° C stehen und erhält l-[l'-Methyl-5'-nitroimidazolyl-(2')]-äthylcarbamat, F. 156,5 bis 160° C, als kristallinen Niederschlag; Ausbeute 81 %.

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. l-Methyl-5-nitroimidazol-derivate der allgemeinen Formel
    der allgemeinen Formel
    O
    B — C — NH,
    (VI)
DE19661620018 1965-07-07 1966-07-06 i-Methyl-5-nitroimidazol-derivate, ihre Salze mit Säuren, Verfahren zu ihrer Herstellung und antiparasitäre Mittel Expired DE1620018C3 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US47023965 1965-07-07
US55093266 1966-05-18
DEM0070135 1966-07-06

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Publication Number Publication Date
DE1620018C3 true DE1620018C3 (de) 1976-12-02

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