DE1619660B2 - Druckpasten für das Bedrucken von Textilien - Google Patents

Druckpasten für das Bedrucken von Textilien

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    • D06P1/44General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders
    • D06P1/52General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders using compositions containing synthetic macromolecular substances
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Druckpasten für das Bedrucken von Textilien mit Farbstoffen, die ein bestimmtes wasserlösliches Copolymerisat als Verdikkungsmittel enthalten.
Herkömmliche, als Mittel für den genannten Zweck verwendete wasserlösliche Copolymerisate sind wegen ihres relativ geringen Gehaltes an Carboxylatgruppen verhältnismäßig niederviskos, so daß sie häufig in das Innere des Gewebes einziehen und nach der Fixierung das Gewebe verhärten, anstatt ihre eigentliche Funktion zu erfüllen, nämlich den Farbstoffen vor der Fixierung auf dem Gewebe einen gewissen Halt zu geben.
Erhöhung des Carboxylatgruppengehaltes, etwa durch Einpolymerisation eines entsprechend größeren Anteils an Acrylsäure oder Methacrylsäure und Neutralisation der Carboxylgruppen mit Ammoniak oder Alkali erhöht zwar auch die Viskosität des Copolymerisates, jedoch wird dieses dadurch in einem unerwünschten Maße hydrophil.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Druckpasten durch Verbesserung wasserlöslicher Verdickungsmittel auf der Grundlage carboxylatgruppenhaltiger Copolymerisate zu entwickeln, weiche die geschilderten Nachteile nicht aufweisen.
Es wurde gefunden, daß solche Druckpasten dieser Aufgabe gerecht werden, die einen Farbstoff, ein Ammoniumsalz eines wasserlöslichen Copolymerisates als Verdickungsmittel und Wasser sowie gegebenenfalls ein Bindemittel, ein herkömmliches Verdickungsmittel, ein Netzmittel und einen Emulgator enthalten und die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als Verdickungsmittel das Ammoniumsalz eines wasserlöslichen Copolymerisates enthalten, welches aus folgenden Komponenten aufgebaut ist:
a) 10 bis 40% (Gewichtsprozent wie im folgenden, bezogen auf die Gesamtmenge aller Komponen-
" ten) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure,
b) 0,05 bis 5% eines Comonomeren, welches zwei polymerisierbare Gruppen enthält,
c) 60 bis 90% eines Ci- bis Ce-Alkylesters der Acrylsäure oder Methacrylsäure und
d) 0 bis 10% sonstiger Comonomerer, die keiner der Gruppen (a) bis (c) angehören.
Als Comonomeren (b) kommen insbesondere die O-bis Cfe-Alkylendiester oder Alkylendiamide der Acrylsäure in Betracht sowie das Methylenbisacrylamid und -methacrylamid. Weiterhin eignen sich die Diallyläther von C2- bis Ce-Alkylenglykolen und die Diallylester von C2- bis Cb-Alkylendicarbonsäuren sowie der Phthalsäuren. Unter diesen Comonomeren werden allgemein solche bevorzugt, welche selber wasserlöslich sind.
Geeignete Comonomeren (d) sind insbesondere die
ίο zum Aufbau von polymeren Verdickungsmitteln auch sonst üblichen Verbindungen, wie Acrylamid, Methacrylamid, Acrylnitril und Methacrylnitril, Vinylester von C2-bis Ce-Alkylcarbonsäuren, Ci- bis C4-Alkylvinyläther und ferner hydrophobierende Comonomeren, wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und polymerisierbare Kohlenwasserstoffe, darunter Styrol und Butadien.
Die Copolymerisate aus den Comonomeren (a) bis (d) sind an sich bekannt oder im Prinzip bekannt und nach bekannten Methoden der radikalischen Copolymerisation erhältlich. Bevorzugt wird unter den verschiedenen Verfahrensweisen zur Herstellung der Copolymerisate die Suspensionspolymerisation in organischen Lösungsmitteln und die Emulsionspolymerisation im wäßrigen Medium, und zwar erstere, wenn der Anteil der Säuren
(a) besonders hoch ist und letztere, wenn dieser Anteil niedrig ist. Nach der Polymerisation werden die erhaltenen Copolymerisate wie üblich gänzlich oder partiell, etwa zu mindestens 60% aller verfügbaren Carboxylgruppen, mit Ammoniak neutralisiert. Besonders bewährt hat sich ein Versalzungsgrad von 75 bis 85%.
Die erfindungsgemäßen Druckpasten enthalten etwa 0,8 bis 15,0, vorzugsweise 1,0 bis 10,0% des neuen Verdickungsmittels, 1 bis 20, vorzugsweise 1,5 bis 5% eines Farbstoffes und gegebenenfalls daneben noch sonstige in Druckpasten übliche Hilfsstoffe wie 1 bis 3% Netzmittel und 5 bis 20% Bindemittel und 2 bis 10% herkömmliche Verdickungsmittel. Diese Mengenangaben beziehen sich auf die Gesamtmenge einer wäßrigen Druckpaste, wie sie unmittelbar verwendet werden kann. Vielfach bevorzugt man jedoch das Bedrucken mit Öl-in-Wasser-Emulsionen. Hierfür braucht man die wäßrigen Druckpasten (= 100%) lediglich mit wasserunlöslichen organischen Flüssigkeiten zu versetzen und durch intensives Verrühren in eine Emulsion zu überführen, und zwar für Öl-in-Wasser-Emulsionen mit 10 bis 50%. Hierbei ist es von großem Vorteil, daß man zur Herstellung dieser Emulsionen keine Emulgiermittel mitzuverwenden braucht, weil die definitionsgemäßen Bindemittel selber emulgierende Eigenschaften haben.
Als Farbstoffe eigenen sich solche aller Art, also z. B. Dispersionsfarbstoffe und lösliche Farbstoffe, wie basische Farbstoffe und Reaktivfarbstoffe. Dabei bevorzugt .man jeweils diejenigen, die zu dem Fasermaterial der Textilien die größte Affinität haben.
Handelt es sich um Küpenfarbstoffe, so sind wie üblich Reduktionsmittel, wie Natriumhydrosulfid, Natriumsulfid oder das Natriumsalz der Hydromethylsulfonsäure mitzuverwenden. Hierbei werden die bedruckten Textilien zunächst getrocknet und sodann vor der Fixierung getrennt mit den Reduktionsmitteln behandelt.
Als Netzmittel kommen beispielsweise wasserlösliche Alkohole in Betracht.
Als Bindemittel eignen sich z.B. thermoplastische wasserunlösliche Copolymerisate auf der Grundlage von Acrylsäureestern.
Als herkömmliches Verdickungsmittel eignet sich
ζ. B. Ammoniumpolyacrylat und das Ammoniumsalz von Copolymerisaten aus 98% Acrylsäure und eines der Comonomeren (b). Organische Flüssigkeiten für Emulsionsverdickungen sind beispielsweise Benzol, Benzine des Siedebereiches von etwa 80 bis 200° C und chlorierte Kohlenwasserstoffe dieses Siedebereichs.
Sollte sich die Mitverwendung von Emulgatoren empfehlen, so kommen hierfür in erster Linie solche des nichtionischen und anionischen Typs in Betracht. Die erforderlichen Mengen betragen jedoch nur etwa 10 bis 40% derjenigen Menge, die im Falle herkömmlicher Verdickungsmittel benötigt werden, die selber keine emulgierenden Eigenschaften aufweisen.
Die neuen Druckpasten, die im übrigen wie herkömmliche Druckpasten angewendet werden, eignen sich für das Bedrucken von Textilien aus Fasermaterialien aller Art, also aus Baumwolle, Zellwolle, Leinen, Wolle, Seide, Acetatseide, Nylon 6, Nylon 66, Polyäthylenterephthalat, Polyacrylnitril und Mischungen dieser Faserarten. In all diesen Fällen erhält man Drucke ausgezeichneter Eigenschaften, weshalb die universelle Anwendbarkeit der Druckpasten sowohl hinsichtlich der unterschiedlichen Farbstoffe als auch der diversen Fasermaterialien besonders hervorgehoben sei.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der neuen Druckpasten liegt in ihrer ausgezeichneten Reemulgierbarkeit. Damit hängt zusammen, daß sie auch nach dem Trocknen leicht wieder ausgewaschen werden können, also zum Großteil auch von den fixierten Drucken, da das Verdickungsmittel dann seine Funktion erfüllt hat.
Im folgenden sind Teile und Prozente Gewichtseinheiten.
Beispiel 1
Man bedruckt ein Baumwoll- und ein Zellwollgewebe auf einer Filmdruckmaschine wie üblich mit einer Druckpaste aus 12 Teilen des Küpenfarbstoffs Colour Index Vat Green Nr. 1 (CI. 59 825) und 950 Teilen einer etwa 15%igen wäßrigen Lösung des Ammoniumsalzes eines Emulsionspolymerisates aus 18% Acrylsäure, 0,l%Butandioldiacrylat und 81,9% Äthylacrylat.
Nach dem Trocknen behandelt man das Gewebe wie üblich mit einer alkalischen Natriumdithionitlösung, wonach man etwa 8 Minuten bei 130° C dämpft.
Man erhält ausgezeichnet abriebfeste und egale Drucke auf beiden Materialien.
Ähnlich gute Resultate erhält man mit einer etwas viskoseren Druckpaste, die außer den genannten Komponenten noch 400 Teile einer 16%igen wäßrigen Lösung eines mit Ammoniak neutralisierten Copolymerisates aus 98% Acrylsäure und 2% Butandioldiacrylat enthält.
Die letztgenannte, viskosere Druckpaste eignet sich gut zur Herstellung einer Emulsionsverdickung, indem man 100 Teile der wäßrigen Paste mit 30 Teilen Schwerbenzin (Siedebereich 80 bis 180°C) ohne Zuhilfenahme eines Emulgators intensiv verrührt. Auch hier erhält man hervorragende Drucke.
B e i s ρ i e 1 2
Mit der im Beispiel 1 beschriebenen emulsionsverdickten Druckpaste, die jedoch an Stelle des Küpenfarbstoffs den Dispersionsfarbstoff Colour Index Disperse Violet 8 (CI. 62 030) enthält, bedruckt man je ein Gewebe aus Acetatseide, Triacetat und Nylon 6 und fixiert diese Drucke wie bei diesen Materialien üblich mittels Sattdampf (Acetat), Heißdampf (Triacetat) bzw. Heißluft (Nylon 6). Man erhält in allen Fällen ausgezeichnete Drucke.
Beispiel 3
Mit der im Beispiel 1 beschriebenen emulsionsverdickten Druckpaste, die jedoch an Stelle des Küpenfarbstoffs den Reaktivfarbstoff der Formel
HO3S^Vn=N
H(XS
Il
NHCCH2CH2Cl
enthält, wird ein Baumwoll- und ein Zellwollgewebe bedruckt, getrocknet, wie üblich mit Alkalilauge und nach dem Abquetschen 30 Sekunden lang mit Heißdampf (105 bis 1400C) behandelt und danach gespült und geseift.
Man erhält hochwertige Reaktivfarbstoffdrucke großer Farbstärke und Egalität.
Beispiel 4
Mit der zusätzlich verdickten Druckpaste des Beispiels 1, die jedoch an Stelle des Küpenfarbstoffs den basischen Farbstoff Colour Index No. 11 460 sowie 24 Teile Dicyandiäthylformamid enthält, bedruckt man ein Polyacrylnitrilgewebe und fixiert den Druck innerhalb von 30 Minuten mit Sattdampf. Nach der üblichen Weiterverarbeitung erhält man einen leuchtend roten reinen und farbstarken Druck.
Beispiel 5
Mit der im Beispiel 1 beschriebenen emulsionsverdickten Druckpaste, die jedoch an Stelle des Küpenfarbstoffs den grünen sauren Farbstoff Colour Index Acid Green 12 (CI. 13 425) enthält, wird ein Nylon-6-Gewebe wie üblich bedruckt.
Nach der Heißluftfixierung erhält man einen farbstarken Druck ausgezeichneter Echtheitseigenschaften.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Druckpaste zum Bedrucken von Textilien, die einen Farbstoff, ein Ammoniumsalz eines wasserlöslichen Copolymerisates als Verdickungsmittel und Wasser sowie gegebenenfalls ein Bindemittel, ein herkömmliches Verdickungsmittel, ein Netzmittel und einen Emulgator enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumsalz eines wasserlöslichen Copolymerisates aus folgenden Komponenten aufgebaut ist:
    a) 10 bis 40% (Gewichtsprozent wie im folgenden, bezogen auf die Gesamtmenge aller Komponenten) Acrylsäure und/oder Methacrylsäure,
    b) 0,05 bis 5% eines Comonomeren, welches zwei polymerisierbare Gruppen enthält,
    c) 60 bis 90% eines Ci- bis Cs-Alkylesters der Acrylsäure oder Methacrylsäure und
    d) 0 bis 10% sonstiger Comonomerer, die keine der Gruppen (a) bis (c) angehören.
DE19671619660 1967-03-14 1967-03-14 Druckpasten für das Bedrucken von Textilien Expired DE1619660C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB0091606 1967-03-14
DEB0091606 1967-03-14

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Publication Number Publication Date
DE1619660A1 DE1619660A1 (de) 1971-02-25
DE1619660B2 true DE1619660B2 (de) 1975-10-23
DE1619660C3 DE1619660C3 (de) 1976-05-26

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Publication number Publication date
FR1556681A (de) 1969-02-07
GB1209241A (en) 1970-10-21
DE1619660A1 (de) 1971-02-25

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