DE1620016B2 - 3-(Piperazinoalkyl)-pyrazole und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
3-(Piperazinoalkyl)-pyrazole und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
CLJ ν
/1ΓΙ2,, Λ
(II)
worin X eine gegebenenfalls reaktionsfähig veresterte OH-Gruppe bedeutet, mit einer Verbindung
der allgemeinen Formel III
HN
N—Ar
(III)
oder daß man ein Aminder allgemeinen Formel IV CnH2n NH2
(IV)
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel V ein Sauerstoffatom bedeuten können, oder daß
man eine Verbindung der allgemeinen Formel VI
CnH21-N
CH2CH2X'
CH2CH2X'
(VI)
mit einem Amin der allgemeinen Formel VII
H2N-Ar (VII)
H2N-Ar (VII)
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel VIII
CnH2n-NHCH2CH2NHAr
(VIII)
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel IX X-CH2CH2-X (IX)
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel X
RCOCH7COCnH2
-N
N—Ar (X)
mit Hydrazin umsetzt, wobei die Bedeutungen für R, Ar und η dieselben wie in Anspruch 1 sind,
oder daß man eine sonst der Formel I entsprechende Verbindung, die anstelle der —CnH2n—N-Gruppe
eine entsprechende Säureamidgruppe enthält oder die in der !-Stellung des Pyrazolringes
eine durch Reduktion entfernbare Schutzgruppe besitzt, mit Wasserstoff abgebenden Mitteln behandelt,
und daß man gegebenenfalls erhaltene Verbindungen in Salze mit pharmazeutisch unbedenklichen
Säuren überführt.
5. Arzneimittel, enthaltend eine Verbindung der allgemeinen Formel I und übliche Träger- und
Hilfsstoffe.
Es wurde gefunden, daß 3-(Piperazinoalkyl)-pyrazole der allgemeinen Formel I
X'—CH2-CH2
N—Ar
(V)
X'—CH2-CH2
CnH2n-N N—Ar
worin
worin X' die vorhin für X angegebene Bedeutung
besitzt oder die beiden Reste X' auch zusammen R H oder die Methylgruppe
Ar einen gegebenenfalls einfach durch Methyl, Trifluormethyl
oder Halogen substituierten Phenylrest und
/i 2 bis 4
/i 2 bis 4
bedeuten, sowie ihre Salze mit pharmazeutisch unbedenklichen Säuren wertvolle pharmakologische Eigeschaften
besitzen. Bei guter Verträglichkeit zeigen die Substanzen bemerkenswerte zentraldepressive Wirkungen.
Zum Beispiel treten narkoseverlängernde, to narkosepotenzierende, tranquillierende und/oder neuroleptische
Wirkungen auf. Außerdem wurden bei einzelnen Verbindungen auch blutdrucksenkende,
Noradrenalin- bzw. Adrenalin-pötenzierendc oder stimulierende, z. B. thymoanaleptische und Tetrabenazin- r>
antagonistische Eigenschaften beobachtet.
Als besonders wirksam hat sich das 5-Methyl-3 - [2-(N' - m -chlorphenyl - piperazino)-äthyl] - pyrazol
erwiesen.
Die neuen Verbindungen können dementsprechend als Arzneimittel und auch als Zwischenprodukte zur
Herstellung weiterer Arzneimittel verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung sind 3-(Piperazinoalkyl)-pyrazole
der allgeminen Formel 1, ihre Salze mit pharmazeutisch unbedenklichen Säuren sowie ein
Verfahren zu ihrer Herstellung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in an sich bekannter Weise
entweder eine Verbindung der allgemeinen Formel Il
Verbindung der | —r N S. / |
allgemeinen | Formel Vl |
\ / N H |
CH2CH2X' / |
||
J | CnH2,-r/ | / \ CH2CH2X' |
|
/ R |
(Vl)
mit einem Amin der allgemeinen Formel VII
H2N-Ar (VlI)
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel VIII
CH211-NHCH2CH2NHAr
C11Hi11
(H) (VIII)
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel IX
X-CH2CH2-X (IX)
X-CH2CH2-X (IX)
oder daß man eine Verbindung der allgemeinen
Formel X
r> RC()CH2COC„H2„ — N N—Ar
worin X eine gegebenenfalls reaktionsfähig veresterte OH-Gruppc bedeutet, mit einer Verbindung der
allgemeinen Formel III
HN N-Ar
(IH)
oder daß man ein Amin der allgemeinen Formel IV
.C11H21, NH2
(IV)
mit einer Verbindung der allgemeinen Formel V
X OH2 OH2
N—Ar (V)
/
X'—CH2-CH2
X'—CH2-CH2
worin X' die vorhin Tür X angegebenen Bedeutungen besitzt oder die beiden Reste X auch zusammen ein
Sauerstoffatom bedeuten können, oder daß man eine 4() mit Hydrazin umsetzt,
oder daß man eine sonst der Formel 1 entsprechende Verbindung, die an Stelle der CnH2n—N-Gruppe eine
entsprechende Säureamidgruppe enthält oder die in der 1-Stellung des Pyrazolrings eine durch Reduktion
4--, entfernbare Schutzgruppe besitzt, mit Wasserstoff
abgebenden Mitteln behandelt
und daß man gegebenenfalls erhaltene Verbindungen in Salze mit pharmazeutisch unbedenklichen Säuren
überführt.
so In den Formeln II bis X haben R, Ar, η und X die
angegebene Bedeutung.
Der Rest Ar bedeutet Phenyl, ο-, m- oder p-Tolyl,
o-, m- oder p-Trifluormethyl phenyl, ο-, m- oder
p-Fluorphenyl, o-, m- oder p-Chlorphenyl, o-, m- oder
p-Bromphenyl, o-, m- oder p-Jodphenyl.
Die Gruppe —CnH2n— bedeutet vorzugsweise
—(CH2),, — wie
-CH2CH2-,
-CH2CH2CH2- oder
-CH2CH2-,
-CH2CH2CH2- oder
b5 Ferner kann sie bedeuten:
-CH(CH3)-,
-CH(CH3)CH2-,
-CH2CH(CH3)-,
-CH(C2H5)-
-CH(CH3)CH2CH,-
-CH2CH(CH3)CH,-
-CH2CH2CH(CH,)-
-CH(C2H5)CH2-,
-CH2CH(C2H5)-
-CH(Ii-C3H7)- oder
—CH(iso-C.,H7)—.
Bei der Definition von X sind unter reaktionsfähig veresterten OH-Gruppen solche zu verstehen, die bei
der Umsetzung mit einem Amin durch eine Aminogruppe ersetzt werden können, vorzugsweise die
folgenden: Acyloxy wie Acetoxy, Methansulfonyloxy, p-Toluolsulfonyloxy; ferner insbesondere auch Cl,
Br oder J. Es ist auch möglich, unter reduzierenden Bedingungen mit Ausgangsverbindungen zu arbeiten,
die den Formeln II, V, Vl oder IX entsprechen, die jedoch anstelle einer oder zweier CH2X-Restc Aldehyd-,
Ester- oder sonstige Gruppen höherer Oxydationsstufen enthalten, die unter den Reaktionsbedingungen zu CH2OH-Gruppen reduziert werden.
Die Verbindungen der Formel I sind vorzugsweise durch Umsetzung von 3-(HalogenalkyI)-pyrazolen
oder deren Analogen der Formel Il mit 1-substituierten Piperazine!! der Formel III erhältlich.
Als Ausgangsverbindimgen der Formel II kommen
vor allem folgende Pyrazole in Frage:
3-(l-Chloräthyl)-,
3-0 -Bromäthyl)-,
3-(l-Jod-äthyl)-, jo
3-(l-Hydroxyäthyl)-,
3-(2-Chloräthyl)-,
3-(2-Bromäthyl)-,
3-(2-Jodäthyl)-,
3-(2-HydroxyäthyI)-, 3-(3-Chlorpropyl)-,
3-(3-Brompropyl)-,
3-(3-Jodpropyl)-,
3-(3-Hydroxypropyl)-,
3-(4-Chlorbutyl)-, 3-(4-Brombutyl)-,
3-(4-.lodbutyl)-,
3-(4-Hydroxybutyl)-,
3-(4-Hydroxybutyl)-,
ferner die 5-Methylderivatc der genannten Verbindungen
sowie die Ester, insbesondere die Methan- und p-Toluolsulfonate, der angerührten Hydroxyverbindungen.
Als Verbindungen der Formel III sind folgende Piperazine bevorzugt:
N-Phenyl-, N-o-Tolyl-,
N-m-Tolyl-, N-p-Tolyl-,
N-o-Trifluormcthylphenyl-,
N-m-Trifluormethylphenyl-,
N-p-Trifluormethylphenyl-,
N-o-Fluorphenyl-,
N-m-Fluorphenyl-,
N-p-Fluorphenyl-,
N-o-Chlorphenyl-,
N-m-Chlorphenyl-,
N-p-Chlorphenyl-,
N-o-Bromphenyl-,
N-m-Bromphenyl-,
N-p-Bromphenyl-,
N-o-Jodphenyl-,
N-m-Jodphenyl- und
N-p-Jodphenyl-pipcrazin.
Die Verbindungen der Formeln II und III sind entweder bekannt oder sie können leicht analog
bekannten Verbindungen hergestellt werden. 2-Hydroxy-4-pyrone können mit Hydrazin zu Pyrazol-3-essigsäure-hydraziden
umgesetzt werden, aus denen durch Alkoholyse die entsprechenden Ester und durch deren Reduktion 3-(2-Hydroxyäthyl)-pyrazolc
erhältlich sind. 3-(3-Hydroxypropyl)- bzw. 3-(4-Hydroxybutyl)-pyrazole
sind zugänglich durch Kondensation von Carbonylverbindungen R—CO—CH3 mit
y-Butyrolacton bzw. Λ-Valerolacton zu 2-Hydroxy-2-acyImelhyltetrahydrofuranen
bzw. -pyranen und nachfolgende Reaktion mit Hydrazin:
I
RCOCH3+ O=C-O- (CH2Jn
RCOCH3+ O=C-O- (CH2Jn
I
-1
NaNH2 RCOCH2-C(OH)-O—(CH2)„
[RCOCH2CO(CH2)„OH]
N2H
12Π4 II (X = OH; η = 3 oder 4)
Die entsprechenden Halogenverbindungen (II, X-Cl, Br oder J) werden aus den Alkoholen mit
z. B. Thionylchlorid, Brom- oder Jodwasserstoffsäure erhalten, die entsprechenden Acylate und Sulfonsäureester
durch übliche Veresterung, z. B; mit Säureanhydriden oder -halogeniden wie Acetanhydrid,
Methan- oder p-ToluoIsulfonylchlorid. Die Piperazine
III sind durch Umsetzung von Aminen der Formel VII mit Diäthanolamin, Morpholin oder
Bis-(2-chloräthyl)-amin oder auch aus Piperazin und Halogeniden, vorzugsweise Bromiden, der Formel ArX
erhältlich.
Die Umsetzung der Verbindungen II und III verläuft
nach Methoden, wie sie für die Alkylierung von Aminen aus der Literatur bekannt sind (vgl. zum
Beispiel Houben — Weyl, Methoden der Organischen
Chemie, Band XI/1, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart, 1957, vor allem Seiten 24—78 und 205—224).
Man arbeitet ohne Lösungsmittel durch Verschmelzen der Komponenten miteinander, gegebenenfalls im
geschlossenen Rohr oder im Autoklav, oder auch in Gegenwart eines indifferenten Lösungsmittels wie Benzol,
Toluol, Xylol, Ketonen wie Aceton oder Butanon, Alkoholen wie Methanol, Äthanol, Tetrahydrofuran
oder Dioxan, gegebenenfalls auch in Gemischen dieser Lösungsmittel untereinander oder mit Wasser. Günstig
ist der Zusatz eines säurebindenden Mittels, beispielsweise eines Hydroxids, Carbonäts, Bicarbonats oder
eines anderen Salzes einer schwachen Säure der
bo Alkali- oder Erdalkalimetalle, vorzugsweise des Natriums,
Kaliums oder Calciums, einer organischen Base wie Triäthylamin, Dimethylanilin, Pyridin oder
Chinolin oder eines Überschusses des Piperazinderivates der Formel III. Die Reaktionszeit liegt je
nach den angewendeten Bedingungen zwischen einigen Minuten und 14 Tagen, die Reaktionstemperatur
zwischen 0 und 2(M)", gewöhnlich bei KK)- 130" C. Arbeitet man ohne Lösungsmittel bei etwa 120"C,
so ist die Umsetzung etwa innerhalb 1J2 —2 Stunden
beendet. Bei Verwendung von Lösungsmitteln ist mitunter ein 12- bis 24stündiges Erhitzen notwendig,
um gute Ausbeuten zu erzielen.
In einer Variante der vorstehenden Methode kann man einen Aldehyd der Formel Xl
„-i H2 „-2 CHO
(XI)
mit Piperazinen der Formel III unter den Bedingungen
einer katalytischen Hydrierung umsetzen. Die Reaktionsbedingungen entsprechen den Gepflogenheiten
bei reduktiven Alkylierungen (vgl. Organic Reactions, Volume IV, John Wiley & Sons, Inc., New York [ 1948],
Seite 174—255). Die Aldehyde XI sind durch Oxydation der entsprechenden primären Alkohole der
Formel II (X=OH) zugänglich.
Die Verbindungen der Formel I sind ferner erhältlich durch Umsetzung eines 3-(AminoaIkyl)-pyrazoIs
der Formel IV mit einer Sticksoff-Lost-Verbindung der Formel V.
Die 3-(Aminoalkyl)-pyrazole sind aus den obigen 3-(Halogenalkyl)-pyrazolen der Formel II durch Umsetzung
mit Ammoniak oder Phthalimid-Kalium zugänglich; vornehmlich können die folgenden verwendet
werden: 3-(2-Aminoäthyl)-pyrazol, 3-(3-Aminopropyl)-pyrazol, 3-(4-Aminobutyl)-pyrazol sowie die
5-Methyl-derivate dieser Verbindungen.
Als Ausgangsverbindungen der Formel V seien vor allem genannt: N,N-Bis-(2-chloräthyl)-anilin, N,N-Bis-(2-bromäthyl)-anilin
und N-Phenyl-morpholin sowie deren im aromatischen Kern analog zu den oben
genannten Piperazinen der Formel III substituierte Derivate.
Umgekehrt kann man zur Herstellung der Verbindungen der Formel I auch Stickstoff-Lost-Verbindungen
der Formel VI (hergestellt etwa durch Umsetzung der 3-(Halogenalkyl)-pyrazole der Formel II
(X = Cl, Br, J) mit Diäthanolamin oder der Amine IV mit Äthylenchlorhydrin oder mit Äthylenoxid und
nachfolgende Umwandlung der Hydroxygruppen in Halogenatome, beispielsweise mit Thionylchlorid) mit
Aminen der Formel VII unter ähnlichen Bedingungen zur Umsetzung bringen. Als Verbindungen der Formel
VI kommen z. B. in Frage:
3 - [2 - (Bis - (2 - chloräthyl) - amino) - äthyl] - pyrazol,
3-[3-(Bis-2-chloräthyl)-amino)-propyl]-pyrazol und 3-[4-(Bis-(2-chloräthyl)-amino)-butyl]-pyrazoI sowie
deren 5-Methylderivate, die entsprechenden Bis-(2-bromäthyl)-verbindungen
und 3-(Morpholinalkyl)-pyrazole (leicht erhältlich aus den 3-(Halogenalkyl)-pyrazolen
und Morpholin), als Verbindungen der Formel VII Anilin und dessen im aromatischen Kern
durch Methyl, Trifluormethyl, Fluor, Chlor, Brom oder Jöd substituierte Derivate.
Ferner können die Verbindungen der Formel I erhalten werden, indem man mit Hilfe der Bischoffschen
Piperazin-Synthese (Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Band 22, Seite 1778 [1889];
Band 23, Seite 1977 [1890]; Band 25, Seite 2942 [1892]) am N'-Atom substituierte 3-(2-Aminoäthylaminoalkyl)-pyrazole
der Formel VIII mit Äthylendihalogeniden der Formel IX, vorzugsweise Äthylenchlorid
oder Äthylenbromid oder analogen Verbindungen, mit Vorteil in Gegenwart säurebindender
Agentien umsetzt. Die Verbindungen VIII sind erhält-Hch, indem man einen Aldehyd der Formel Xl mit
einem substituierten Äthylendiaminderivat der Formel
Ar-NHCH2CH2NH2
zur Schiffschen Base umsetzt und diese katalytisch hydriert. Als Verbindungen der Formel VIII seien
beispielsweise genannt: 3-[2-(2-AniIinoäthylamino)-äthyl]-pyrazol,
3-[3-(2-Anilinoäthylamino)-propyl]-pyrazol, 3-[4-(2-Anilinoäthylamino)-butyl]-pyrazol
und deren im aromatischen Kern wie oben substituierte Derivate, sowie die 5-Methyl-Abkömmlinge
dieser Verbindungen.
Die Umsetzungen der Verbindungen IV mit V bzw. VI mit VII bzw. VIII mit IX erfolgen in der
Regel unter den oben beschiebenen Bedingungen für die Umsetzung der Verbindungen II mit III (vgl.
Hou ben — We yl, Lc; Collection of Czechoslovak
Communications, Band 7, Seite 93 [1935]; Journal of the Chemical Societa, 1949, Seite 2824—2834).
Bei der Bischoffschen Synthese wendet man im allgemeinen etwas kräftigere Bedingungen an; zum
Beispiel erhitzt man, gegebenenfalls in Gegenwart eines höhersiedenden inerten Lösungsmittels und einer
starken Base wie Natriumhydroxid oder -carbonat, unter Rühren 6—8 Stunden auf Temperaturen zwisehen
120 und 1600C.
Geht man von einem N-substituierten Morpholin aus, so ist es vorteilhaft, dessen Hydrochlorid zusammen
mit dem des 3-(Aminoalkyl)-pyrazols unter Abdestillieren des bei der Reaktion gebildeten Wassers
einige Zeit auf 230—2400C zu erhitzen.
Es ist ferner möglich, eine 1,3-Dicarbonylverbindung
der FormelX mit Hydrazin umzusetzen. Das Verfahren wird nach den bekannten Methoden zur Bildung
von Pyrazolen aus /V-Carbonyl-Verbindungen und
Hydrazinen (vgl. zum Beispiel R. C. El der field,
Heterocyclic Compounds, Volume 5, John Wiley & Sons, Inc., 1957, Seite 48—55) durchgeführt. In der
Regel stellt man das Hydrazin in situ her, indem man eine wäßrige oder alkoholische Lösung seines
Sulfats oder Hydrochloride mit äquivalenten Mengen Natronlauge oder Kalilauge versetzt. Zu dieser Lösung
tropft man die Verbindung X, gegebenenfalls in einem inerten organischen Lösungsmittel wie Methanol,
Äthanol, Tetrahydrofuran oder Dioxan gelöst und/ oder unter Kühlung, und bringt die Reaktion durch
Stehenlassen, Rühren und/oder Erwärmen zum Abschluß. Die Umsetzung findet in der Regel bei Temperaturen
zwischen 00C und dem Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittls statt und ist nach einigen
Minuten bis 10 Stunden beendet.
Die Ausgangsverbindungen der Formel X können z. B. durch Umsetzung von endständig halogenierten
1,3-Dicarbonylverbindungen mit Arylpiperazinen der Formel III erhalten werden. Als Ausgangsverbindungen
der Formel X kommen vor allem in Frage: l-(N'-Phenylpiperazino)-hexandion-(3,5), -heptandion-(3,5),
-octandion-(3,5), -nonandion-(3,5), -heptandion-(4,6), -octandion-(4,6), -octandion-(5,7) und deren
im aromatischen Kern wie oben substituierte Derivate.
Es ist ferner möglich, eine Verbindung der Formel I zu erhalten, indem man von einem Vorprodukt mit
dem gleichen Grundgerüst ausgeht, das aber an Stelle der——CnH2n-N-Gruppe eine entsprechende Säure-
809 581/10
amidgruppe enthält oder das in der 1-Stellung des Pyrazolrings eine durch Reduktion entfern bare Schutzgruppe
besitzt und dieses mit Wasserstoff abgebenden Mitteln behandelt.
So ist es z. B. möglich, l-Benzyl-3-formylpyrazole
mit Malonsäure in Pyridin/Piperidin zu Pyrazolyl-(3)-acrylsäuren umzusetzen, die gegebenenfalls zu /?-(Pyrazolyl-3)-propionsäuren
hydriert werden können; die Säurechloride dieser Säuren können mit 1-substituierten
Piperazine^ der Formel III in die entsprechenden Säureamide übergeführt und diese (nach Abspaltung
der Benzylgruppe, siehe unten) beispielsweise mit LiAlH4 in die Verbindungen der Formel I übergeführt
werden, wobei im Falle des Acrylsäurederivates eine zusätzliche katalytische Hydrierung erfolgen muß.
Bei der Herstellung von Substanzen der Formel I verwendet man manchmal mit Vorteil Zwischenprodukte,
die in der !-Stellung des Pyrazolringes durch Reduktion entfernbare Schutzgruppen besitzen (vgl.
oben). Ferner erhält man z. B. durch Umsetzung von 1 -Benzyl-3-(3-aminopropyl)-pyrazol mit N,N-Bis-(2-chloräthyl)-aniIin
das I-Benzyl-3-[3-(N'-phenylpiperazino)-propyl]-pyräzol, das mit katalytisch erregtem
Wasserstoff das 3-[3-(N'-PhenyI-piperazino)-propyl]-pyrazol
liefert. Eine Abspaltung der Benzylgruppe kann auch erfolgen, indem man die Benzylverbindung
in flüssigem Ammoniak löst oder suspendiert und Natrium in geringem Überschuß hinzufügt.
Für katalytische Hydrierungen und/oder Hydrogenolysen
sind als Katalysatoren beispielsweise Edelmetall-, Nickel- und Kobaltkatalysatoren geeignet
sowie auch Kupfer-Chrom-Oxid. Die Edelmetallkatalysatoren können auf Trägern, beispielsweise Palladium
auf Kohle, Calciumcarbonat oder Strontiumcarbonat, als Oxidkatalysatoren, beispielsweise Platinoxid
öder als feinteilige Metallkatalysatoren vorliegen. Nickel- und Kobaltkatalysatoren werden zweckmäßig
als Raney-Metalle, Nickel auch auf Kieselgur oder Bimsstein als Träger eingesetzt. Die Hydrierung kann
bei Raumtemperatur und Normaldruck oder auch bei erhöhter Temperatur und/oder erhöhtem Druck
durchgeführt werden. Vorzugsweise arbeitet man bei Drücken zwischen 1 und 100 at und bei Temperaturen
zwischen —80 und +1500C; zweckmäßig wird die Umsetzung in Gegenwärt eines Lösungsmittels wie
Wasser, Methanol, Äthanol, Isopropanol, tertButanol, Äthylacetat, Dioxan, Essigsäure oder Tetrahydrofuran
durchgeführt. Zur Hydrierung können die freien Basen oder die entsprechenden Salze, beispielsweise
die Hydrochloride, eingesetzt werden. Die Bedingungen der Hydrierung müssen so gewählt werden, daß
die übrigen im Molekül vorhandenen reduzierbaren Gruppen bzw. Systeme, beispielsweise der Pyrazolring,
sowie vorhandene aromatische oder heterocyclische Ringe nicht ebenfalls angegriffen werden. Bei der
Hydrogenolyse von Benzylgrüppen arbeitet man daher vorzugsweise bei Normaldrück derart, daß man die
Hydrierung nach Aufnahme der berechneten Menge Wasserstoff abbricht;
Reduktionen mit chemischen Mitteln wie den oben erwähnten erfolgen nach den üblichen bekannten
und in der Literatur beschriebenen Methoden.
So kann man mit Lithiumaluminiumhydrid in
Äther, Tetrahydrofuran oder Di-n-butyläther, vorzugsweise in der Siedehitze^ arbeiten. Dabei ist es manchmal
von Vorteil, schwer lösliche Ausgangsstoffe nach der Söxhlet-Methode kontinuierlich mit dem siedenden
Lösungsmittel zu extrahieren. Grundsätzlich kann man nach den in Organic Reactions, Band 6 (New
York, John Wiley & Sons, 1951), Seite 469—509, beschriebenen Methoden arbeiten.
Die nach einer der vorstehenden Methoden erhaltenen Produkte der Formel I werden in üblicher
Weise, z. B. durch Extraktion, aus den Reaktionsgemischen isoliert und durch Destillation oder Kristallisation
der Basen oder ihrer Salze, vornehmlich der Hydrochloride, gereinigt. Auch chromatographische
Methoden sind zur Isolierung und Reinigung anwendbar.
Die Verbindungen der Formel I können mit einer Säure in üblicher Weise in die zugehörigen Säureadditionssalze
übergeführt werden. Für diese Umsetzung kommen solche Säuren in Frage, die physiologisch
unbedenkliche Salze liefern. So können organische und anorganische Säuren, wie z. B. aliphatische,
alicyclische, araliphatische, aromatische oder heterocyclische ein- oder mehrbasige Carbon- oder Sulfonsäuren,
wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Pivalinsäure, Diäthylessigsäure, Oxalsäure, Malonsäure,
Milchsäure, Bernsteinsäure, Pimelinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Weinsäure,Äpfelsäure, Aminocarbonsäuren,
Sulfaminsäure, Benzoesäure, Salicyisäure, Phenylspropionsäure, Citronensäure, Gluconsäure,
Ascorbinsäure, Isonicotinsäure, Methansulfonsäure, Äthandisulfonsäure, //-Hydroxyäthansulfonsäure,
p-Toluolsulfonsäure, Naphthalin-mono- und
-disulfonsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Halogenwasserstoffsäuren, wie Chlorwasserstoffsäure oder
Bromwasserstoffsäure, oder Phosphorsäuren wie Orthophosphorsäure, verwendet werden.
Die freien Basen der Formel I können, falls gewünscht, aus ihren Salzen durch Behandeln mit starken
Basen wie Natrium- oder Kaliumhydroxid oder -carbonat erhalten werden.
Vorzugsweise können nach der Erfindung Verbindungen folgender Formeln hergestellt werden:
CH2Jn-N N-Ar
(CH2Jn-N N—Ar
(XIII)
-N N-Ar1
(XIV)
worin Ar1 Phenyl, ο-, ni- oder p-Chlorphenyl bedeutet;
sowie die Säureadditionssalze der Verbindungen der Formeln XII bis XIV.
it
Die neuen Verbindungen können im Gemisch mit üblichen Arzneimittelträgern in der Human- oder
Veterinärmedizin eingesetzt werden. Als Trägersubstanzen kommen solche organische oder anorganische
Stoffe in Frage, die für die parenteräle oder enterale
Applikation geeignet sind und die mit den neuen Verbindungen nicht in Reaktion treten, wie beispielsweise
Wasser, pflanzliche öle, Polyäthylenglykole, Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat,
Talk, Vaseline, Cholesterin usw. Zur parenteralen Applikation dienen insbesondere Lösungen, vorzugsweise
ölige oder wäßrige Lösungen, sowie Suspensionen, Emulsionen oder Implantate. Für die enterale
Applikation können ferner Tabletten oder Dragees, die gegebenenfalls sterilisiert oder mit Hilfsstoffen, wie
Konservierungs-, Stabilisierungs- oder Netzmitteln oder Salzen zur Beeinflussung des osmotischen Drukkes
oder mit Puffersubstanzen versetzt sind, angewendet werden.
Die erfindungsgemäßen Substanzen werden vorzugsweise in einer Dosierung von 2 bis 100 mg pro
Dosierungseinheit appliziert.
7,2 g 3-(2-Chloräthyl)-5-methyl-pyrazol und 19,6 g N-(m-Chlorphenyl)-piperazin werden gemischt und
2 Stunden auf 120—1300C erhitzt. Nach dem Erkalten
wird das Gemisch mit kaltem wäßrigem Ammoniak verrieben und mit Benzol extrahiert. Der Extraktionsrückstand
wird durch Destillation vom überschüssigen N-(m-Chlorphenyl)-piperazin befreit. Der Rückstand
wird über Kieselgel filtriert (Elutionsmittel zu Aceton zu Benzol zu Chloroform zu Methanol 4:4:2:1)
und die so erhaltene rohe Base in das Hydrochlorid übergeführt. Man erhält 8 g 3-[2-(N'-m-Chlorphenylpiperazino)-äthyl]
- 5 - methyl - pyrazol -dihydrochlorid vom F. 238—240° (aus Äthanol). Das Trisulfat
schmilzt bei 198—200°. Freie Base, F. 106°.
Analog sind erhältlich:
3-[2-(N'-Phenylpiperazino)-äthyl]-5-methylpyrazol, Dihydrochlorid-Hydrät, F. 174—176°;
3-[2-(N'-o-Chlorphenylpiperazino)-äthyl]-5-methyl-pyrazol,
Dihydrochlorid, F. 216—218°;
3-[2-(N'-p-Chlorphenylpiperazino)-äthyl]-5-methyl-pyrazol,
Trihydrochlorid, R 218—220°; 3-[2-(N'-m-Trifluormethylphenyl-piperazino)-äthyl]-5-methyl-pyrazol,
Trihydrochlorid,
F. 231—233°;
F. 231—233°;
3-[2-(N'-m-Tolyl-piperazino)-äthyl]-5-methylpyrazol, Trihydrochlorid-Dihydrat, F. 234—236°;
Freie Base, F. 99—100°.
3-[2-(N'-p-Tolyl-piperazino)-äthyl]-5-rriethylpyrazol, Trihydrochlorid-Dihydrat, F. 226—228°;
3-[2-(N'-p-Tolyl-piperazino)-äthyl]-5-rriethylpyrazol, Trihydrochlorid-Dihydrat, F. 226—228°;
aus 3-(3-Chlorpropyl)-5-methyl-pyrazol:
3-[3-(N'-m-Chlorphenyl-piperaziho)-propyl]-5-methyl-pyrazöl,
Trihydroehlorid-Hydrat,
F. 158—160°;
F. 158—160°;
3-[3-(N'-o-Chlorphenyl-piperazino)-propyl]-5-methyl-pyrazol,
Dihydrochlorid-Hydrat,
F. 152—154°;
F. 152—154°;
aus 3-(4-Chlorbutyl)-5-methyl-pyrazol:
3-[4-(N'-Phenyl-piperazino)-butyl]-5-methylpyrazol,
F. 80—82°, Trihydrochlorid,
F. 240—242°;
3-[4-(N'-o-Chlorphenyl-piperazino)-butyl]-
F. 240—242°;
3-[4-(N'-o-Chlorphenyl-piperazino)-butyl]-
5-methyI-pyrazol, Trihydrochlorid, F. 182—184°;
3-[4-(N'-p-Tolyl-piperazino)-butyl]-5-methyl-
pyrazol, F. 95—97°;
3-[4-(N'-m-Chlorphenyl-piperazino)-butyl]-5-methyl-pyrazol,
Trihydrochlorid, F. 185-187°; 3-[4-(N'-o-Tolyl-piperazino)-butyl]-5-methyI-
pyrazol, Trihydrochlorid, F. 208—210°;
3-[4-(N'-m-Trifluormethyl-phenyl-piperazino)-
butyl]-5-methyl-pyrazol, Trihydrochlorid,
ίο F. 175—177°.
ίο F. 175—177°.
14,4 g 3-(2-Chloräthyl)-5-methyl-pyrazol und 16,2 g N-Phenylpiperazin werden in 200 ml Butanol in
Gegenwart von 15,2 g wasserfreiem Kaliumcarbonat 20 Stunden bei 100—110° gerührt. Nach dem Erkälten
wird von den ausgeschiedenen Salzen abfiltriert und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Der Rückstand
wird in wenig Butanöl mit ätherischer Salzsäure behandelt; nach kurzem Erwärmen filtriert man von
den ausgeschiedenen Harzen ab und läßt erkalten. Man erhält 10 g 3-[2-(N'-Phenylpiperazino)-äthyl]-5-methyl-pyrazol-dihydrochlorid-hydrat
vom F. 174— 176° (aus Äthanol).
7,2 g 3-(2-Chloräthyi)-5-methyl-pyrazol und 16,2 g N-Phenylpiperazin werden in 75 ml Toluol 12 Stunden
gekocht. Nach dem Erkalten wird das auskristallisierte N-Phenylpiperazih-Hydrochlorid abgesaugt,
das Filtrat eingedampft und der Rückstand über das Hydrochlorid gereinigt. Man erhält 9 g 3-[2-(N'-Phenylpiperazino)
- äthyl] - 5 - methyl - pyrazol - dihydrochloridhydrat vom F. 174—176" (aus Äthanol).
25,3 g m-Chlorphenyl-bis-(2-chloräthyl)-amin und 42 g 3-(2-Aminoäthyl)-5-methyl-pyrazoI (erhalten
durch Umsetzung von 3-(2-Chloräthyl)-5-methyl-pyrazol
mit Phthalimid-Kalium und Hydrolyse) werden in einem Gemisch aus 800 ml Aceton und 800 ml
Wasser 24 Stunden gekocht. Anschließend wird das Aceton im Vakuum abgezogen, die wäßrige Mischung
mit Natronlauge alkalisch gemacht und mit Benzol extrahiert. Der Rückstand der Benzol-Phase wird mit
ätherischer Salzsäure in das 3-[2-(N'-m-Chlorphenylpiperazino)-äthyl]-5-methyl - pyrazol - dihydroehiorid
übergeführt, F. 238—240°.
10 g [XS-Methylpyrazolyl^-äthylj-bis-ß-chloräthyl)-amin
und 10,6 g Anilin werden in einem Gemisch aus 300 ml Aceton und 300 ml Wasser 24 Stunden
gekocht. Anschließend wird eingeengt, mit Natronlauge alkalisch gemacht und mit Benzol extrahiert.
Aus dem Benzolexträkt erhält man nach dem Trocknen und Entfernen des Lösungsmittels das 3-[2-(N'- Phenyl
- piperazino)- äthyl] - 5 - methyl - pyrazol; Dihydrochlorid-Hydrat,
F. 174—176°.
20,9 g 3-(3-Morpholinopropyl)-5-methyl-pyräzol und 13,7 g m-Chloränilin werden in 20 ml konzentrierter
Salzsäure gelöst. Die Lösung wird im Vakuum zur Trockne eingedampft und der Rückstand anschließend
unter Abdestillation des entstehenden Wassers "4 Stunden auf 230—240° erhitzt. Nach dem
Erkalte!] wird mit Natronlauge versetzt und mit
Benzol extrahiert. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels erhält man 3-[3-(N'-m-Chlorphenylpiperazino)
- propyl] - 5 - methyl - pyrazol; Trihydrochlorid-Hydrat, F. 158—160'.
Beis pi el 7
2,2 g 3-[2-(2-m-Chloranilinoäthylamino)-äthyl]-5-methyl-pyrazol
(erhältlich durch Umsetzung von 1 -Benzyl-S-methylpyrazolyW-acetaldehyd mit N-m-Chlorphenyläthylendiamin,
Hydrierung der entstandenen Schiffschen Base an Platinoxid in Äthanol zu I - Benzy l-3-[2 - (2 - m - chloranilinoäthylamino)- äthyl]-5-methyl-pyrazol
und reduktive Abspaltung der Benzylgruppe mit Natrium in flüssigem Ammoniak)
werden in 500 ml siedendem Xylol in Gegenwart von 2,1 g Äthylenbromid und 25 g wasserfreiem gepulvertem
Natriumcarbonat 10 Stunden gerührt. Nach chromatographischer Aufarbeitung des Reaktionsproduktes
erhält man 3-[2-(N'-m-Chlorphenyl-piperazino)-äthyl]-5-methyl-pyrazol, F. 106°.
Eine Lösung von 6 g l-(N'-m-Chlorphenylpiperazino)-hexandion-(3,5),
erhältlich durch Umsetzung von 1-m-Chlorphenylpiperazin mit 1-Chlorhexandion-(3,5),
in 40 ml Äthanol wird unter Rühren zu einer Lösung von 10 g Hydrazinhydrat in 60 ml
Äthanol. getropft. Anschließend erhitzt man eine Stunde am Rückfluß, dampft dann ein, fügt Natronlauge
und Benzol hinzu, trennt ab und erhält nach Abdampfen des Benzols 3-[2-(N'-m-Chlorphenylpiperäzino)-äthyl]-5-methyl-pyrazol,
F. 106°.
Zu einer feinen Suspension von 8,9 g 1-Benzyl-3
- [4 - (N' - phenyl - piperazino) - butyl] - 5 - methyl - pyrazol
in 65 ml flüssigem Ammoniak gibt man in kleinen Stücken 1 g Natrium. Man fügt 3g Ammoniumchlorid
hinzu und läßt den Ammoniak verdunsten. Der Rückstand wird mit etwas Wasser versetzt und mit Chloroform
extrahiert. Der Chloroform-Rückstand wird aus Äther umkristallisiert. Man erhält 3-[4-(N'-Phenylpiperazino)-butyl]-5-methyl-pyrazol,
F. 80—82°.
Das Ausgangsmaterial wird wie folgt erhalten:
Aus 11,9g N-Phenyl-N'-Q-chlorpropyO-piperazin und 1,3 g Magnesium wird in 100 ml absolutem Äther die Grignard-Verbindung hergestellt. Hierzu tropft man eine Lösung von 9,3 g 1 -BenzyW-formyl-S-methyl-pyrazol in 100 ml absolutem Äther. Nach einstündigem Rühren wird durch Zugabe von Eis und verdünnter Salzsäure zersetzt, mit wäßrigem Ammoniak alkalisch gemacht und die ätherische Lösung abgetrennt, getrocknet und eingedampft. Der rohe Rückstand, bestehend aus (l-Benzyl-5-methyl-pyrazolyl - 3) - [3 - (N' - phenyl - piperazino) - propyl] - carbinol neben wenig l-(l-Benzyl-5-methyl-pyrazolyl-3)-4-(N'-phenyl-piperazino)-buten wird in Äthanol in Gegenwart von 5% Palladium-Kohle unter Normaldruck hydriert. Man arbeitet wie üblich auf und erhält 1 -Benzyl-3-[4-(N'-phenyl-piperazino)-butyl]-5-methyl-pyrazol.
Das Ausgangsmaterial wird wie folgt erhalten:
Aus 11,9g N-Phenyl-N'-Q-chlorpropyO-piperazin und 1,3 g Magnesium wird in 100 ml absolutem Äther die Grignard-Verbindung hergestellt. Hierzu tropft man eine Lösung von 9,3 g 1 -BenzyW-formyl-S-methyl-pyrazol in 100 ml absolutem Äther. Nach einstündigem Rühren wird durch Zugabe von Eis und verdünnter Salzsäure zersetzt, mit wäßrigem Ammoniak alkalisch gemacht und die ätherische Lösung abgetrennt, getrocknet und eingedampft. Der rohe Rückstand, bestehend aus (l-Benzyl-5-methyl-pyrazolyl - 3) - [3 - (N' - phenyl - piperazino) - propyl] - carbinol neben wenig l-(l-Benzyl-5-methyl-pyrazolyl-3)-4-(N'-phenyl-piperazino)-buten wird in Äthanol in Gegenwart von 5% Palladium-Kohle unter Normaldruck hydriert. Man arbeitet wie üblich auf und erhält 1 -Benzyl-3-[4-(N'-phenyl-piperazino)-butyl]-5-methyl-pyrazol.
Beis piel 10 ; '.
7,85 g /?-(5-MethylpyrazoI-3)-propionsäure-N'-(ochlorphenyl)-piperazid
[erhältlich durch Umsetzung von i-Benzyl-S-formyl-S-methyl-pyrazol mit Malonsäure
in Pyridin/Piperidih zu /?-(I-Beftzyl-5-methylpyrazolyl-3)-acrylsäurei
Hydrierung zu ß-(\ -Benzyl-5-methyl-pyrazolyl-3)-propionsäure, überführung in
das Säurechlorid, Reaktion mit 1-o-Chlor-phenylpiperazin
zu /f-(l-Benzyl-5-methyI-pyrazolyl-3)-propionsäure-N'-(o-chlorphenyI)-piperazid
und Abspaltung der Benzylgruppe] werden in 75 ml absolutem Tetrahydrofuran zu einer Suspension von 4,5 g Lithiumaluminiumhydrid
in 150 ml absolutem Tetrahydrofuran getropft. Das Gemisch wird 20 Stunden gekocht.
Nach Zugabe von 70 ml Äthylacetat, 5 ml Wasser,
ίο 45 ml 15%iger Natronlauge und nochmals 15 ml
Wasser wird der anorganische Niederschlag abgesaugt und mit Äther gewaschen. Das Filtrat wird eingedampft,
wobei 7 g öliges 3-[3-(N'-o-Chlorphenyl-piperazino)-propyl)-5-methyl-pyrazol erhalten werden. Das
Dihydrochlorid-Hydrat schmilzt bei 152—154°.
Analog Beispiel 1 erhält man durch Umsetzung von N-(m-Chlorphenyl)-piperazin mit 3-(2-Chloräthyl)-pyrazol
bzw. mit 3-(2-Chlorpropyl)-5-methyl-pyrazol das S-P-iN'-m-Chlorphenyl-piperazinoJ-äthyO-pyrazol
vom F. 119—120° (Trihydrochlorid-monohydrat,
F. 188—190°) bzw. das 3-[2-(N'-m-ChIorphenyl-piper- Γ
azino)-propyl]-5-methyl-pyrazol (Trihydrochloridhemihydrat, F. 195—196°.
Versuchsbericht
10 typische Verfahrensprodukte wurden bezüglich ihrer tranquillierenden Wirkung mit 3 bekannten
Handelsprodukten (Diazepam, Chlorprothixen, Thioridazin) verglichen. Als Maß für die tranquillierende
Wirkung wurde die »Avoidance«-Hemmung angesehen.
Methodik
Unter Berücksichtigung der Angaben von Irwin
(persönliche Mitteilung in R. H ο t ο ν y, Die »Neuroplegica« und ihre psychopharmakologische Prüfung,
E. Mercks Jahresbericht 1956/57, Seiten 1—19) und Warner (in N. L. Mu η n, Handbook of Psychological
Research on the Rat, Haughton Mifflin Co. [1950], Seite 232) wurden trainierte männliche
Ratten im Alter von mindestens 12 Wochen verwendet.
Die Tiere hatten einen hohen Korrektheitsgrad von über90% an sogenannten bedingten Fluchtreaktionen,
»Avoidance«-Springen innerhalb eines 5 Sekunden dauernden Summertones über eine ca. 10 cm hohe
Hürde. Diese ausgewählten Tiere durchliefen am Testtage zusätzlich noch einen Vortest. Dabei mußten
sie mindestens 3 von 4 möglichen Reaktionen durch bedingtes Springen beantworten. Das Summen ertönte
in Abständen von 20 Sekunden vom Zeitpunkt des erfolgten Springens an gerechnet. War eine von vier
Reaktionen eine sogenannte »unbedingte« Reaktion (»Escape«), d. h. durch elektrische Reizung im Bodenrost
der Versuchsapparatur ausgelöst, durfte die Zeit vom Reizbeginn bis zum Sprungende, die Reaktionszeit,
nicht mehr als 1,0 Sekunden betragen. Nach dem Vortest erhielten die Ratten im Verhältnis 1 :f2 abgestufte
Dosen des zu untersuchenden Präparates (in Form von löslichen Salzen, in der Regel Hydro-Chloriden,
in physiologischer Kochsalzlösung gelöst) subkutan appliziert. Die Untersuchungen wurden in
getrennten Reihen nach Einwirkungszeiteri von 1J2, 1
bzw. 2 Stunden vorgenommen. Als Hemmung bedingter Fluchtreaktionen (»Avoidance«-Hemmung)
wurde angesehen, wenn im Test 3 von 4 oder alle 4 Reaktionen unbedingt (oder negativ) geworden
waren. Die Bewertung erfolgte in getrennten Reihen in einem Sequentialverfahren (Staircase), die Bestimmung
der ED50-Werte wurde nach D i χ ο η und
Mood (vgl. J. Amer. Statistical Assoc, 43 [1948], Seite 109ff.; vgl. ferner Finney, Probit Analysis,
2nd Edition, Cambridge [1952], Seiten 226—235) vorgenommen. Von den nach den verschiedenen
Einwirkungszeiten erhaltenen ED50-Werten sind in
die Tabelle jeweils die opimalen Werte eingetragen, wobei die jeweilige Einwirkungszeit angegeben ist.
Die akute Toxizität (LD50) wurde in üblicher Weise
an Ratten ermittelt (intravenöse Applikation, 7 Tage Beobachtungszeit).
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt (in Klammern: Vertrauensgrenzen;
k. S. = kleine Streuung).
Substanz
Vergleichsprodukte
Diazepam
Chlorprothixen
Thioridazin
Diazepam
Chlorprothixen
Thioridazin
Verfahrensprodukte (I)
R C11H2,,
R C11H2,,
CH3 CH2CH(CH3)
CH3 (CH2)2
CH3 (CH2J2
CH3 (CH2)2
CH3 (CH2),
CH3 (CH2)2
CH3 (CH2J4
CH3 (CH2)4
H (CH2J2
CH3 (CH2)2
Ar
m-Chlorphenyl
m-Chlorphenyl
o-Chlorphenyl
Phenyl
p-Tolyl
m-Tolyl
o-Chlorphenyl
p-Tolyl
m-Chlorphenyl
m-Trifluor-
methylphenyl
Optimale »Avoidance«- Akute Toxizität
H em mn ng LD50
ED51, " nach Sld.
(mg/kg) 3,4 (3,0—3,8) 1I2
3,9 (2,6—5,8) 1
13,9(10,7—17,9) 2
3,9 (2,6—5,8) 1
13,9(10,7—17,9) 2
0,35 (0,25-0,48)
0,47(0,31—0,72)
1,1 (0,9—1,5)
1,7(1,2—2,5)
ca. 1,2 2,1 (1,4—3,2)
2,1 (1,3—3,3)
2,2(1,4—3,5)
3,2(1,4—7,6)
3,4 (k. S.)
1Ii
1I2
1I2
(mg/kg)
23 (k.S.
25')
712)
>90
85 (78—98) 139 (k.S.) 97(69—136) 56 (42—69) 92(76—113)
ca. 90
110(93—130) 60 (k.S.)
Therap. Index LD50 |
Wirkungs- relation (bezogen |
ED50 | auf Diazepam) |
6,8 | 1 |
6,4 | 0,9 |
5,1 | 0,8 |
>250
181
126
57
ca. 50
44
ca. 40
34 18
>36
27
ca. 7
6,5 ca. 6
') Nach Schweiz. Med. Wschr. 90. 598 (I960). 2) Nach Schweiz. Med. Wschr. 90. 1216 (1958).
Aus der Tabelle ergibt sich, daß die Verfahrensprodukte in dem angegebenen Versuchsmodell bis zu
mehr als 36mal so hohe therapeutische Indizes zeigen wie das beste der geprüften Vergleichsprodukte.
Gegenüber einigen der genannten Vergleichsprodukte sowie gegenüber weiteren Vergleichsprodukten
(z. B. Reserpin) zeichnen sich die Verfahrensprodukte durch schnelleren Wirkungseintritt aus. So wurde die
45 optimale ED50 bei den Verfahrensprodukten nach
Einwirkungszeiten von'/2 bis 1 Stunde erzielt, während
die zur Erreichung der optimalen ED50 notwendigen
Einwirkungszeiten bei Thioridiazin 2, bei Reserpin 8 Stunden betrugen.
909 635/19
Claims (4)
1. 3-(Piperazinoalkyl)-pyräzole der allgemeinen Formel I
CnH2n-N N-Ar
(D
worin
R H oder die Methylgruppe,
Ar einen gegebenenfalls einfach durch Methyl, Trifluormethyl oder Halogen substituierten Phenylrest und
η 2 bis 4
Ar einen gegebenenfalls einfach durch Methyl, Trifluormethyl oder Halogen substituierten Phenylrest und
η 2 bis 4
bedeuten, sowie ihre Salze mit pharmazeutisch unbedenklichen Säuren.
2. 3-[2-(N'-m-Chlorphenylpiperazino)-äthyl]-5-methyl-pyrazol.
3. 3-[2-(N'-o-Chlorphenylpiperazino)-äthyI]-5-methyl-pyrazol.
4. Verfahren zur Herstellung von 3-(Piperazinoalkyl)-pyrazolen
der allgemeinen Formel I, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder eine Verbindung der
allgemeinen Formel II
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