DE1619660B2 - Druckpasten für das Bedrucken von Textilien - Google Patents
Druckpasten für das Bedrucken von TextilienInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Druckpasten für das Bedrucken von Textilien mit Farbstoffen, die ein
bestimmtes wasserlösliches Copolymerisat als Verdikkungsmittel enthalten.
Herkömmliche, als Mittel für den genannten Zweck verwendete wasserlösliche Copolymerisate sind wegen
ihres relativ geringen Gehaltes an Carboxylatgruppen verhältnismäßig niederviskos, so daß sie häufig in das
Innere des Gewebes einziehen und nach der Fixierung das Gewebe verhärten, anstatt ihre eigentliche Funktion
zu erfüllen, nämlich den Farbstoffen vor der Fixierung auf dem Gewebe einen gewissen Halt zu geben.
Erhöhung des Carboxylatgruppengehaltes, etwa durch Einpolymerisation eines entsprechend größeren
Anteils an Acrylsäure oder Methacrylsäure und Neutralisation der Carboxylgruppen mit Ammoniak
oder Alkali erhöht zwar auch die Viskosität des Copolymerisates, jedoch wird dieses dadurch in einem
unerwünschten Maße hydrophil.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Druckpasten durch Verbesserung wasserlöslicher Verdickungsmittel
auf der Grundlage carboxylatgruppenhaltiger Copolymerisate zu entwickeln, weiche die
geschilderten Nachteile nicht aufweisen.
Es wurde gefunden, daß solche Druckpasten dieser Aufgabe gerecht werden, die einen Farbstoff, ein
Ammoniumsalz eines wasserlöslichen Copolymerisates als Verdickungsmittel und Wasser sowie gegebenenfalls
ein Bindemittel, ein herkömmliches Verdickungsmittel, ein Netzmittel und einen Emulgator enthalten und die
dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als Verdickungsmittel das Ammoniumsalz eines wasserlöslichen Copolymerisates
enthalten, welches aus folgenden Komponenten aufgebaut ist:
a) 10 bis 40% (Gewichtsprozent wie im folgenden, bezogen auf die Gesamtmenge aller Komponen-
" ten) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure,
b) 0,05 bis 5% eines Comonomeren, welches zwei polymerisierbare Gruppen enthält,
c) 60 bis 90% eines Ci- bis Ce-Alkylesters der
Acrylsäure oder Methacrylsäure und
d) 0 bis 10% sonstiger Comonomerer, die keiner der Gruppen (a) bis (c) angehören.
Als Comonomeren (b) kommen insbesondere die O-bis Cfe-Alkylendiester oder Alkylendiamide der Acrylsäure
in Betracht sowie das Methylenbisacrylamid und -methacrylamid. Weiterhin eignen sich die Diallyläther
von C2- bis Ce-Alkylenglykolen und die Diallylester von
C2- bis Cb-Alkylendicarbonsäuren sowie der Phthalsäuren.
Unter diesen Comonomeren werden allgemein solche bevorzugt, welche selber wasserlöslich sind.
Geeignete Comonomeren (d) sind insbesondere die
Geeignete Comonomeren (d) sind insbesondere die
ίο zum Aufbau von polymeren Verdickungsmitteln auch
sonst üblichen Verbindungen, wie Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril und Methacrylnitril, Vinylester von C2-bis
Ce-Alkylcarbonsäuren, Ci- bis C4-Alkylvinyläther
und ferner hydrophobierende Comonomeren, wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und polymerisierbare
Kohlenwasserstoffe, darunter Styrol und Butadien.
Die Copolymerisate aus den Comonomeren (a) bis (d) sind an sich bekannt oder im Prinzip bekannt und nach
bekannten Methoden der radikalischen Copolymerisation erhältlich. Bevorzugt wird unter den verschiedenen
Verfahrensweisen zur Herstellung der Copolymerisate die Suspensionspolymerisation in organischen Lösungsmitteln
und die Emulsionspolymerisation im wäßrigen Medium, und zwar erstere, wenn der Anteil der Säuren
(a) besonders hoch ist und letztere, wenn dieser Anteil niedrig ist. Nach der Polymerisation werden die
erhaltenen Copolymerisate wie üblich gänzlich oder partiell, etwa zu mindestens 60% aller verfügbaren
Carboxylgruppen, mit Ammoniak neutralisiert. Besonders bewährt hat sich ein Versalzungsgrad von 75 bis
85%.
Die erfindungsgemäßen Druckpasten enthalten etwa 0,8 bis 15,0, vorzugsweise 1,0 bis 10,0% des neuen
Verdickungsmittels, 1 bis 20, vorzugsweise 1,5 bis 5% eines Farbstoffes und gegebenenfalls daneben noch
sonstige in Druckpasten übliche Hilfsstoffe wie 1 bis 3% Netzmittel und 5 bis 20% Bindemittel und 2 bis 10%
herkömmliche Verdickungsmittel. Diese Mengenangaben beziehen sich auf die Gesamtmenge einer wäßrigen
Druckpaste, wie sie unmittelbar verwendet werden kann. Vielfach bevorzugt man jedoch das Bedrucken mit
Öl-in-Wasser-Emulsionen. Hierfür braucht man die wäßrigen Druckpasten (= 100%) lediglich mit wasserunlöslichen
organischen Flüssigkeiten zu versetzen und durch intensives Verrühren in eine Emulsion zu
überführen, und zwar für Öl-in-Wasser-Emulsionen mit 10 bis 50%. Hierbei ist es von großem Vorteil, daß man
zur Herstellung dieser Emulsionen keine Emulgiermittel mitzuverwenden braucht, weil die definitionsgemäßen
Bindemittel selber emulgierende Eigenschaften haben.
Als Farbstoffe eigenen sich solche aller Art, also z. B. Dispersionsfarbstoffe und lösliche Farbstoffe, wie
basische Farbstoffe und Reaktivfarbstoffe. Dabei bevorzugt .man jeweils diejenigen, die zu dem
Fasermaterial der Textilien die größte Affinität haben.
Handelt es sich um Küpenfarbstoffe, so sind wie üblich Reduktionsmittel, wie Natriumhydrosulfid, Natriumsulfid
oder das Natriumsalz der Hydromethylsulfonsäure mitzuverwenden. Hierbei werden die bedruckten
Textilien zunächst getrocknet und sodann vor der Fixierung getrennt mit den Reduktionsmitteln behandelt.
Als Netzmittel kommen beispielsweise wasserlösliche Alkohole in Betracht.
Als Bindemittel eignen sich z.B. thermoplastische wasserunlösliche Copolymerisate auf der Grundlage
von Acrylsäureestern.
Als herkömmliches Verdickungsmittel eignet sich
Als herkömmliches Verdickungsmittel eignet sich
ζ. B. Ammoniumpolyacrylat und das Ammoniumsalz von Copolymerisaten aus 98% Acrylsäure und eines der
Comonomeren (b). Organische Flüssigkeiten für Emulsionsverdickungen sind beispielsweise Benzol, Benzine
des Siedebereiches von etwa 80 bis 200° C und chlorierte Kohlenwasserstoffe dieses Siedebereichs.
Sollte sich die Mitverwendung von Emulgatoren empfehlen, so kommen hierfür in erster Linie solche des
nichtionischen und anionischen Typs in Betracht. Die erforderlichen Mengen betragen jedoch nur etwa 10 bis
40% derjenigen Menge, die im Falle herkömmlicher Verdickungsmittel benötigt werden, die selber keine
emulgierenden Eigenschaften aufweisen.
Die neuen Druckpasten, die im übrigen wie herkömmliche Druckpasten angewendet werden, eignen
sich für das Bedrucken von Textilien aus Fasermaterialien aller Art, also aus Baumwolle,
Zellwolle, Leinen, Wolle, Seide, Acetatseide, Nylon 6, Nylon 66, Polyäthylenterephthalat, Polyacrylnitril und
Mischungen dieser Faserarten. In all diesen Fällen erhält man Drucke ausgezeichneter Eigenschaften, weshalb
die universelle Anwendbarkeit der Druckpasten sowohl hinsichtlich der unterschiedlichen Farbstoffe als auch
der diversen Fasermaterialien besonders hervorgehoben sei.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der neuen Druckpasten liegt in ihrer ausgezeichneten Reemulgierbarkeit.
Damit hängt zusammen, daß sie auch nach dem Trocknen leicht wieder ausgewaschen werden können,
also zum Großteil auch von den fixierten Drucken, da das Verdickungsmittel dann seine Funktion erfüllt hat.
Im folgenden sind Teile und Prozente Gewichtseinheiten.
Man bedruckt ein Baumwoll- und ein Zellwollgewebe auf einer Filmdruckmaschine wie üblich mit einer
Druckpaste aus 12 Teilen des Küpenfarbstoffs Colour Index Vat Green Nr. 1 (CI. 59 825) und 950 Teilen einer
etwa 15%igen wäßrigen Lösung des Ammoniumsalzes eines Emulsionspolymerisates aus 18% Acrylsäure,
0,l%Butandioldiacrylat und 81,9% Äthylacrylat.
Nach dem Trocknen behandelt man das Gewebe wie üblich mit einer alkalischen Natriumdithionitlösung,
wonach man etwa 8 Minuten bei 130° C dämpft.
Man erhält ausgezeichnet abriebfeste und egale Drucke auf beiden Materialien.
Ähnlich gute Resultate erhält man mit einer etwas viskoseren Druckpaste, die außer den genannten
Komponenten noch 400 Teile einer 16%igen wäßrigen Lösung eines mit Ammoniak neutralisierten Copolymerisates
aus 98% Acrylsäure und 2% Butandioldiacrylat enthält.
Die letztgenannte, viskosere Druckpaste eignet sich gut zur Herstellung einer Emulsionsverdickung, indem
man 100 Teile der wäßrigen Paste mit 30 Teilen Schwerbenzin (Siedebereich 80 bis 180°C) ohne
Zuhilfenahme eines Emulgators intensiv verrührt. Auch hier erhält man hervorragende Drucke.
B e i s ρ i e 1 2
Mit der im Beispiel 1 beschriebenen emulsionsverdickten
Druckpaste, die jedoch an Stelle des Küpenfarbstoffs den Dispersionsfarbstoff Colour Index Disperse
Violet 8 (CI. 62 030) enthält, bedruckt man je ein Gewebe aus Acetatseide, Triacetat und Nylon 6 und
fixiert diese Drucke wie bei diesen Materialien üblich mittels Sattdampf (Acetat), Heißdampf (Triacetat) bzw.
Heißluft (Nylon 6). Man erhält in allen Fällen ausgezeichnete Drucke.
Mit der im Beispiel 1 beschriebenen emulsionsverdickten
Druckpaste, die jedoch an Stelle des Küpenfarbstoffs den Reaktivfarbstoff der Formel
HO3S^Vn=N
H(XS
Il
NHCCH2CH2Cl
enthält, wird ein Baumwoll- und ein Zellwollgewebe bedruckt, getrocknet, wie üblich mit Alkalilauge und
nach dem Abquetschen 30 Sekunden lang mit Heißdampf (105 bis 1400C) behandelt und danach
gespült und geseift.
Man erhält hochwertige Reaktivfarbstoffdrucke großer Farbstärke und Egalität.
Mit der zusätzlich verdickten Druckpaste des Beispiels 1, die jedoch an Stelle des Küpenfarbstoffs den
basischen Farbstoff Colour Index No. 11 460 sowie 24
Teile Dicyandiäthylformamid enthält, bedruckt man ein Polyacrylnitrilgewebe und fixiert den Druck innerhalb
von 30 Minuten mit Sattdampf. Nach der üblichen Weiterverarbeitung erhält man einen leuchtend roten
reinen und farbstarken Druck.
Mit der im Beispiel 1 beschriebenen emulsionsverdickten Druckpaste, die jedoch an Stelle des Küpenfarbstoffs
den grünen sauren Farbstoff Colour Index Acid Green 12 (CI. 13 425) enthält, wird ein Nylon-6-Gewebe
wie üblich bedruckt.
Nach der Heißluftfixierung erhält man einen farbstarken Druck ausgezeichneter Echtheitseigenschaften.
Claims (1)
- Patentanspruch:Druckpaste zum Bedrucken von Textilien, die einen Farbstoff, ein Ammoniumsalz eines wasserlöslichen Copolymerisates als Verdickungsmittel und Wasser sowie gegebenenfalls ein Bindemittel, ein herkömmliches Verdickungsmittel, ein Netzmittel und einen Emulgator enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumsalz eines wasserlöslichen Copolymerisates aus folgenden Komponenten aufgebaut ist:a) 10 bis 40% (Gewichtsprozent wie im folgenden, bezogen auf die Gesamtmenge aller Komponenten) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure,b) 0,05 bis 5% eines Comonomeren, welches zwei polymerisierbare Gruppen enthält,c) 60 bis 90% eines Ci- bis Cs-Alkylesters der Acrylsäure oder Methacrylsäure undd) 0 bis 10% sonstiger Comonomerer, die keine der Gruppen (a) bis (c) angehören.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0091606 | 1967-03-14 | ||
DEB0091606 | 1967-03-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1619660A1 DE1619660A1 (de) | 1971-02-25 |
DE1619660B2 true DE1619660B2 (de) | 1975-10-23 |
DE1619660C3 DE1619660C3 (de) | 1976-05-26 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1556681A (de) | 1969-02-07 |
GB1209241A (en) | 1970-10-21 |
DE1619660A1 (de) | 1971-02-25 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |