DE1619527B2 - Verfahren zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf Textilmaterial aus Cellulose- oder Eiweißfasern - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf Textilmaterial aus Cellulose- oder Eiweißfasern

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Description

Bei der Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf Textilmaterial aus Cellulose- oder Eiweißfasern nach den Methoden der Eisfarbentechnik verwendet man beim Färben aus langen .Flottenverhältnissen hoch substantive Azokomponenten, die im Verlauf der sogenannten Grundierung aus dem stark alkalischen Grundierungsbad auf das Färbegut aufziehen und dann in einem zweiten, schwach sauren Bad, dem sogenannten Entwicklungsbad, mit den Diazoniumverbindungen aus aromatischen Aminen gekuppelt werden. Vor dem Eingehen mit der grundierten Ware in das Entwicklungsbad wird dabei die restliche, nicht auf das Färbegut aufgezogene Azokomponente weitgehend entfernt, um eine Farbstoffbildung außerhalb der Faser möglichst zu verhindern. Dieser außerhalb der Faser im Entwicklungsbad gebildete Farbstoff setzt sich nämlich teilweise auf der Faser mechanisch fest und bewirkt eine mangelhafte Reibechtheit der Färbung.
Zur Entfernung der überschüssigen, nicht auf die Faser aufgezogenen Azokomponente bedient man sich verschiedener Methoden:
1. Ablassen der Grundierungsbäder und Abtropfenlassen der Ware,
2. Zwischenspülen der grundierten Ware mit einer alkalischen, salzhaltigen Lösung,
3. Abquetschen der grundierten Ware,
4. Zentrifugieren der grundierten Ware oder
5. Trocknen der grundierten Ware, wobei die Reste anhaftender Azokomponente in die Faser einziehen.
Je vollständiger die anhaftende Grundierungsflotte entfernt wird, desto besser ist die erzielte Reibechtheit (vgl. H. Herzog in »Textilveredlung«, 1, S. 52 [1966]).
Die Erzeugung von wasserlöslichen Azofarbstoffen auf der Faser nach der Eisfarbentechnik, die im »Ratgeber für das Färben mit Naphthol AS« der Farbwerke Hoechst AG, Hoe. 2276 auf den S. 28 bis 80 eingehend beschrieben ist, umfaßt daher folgende vier Arbeitsgänge:
ίο I. Die Grundierung mit der Azokomponente im natronalkalischen Bad,
II. die Entfernung von Resten nicht auf die Faser • aufgezogener Azokomponente,
III. die Entwicklung mit der Diazoniumverbindung und
IV. die Nachbehandlung.
Um den Färbevorgang rationeller zu gestellten, ist es daher ein seit langem gehegter Wunsch der Praxis, die Zahl der Arbeitsgänge zu verringern.
Erfindungsgegenstand ist deshalb ein Verfahren zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf Textilmaterial aus Cellulose- oder Eiweißfasern durch Grundierung mit einer Substantiven Azokomponente und Entwicklung mit einer Diazokomponente, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Textilmaterial zuerst mindestens 10 bis 20 Minuten in einem alkalischen Bad behandelt, welches eine substantive Azokomponente, überschüssiges Alkali, ein Netz- oder Dispergiermittel oder ein Gemisch von Dispergiermitteln sowie gegebenenfalls ein anorganisches Salz enthält, und man dann, nachdem die Azokomponente weitgehend auf das Textilmaterial aufgezogen ist, dem Bad die Diazokomponente, ein Alkalibindemittel, und zwar in solcher Menge, daß sich ein pH-■ Wert zwischen 3 und 8, vorzugsweise zwisc -en 4,5 und 6,5 einstellt, und gegebenenfalls ein weiteres Dispergiermittel in Form einer wäßrigen Lösung zusetzt, man anschließend 10 bis 30 Minuten weiterbehandelt und danach wie üblich spült und fertigstellt. ' . ■ ;
Das Färbeverfahren wird im einzelnen folgendermaßen durchgeführt: Das Textilmaterial in Form von Stranggarn, Wickelkörpern, Kammzug, losem Material, Geweben oder Gewirken wird in einem alkalischen Bad behandelt, welches eine Azokomponente mit hoher Substantivität, überschüssiges Alkali, ein Netzoder Dispergiermittel oder ein Gemisch von Dispergiermitteln sowie gegebenenfalls ein anorganisches
So Salz, beispielsweise Natriumchlorid, Natriumsulfat oder Trinatriumphosphat, enthält. Die Behandlung wird mindestens 10 bis 20 Minuten durchgeführt, um der Azokomponente die Möglichkeit zur ausreichenden und gleichmäßigen Fixierung auf dem Textilmaterial zu geben. Im allgemeinen arbeitet man bei Zimmertemperatur oder bei leicht erhöhter Temperatur, zweckmäßig unterhalb 35°C. Falls eine schwer durchzufärbende Ware vorliegt, kann man auch mit Behandlungstemperaturen in der Nähe der Kochtemperatur beginnen und die Behandlungstemperatur allmählich auf etwa 20 bis 30° C absinken lassen. Als Azokomponente kommen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Verbindungen in Betracht, die sich durch eine hohe Substantivität auf dem verwendeten Textilmaterial auszeichnen, d. h. Azokomponenten, welche bei einem Flottenverhältnis von 1: 20, 30 Minuten Färbedauer bei 30°C, einer Konzentration von 1 g im Lite r Wasser ohne Salzzusatz
3 4
und einem Überschuß von 4,5 g Natriumhydroxyd tischen Mono- und Diarainen in Betracht, beispie'sje Liter Flotte eine so hohe Substantivität besitzen, weise aus Mono- oder Dichloranilinen, Toluiuinen, daß mindestens 9 g auf 1 kg Färbegut aufziehen. Chlortoluidinen, Chloranisidinen, Phenetidinen, Ni-Geeignete Verbindungen sind beispielsweise 2,3-Oxy- tranilinen, Nitrotoluidinen, Nitroanisidinen, Nitroxylnaphthoylaminobenzole, wie. l-(2',3'-Oxynaphthoyl- 5 idinen, Nitrophenetidinen, Cyantoluidinen, Cyanamino)-2,5-dimethoxy-4-chlorbenzol oder l-(2',3'-Oxy- anisidinen, Aminobenzolsulfonsäureamiden, Aminonaphthoylamino)-2-methoxy-4-chlor-5-methylbenzol, phenylalkylsulfonen,Aminobenzolcarbonsäureamiden, 6-Brcm- oder : 6-Methoxy-2,3-oxynaphthoesäurearyl- Aminodiphenyläthern, hionoanylierten Phenylendiamide, wie l-(6'-Brom-2',3'-oxynaphthoylamino)- aminen, Aminobenzolen, Benzidin, Dianisidin oder 2-methoxybenzol, 6-Methoxy-2,3-oxynaphthoesäure- io Tolidin sowie aus heterocyclischen Aminen, beispiels-: anilid oder l-(6'-Methoxy-2',3'-oxynaphthoylamino)- weise Aminocarbazolen. , ; -.·····.Vv-.
2,4-dimethoxy-5-chlorbenzol, Kondensationsprodukte Als Alkalibindemittel, die zusammen mit der Di-
aus 2,3-Oxynaphthoesäure und mehrkernigen isocy- azoniumverbindung in das Grundierungsbad gegeben clischen oder heterocyclischen Aminen, wie 2-(2',3'-Oxy- werden und zur Neutralisierung, des Al ,-.«-ui,rnaphthoylamino)-naphthalin, 2-(2',3'-Oxynaphthoyl- 15 Schusses dienen, eignen sich anorganische Säuren, amino)-carbazol,2-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-3-meth- beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure oderPhosphoroxydiphenylenoxyd, 6-(2',3'-Oxynaphthoylamino)- säure, organische Säuren, beispielsweise Essigsäure benzimidazole 6-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-indazol, oder Ameisensäure, oder saure Alkalisa'ze, beispiels-5-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-2-methyibenzthiazoloder weise Mononatriumphosphat und saures Natrium-4-(2',3'-Cxynaphthoylamino)-diphenyl und dessen Sub- 20 sulfat. Die wäßrige Lösung, welche die. Diazoniumstitutionsprodukte, 4,4'-bis-(2",3"-Oxynaphthoyl- verbindung und das Alkalibindemittel enthält, kann aminodiphenyl und aessen Substitutionsprodukte, zusätzlich weitere Dispergiermittel enthalten. Diese wie 4,4'-bis-(2",3"-Oxynaphthoylamino)-3,3'-dimeth- Dispergiermittel unterstützen die FeinvertMlung des owd'phenyl, l,4-bis-(2",3"-O.cynaphthoylamino)-ben- Farbstoffpigments, das beim. Einrühren der Piazool u id dessen S-ibstitutionsprodukte, 4,4'rbis- 25 lösung in das Grundierungsbad entsteht. Geeignet (2",3'. Oxynaphthoylamino)-stilben, 4,4'-bis-(2",3"- sind dafür besonders , Kondensationsprodukte ■ aus ^.^uaphthoylamino)-azobenzol und dessen Substi- höhermolekularen Fettsäuren und Aminoalkylsulfontutionsprodukte, 4,4'-bis-(2",3"-Oxynaphthoylamino)- säuren, Kondensationsprodukte von Formaldehyd mit diphenylharnstoff, 2-Oxyanthracen-3-carbonsäure- Naphthalinsulfosäuren sowie gereinigte Sulfitcellulosearylamide, wie l-(2'-Oxyanthracen-3'-carboylamino)T 30 ablauge. ... :
2-methylbenzol, 2-Oxycarbazol-3-carbonsäurearyl- Die eingesetzte Menge an kupplungsfähiger Diazo-
amide,wiel-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-4-chlor- niumverbindung richtet sich na;h der angewendeten benzol, 5-Oxy-l,2,l',2'-benzocarbazol-4-carbonsäure- Menge an Azokomponente. Vorteilhaft verwendet arylamide, wie l-(5'-Oxy-r,2',l",2"-benzocarbazok man die Diazoniumverbindung in einem stöchio-4'-carboylamino)-4-methoxybenzol oder l-(5'-0xy 35 metrischen Überschuß, der etwa 30 bis 200 %, berechl',2',l",2"-benzocarbazol-4'-carboylamino)-2-methylnet auf die Azokomponente, beträgt. 4-methoxybenzol, ferner Terephthaloyl-bis-essigsäure- Nach der Farbstoffbildung läßt man die Behand-
arylamide, wie Terephthaloyl-bis-(l-acetylamino- lungsfiotte noch etwa 10 bis 30 Minuten einwirken, 2,4-dimethoxy-5-chlorbenzol) oder Terephthaloyl-bis- um ein vollständiges Auskuppeln und Durchdringen (l-acetylamino-2-methoxy-4-chlor-5-methylbenzol). 40 des Färbegutes zu gewährleisten. Anschließend wird
Bei der Verwendung von Textilmaterial, auf das gespült, unter Verwendung wirksamer Dispergiersubstantive Azokomponenten vollständiger aufziehen mittel gewaschen und die Färbung in der üblichen als auf Baumwolle, beispielsweise aus Zellwolle oder Weise fertiggestellt. Man erhält volle Färbungen mit mercerisierter Baumwolle, sind als Azokomponenten überraschend guten Reibechtheiten. :
auch l-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-naphthalin, 45 . Das Verfahren läßt sich auf Textilmaterial aus
l-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-2-methyl-4-chlorbenzol, natürlicher oder regenerierter Cellulose, cyanäthylierter l-(2',3'-Oxynaphthoylamino)- 2,4 -dimethoxy-S-chlpr- Cellulose, Wolle, Naturseide oder regenerierten Eiweißbenzol oder l-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-2-methoxy- fasern durchführen. Gegenüber dem. üblichen Ver-5-chlorbenzol brauchbar. . fahren zum Färben von Textilmaterial aus Cellulöse-
AIs Netz- und Dispergiermittel kommen die in der 50 oder Eiweißfasern aus langen Flotten nach den Metho-Eisfarbentechnik üblichen Verbindungen in Betracht, den der Eisfarbentechnik .unterscheidet sich, das beispielsweise Kondensationsprodukte aus höher- erfindungsgemäße Verfahren dadurch, daß der Arbeitsmolekularen Fettsäuren und Eiweißabbauprodukten, gang II (Entfernung von. Resten.nicht aufgezogener Kondensationsprodukte aus höhermolekularen>Fett- Azokomponente) entfällt und. beim Arbeitsgang III säuren und Aminoalkylsulfonsäuren, Kondensations- 55 (Entwicklung mit der ,Diazoniumverbindung) das produkte aus Formaldehyd und * Naphthalinsulf on- Ansetzen eines frischen Entwicklungsbades nicht mehr säuren, gereinigte Sulfitcelluloseablauge oder Gemische erforderlich ist.
dieser Verbindungen. Außerdem können zusätzlich Weiterhin hat das erfindungsgemäße Verfahren
noch weitere hcch wirksame Netzmittel, beispielsweise gegenüber bekannten Verfahren den Vorteil, daß. es Alkylarylsulfonate, zugegeben werden. "60 teils farbkräftigere, teils reibechtere Färbungen liefert.
Nachdem die Azokomponente aus dem netz-,bzw. So wird gegenüber dem einbadigen Färbeverfahren der dispergiermittelhaltigen alkalischen Bade weitgehend schweizerischen Patentschrift eine in der Reibechtheit auf das Färbegut aufgezogen ist und sich egalisiert hat, gleichwertige, aber kräftigere Färbung erzielt, während gibt man die Diazonh m /erbindung und das Alkali- gegenüber dem Verfahren der deutschen Auslegeschrift bindemittel in Form einer mehr oder weniger konzen- 65 10 57 061 Färbungen mit besserer Reibechtheit er-
trierten wäßrigen Lösung zu dem Grundierungsbad halten werden; , .·· ■ ν ,-1. ; .- :. .
und behandelt weiter. Als Diazoniumverbindungen Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit
kommen hierbei insbesondere solche aus aroma- einmal eine wesentliche Verkürzung der Färbezeit und
eine Verminderung des Arbeitsaufwandes erreicht, zum anderen werden gegenüber bekannten Einbadverfahren bessere Färbungen erhalten. Es stellt daher eine wesentliche Bereicherung der Technik dar.
Die nachstehenden Beispiele dienen zu. seiner Erläuterung.
B ei spiel 1
1 kg Baumwollstrang wird bei 250C in einem Bade behandelt, das in 20 Liter weichem Wasser 40 g gereinigte Sulfitcelluloseablauge, 10 g äthylendiamintetraessigsaures Natrium und 149 ecm 32,5%ige Natronablauge sowie 26 g l-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-2,5-dimethoxy-4-chlorbenzol, gelöst in 39 ecm denaturiertem Alkohol, 11 ecm 32,5°/oiger Natronlauge, 52 ecm Wasser von 4O0C und 20 ecm 33%igem Formaldehyd, enthält. Nach 30 Minuten wird in das Grundierungsbad eine Lösung von 20,6 g diazotiertem l-Amino-2-methyl-5-chlorbenzol und 10 g eines Kondensationsproduktes aus ölsäure und Methyltaurin in 300 ecm 50%iger Essigsäure gegeben, wobei sich ein pH-Wert zwischen 5 und 6 einstellt Und die Farbstoff bildung erfolgt. Dann wird 20 Minuten bei 25 ° C weiterbehandelt, mit W isser gespült und die Färbung in einem frischen Bade 15 Minuten bei 6O0C mit 1 g/l eines Einwirkungsrroduktes von etwa 10 Mol Äthyiehoxyd auf 1 Mol Nonyiphenol, 1 g/l äthylendiaminteträessigsaurem Natrium und 1 g/l kalzinierter Soda und dann 15 Minuten bei Kochtemperatur mit 1 g/l eines Kondensationsproduktes aus ölsäure und Methyltaürin und 1 g/l Soda behandelt, gespült und getrocknet.
Die Nachbehandlung kann auch unter Zusatz von 3 g/l einer Mischung aus 63 % Perchloräthylen, 17 % eines Einwirkungsproduktes von 10 Mol Äthylenoxyd auf 1 Mol Nonyiphenol und 20 % Isopropanol erfolgen.
Man erhält eine volle Rotfärbüng mit guten Echtheitseigenschäften.
Im obigen Beispiel können an Stelle von l-(2',3'-Oxynaphthöylamino^jS-dimetf oxy-4-chlorbenzol auch 2-(2',3'-Öxynaphthoylamino)-naphthalin, l-(2',3'-Oxynaphthoyläminr ) - 2-m -thoxy- 4 - chlor- 5 - methylbenzol oder l-(6'-Meihoxy-2',3'-oxynaphthoylamino)-2,4-dimethoxy-5-chlorbenzol und an Stelle der Diazoniumverbindung aus l-Amino-2-methyl-5-chlorbenzol die Dhzoniumverbindungen aus l-Amino-3-chlorbenzol, 1 - Amino - 2,5 - dichlorbenzol, 1 - Amino - 2 - methoxy-5-chlorbenzol, l-Amino-2-äthoxybenzol, 1-Amino-4-nitrobenzol, 1 <■ Amino-2-methoxy-4-nitrobenzol, i-Aminö^-methöxybehzol-S-sulfonsäurediäthylamid, l-Amino-2-methylbenzol-5-sulfonsäuredimethylamid, l-Amino-2-(4'-chlorphenoxy)-5-chlorbenzol oder
o-Aminoäzotoluol verwendet werden, wobei gleichfalls volle Rot- bis Bordeauxfärbungen mit guten Echtheitseigenschaften erhalten werden.
Gegenüber einer Färbung nach der bisher üblichen Methode, d. h. Grundierüng mit der Azokomponente, Zwischenspülen und Entwickeln mit einer Diazoniumverbindung in einem gesonderten Entwicklungsbade wird eine erhebliche Zeitersparnis erzielt.
Bei sp i el 2
Eine Kreuzspule mit 500 g Baumwollgarn wird auf einem Färbeapparat mit etwa 6 Liter Inhalt unter Zirkulation mit wechselnder Flottenrichtung mit einer 2O0C warmen Lösung behandelt, die in 6 Liter Wasser 12 g gereinigte Sulfitcelluloseablauge, 3 g eines Koridensationsproduktes aus Ölsäure und Methyltaürin und 42 ecm 32,5°/oige Natronlauge sowie 12 g 2-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-3-methoxy-diphenyIen-5 oxyd, gelöst, in 24 ecm denaturiertem Alkohol und 6 ecm 32,5°/oiger Natronlauge, enthält. Nach etwa 15 Minuten wird mit 60 g Kochsalz in gelöster Form versetzt und weitere 15 Minuten behandelt. Dann wird in das Grundierungsbad die wäßrige Lösung von
ίο 9,5 g diazotierten! l-Amino-2-methyl-4-nitrobenzol zusammen mit 192 g Mononatriumphosphat · 2 H2O gegeben, wobei sich ein pH-Wert nahe 6 einstellt und Farbstoffbildung erfolgt. Man läßt weitere 20 Minuten bei 2O0C zirkulieren, läßt dann die Flotte ab, spült, behandelt die Färbung wie in Beispiel 1 beschrieben nach, spült und trocknet. Man erhält eine Bordeauxfärbung mit guten Echtheitseigenschaften. Anstelle von 192 g Mononatriumphosphat kann in dem obigen Beispiel als Alkalibindemittel auch ein
ao Gemisch aus 26 ecm 32%iger Salzsäure und 45 ecm 50 %iger Essigsäure verwendet werden.
B ei s pi el 3
1 kg Naturseide wird im Flottenverhältnis 1: 20 bei 25° C in einem Bade behandelt, das in 20 Liter weichem Wasser 10 g eines Kondensationsproduktes aus ölsäure und Methyltaürin, 40 g eines Dispergiermittels, welches 16% eines Kondensationsproduktes aus partiell abgebautem Casein und Palmkernfettsaure sowie 8%
eines Kondensationsproduktes aus a-Äthylhexylchlorkohlensäureester und a-Äthylhexyltaurin-Nätriuni und 45 ecm 32,5°/?ige Natronlauge sowie 30 g l-(2',3'-Oxynäphthoylamino)-2-methyl-4-chlorbenzol, gelöst in 45 ecm denaturiertem Alkohol, 15 ecm 32,5°/oiger Natronlauge, 60 ecm Wasser von 400C Und 3OcCm 33°/oigem Formaldehyd, enthält. Nach 15 Minuten wird mit 400 g Kochsalz in gelöster Form versetzt und weitere 15 Minuten behandelt. Dann wird in das Grundierungsbad eine wäßrige Lösung von 20 g diazotierten! l-Amino-2-methyl-4-chlorbenzol und 240 g Mononatriumphosphat · 2 H2O eingetragen, wobei sich ein pH-Wert nahe 6 einstellt und Farbstoffbildung erfolgt. Man läßt weitere 40 Minuten zirkulieren, läßt dann die Flotte ab, spült, wäscht mit 1 g/l
eines Kondensationsproduktes aus Ölsäure Und Methyltaürin 15 Minuten bei 6O0C, spült und trocknet. Man erhält eine volle Rotfärbung mit guten Echtheitseigenschaften. Auf die gleiche Weise kann auch Wolle an Stelle von Naturseide gefärbt werden.
B ei spiel 4
1 kg Viskosezellwolle wird im Flottenverhältnis 1: 20 bei 25° C in einem Bade behandelt, das in 20 Liter weichem Wasser 10 g eines Kondensationsproduktes aus ölsäure und Methyltaürin, 40 g gereinigte Sulfitcelluloseablauge und 74 ecm 32,5°/„ige Natronlauge sowie 12 g l-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-naphthalin, gelöst in 18 ecm denaturiertem Alkohol, 6 ecm 32,5%iger Natronlauge, 18 ecm Wasser und 12 ecm 33°/oigem Formaldehyd, enthält. Nach 15 Minuten wird mit 400 g Kochsalz in gelöster Form versetzt und weitere 15 Minuten behandelt. Dann wird eine Lösung von 12,8 g diazotiertem l-Aminö-2-methoxy-4-nitrobenzöl in 24 ecm 85°/oiger Ameisensäure und
75 ecm 50%iger Essigsäure zugegeben, wobei sich ein pH-Wert um 5 einstellt und Farbstoffbildung erfolgt.
Man behandelt noch 20 Minuten bei 20 bis 300C,
7 8
läßt die Färbeflotte ab und stellt die Färbung wie im gleich gutem Erfolg l-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-
Beispiel 1 beschrieben fertig. Man erhält eine Rot- 2-methoxy-5-chlorbenzol, l-(2',3'-Oxynaphthoylami-
färbung von guten Echtheitseigenschaften. no)-2-methyl-4-chlorbenzol, 6-Methoxy-2,3-oxynaph-
In dem obigen Beispiel können an Stelle von thoesäureanilid oder l-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-
l-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-naphthalin auch mit 5 2,4-dimethoxy-5-chlorbenzol verwendet werden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf Textilmaterial aus Cellulose- oder Eiweißfasern durch Grundierung mit einer Substantiven Azokcmponente und Entwicklung mit einer Diazokomponente, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilmaterial zuerst mindestens 10 bis 20 Minuten in einem alkalischen Bad behandelt, welches eine Substantive Azokomponente, überschüssiges Alkali, ein Netz- oder Dispergiermittel oder ein Gemisch von Dispergiermitteln sowie gegebenenfalls ein anorganisches Salz enthält, und man dann, nachdem die Azokomponente weitgehend auf das Textilmaterial aufgezogen ist, dem Bad die Diazokomponente, ein Alkalibindemittel, und zwar in solcher Menge, daß sich ein pH-Wert zwischen 3 und 8 einstellt, und gegebenenfalls ein weiteres Dispergiermittel in Form einer wäßrigen Lösung zusetzt, man anschließend 10 bis 30 Minuten weiterbehandelt und danach wie üblich spült und fertigstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeic net, daß man die Alkalibindemittel in solchen Mengen zusetzt, daß sich im Färbebad ein pH-Wert zwischen 4,5 und 6,5 einstellt.
DE19671619527 1967-05-18 1967-05-18 Verfahren zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf Textilmaterial aus Cellulose- oder Eiweißfasern Expired DE1619527C3 (de)

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NL6806152A (de) 1968-11-19
BE715422A (de) 1968-11-20
AT280203B (de) 1970-04-10
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GB1189243A (en) 1970-04-22
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