DE1618513A1 - Verfahren zur Herstellung von 3,3-Alkylendioxy- oder 3,3-Dialkoxyalkylhalogeniden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 3,3-Alkylendioxy- oder 3,3-DialkoxyalkylhalogenidenInfo
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Description
RAN 4104/56
Verfahren zur Herstellung von 3«3-Alkylendioxy-
oder 3,3-Dialkoxy-alkylhalogeniden
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 3,3-Alkylendioxy- oder 3>3-Diaikoxy-alkylhalogeniden
der allgemeinen Formel
E-GH2-Z-GH2CH2-X I
in der R Wasserstoff oder niederes Alkyl, Z Di-Cnieder-alkoxy)-methylen
oder (nieder Alkylendioxy)-methylen und X Halogen bedeuten.
Die vorstehend genannten niederen Alkyl- oder Alkoxyreste können verzweigt oder unverzweigt sein, wobei unverzweigte
Reste bevorzugt sind. Sie können z.B. bis zu β Kohlenstoff
atome enthalten, insbesondere 1-3 Kohlenstoff atome· Als
009*44/1900-'.-
Beispiele können genannt werden der Methyl-, Aethyl- oder Propylsowie
der Methoxy-, Aethoxy- oder Propoxy-rest. Der Ausdruck "nieder-Alkylendioxy" umfasst Alkylendioxy-gruppen, beispielsweise
mit bis zu 6 Kohlenstoffatomen. Von diesen Gruppen ist die Aethylendioxy-gruppe bevorzugt. Halogen bezeichnet die Halogenatome
Chlor, Brom und Jod, wobei das Bromatom bevorzugt ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man Chlor-, Brom- oder Jod-wasserstoff unter wasserfreien
Bedingungen bei niederer Temperatur mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
R-CH2-Z-CH=CH2 II '
in der R und Z die oben gegebene Bedeutung haben, umsetzt.
Die vorstehend skizzierte Umsetzung stellt in Anbetracht, dass Allylalkohol mit Bromwasserstoff unter Bildung von 2-Brompropanol-(l)
reagiert, eine überraschende Reaktion dar.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird unter weitgehend wasserfreien
Bedingungen durchgeführt, damit keine Abspaltung der Alkylendioxy- bzw. Dialkoxy-gruppen stattfindet. Unter niedererTemperatur
wird ein knapp unter der Raumtemperatur liegender Temperaturbereich verstanden, d.h. eine Temperatur von unterhalb
etwa 20-250C. Nach unten ist die Temperatur nicht begrenzt f
sie soll jedoch tunlich nicht unterhalb -25°C liegen. Der Tempera-
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turbereich von ungefähr -15°C bis etwa +10 C ist bevorzugt,
Die Reaktion wird, obgleich sie in irgendeinem beliebigen im wesentlicbai wasser freien, inerten organischen Medium durchgeführt
werden kann, bevorzugt in einem niederen Alkanol oder niederen Alkandiol durchgeführt, wobei der Kohlenwasserstoffanteil dieser
Alkanole zweckmässigerweise mit dem Kohlenwasserstoffanteil der
.alkoxy- oder Alkylendioxy-gruppe der Vinylverbindung der Formel II
identisch ist. Man arbeitet z.B. bei Vorliegen einer Methoxygruppe
in Methanol oder in Anwesenheit einer Aethylendioxy-gruppe in Aethylenglykol. Ss ist ratsam , die Umsetzung in diesem alkoholischen
Milieu durchzuführen, damit der Diäther-Äest der Verbindungen der Formeln I und II unter den sauren Reaktionsbedingungen
nicht gespalten wird. Der Anteil des alkoholischen Mediums kann zwar in weiten Grenzen liegen, es empfiehlt sich
jedoch, den Alkohol und die Vinylverbindung der Formel II in einem Molverhältnis von mindestens 2si, vorzugsweise in einem Molverhältnis
von 5 si bis etwa 10 si einzusetzen.
Bei der Durchführung der Reaktion lässt man gweckmässigerweise
gasförmigen Halorenifasserstoff durch die in dem gewählten
Medium gelöste Vinylverbindung der Formel II perlen. Die Menge Halogenwasserstoff ist nicht begrenzt» Es ist jedoch für das Erreichen
einer optimalen Ausbeute zweckmässig5 di© Begasung der Lösung mit dem Halogenwasserstoff solange fortsuBetg©n9 bis das
Reaktionsgercisch gesättigt ist ο
009844/1990
Das Reaktionsprodukt kann in an sich bekannter Weise aus
dem Reaktionsgemisch isoliert werden. Man kann z.B. den überschüssigen Halogenwasserstoff durch Zugabe eines Alkalimetallsalzes
einer schwachen Säure neutralisieren. Hierzu eignet sich z.B. Natriumcarbonat, das zweckmässigerweise in Gegenwart eines
hydrophoben organischen Lösungsmittels, in dem das Reaktionsprodukt löslich ist, eingesetzt wird; Als Lösungsmittel geeignet
sind ζ.Β« gesättigte Kohlenwasserstoffe, u..a'. Pentan oder Hexan.
Das neutralisierte Reaktionsgemisch wird anschliessend mit Wasser '
ausgeschüttelt, um die alkoholischen Anteile sowie die anorganischen
Salze zu entfernen. Die organische Phase wird abgetrennt. Das Halogenid der Formel I kann daraus durch Destillation oder Eindampfen
isoliert werden.
Die Vinylverbindungen der Formel II sind z.B. in bekannter Weise leicht aus einem Alkylketon der allgemeinen Formel
R-CH2-O-CH2-CH3 III
in der R die oben gegebene Bedeutung hat, zugänglich»
Das Alkylketon der Formel III kann z.B. mit einem niederen Alkenol oder niederen Alkandiol su. einem Ketal umgesetzt werden,
das anschlieesend mit beispielsweise Brom behandelt wird. Die
Bromierimg Issaa gleichseitig mit, der XetaLisierung oder im An-
^ohlc33 QS- äi© KetalisieöFissg dorefegeführt werdsn» Das Bromierungs-
* produkt ist ein 2-Bromketal der allgemeinen Formel
R-CH2-Z-CHBr-CH5 IV·
in der R und Z die oben gegebene Bedeutung haben,
das durch Behandeln mit einer Base unter Abspaltung von Bromwasserstoff
in die gewünschte Vinylverbindung der Formel II übergeht.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird als Ketal eines Ketons der Formel III das 3,3-Aethylendioxyketal in Aethylenglykol
bromiert. Die nach Abtrennen des gebildeten Bromketals der Formel IV zurückbleibende Lösung von Bromwasserstoff in
Aethylenglykol kann, wenigstens teilweise* für die erfindungsgemässe
Halogenierung von Verbindungen der Formel II weiter verwendet werden, was eine beträchtliche Einsparung von Brom und
Bromwasserstoff bedeutet.
Die Verfahrensprodukte sind, wie aus dem folgenden Schema
ersichtlich,, wertvolle Zwischenverbindungen in der Synthese von Steroiden.
R-CH2-Z-CH2CH2-X +
GSJ
R-OH^-Z,
VIII
VII
Q09844/199Q
Wie in dem vorstehenden Schema angedeutet, kann eine Verbindung
der Formel I mit einem 7,7a-DihydrO-7aß-methyl-5(6H)-indanon
der Formel V, in der Y beispielsweise eine Carbonyl-,
Hydroxymethylen-, Alkoxymethylen- oder Acyloxymethylen-gruppe ' darstellt, umgesetzt werden. Diese Reaktion wird zweckmässig
in Gegenwart eines basischen Mittels, z.B. in Gegenwart eines Alkalimetallhydroxyds, eines Alkalimetallalkoxids-, wie beispielsweise
Natrium-methylat oder -äthylat, eines Alkalimetallhydrids oder eines Alkalimetallamids, vorzugsweise in einem
zwischen 5 und 100 G liegenden Temperaturbereich unter Ausschluss
.von Wasser und oxydierenden Faktoren durchgeführt. Das erhaltene
4-Addukt der Formel VI kann in Gegenwart eines geeigneten Katalysators,
z.B. in Gegenwart von Palladium, Rhodium, Ruthenium oder Platin, in einem inerten alkoholischen Medium bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck hydriert werden. Das gebildete
Hydrierungsprodukt kann unter sauren Bedingungen cyclisiert werden. Als saure Katalysatoren geeignet,sind beispielsweise Schwefelsäure,
Chlorwasserstoffsäure oder Bromwasserstoffsäure. Bei dieser
Säurebehandlung wird Z in eine Carbonylgruppe umgewandelt
und die Verbindung der Formel VI wird zu einem 2»3»3&E>4s5sr7f8,99
9aß,9ba-deeahydro-3aP-methyl-7-oxo-lH-bens[eJina©a der Formel VII
cyclisiertο Diese Verbindung kann in an sich bekannter Weis© in
ein Androsta-499(ll)-disa=-3a©s. der Formel ¥111 ü^gewssndelts oder
aber mit Hilfe ©iaes geeigneten der irorst©tead ©raäfeatsn. Katalysatoren
hydriert and mit tfethylferiaylketoa ia ©egtatiart eiaess
basisehea Mittels in eis 3PplQ®='laäEOst=4=>@a~3c=i®si ikms Itea@I Έ,
In ©in auf -1O0O gekühltes Gemisch von 33,0 g [0,257 Mol]
3,3-Aeth"ylendioxy)--penten-(l), 110 ml Aethylenglykol und 0,33 g
Hydrochinon wird bis zur Sättigung gasförmiger, wasserfreier Bromwasserstoff eingeleitet. Die Temperatur soll dabei nicht
über 0° steigen. Nach etwa 1 Stunde ist das Gemisch gesättigt·
Es wird noch 10 Minuten gerührt und dann in eine Mischung von 110 g wasserfreiem Natriumcarbonat und 240 ml Pent an eingegossen.
Das Gemisch wird nachmals 10 Minuten gerührt, um mit Sicherheit den überschüssigen Bromwasserstoff zu neutralisieren und dann
mit 500 ml kaltem Wasser versetzt. Die wässerige Schicht wird von der Pentanpliase abgetrennt und mit Pentan ausgeschüttelt. Die
Pentanextrakte werden vereinigt, über Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert und zunächst bei Atmosphärendruck bei einer Höchsttemperatur
-»/on 5O0C wad dann bei 100 Torr, bei einer Höchsttemperatur
vone45°ö konzentriert."Das zurückbleibende l-3rom-3,3-{äthylen
dioxy)-pentaa kann durch schonende Destillation gereinigt werden. Die bei 5£H?2°0/09S5 -Torr* siedende Verbindung hat nach gaschromatogEmpMsclier
inalyse einer*. Reinheitsgrad von 96,0 %;
pe - .
Bas aiii AasgaagsT@rl3l2iaimg eingesetzte 3,3-CAetliylendioxy)- .'
Cl]1 isaea SoB3 uis ..fsigi; lieifgestall'S werden!
B18S13
Ein Gemisch aus 430,6 g [59O Mol] 3=Pentanoap 34I04 g
[5,5 Molj Aethylenglykolp 0,100 g p-Toluolsulfosäure und 270 ml
Hexan werden rniter Rühren 40 Stunden wstsx* EuolsflmsiifeQai^^^So^
erhitzt. Das frei werdende V/asser wird laufend entfernte Anschliessend
wird das Heaktionsgemisch gekühlt 9 mit 2P5 1 Äethylenglykol
versetzt, auf 40 C erhitzt und im Verlaufe von etwa'
3,5 Stunden in der Weise mit 799»2 g [5,0 Mol] Brom versetzt 9
dass eine leichte Bromfarbe ständig bestehen bleibt» Das Reaktionsgemisch
wird während der Bromzugabe auf 35-40 G gehalten. Nach beendeter Bromeintragung wird das Gemisch auf Raumtemperatur
gekühlt, zunächst mit 1500 ml Pentan und anschliessend nochmals dreimal mit j e 400 ml Pentan extrahiert. Die vereinigten Pentanextrakte
werden mit 500 g wasserfreiem Natriumcarbonat geschüttelt, filtriert, zunächst bei Atmosphärendruck bei einer Höchsttemperatur von 650O und dann bei 100 Torr, bei einer Höchsttemperatur
von 50 C konzentriert. Das zurückbleibende 2-Brom-3»3-(äthylendioxy)-pentan
kann durch schonende Destillation gereinigt werden. Die bei 60-68°σ/2,5 Torr, destillierende Yerbin- ,
dung hat nach der gaschromatographischen Analyse einen Beiheitsgrad von 97 f 6 #. .
Bin Gemisch von 391 g [9,77 Mol] Natriumhydroxyd in 995 .ml
Methanol wird solange unter Hückflussbedingungen erhitzt bis der
grösste Teil des ITatriumhydroxyds gelöst ist* Die
g wird leicht gekühlt und in einem Guss mit 583'S [2j79 Mol] 2"Brom-3^3-(äthylendioxy)-pentan versetzt.
Das iAaaistioasgsmiseb, wird nach Zugabe von einigen Hydrochinonkristallsn
24 Stunden in einer Stickstoffatmosphäre unter Rückflussbedingungen
erhitzt, danach auf 150O gekühlt, in 2,4 1 einer gesättigten Matriumchloridlösung eingegossen, dann zweimal mit
je 400 ml Pentan und zweimal mit je 300 ml Pentan extrahiert.
Die vereinigten Pentanextrakte werden über Magnesiumsulfat getrocknet, filtriert, zunächst bei Atmosphärendruck bei einer
Höchsttemperatur von 650C und dann bei 100 Torr, bei einer
Höchsttemperatur von 45 C konzentriert. Das zurückbleibende 3,3-(Aethylendioxy)-penten-(l)
kann durch schonende Destillation gereinigt werden. Die bei 70-78 C/77 Torr, siedende Verbindung hat
nach der gaschromatischen Analyse einen Reiheitsgrad von 97,8 %.
09844/1990
Claims (1)
- -° =1118105131. Verfahren zur Herstellung iron 303öAlkjXeaäi©3sy~ 3s3-DialkO3cy-all£yllialogeniden der allgemeinen 3?οηα@1ftH-GH2-Z=GH2GH2-X Iin der R Wasserstoff oder niederes Alkylp Z Di-(nieder-all£oxy)-=methylen oder (nieder ALkylendioxy)-methylea und X Halogen bedeuten* dadurch, gekennzeichnet, dass man Chlor-, Brom» oder Jod-wasserstoff unter wasserfreien Bedingungen "bei niederer Semperatur mit einer Verbindung der allgemeinen formelIIin. der" R und % die ob©& gegeben® Bedeatraag umsetzt.area aaeh. p p g dass man ©ine Verbindung &©%> lormel IX ia &@@©atias"fe ©iaos dessen KoKlenwesses-stoffaat©!! ait clemfill Ο © P Ä £ /7 0 P-- a ,·-ίϊ ti ö (ι) <5 t? ϊ (i <i' S.i ; -:3» Verfahren nach. Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel II, in der Z die Aethylendioxymethylengruppe bedeutet in Gegenwart von Aethylenglykol umsetzt.4· Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung in einem zwischen -15 und +100C liegenden Temperaturbereich durchführt.5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4» dadurch gekennzeichnet, dass man eine Verbindung der Formel II einsetzt, in der R Methyl bedeutet.6. Verfahren zur Herstellung von 3»3-[Aethylendioxy]-penten-(l), dadurch gekennzeichnet, dass mana) 3-Pentanon mit Aethylenglykol zu 3ι3-(Aethylendioxy)-pentan umsetzt,b) 3»3-(Aethylendioxy)-pentan mit Brom unter Bildungvon 2-Brom-3»3-(äthylendioxy)-pentan reagieren lässt,c) 2-Brom-3,3-(äthylendioxy)-pentan aus dem aus Bromwasserstoff und Aethylenglykol bestehenden Medium abtrennt und0098AA/1990d) das 2-Bröm-3,3-(äthylendioxy)-pentan durch Abspalten von .Bromwasserstoff unter basischen Bedingungen
in 3,3-(Aethylend.ioxy)~penten-(l) überführt.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man das in Stufe c) zurückgewonnene Gemisch von Bromwasserstoff und Aethylenglykol als Reaktionsgemisch für die
•Bromierung von Verbindungen der Formel II unter Bildung von Verbindungen der Formel I einsetzt.009844/1990
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