DE1614778C3 - Verfahren zum Ablenken des Strahls einer Kathodenstrahlanzeigeröhre - Google Patents
Verfahren zum Ablenken des Strahls einer KathodenstrahlanzeigeröhreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablenken des Strahls einer Kathodenstrahlanzeigeröhre
auf einer von einem vorgegebenen Bezugspunkt ausgehenden, vorgegebenen Bahn auf dem Bildschirm
mittels eines Ablenksystems mit einer oder mehreren Ablenkspulen, wobei den Ablenkspulen sowohl
Gleichströme als auch stetig ansteigende Ablenkströme zugeführt werden.
Ein derartiges Verfahren, angewandt auf eine Kathodenstrahlanzeigeröhre
mit einer rotierenden Ablenkspule im Sichtgerät eines Rundsichtradargerätes, ist in der deutschen Patentschrift 8 84 248 beschrieben.
Hierbei ermöglicht die um den Hals der Kathodenstrahlanzeigeröhre um seine Längsachse synchron
mit der im Azimut geschwenkten Radarantenne rotierende Ablenkspule bei Beaufschlagung mit einem
sägezahnförmigen Ablenkstrom für den Kathodenstrahl der Anzeigeröhre eine landkartenmäßige Darstellung
des von der Antenne beim Rotieren überstrichenen Geländes durch Helltasten des Elektronenstrahls
bei Empfang von Echosignalen. Die Entfernungsanzeige der erfaßten Ziele erfolnt hierbei
durch die zeitlinearc Abhängigkeit der Auslenkung des Elektronenstrahlcs vom Zentrum zum Bildschirmrand
während jeder jeweils auf einen Sendeimpuls folgenden Empfangsperiode des zugehörigen
Impulsradargerätes.
Eine Radarrundsichtdarstellung ist aber bekanntlich auch unter Verwendung feststehender Ablenkspuicn
möglich. Auch bei anderen, die Zielentfernung angebenden Radarsichtgeräten wird ein möglichst
linearer Anzeige-Zeitmaßstab durch zeitiineare Ablenkung des Elektronenstrahls der Anzeigeröhre
definiert.
Auch außerhalb der Radartechnik müssen häufig Informationen in zeitlicher Abhängigkeit dargestellt
werden, wobei beispielsweise bei Verwendung von Anzeigeoszillographen mit Fremdablenkung des
Elektronenstrahls der Anzeigeröhre den Zeitablenkbuchsen des Ozülographen eine von dem gewünschlen
Bezugsmeßzeitpunkt an von .Null stetig ansteigende Ablenkspannung zugeführt werden muß.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellungsweise
ίο die Draufsicht auf einen Bildschirm einer Kathodenstrahlanzeigeröhre
eines Rundsichtradargerätes, wobei durch die radialen Linien la bis In, die vom
Zentrum des Bildschirms zu seiner Peripherie verlaufen, die bei einer Radarrundsichtdarstellung bei
Fehlen von anzuzeigenden Zielen durch Dunkeltastung des Elektronenstrahls unsichtbaren Zeitmaßstäbe
der Entfernungsanzeige bezeichnet sind. In Wirklichkeit liegen diese Zeitmaßstabslinien viel näher
als gezeigt zusammen; größenordnungsmäßig werden bei der Rundsichtdarstellung in der Radartechnik
auf dem Bildschirm während jeder Antennenrotationsperiode 10 000 Zeitmaßstäbe geschrieben,
die sich gleichmäßig über den Bildschirm verteilen.
F i g. 2 zeigt den beim Erzeugen der Zeitmaßstäbe, die auch Ablenkraster genannt werden, nach Fig. 1
üblicherweise verwendeten Zeitmaßstabs-Ablenkstromverlauf im Ablenkspulensystem des Sichtgerätes
in einem Strom-Zeit-Diagramm. Wie ersichtlich.
steigt der Ablenkstrom / periodisch vom Wert Null auf einen Wert Imax an, um daraufhin möglichst abrupt
auf den Wert Null zurückzufallen. In F i g. 2 nicht eingezeichnet ist ein Gleichstrom, der der Ablenkspule
zugeführt wird und dazu dient, die Anfangspunkte aller Zeilmaßstabslinien in das Zentrum
des Bildschirms zu bringen.
Mit den ausgezogenen Linien sind in F i g. 2 die Soll-Slromverläufe bezeichnet; während innerhalb
der schraffierten Flächen 2 als Beispiel der Ist-Stromverlauf im Ablenkspulensystem angedeutet ist, die
sich vom Soll-Stromverlauf — wie aus der vergrößerten Darstellung der Stromverläufe innerhalb der
schraffierten Gebiete 2, die in Fig. 3 gegeben ist. hervorgeht — infolge der in F i g. 4 durch ein Ersatzschaltbild
mit der Induktivität 3, dem ohmschcn Widerstand 4 und der Kapazität 5 angedeuteten überwiegend
induktiven Impedanz des Ablenkspulensystems hauptsächlich im Anfangsbereich unterscheidet,
weil dort die unvermeidbaren Einschwingvorgänge bei plötzlich von Null anwachsendem Ablenkstrom
Abweichungen des Ablenkstromes von seiner zeitlinearen Abhängigkeit hervorrufen. Außerhalb
des Anfangsbereichs verläuft dann der Ist-Strom mi; praktisch gleicher Steigung und ausreichender Zeulinearität
wie der Soll-Strom.
Diese Linearitätsverfälschung bewirkt bei der Darstellung
von Informationen in zeitlinearer Abhängigkeit verwirrende Anzeigefehler. So werden in der
Fiugsicherungsiechnik beispielsweise im Entfernung?- nahbcrcich des Radargerätes vorbeiführende und in
das Anzeigebild eingeblendete, geradlinig verlaufende Sollkurse nicht als gerade Linien, sondern gekrümmt
dargestellt. Ein parallel zum Sollkurs fliegendes Flugzeug wird dann, obwohl es tatsächlich seradeausfliegt,
gleichfalls mit einem gekrümmten Kursverlauf dargestellt.
Aus der US-PS 21 79 607 ist die Aufgabe bekannt. in Geräten der Fernsehtechnik und bei Kathoder.··
Strahloszillographen mit magnetischer Ablenkung des Strahls die durch Einschwingvorgänge am Beginn jeder
Ablenkperiode verursachten Abweichungen des Ablenkstromes von einem vorgegebenen sägezahnförmigen
Verlauf zu beseitigen und einen genau sägezahnförmigen Ablenkstrom zu erzeugen. Zur
Lösung dieser Aufgabe wird in der genannten US-Patentschrift vorgeschlagen, den Ablenkstrom aus
zwei Komponenten bestehen zu lassen, und zwar einerseits aus einer Komponente mit der SoIl-Ab^
lenkstromwellenform und andererseits aus einer Komponente mit einer Wellenform, die der zweiten
zeitlichen Ableitung der Soll-Ablenkstromwellenform
entspricht und deren Amplitude nach Maßgabe des Ladestromes der die Verzerrungen bewirkenden
Schaltkapazitäten gewählt ist. Eine Möglichkeit dieser Zweikomponenten-Ablenkstromerzeugung besteht
nach einem weiteren in der genannten Vorveröffentlichung gegebenen Vorschlag darin, daß man'
durch die Reihenschaltung eines Kondensators mit einer Hilfsspule einen solchen Stromverlauf schickt,
daß sich über diesem Kondensator eine Spannung entsprechend der einen der zwei Ablenkstrom-Komponenten
mit der Soll-Ablenkstromwellenform ergibt,
daß weiterhin die Ablenkspule(n) an den Ausgang einer elektrischen Entladungsröhre angeschlossen
ist (sind), daß ferner der Spannungsverlauf über der Reihenschaltung aus der Hilfsspule und dem
Kondensator dem Eingang der Entladungsröhre zugeführt wird und daß schließlich die Induktivität der
Hilfsspule so bemessen ist, daß die Verzerrungen ein Minimum werden. Der Spannungsverlauf über der
Spule soll somit der gewünschten Wellenform der anderen der zwei Ablenkwellenform-Stromkomponenten
entsprechen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren so auszugestalten, daß der
Elektronenstrahl von dem vorgegebenen Bezugspunkt ab eine vorgegebene Bahn mit vorgegebener,
im Beispielsfall konstanter Geschwindigkeit durchläuft und hierdurch den Anzeige-Zeitmaßstab definiert.
Dabei kann der Zeitmaßstab auch einer nichtlinearen Zeitfunktion entsprechen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gleichströme so eingestellt werden, daß
der Strahl vor dem Einsetzen der stetig ansteigenden Ablenkströme in einem von dem Bezugspunkt verschiedenen
Punkt des Bildschirms auftrifft und nach dem Einsetzen der stetig ansteigenden Ablenkströme
den Bezugspunkt dann erreicht, wenn die durch das Einsetzen der stetig ansteigenden Ablenkströme verursachten
Einschwingvorgänge in den Ablenkspulen hinreichend abgeklungen sind.
Das Verfahren nach der Erfindung ist nicht nur in Verbindung mit der Radaranzeigetechnik, sondern
darüber hinaus in der allgemeinen Oszillographen-Anzeigetechnik vorteilhaft benutzbar, ebenso bei
Lichtpunktabtastgeräten, die häufig bei der elektronischen Einblendung von Diapositiven (z. B. Landkarten)
in Radarbilder benutzt werden.
Dem aus der US-PS 21 79 607 bekannten Verfahren gegenüber hat das erfindungsgemäße Verfahren
den Vorteil, daß eine schaltungstechnisch aufwendige Verzerrung der Ablenkströme nicht erforderlich ist,
so daß das Verfahren auch bei einer zeitlich nichtlinearen Ablenkung des Strahls anwendbar ist.
F i g. 5 zeigt einen für eine Ablenkperiode beispielsweise
benutzbaren Stromverlauf, wobei mit tB ein Bezugszeitpunkt, an dem der Strahl den Bezugspunkt
auf dem Bildschirm passiert, bezeichnet ist und der Anfangszeitpunkt der Ablenkperiode mit tA.
Der negative Konstantwert des Stromes / ist in F i g. 5 mit Ikomt bezeichnet. Zwischen dem Wert
Null und dem Wert Imax steigt der Strom / gemäß
F i g. 5 annähernd zeitlinear, d. h. stetig, an.
Das in F i g. 1 gezeigte Ablenkraster ändert sich bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Benutzung eines Ablenkstromes mit dem Stromverlauf nach Fig. 5 in ein in Fig. 6 angedeutetes Raster,
wobei mit 6 α bis 6 c drei Zeitmaßstäbe aus der Schar der tatsächlich zu erzeugenden Zeitmaßstäbe
bezeichnet sind. Der Ursprung der Zeitmaßstäbe liegt hierbei nicht im Zentrum des Bildschirmes, sondern
auf einem Kreis 7, dessen Mittelpunkt mit dem Zentrum des Bildschirmes übereinstimmt und dessen Radius
von der gewählten Größe des Stromes Ikonsl abhängt.
F i g. 7 dient der Erläuterung einer vorteilhaften Möglichkeit, bei einem feststehenden Ablenkspulensystem
den Anzeige-Zeitmaßstab 6 (Fig. 6) um das Zentrum des Bildschirmes in Synchronismus mit der
Antennenrotation rotieren lassen zu können. Mit 8 ist in F i g. 7 ein Generator bezeichnet, der eine von
der augenblicklichen Antennenrichtung φ abhängige Spannung U ■ sin φ bzw. U cos φ abgibt. In einem
Sägezahnspannungs-Generator 9 wird eine Ablenkspannung —'—U sin φ erzeugt (T = Dauer des
Ablenkvorgangs, / = Augenblickszeit). Über zwei Widerstände 10 und 11 werden dem Ablenkverstärker
12 die Spannung — — 17sings und eine entgegengesetzt
gerichtete, im Vergleich zur Ablenkspannung sehr langsam sich ändernde und daher als Gleichspannung
zu betrachtende Dezentrierspannung V sin φ zugeführt.
Hierzu 2 Blatt. Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Ablenken des Strahls einer Kathodenstrahlanzeigeröhre auf einer von einem
vorgegebenen Bezugspunkt ausgehenden, vorgegebenen Bahn auf dem Bildschirm mittels eines
Ablenksystems mit einer oder mehreren Ablenkspulen, wobei den Ablenkspulen sowohl Gleichströme
als auch stetig ansteigende Ablenkströme zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichströme so eingestellt werden,
daß der Strahl vor dem Einsetzen der stetig ansteigenden Ablenkströme in einem von dem Bezugspunkt
verschiedenen Punkt des Bildschirms auftrüTt und nach dem Einsetzen der stetig ansteigenden
Ablenkströme den Bezugspunkt dann erreicht, wenn die durch das Einsetzen der stetig
ansteigenden Ablenkströme verursachten Emschwingvorgänge in den Ablenkspulen hinreichend
abgeklungen sind.
2. Verfahrerfnach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch seine Verwendung in einem Radaranzeigegerät.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch seine Verwendung in einem Lichtpunktabtastgerät.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET0033359 | 1967-02-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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