DE1617856A1 - Verfahren zur Verminderung der Toxitaet von Arzneimitteln - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der Toxitaet von ArzneimittelnInfo
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Description
Verfahren zur Verminderung der Toxizität von Arzneimitteln
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung oder Verminderung der Toxizität von Arzneimitteln. Die Bezeichnung
"toxisch" wird hier in weitem Sinne so verstanden, daß sie alle Wirkungen oder -Beeinträchtigungen der
Körperfunktionen eines Organismus umfaßt, dem das Arzneimittel
verabreicht wird. Der Begriff ist hier nicht auf die Bedeutung in Zusammenhang mit dem Tod des jeweiligen
Organismus beschränkt.
Ks ist bekannt, daß viele Arzneimittel zwar wertvolle
Wirkungen auf den menschlichen oder tierischen Kör-
1OSS1S/1871
per ausüben, gleichzeitig jedoch mehr oder weniger unerwartete und nicht damit in Verbindung stehende Nebeneffekte
hervorrufen, die schwerwiegend sein können. Beispielsweise stellt Stickstofflost (Mustargen) ein weit verwendetes chemotherapeutisches
Mittel für die klinische Krebsbehandlung dar. Seine Anwendung muß jedoch- sorgfeil tig bescnränkt und
häufig unterbrochen v/erden wegen verschiedener Nebenwirkungen, zu denen Gastrointestinalstörungen, Schmerzen in
verschiedenen Körperteilen, Hautausschläge und andere offenbar nicht verwandte toxische Effekte gehören. Auch das
als wertvolles Breitspektrumantibiotikum bekannte Kanamycin muß mit äußerster Vorsicht und unter strikten Beschränkungsbedingungen
angewendet werden wegen schädlicher Wirkungen auf die Funktion der Ohren und Nieren, die offenbar
von diesem Arzneimittel verursacht werden. Andere Arzneimittel, die unerwünschte Nebenwirkungen aufweisen, sind
beispielsweise Reserpin, ChIortetracyelin (Aureomycin)
und Acetylsalicylsäure (Aspirin).
In den USA-Patentschriften 2 320 478 und 2 320 479 wird die Herstellung eines Mittels zur Förderung der Atmung
tierischer Zellen beschrieben· Dieses Mittel stellt ein komplexes Material organischen Ursprungs dar und wird
durch
109815/1871
BAD
durch. Extraktion aus Hefe oder bestimmten- tierischen Geweben
wie Gehirn, Milz und anderen gewonnen. In der USA-Patentschrift 2 239 34-5 wird die Herstellung eines Stoffes
beschrieben, v/elcher das 7/achstum und die Proliferation tierischer
Zellen fördert, as wurden verschiedene Präparate
hergestellt und vertrieben, die eine Kombination dieses Mittels enthielten und die zur Verwendung als lokale Arzneimittel
für äußere Verletzungen und Reizungen oder .»int-Zündungen
geeignet sind. Eine Zusammensetzung, welche diese Mittel in einen geeigneten Träger und in.manchen Fällen
auch ein Bakterizid enthält, erlangte breite Anwendung bei der Behandlung von Verbrennungen, Auch andere Arten
der gleichen allgemeinen Klasse von Zusammensetzungen
wurden zur Behandlung von Hämorrhoiden sowie in kosmetischen Mitteln und dergl. verwendet. In Verbindung rr.it der
Herstellung und Verwendung dieser Zusammensetzungen hat man gelernt, daß der zellatmungsstimulierende Faktor und
der zellwachstums- und proliferationsfordernde Faktor dazu
neigen, die Wirkung von Salben, Kosmetika und dergl., die die Zellatmung herabsetzen, auszugleichen. Die vorliegende
Erfindung betrifft nicnt direkt das Kompensieren der Wirkungen von Stoffen, welche die Zellatmung herabsetzen. Die Herabsetzung der Zellatmung kann zwar als toxi
sche
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■■■■■-■ BAD
-A-
sche Wirkung vieler Substanzen angesehen werden, wenn diese lokal angewendet werden, und ein Stillstand der Zellatmung
könnte als Nebenwirkung des Todes des Organismus angesehen werden, an dem die örtliche Behandlung.vorgenommen
wurde, die vorliegende Erfindung betrifft jedoch Arzneimittel für den inneren G-ebraucli, die nicht lokal
angewendet v/erden. Die erfindungsgernäß behandelten Arzneimittel v/erden injiziert oder oral verabreicht und eingenommen
und werden so ein Teil des Blutstroms des behandelten tierischen Organismus. Die Bezeichnung "tierischer
Organismus" wird hier im breitesten Sinne verstanden und umfaßt auch den menschlichen Organismus. Die toxischen
Wirkungen (z.B. die oben erwähnten und die nachstehend beschriebenen) der Arzneimxttelpräparate stehen
in keiner Hinsicht mit der Zellatmung in direktem oder erkennbarem Zusammenhang.
Ziel der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Verminderung
der toxischen Wirkungen verschiedener Nahrungsmittel, so daß die Dosierung des Arzneimittels erhöht oder
die Verabreichung wesentlich verlängert werden kann.
Die Erfindung beruht auf der üitdeckung, daß eine
Anzahl von Arzneimitteln, die wertvolle Wirkungen bei der
Anwendung
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Xu ORIGINAL
Anwendung auf den menschlichen und tierischen Körper haben, weniger toxisch gemacht werden können durch Zusatz
der oben erwähnten ätniungs stimuli er end en Faktoren. Diese"
Wirkung "beruht nicht auf der Beseitigung unerwünschter Nebeneffekte der Arzneimittel durch einen Stoff, .der kompensierende
Nebeneffekte von entgegengesetztem Charakter
"erzeugt. Ganz im Gegenteil beruht die Erfindung auf der bemerkenswerten Entdeckung, daß die zur Verminderung der
Toxizität von Arzneimitteln verwendeten Substanzen zwar für diesen Zweck wirksam sind, gleichzeitig jedoch keineswegs
die erwünschten therapeutischen Wirkungen der Arzneimittel
selbst vermindern. Im Gegenteil wurde gefunden, daß in manchen Fällen diese therapeutischen Wirkungen gesteigert
werden.
JSrfindungsgemäß ist es möglich, Präparate herzustellen,
die im wesentlichen aus einem für eine Behandlung gewählten Arzneimittel und einem Stoff, welcher seine
Toxizität vermindert, bestehen. Hierbei ist es nicht
in jedem Fall unbedingt notwendig, daß diese Präparate oder Zusammensetzungen vor der Verabreichung als solche
erzeugt wurden. So ist es beispielsweise auch möglich, das Toxizität3verminderungsmittel zuerst dem menschlichen
oder
109 8-16/1871
oder tierischen Organismus zu verabreichen und danach das
Arzneimittel mit den unerwünschten ^»ebenwirKungen zu geben.
Durch eine derartige behandlung werden die unerwünschten Nebenwirkungen des Arzneimittels ebenfalls vermindert oder
ausgeglichen, solange der Hegelungsfaktor noch im Blutstrom oder in den Zellen des Organismus zur Zeit der Verabreichung
des Arzneimittels existiert. Ebenfalls ist es möglich, zuerst das Arzneimittel und dann das liegelungsmittel
zu verabreichen, wobei ebenfalls eine Verminderung oder Beseitigung der- unerwünschten Nebenwirkungen des Arzneimittels
erzielt wird. Diese Ergebnisse scheinen darauf hinzudeuten, daß die toxischen Wirkungen der Arzneimittel
durch ein Zusammenwirken von Regelungsmittel und Arzneimittel vermindert werden. Der Mechanismus der Wirkung der
beiden Substanzen ist jedoch noch ungeklärt,und bisher konnte die Annahme nicht erhärtet werden, daß das Regelungsmittel
und das Arzneimittel miteinander eine Umsetzung eingehen.
Auf jeden Jail aber ruft die Kombination der beiden
wesentlichen Bestandteile, d.h. des Regelungsmittels und des Arzneimittels, ob sie nun innerhalb oder außerhalb des
Körpers des behandelten Organismus erfolgt, bemerkenswerte
uiid 109816/1871
BAD ORfGINAL
und unerwartete Ergebnisse bei einer Vielzahl von chemisch
ni.cht miteinander verwandten Arzneimitteln hervor.
Als Kegelungsmittel wird der oben erwähnte atmungsstimulierende
faktor verwendet, üir kann in flüssiger Form
oder in Form eines Feststoffes erzeugt werden und kann in ,jeder dieser Formen mit einem Arzneimittel gemischt werden,
welches unerwünschte Nebenwirkungen aufweist, die
unter die obige Definition des !Begriffs Toxizität fallen.
unter die obige Definition des !Begriffs Toxizität fallen.
Versuche haben gezeigt, daß der atmungsstimulierende Faktor (nachstehend als PCO bezeichnet) sehr stark die
Toxisität von Reserpin verringert, welches ein hypotensives Kittel darstellt. Dieses Arzneimittel kann eine Vielzanl
unerwünschter Nebenwirkungen hervorrufen,·zu denen
die Möglichkeit eines akuten, cardiovaskulären Kollaps
nach einem plötzlichen Stress gehört.
die Möglichkeit eines akuten, cardiovaskulären Kollaps
nach einem plötzlichen Stress gehört.
Nachstehend wird ein typischer Versuch zur Bestimmung
der Wirkung von PCO auf die Toxisität von Reserpin
beschrieben.
beschrieben.
Verfahren:
109815/187 1 BADOWGWAL
Verfahren; Zwei Gruppen von je fünf Hausen wurden
verwendet. Gruppe I erhielt 20 mg .Reserpin, suspendiert in Nasser, oral verabreicht. Gruppe II wurde eine Hiscnung
von 20 ag Reserpin und 200C Einheiten PCO oral verabreicht.
Ergebnisse: Beide Gruppen zeigten Anzeichen für
Reserpin-Aktivität: Inaktivität, Appeti!verminderung, geschwollene
Augen, faltige Kaut und Gewichtsverlust. Die Mortalität war wie folgt:
Zeit bis zum Tode, Std,
96 108 142 168 192
> Mortalität Gruppe I Gruppe II
20 80 80 80 80
20 20 40 80
Schlußfolgerung: PCO zeigte Y/irksamkeit in der Kompensierung
der Toxizität von Reserpin durch verlängerte
Überlebenszeit.
Kanamycin
10 9 815/1871
Kanamycin ist ein hervorragendes Breitspektrumantibiotikum,
v/eist jedoch hohe Toxizität auf. In entsprechender
Dosierung kann dieses Arzneimittel zum Tod führen· Zu '
den nicht tödlichen toxischen Erscheinungen gehören Sehörverlust
als Ergebnis einer Schädigung des Gehörteils des achten Cranialnervs und Serstörung der liiere.
B e i s pi el 2
.Nachstehend wird die Fähigkeit von PGO zur Kompensierung
der Toxizität von Kanamycin gezeigt.
Verfahren; Gruppe I, eine Vergleichsgruppe von fünf
Mäusen, erhielt 0,4 ml (100 mg) Kanamycin plus 0,28 ml
Wasser mit einem Gesamtvolumen der Mischung von 0,68 ml. Die Versuciisgruppe II bestand ebenfalls aus fünf Mäusen,
welche 0,4 ml (100 mg) Kanamycin plus 0,28 ml PGO (2000
Einheiten), gemischt auf ein Gesamtvolumen von 0,68 ml, erhielten. Die Mäuse waren männlich und 22 Wochen alt.
Bei beiden Gruppen erfolgte die Verabreichung subkutan.
Gruppe I - Vergleich
Maus Nr. 1 39»4
2 35,6
109816/1871
- ίο -
Nr. | 3 | . 33,3 | |
Nr. | 4 | 38,0 | |
Nr. | 5 | 35,6 | |
Versuchsgruppe | II | ||
Maus | Nr. | 1 | 35,3 |
Nr. | 2 | 36,4 | |
Nr. | 3 | 35,9 | |
Nr. | 4 | 37,8 | |
- Nr. | 5 | 39,0 |
Ergebnisse; Kanamycin verursachte eine Nierensehädigung,
Inaktivität, Schwellung um die Augen, faltige Haut und Tod. Bei der Versuchsgruppe, die PCO erhielt, dauerten
die Symptome nur 1 Stunde. Die Mortalitätsrate und die überlebende Rate waren wie folgt:
Gruppe I - 100$ in 30 Minuten
Gruppe II - 20fo in 40 Minuten
80?« der Mäuse überlebten
Schlußfolgerung; PGO verursacht eine Erholung von
den durch Kanamycin hervorgerufenen toxischem Symptomen und ist hoch wirksam in der Verminderung der Mortalität.
1*9816/1671
Beispiel 3
Der folgende Versuch zeigt die Fähigkeit von POO,
die 'i'oxizität von Kanamycin zu kompensieren, wenn das
Toxizitäts-kegelungsmittel vor dem Arzneimittel verab- *
reiciiX wird.
. Verfahren; 2000 Einheiten PCO (0,28 ml) wurden
subkutan 1 stunde vor der Verabreichung von Kanamycin
gegeben. Drei Gruppen von ^e 10 I-Iäusen wurden verwendet.
Hs handelte sich um weibliche Swiss-Mäuse, 15 «ochen alt,
mit einem Durchscnnittsgewicht von 23 g. Gruppe I diente
als Vergleich. Gruppe II stellte die Kanamycin-Vergleichsgruppe
dar. Diese Mäuse erhielten 50 mg Kanamycin subkutan 5 Stunden vor dem Immunitätstest nit Salmonella typhi.
Gruppe III erhielt Kanamycin und PCO. 2000 Einheiten in
0,2a ml PCO vurden 1 Stunde vor der Verabreichung von 50 mg
Kanamycin subkutan eingespritzt. Der Immunitätstest wurde
dann 5 Stunden später mit Salmonella typhi durchgeführt. Alle Tiere wurden mit 0,2 ml einer 97/aigen Übertragungssuspension von Salmonella typhi geprüft.
109818/1871'
BAD ORIGINAL
Ergebnisse;
Gruppe II
Gruppe III
Gruppe III
)Ό Mortalität vor der Prüfung mit
Salmonella
2 | Stunden | 3 | 4 | 5 | |
1 | 60 20 |
60 20 |
60 20 |
• 60 20 |
|
60 10 |
|||||
Gruppe I - 10 Mäuse Gruppe II - 4 Hause
III- β Iiau.se
/ο Mortalität nacn dem Immunitätstest
mit Salmonella
28 | Stunden | 96 | |
24 | . 90 | 72 | . 90 |
90 | 0 | 90 | 0 |
0 | 0 | 0 | 0 |
0 | 0 | ||
S chi uß i' ο 1 g er ung; Die i'oxizität von Kanamycin wurde
durch PCO stark herabgesetzt, wie die Ergebnisse vor dem
Iinmunitätstest zeigen. Die antibiotische Vrirksamkeit von
Kanamycin blieb unbeeinträchtigt, wie die -Ergebnisse nach
dem Immunitätstest zeigen.
■Beispiel 4
109815/1871
BAD OBIGSNAL
lachst eilend wird die Wirkung von PGO auf die antibakterielle
Wirkung von Kanamycin bei gemeinsamer Verabreichung mit diesem Arzneimittel gezeigt.
Verfahren; Vier Platten wurden vorbereitet mit dem Medium SA 110. Die Platten wurden mit Staphylococcus aureus
Stamm H-H betupft. Auf Jede Platte wurde eine wahrnehmbare Scheibe aus Kanamycin von 30 jig gebracht. Auf die beiden
Vergleichsplatten wurden 0,03 ml destilliertes Wasser auf
jede Scheibe mit Hilfe einer Spritze gebracht. Auf die beiden
Versuchsplatten wurden 0,03 ml PCO oder 212 Einheiten
auf jede Scheibe ebenfalls mittels einer Spritze gebracht. Alle vier Platten wurden 48 Stunden bei 37°C inkubiert.
Inhibierungszone
Vergleicheplatte I Platte II
Versuchsplatte I Platte II
1,05 cm Durchmesser
1,2 cm Durchmesser. Wenige zerstreute Kolonien wurden innerhalb der Hemmzone
beobachtet.
1,29 cm Durchmesser
1,1 cm durchmesser, Zonen sehr rein, keinerlei Wachstum.
1 098 15/187 1
Schlußfolgerung
BAD QFUGSNAL
Schlußfolgerung; PCO vermindert die antibalcteri-■
eile Yttrksamkeit von Kanamycin gegen Staphylococcus
aureus nicht, sondern scheint sie zu verbessern.
aureus nicht, sondern scheint sie zu verbessern.
Stickstofflost oder Mustargen (Mechloräthaminhydrochlorid) ist eine cytotoxische Verbindung und besonders
wirksam gegen rasch proliferierende Zellen, sowohl normale als auch neoplastische Zellen. Kiese ',Wirksamkeit
gegen gewisse normale als auch gegen Krebszellen ist eine der Ursachen der Toxlzität. Bei Kombination mit PCO wird
die Selektivität für Krebszellen verbessert, was eine
Steigerung der Wirksamkeit und eine Verringerung der Soxizität zur Folge hat.
Steigerung der Wirksamkeit und eine Verringerung der Soxizität zur Folge hat.
Nachstehend wird die Fähigkeit von PCO zur Kompensation
der Toxizität von Stickstofflost gezeigt.
Verfahren? Es wurden zwei Gruppen von je fünf Mäusen
verwendet. Die Vergleichsgruppe I erhielt eine intraperetonale Einspritzung von 0,5 mg Stickstofflost in 0,25
ml. Tyrode-Lösung und Wasser wurden auf ein Gesamtvolumen
▼on
100816/1871
- 15 -
von 0,53 ml zugesetzt. Die Versuchsgruppe II erhielt eine
intraperetoneale Einspritzung von 0,5 mg Stickstofflost
in 0,25 ml iyrode-Lösung plus 0,2β ml PGO (2000 Einheiten).
Bas.üesanitvolunen war 0,53 ml.
Ergebnisse; Die Toxizität des Stickstofflosts verursachte
Schwellungen um die Augen und Faltenbildung auf der. Haut
Mortalitätsrate
Zeit | Vergleichsgruppe I | Versuchsgruppe II | |
29 | Std. | 20^ | OyO |
40 | Il | AOf0 | 0>* |
72 | If | 60> | Of0 |
96 | Il | 1005Ä | 0°/0 |
113 | V | 6Oy0 |
121 »
Gewicht der Mäuse in g
Maus Kr. 1 36,3 Maus Mr. 1 34,3
Nr. 2 37,7 Kr. 2 36,8
Ur. 3 33,8 Wr. 3 36,8
ISTr.
109815/1871
BAD
Nr. 4 54,4 Ir. 4 56,4
Kr. 5 55,9 ' Nr. 5 50,0
Schlußfolgerung: PCO hat eine ausgeprägte Wirkung
und verursacht eine Verzögerung der toxischen Effekte von Stickstofflost und eine Verlängerung des Lebens der
Mäuse.
Der nachfolgende Versuch erläutert die '.virkung von
PGO auf die Toxizität von Stickstofflost, wenn PCO prophylaktisch
verabreicht wird.
Verfahren; Zwei -j-ruppen von je fünf Mäusen... wurden
verwexidet. Die Vergleichsgruppe I erhielt eine I.P. Injektion von 0,28 ml Salzlösung 6 Stunden vor der I.P. Injektion
von 0,5 mg Stickstofflost in 0,25 ml Tyrode-Lösung.
Die Versuchsgruppe II erhielt eine I.P.Einspritzung von
.2000 Einheiten PCO (0,28 ml) 6 Stunden vor der I.P. Einspritzung
von Stickstofflost (0,5 m^/ü,?5 ml). Es wurden
Hiännliche, 22 V/ocnen alte Mäuse verwendet.
Gewicht
BAD ORIGINAL
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- 17 Gewicht der Käuse in g
Vergleichsgruppe I · Versuchsgruppe II
Maus Nr. 1 30,0
Mr. 2 30,1
Nr. 3 33,7
Nr. 4 30,0
Nr. 5 28,5
Ergebnisse: Die Vfirkung von Stickstoff lost (sichtbar)
war die gleiche,wie oben in Beispiel 5 beschrieben.
Mortalitätsrate
Maus J; r. | 1 | 58 | ,4 |
Nr. | 2 | 36 | ,1 |
Sr. | 3 | 35 | ,8 |
Nr. | 4 | 36 | ,3 |
Nr. | 5 | 37 | ,9 |
Zeit Vergleichsgruppe I Versuchsgruppe II 35 utd. 2OfO O0A
66 " 40/'β 0/a
70 " 6QyO 20/ü
92 " 100$ 80%
124 " 100$
Schlußfolgerung: POO besitzt eine ausgezeichnete
Wirkung auf die Toxizität von Stickstofflost. Bei prophylaktischer
109816/1871 BAD 0R1G1NAl
tisclier I.P- Verabreichung von PGO besitzt es die Fähigkeit,
das Leben von Tieren zu verlängern, die Stickstofflost verabreicht erhalten.
Beispiel 7
Der folgende Versuch zeigt die Wirkungen von üti stoffIost allein und in Kombination mit PCO auf das Tuinorwacnstum.
Verfahren; Fünfzehn Mäus.e wurden subkutan mit Sarcoma
37 inokuliert. 13 l'age später wurden die I4äuse in
drei Gruppen geteilt: ünbehandelte Vergleichsgruppe I,
Gruppe II mit einer einzigen Dosis von O,25 mg Stickstofflost
subkutan, Gruppe III mit einer einzigen Injektion der gleicnen rlenge Stickstofflost plus 2000 Einheiten PCO.
Die Gruppen v/urden auf 'üumorgröße und Mortalität beobachtet.
Gruppe I
^ Mortalität in 17 Tagen. 40$ Mortalität in 29
Tagen. 6Q^ Mortalität in 47 Tagen. 8Oy& Mortalität in 49
Tagen
109815/1871
agen. 100^ Mortalität in 55 iagen.
&ru.ppe
Keine Mortalitäir bis nach 29 lagen, wo 6Ό7* der ΐίβ-re
starben. 80«ä Mortalität in 31 Sagen. 1005* Mortalität in
.57 'lagen. Die Tumoren vraren kleiner als bei der Vergleichsgrucpe.
Gruppe III
Keine Kortalität bis nach 49 ^agen, ro 40^ der Käuse
starben. 60;a Mortalität in 5? lagen. cCia Mortalität in
ο 1 Jagen. tOOjä Mortalität in 63 '^agen. l5ie I'unoren waren
kleiner als bei der Vergleichsgruppe und äianlicii wie in
Sruppe II.
Schlußfolgerung: Stickstoi'i'lost allein verzögert
den ϊοά etv.-as, ^eigt seine '.-rirliung jedoch Vor allein in der
geringeren Ttunorgröile, Die Kombination von Stiekstci'flost
und PCO v:ar deutlich wirjcsamer in der Verfcgerung des Todeseintritts
und war ähnlich wie bei £>tickstofflost allein
in der Verminderung der TuiaorgröSe.
Chlortetracyclin
109815/1871
'■ iAO
Chlortetracyclin oder Aureomycin ist ein Breitspektrum-Antibiotikum
vom bakteriostatischen Typ. Dieses Arzneimittel kann eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen
hervorrufen, beispielsweise solche, die auf Schwierigkeiten mit der Schleimhaut zurückzuführen sind.
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von PGO auf die ψ antibakteriellen Eigenschaften von Aureomycin bei Zusatz
zu einer Aureomycin-Scheibe.
Verfahren: Vier Platten wurden mit Kulturmedium
SA-1C0 vorbereitet und mit Staphylococcus aureus betupft.
Auf iede Platte wurde eine sichtbare Scheibe (sensi-disc) Aureomycjn gebracht. Auf zwei Platten (Vergleichsplatten)
wurden 0,05 ml destilliertes Wasser mittels einer Spritze auf jede der Scheiben gegeben. Auf den beiden anderen
Platten (Versuchsplatten) wurden 0,0',ί ml PGO * 3b3 Einheiten)
auf jede cicheibe gebracht.
Ergebnisse; iiach 42stündiger Inkubation bei 37,50C
wurden folgende .Feststellungen getroffen:
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Vergleichsplatten; Platte I Platte II-
Versuchsplatten; Platte I Platte II -
Hemmzone
2,8 cm Durchmesser 3,0 cm Durchmesser
Hemmzone
3,5 cm Durchmesser 3,0 cm Durchmesser
Schlußfolgerung; PGO vermindert die antibakterielle
Wirksamkeit von Aureomycin (Chlortetracyclin) nicht,
sondern erhöht sie.
sondern erhöht sie.
Aspirin oder Acetylsalicylsäure wird als Analgetikum
zur Schmerzbekämpfung in großem Umfang verwendet.
Große, fortgesetzt genommene Aspirindosen können die Symptome des Salicylismus hervorrufen, zu denen Ohrensausen, geistige Verwirrung, Schwitzen und Gastrointestinalschmerzen gehören. Bei Kindern waren große Dosen schon tödlich.
Große, fortgesetzt genommene Aspirindosen können die Symptome des Salicylismus hervorrufen, zu denen Ohrensausen, geistige Verwirrung, Schwitzen und Gastrointestinalschmerzen gehören. Bei Kindern waren große Dosen schon tödlich.
B eispiel 9
Nachstehend wird die Fähigkeit von PGO zur Kompensierüng
der Toxizität von Acety!salicylsäure gezeigt.
Verfahren:
10981-6/1871
Verfahren: Es wurden ζ v/ei Gruppen von je fünf Mäusen verwendet. Die Vergleichsgruppe I erhielt 50 rag Aspirin
plus V/asser. Die \fersuchsgruppe II erhielt 50 mg Aspirin
plus 2000 Einheiten PCO oder 0,28 ml plus V/asser. Das Endvolumen betrug 1,0 ml. Die 2000 Einheiten PGO wurden
10 oder 15 Minuten vor der oralen Verabreichung von 50 mg Aspirin subkutan eingespritzt.
Ergebnisse; Eine Acetylsalicylsäure-Vergiftung verursacht
eine geringe Inaktivität» gefolgt von schweren
Krämpfen und Tod bei den Mäusen. Die Mortalitätsschwankungen waren wie folgt:
Gruppe I - Vergleich: 50 mg Aspirin plus 7/asser
8Q"/b in 1 Stunde
1005^ in 1 1/2 Stunden
Gruppe II - Versuch: PCO (2000 Einheiten) plus
50 mg Aspirin
40$ in 1 Stunde
60$ in 1 1/2 Stunden
40$ Überlebende
S chlußf olgerung: PCO zeigt eine ausgeprägte Wirkung
auf die Toxizität von Acetylsalicylsäure·
Wie
109815/1871
Wie oben erwähnt, ruft die Kombination der beiden
wesentlichen Bestandteile, des Toxizitats-Verminderungsmittels PCO und des Arzneimittels, ob sie im Körper des
behandelten Organismus oder außerhalb erfolgt, bemerkenswerte und unvorhersehbare Ergebnisse bei einem breiten
Spektrum von Arzneimitteln, die chemisch nicht miteinander .verwandt sind, infolge eines Wirkunrsmechanismus/ier
noch nicht bekannt ist, hervor.
behandelten Organismus oder außerhalb erfolgt, bemerkenswerte und unvorhersehbare Ergebnisse bei einem breiten
Spektrum von Arzneimitteln, die chemisch nicht miteinander .verwandt sind, infolge eines Wirkunrsmechanismus/ier
noch nicht bekannt ist, hervor.
Die fünf oben angegebenen Beispiele für Arzneimittel (Reserpin, Kanamycin, Stickstofflost, Chlortetracyclin
und Aspirin) sind sowohl cheniscn als auch in ihrer
physiologischen Wirkung vollständig unähnlich. Kanamycin und Chlortetracyclin sind Antibiotika, aber ihre
toxischen Wirkungen sind sehr verschieden.
toxischen Wirkungen sind sehr verschieden.
Reserpin ist ein hypotensives Mittel und stellt ein kristallines Alkaloid bekannter Struktur dar, welches aus
der Wurzel von Rauwolfia serpentina erhalten wird, as ist
auch synthetisch zugänglich.
Kanamycin ist ein Antibiotikum vo:i Gekannter chemischer
Struktur und wird durch ritreptomyces kanamvceticus
erzeugt.
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erzeugt. Es besteht aus zwei Aminozuckern, (Hexosaminen),
die über eine Glykosidbindung mit Desoxystreptamin verbunden
sind.
Stickstofflost oder Mustargen (MechloräthaminhydrοChlorid)
ist chemisch 2,2f-I!ichlor-N-methyldiäthylaminhydrochloride
Es stellt ein antineoplastisch.es Mittel des polyfunktionell alkylierenden Typs dar. Js gehört zu der
Klasse von Alkylierungsmitteln, die zur .Behandlung bestimmter
Krebsarten verwendet werden. Zu anderen Arzneimitteln dieser Klasse gehören Busulfan, Ghlorambucil,
Cyclophospnamid, Thio-tepa, Triäthylenmelamin und Sarco-Iysin.
Ohlortetracyclin (Aureomycin) ist ein von ütreptomyces
aureofaciens produziertes Antibiotikum, Seine chemische Struktur ist bekannt und von der des Kanamycins
sehr verschieden. Die Tetracycline, i'ür die diese Verbindung
ein Beispiel ist, sind Breitspektrum-Antibiotika, die eher bakteri ο statisch als bakterizid wirken.
Aspirin, welches in großem Umfang als Anaigetikum zur Schmerzbekämpfung verwendet wird, ist Acetylsalicyl-
saure,
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. BAD
säure. Es wird als Zentralnervensystem-Arzneimittel .klassifiziert,
obwohl der genaue Wirkung sme cliani snu s nicht bekannt ist.
Im Hinblick auf die chemische und physiologische U'nvihnlichkeit dieser Arzneimittel ist es äußerst unerwar-.
t-et, daß die Toxizität all dieser Stoffe durch PGO vermindert
werden kann. Dies gilt besonders, v/eil keine erkennbare Verbindung zwischen seiner Wirkung auf die l'oxizität
und dem für PCO bereits nachgewiesenen atmungsbeschleunigenden
Effekt besteht. Die Menge des Kegelungsmittels PGO, die bei einem gegebenen Arzneimittel verwendet
werden muß, um eine Verminderung oder Beseitigung unerwünschter iiebeneffekte hervorzubringen, hängt natürlich
von der Art des Arzneimittels selbst und seiner Konzentration ab.
Patentansprüche
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Claims (2)
1. Verfahren zur Verminderung der Toxizität eines
nicht für die örtliche Anwendung bestimmten Arzneimittels zur inneren Verwendung in der Behandlung eines tierischen
Organismus, dadurch gekennzeichnet, daß das Arzneimittel und ein zellatmungsstimulierender Paktor innerhalb oder
außerhalb des zu behandelnden Organismus kombiniert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als nicht lokales Arzneimittel Reserpin, Kanamycin,
Hechloräthamin-hydrochlorid, Chlortetracyelin oder Acetylsalicylsäure
verwendet werden.
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US53041366A | 1966-02-28 | 1966-02-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1617856A1 true DE1617856A1 (de) | 1971-04-08 |
Family
ID=24113556
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671617856 Withdrawn DE1617856A1 (de) | 1966-02-28 | 1967-02-28 | Verfahren zur Verminderung der Toxitaet von Arzneimitteln |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1617856A1 (de) |
FR (1) | FR6122M (de) |
GB (1) | GB1132316A (de) |
MX (1) | MX3763E (de) |
-
1967
- 1967-02-28 FR FR96874A patent/FR6122M/fr not_active Expired
- 1967-02-28 GB GB9484/67A patent/GB1132316A/en not_active Expired
- 1967-02-28 DE DE19671617856 patent/DE1617856A1/de not_active Withdrawn
- 1967-02-28 MX MX672912U patent/MX3763E/es unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
MX3763E (es) | 1981-06-25 |
GB1132316A (en) | 1968-10-30 |
FR6122M (de) | 1968-06-17 |
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Date | Code | Title | Description |
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