DE577786C - Traegerfrequenzsystem mit teilweise kompensiertem Traegerstrom - Google Patents
Traegerfrequenzsystem mit teilweise kompensiertem TraegerstromInfo
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- H03—ELECTRONIC CIRCUITRY
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- H03C1/62—Modulators in which amplitude of carrier component in output is dependent upon strength of modulating signal, e.g. no carrier output when no modulating signal is present
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Description
DEUTSCHES REICH
Bür.
'3 JTJK. 1933.
AUSGEGEBEN AM
3.JUNH933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
' KLASSE 21a4 GRUPPE
Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)
Trägerfrequenzsystem mit teilweise kompensiertem Trägerstrom
Zusatz zum Patent 544
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Juli 1931 ab
Das Hauptpatent hat angefangen am 28. November 1929.
Gegenstand des Hauptpatents ist ein Trägerfrequenzsystem, bei dem der Trägerstrom
hinter dem Modulator durch Kompensation bis auf einen gewissen Bruchteil unterdrückt
ist, der beispielsweise zur Überwachung oder Einstellung der Restdämpfung des Übertragungssystems
zwischen Modulator und Demodulator oder in irgendeiner anderen Weise im Empfänger ausgenutzt werden kann.
Als eine der Ausführungsmöglichkeiten dieses Schaltungsprinzips ist im Hauptpatent
angegeben, daß dem Gitterkreis einer vom Modulator gesteuerten Verstärkerröhre eine
dem Trägerfrequenzerzeuger entnommene Kompensationsspannung mit entgegengesetzter
Phase und geeigneter Größe aufgedrückt wird.
Diese Schaltung läßt sich erfindungsgemäß weiter verbessern, indem die der Trägerspannung
aufgedrückte Kompensationsspannung in ihrer Größe genau oder wenigstens annähernd
gleich der Trägerspannung, in ihrer Phase aber um weniger als i8o° verschoben·
ist. Hierdurch läßt sich insbesondere der Vor-
S5 teil erreichen, daß der reduzierte Trägerstrompegel
von Schwankungen der Betriebsspannungen weitgehend1 unabhängig ist.
Diese. Verhältnisse sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden an
Hand der Zeichnung näher erläutert. Einige Schaubilder sind in Fig. 1 bis 4b dargestellt,
Fig. 5 zeigt ein Beispiel für die Ausführung· einer Modulationsschaltung unter Anwendung
des Erfindungsprinzips, während Fig. 6 zur Erläuterung einer Einzelheit dieser Schaltung 3S
dient.
Fig. ι zeigt eine normale Modulations- c
kurve, d. h. die Abhängigkeit des Ausgangsstromes/der Modulationsschaltung von dem
Augenblickwert Eg der Wechselspannung am
Gitter der Modulationsröhre. Die Kurve gilt für den Fall, daß die Kompensationsspannung
gleich Null ist, d. h. also z. B. für den Fall einer normalen Modulationsschaltung, bei der
der Trägerstrom in voller Größe übertragen wird. Ega ist der Ruhewert der Gitterspannung,
dem eine Trägerstromamplitude von der Größe Jt entspricht.
Die in Fig. 2 dargestellte Modulationskurve veranschaulicht den Fall, daß der Trä-
gerstrom vollkommen unterdrückt ist, d. h. daß der Kompensationsstrom Jk genau gleich
dem Trägerstrom /; ist und ihm um i8o° in
der Phase nacheilt. Dabei muß die Summe Jk -\- Jt natürlich gleich dem bei fehlender
Kompensationsspannung und positiven Gitterspannungen erreichbaren Höchstwert des Ausgangsstromes
/max (Fig. 1) sein. An dem der
*) Von dem Patentsiteher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Karl S eher er in Berlin-Siemensstadi.
5777$6
Gitterruhespannung E«-a entsprechenden Punkt
ist der'Trägerstrom Jt gleich Null. Ik ist der
Ausgangsstrom, der sich bei großen negativen Werten der Gitterspannung ergibt, d. h. also
dann, wenn die Kompensationsspannung allein wirksam ist.
Fig. 3a veranschaulicht eine der Ausführungsmöglichkeiten nach dem Hauptpatent. In
diesem Fall ist, wie das Vektorschaubild Fig. 3 b näher veranschaulicht, der Kompensationsstrom
Ij, um genau iSo° in der Phase verschoben, jedoch um den Betrag Jd geringer
als der unkompensierte Trägerstrom It. Der Differenzstrom Jd ist also der reduzierte Trägerstrom,
der übertragen wird.
Ist nun der unkompensierte Trägerstrom Jt
groß im Verhältnis zu dem Trägerstromrest Jd,
■ so ist die prozentuale Änderung des Trägerstromrestes
Jd relativ groß, wenn sich einer der beiden Ströme J% oder Jt in der Größe
auch nur um einen geringen Betrag ändert, wie er beispielsweise durch Schwankungen:
der Betriebsspannungen bedingt ist. Ist z. B. die Größe des Difterenzstromes Jd gleich dem
siebenten Teil des unkompensierten Trägerstromes J1, so betragen bei einer Schwankung
von Jt um i°/o die Schwankungen des reduzierten
Trägerstromes Jd bereits 7 o/o.
Eine solche Unstabilität des übertragenen
Trägerstromrestes kann sehr störend sein, wenn der Trägerstrom beispielsweise zur
selbsttätigen Pegelanzeige oder Pegelregelung in den Trägerstromkanälen verwendet werden
soll. Diese Schwierigkeiten lassen sich aber gemäß der Erfindung umgehen, indem die
Amplituden der beiden Ströme Jt und Jj1
gleich groß gemacht werden und die Phasendifferenz abweichend von i8o° so eingestellt
wird, daß die vektorielle Summe von Jt und Jk
den gewünschten Betrag Jd hat. Die Modulationskurve
einer in dieser Weise arbeitenden Schaltung ist in dem Schaubild in Fig. 4a wiedergegeben, während Fig. 4b das zugehörige
Vektorschaubild zeigt. Die Modulationskurve in Fig. 4a läßt erkennen, daß die Steilheit im Arbeitspunkt,
d.h.. bei der Gitterruhespannung Ee0, den
Wert Null hat, so daß eine geringe Verlagerung des Arbeitspunktes, die z. B. als Folge
von Betriebsspannungsschwankungen auftreten kann, nur geringen Einfluß auf "die Größe
des Trägerstromrestes J1, ausübt. Bei dem
oben angenommenen Verhältnis zwischen dem unkompensierten Trägerstrom Jt und dem reduzierten
Trägerstrom Jd kann sich beispielsweise bei einer Schwankung von Jt um i°/o
eine Änderung des Trägerstromrestes Jd um
etwa 0,5% ergeben.
Das Vektorschaubild Fig. 4b zeigt, wie sich der Strom Jd als vektorielle Summe der ihrem
absoluten Betrag nach ungefähr gleich großen Strome J11 und/f ergibt. Der Difterenzstrom Jd
ist in seiner Phase gegenüber dem ursprünglichen Trägerstrom um etwa 900 gedreht, jedoch
ist diese Verschiebung für dieDemodulation belanglos. Es ist ferner für die Wirkung
gleichgültig, ob der Phasemvinkel zwischen Jk und J1 rechtsherum oder linksherum gemessen
kleiner als i8o° ist. Daher ist in der Beschreibung und im Anspruch nur allgemein
von einem Winkel kleiner als i8o° die Rede. Fig. 5 zeigt eine der Schaltungsmöglichkeiten
zur Durchführung des Erfindungsgedankens.
Der Modulator besteht aus einer Elektronenröhre Mi?, deren Gitterkreis die beispielsweise
von einem Mikrophon M über einen Mikrophonverstärker MV kommenden Signalströme über einen Eingangsübertrager
U1 zugeführt werden. Im Anodenkreis der Modulatorröhre MR liegt die Wicklung II
eines besonderen Übertragers U2 in Reihe mit einem Ohmschen Widerstand R2, über den die
Anodenspannung + A zugeführt wird. Der ■
Übertrager U2 trägt eine weitere Wicklung III, die von dem Trägerfrequenzerzeuger, ζ. Β.
einem Hochfrequenzgenerator HG, gespeist wird. Die an dem Anodenwiderstand i?2 auftretenden
Wechselspannungen gelangen über den Kondensator C2 und den Widerstand Re
zum Gitter einer Verstärkerröhre Fi?, welches über die beiden Widerstände i?5 und i?4 an die
Gitterspannungsquelle — G angeschlossen ist. Die im Anodenkreis auftretenden Wechselströme
werden über einen Ausgangsübertrager U3 dem Bandfilter BF zugeführt, so
daß den Klemmen Jv die gewünschten Alodulationsprodukte
entnommen werden können.
Zur Reduzierung des Trägerstromes wird dem Trägerfrequenzgenerator HG über die
Wicklung IV des Übertragers U2 eine Kompensationsspannung
entnommen, die dem Gitterkreis der Verstärkerröhre Fi? über den Widerstand i?.j aufgedrückt wird. Die Größe
der Kompensationsspannung ist durch den aus los
den Widerständen i?3 und i?4 gebildeten Spannungsteiler
regelbar, während ihre Phase mittels des Kondensators C3 eingestellt werden
kann.
Wird der innere Widerstand des Träger-Stromgenerators, gemessen an der Wicklung
II, genügend klein, insbesondere klein gegen den Kleinstwert des Innenwiderstandes
der Modulatorröhre, gemacht 'und dadurch die Rückwirkung der Wicklung II auf die Wick- X1g
lung IV klein gehalten, so läßt sich erreichen, daß der Kompensationskreis praktisch nur
Ströme der Trägerfrequenz führt und somit die Amplituden der übrigen bei der Modulation
auftretenden Frequenzen, vor allem die der beiden Seitenbänder, nicht verändert
werden.
Die richtige Einstellung des Modulators und des Kompensationskreises ist nach dem
dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch ermöglicht, daß im Gitterkreis der Modulatorröhre
MR ein zu verschiedenen Gittervorspannungen — G1, — G2 und — G3 führender Umschalter
S1 und im Ausgang der Modulatorröhre Mi? oder der Verstärkerröhre VR eine
über einen Schalter S2 anschaltbare Meßeinrichtung
SM vorgesehen ~ ist. Diese Meßeinrichtung besteht beispielsweise aus einem
Trockengleichrichter und einem Galvanometer und ermöglicht auf diese Weise die Bestimmung
des Ausgangsstromes. Die beiden Gitterspannungen — G1 und
— G3 sind extreme Werte, die oberhalb bzw. unterhalb des aussteuerbaren Gitterspannungsbereiches
liegen. Die Spannung — G1 kann beispielsweise — 4 V und die Spannung
—G3 etwa —40 Volt betragen, wie dies
in dem Kurvenschaubild Fig. 4a angedeutet ist. Stellt man den Schalter S1 auf die Vorspannung
— G1 (— 4 V) ein, so erhält man im Meßinstrument die Differenz zwischen
dem Maximalstrom des Modulators 7max und
dem Kompensationsstrom Jk, während bei der Einstellung des Schalters S1 auf die Gittervorspannung
— G3 (— 40 V) der Kompensationsstrom Jk angezeigt wird. Der Spannungsteiler
R3, R1 wird nun, beispielsweise durch
Verstellung des Widerstandes i?4, so einreguliert,
daß die Ströme Jk und /max — Jb einander
annähernd gleich sind.
Zur Einstellung des Trägerstromrestes Jd
wird dann in der Mittelstellung des Schalters S1 die Gitterruhespannung — G2 z. B.
durch einen Spannungsteiler R1 so eingestellt, daß der im Meßinstrument SM angezeigte
Ausgangsstrom seinen kleinsten Wert erreicht. Dieser Punkt entspricht dem in Fig. 4 a
mit E„o bezeichneten Wert der Gitterspannung.
Die Größe des Trägerstromrestes läßt sich dann durch Verstellung des Kondensators
C3 auf den gewünschten Wert bringen, da durch die Verstellung des Kondensators C3
die Vektoren Jk und Jt gemäß der Fig. 4b
gegeneinander verdreht werden. Die Einstellung kann beispielsweise so erfolgen, daß der
Trägerstromrest um 2 Neper kleiner ist als die beiden vorher gemessenen Ströme. Wird·
nun durch eine besondere Schaltmaßnahme dafür gesorgt, daß bei der Einstellung des
Umschalters S1 in die Mittelstellung gleichzeitig
die Empfindlichkeit des Meßkreises um den gleichen Betrag, z. B. 2 Neper, erhöht
wird, so braucht man bei der Verstellung des Kondensators C3 nur wiederum auf den
gleichen Ausschlag am Meßinstrument einzustellen, um die gewünschte Amplitude des
Trägerstromrestes zu erhalten. Eine absolute Eichung wird hierdurch überflüssig.
Die vorbeschriebene Meßeinrichtung läßt sich nicht nur in den durch die dargestellte
Schaltung angedeuteten Fällen verwenden, sondern beispielsweise auch dann, wenn eine
vollständige Unterdrückung des Trägerstromes oder eine Reduzierung nach' dem.
Hauptpatent stattfindet.
Wie aus dem Vektordiagramm der Fig. 4b zu ersehen ist, haben geringe Änderungen in
der gegenseitigen Phasenlage des Trägerstromes Jt und des Kompensationsstromes Jk
einen erheblichen Einfluß auf die Größe des Trägerstromrestes Jd. Es muß also dafür gesorgt
werden, daß sich die Phasenlage der beiden Ströme während des Betriebes nicht in
einer unübersehbaren Weise ändert. Auch Schwankungen in der Größe des einen oder
anderen Stromes sind natürlich tunlichst zu vermeiden, wenn auch der Einfluß solcher
Änderungen gegenüber den durch die Phasenverschiebung hervorgerufenen Änderungen
eine geringere Rolle spielt.
Schwankungen des Kompensationsstromes sind kaum zu befürchten, wenn der Trägerstromgenerator
HG konstant arbeitet. Dagegen können Schwankungen des Trägerstromes — und zwar sowohl in der Größe als
auch in der, Phase — auftreten, wenn sich der Scheinwiderstand im Gitterkreis der Modulatorröhre
ändert. Dies kann z. B. im Hochfrequenzfernsprechverkehr der Fall sein, wenn die Abfrageeinrichtung angelegt und dadurch
der Scheinwiderstand des Übertragers U1 geändert
wird. "
Um die Schwankungen des Trägerstromes, die durch die vorerwähnten Änderungen des
Scheinwiderstandes im Gitterkreis infolge der inneren Anoden-Gitter-Kapazität der Modulatorröhre hervorgerufen werden, wirksam zu
verhindern, ist erfindungsgemäß ein Neutralisationskreis vorgesehen, der in an sich bekannter
Weise den Einfluß der Anoden-Gitter-Kapazität
kompensiert. Dieser Neutralisationskreis kann beispielsweise nach der in Fig. 5 dargestellten Schaltung aus einer Wicklung
I des Übertragers U2 und einem regelbaren Kondensator C1 bestehen, durch den die
Gegenkopplung auf das Gitter der Modulatorröhre in der erforderlichen Weise eingestellt
werden kann.
Auch die Anoden - Kathoden - Kapazität der Modulatorröhre kann einen unerwünschten
Einfluß ausüben, da sie die Form der Modulationskurve beeinflußt. Der Ohmsehe
Widerstand der Modulatorröhre ist bei großen negativen Gitterspannungen sehr hoch, z. B. über 1 Megohm groß, so
daß, falls dieser Widerstand allein wirksam wäre, die Spannung am Anodenwiderstand
R2 und mithin der Ausgangsstrom des unkompensierten Modulators praktisch gleich
Null würde, wie die ausgezogene Kurve in Fig. ι zeigt. In Wirklichkeit wird jedoch das
völlige Verschwinden des Ausgangsstromes verhindert, da die Anoden-Kathoden-Kapazitat
der Modulatorröhre sich bei großen negativen Gittervorspannungen als kapazitiver Belastungswiderstand
bemerkbar macht. Die Folge davon ist, daß der Minimalwert /m;n des
Trägerstromes nicht gleich Null ist, sondern ίο einen merklich großen Wert besitzt, wie z. B.
die gestrichelte Kurve in Fig. ι zeigt. Der aussteuerbare Teil der Modulationskurve, der
mit einem gewissen beiderseitigen Abstand zwischen den Werten 7m;n und /max liegt, wird
also unter Umständen erheblich verkürzt, und zwar um so mehr, je größer die Trägerfrequenz
und die schädliche Anoden-Kathoden-Kapazität sind. Diese Kapazität kann nun durch die Elemente der Schaltung selbst noch
weiter erhöht werden, z. B. in der angegebenen Schaltung dadurch, daß die Wicklung II des
Übertragers U2 bei geerdetem Kern, eine merkliche Erdkapazität besitzt. Diese schädliche
Wirkung der Erdkapazität! der Anodenwicklung II läßt sich aber durch einen metallischen
Schirm, der die Wicklung II und zweckmäßigerweise auch die Wicklung I umschließt,
weitgehend verhindern. Der Schirm, der in der Fig. 5 durch eine gestrichelte Linie
angedeutet ist, kann z. B. an der Stelle χ mit dem der Anode abgekehrten Ende der Anodenwicklung
II verbunden sein.
Die Folge dieser Maßnahme ist die, daß die Kapazität der Wicklung II gegen den
Schirm nur eine belanglose' zusätzliche Belastung des Trägerstromgenerators HG ist,
während die Erdkapazität des Schirmes parallel zu dem verhältnismäßig kleinen, konstanten
Anodenkopplungswiderstand R2 liegt und somit ebenfalls unschädlich ist. Es gelingt
auf diese Weise, den in Fig. 1 mit /min
bezeichneten schädlichen Reststrom, der z. B. bei einem Modulator für eine Trägerfrequenz
von 35 kHz ohne Schirm etwa 50 bis 6o°/0 des
Maximalstromes 7max betragen kann, auf beispielsweise
10% des Maximalstromes zu reduzieren. Dieser Rest ist dann nur noch bedingt
durch die Kapazität der Röhre, der Fassung und der kurzen Zuleitung, die erforderlichenfalls
auch noch geschirmt werden kann. Die beiden vorstehend besprochenen Schaltmaßnahmen
— die Neutralisation der Anoden - Gitter - Kapazität und die Abschirmung der Übertragerwicklungen — haben
'55 zwar gerade für den Erfindungsgegenstand eine besondere Bedeutung, da sich hier ihre
Vorteile in erhöhtem Maße geltend machen, jedoch sind sie ohne weiteres auch für andere
Modulationsschaltungen, z. B. solche mit völliger Unterdrückung des Trägerstromes,
sinngemäß anwendbar.
Fig. 6 zeigt einen Wicklungsquerschnitt, der eine besonders zweckmäßige Anordnung
der Wicklungen des Übertragers U2 veranschaulicht.
Der Wickelraum ist durch Isolationsmaterial in drei Kammern unterteilt,
deren mittlere den obenerwähnten Metallschirm m enthält. Dieser ist zweckmäßig
axial geschlitzt, um Wirbelstromverluste zu vermeiden. Der metallische Schirm m ist
wiederum mit Isolationsmaterial ausgekleidet und birgt die beiden Wicklungen I und II
(vgl· das Schaltbild in Fig. 5). Um eine völlige Abschirmung zu erreichen, ist über die
äußere Wicklung eine einlagige Wicklung d aus isoliertem Draht gelegt und an dem einen
Ende mit dem Schirmblech m verbunden. Auf die beiden Außenkammern des Wickelraumes
sind die Speisewicklung III und die Kompensationswicklung IV symmetrisch verteilt. Der
Übertrager kann einen Kern enthalten, der durch k angedeutet ist.
Der Erfindungsgedanke ist, wie der des Hauptpatents, für die verschiedensten Arten
von Trägerfrequenzsystemen, ζ. B. für die Hochfrequenztelephonie längs Leitungen, die
sogenannte EW-Telephonie, für die Trägerstromtelephonie über Kabel, für drahtlose
Übertragungssysteme, für Bildtelegraphie, Fernsehen u. dgl., anwendbar.
Claims (9)
1. Trägerfrequenzsystem mit teilweise kompensiertem Trägerstrom nach Patent
544 306, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Trägerfrequenzgenerator entnommene
Kompensationsspannung in ihrer Größe annähernd gleich der zu kompensierenden
Trägerspannung, in ihrer Phase aber um weniger als i8o° verschoben ist.
2. Trägerfrequenzsystem nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Trägerfrequenzgenerator (HG) und dem Zuführungspunkt der Kompensationsspannung (Fi?) ein Spannungsteiler
(R3, Rt) in Verbindung mit
einem regelbaren Wechselstromwiderstand (C3) zur Regelung der Größe und Phase n0
der Kompensationsspannung eingeschaltet ist.
3. Trägerfrequenzsystem nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im
Modulationskreis eine Einrichtung zur n5
Erzeugung extremer Modulationsspannungen vorgesehen ist.
4. Trägerfrequenzsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß im
Gitterkreis der Modulatorröhre (MR) ein Umschalter (S1) zur wahlweisen Anschaltung
von oberhalb oder unterhalb des aus-
steuerbaren Gitterspannungsbereiches liegenden Gittervorspannungen (— G1,— G3)
sowie einer einstellbaren mittleren Gittervorspannung (— G2) vorgesehen ist.
5. Trägerfrequenzsystem nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im
Ausgangskreis des Modulators oder einer auf den Modulator folgenden Verstärkungsstufe
eine Meßeinrichtung (SM) zur Messung des Ausgangsstromes und Einstellung des Trägerstromrestes vorgesehen
ist, deren Empfindlichkeit sich zwangsläufig mit der Stellung des Umschalters (S1) ändert, vorzugsweise derart, daß die
Empfindlichkeit bei der dem Trägerstromrest entsprechenden Einstellung des Umschalters
auf eine mittlere Gittervorspannung (— G2) höher als bei den Extremstellungen
(— G1, — G3) des Umschalters
ist.
6. Trägerfrequenzsystem nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung der Modulatorröhre (MR) zur Beseitigung des Einflusses der Anoden-Gitter-Kapadtät
eine an sich bekannte Ncutralisationsschaltung (I, C1) enthält.
7. Trägerfrequenzsystem nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein
vom Trägerfrequenzgenerator (HG) gespeister gemeinsamer Übertrager (CZ2)
vorgesehen ist, der getrennte Wicklungen für die Zuführung des Trägerstromes zum
Anodenkreis des Modulators (II), für die Erzeugung der zur Kompensation dienenden
Gegenspannung (IV) und für die Erzeugung der Neutralisationsspannung (I) trägt. _
8. Übertrager nach Anspruch/, dadurch gekennzeichnet, daß die Anodenwicklung
(II) sowie zweckmäßig auch die Neutralisationswicklung (I) gegen Erde und gegen die Speisewicklung (III) und die
Kompensationswicklung (IV) abgeschirmt sind.
9. Übertrager nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm
mit dem der Anode abgekehrten Ende der Anodenwicklung (II) verbunden ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
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|---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE577786C true DE577786C (de) | 1933-06-03 |
Family
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| DES99657D Expired DE577786C (de) | 1931-07-09 | 1931-07-09 | Traegerfrequenzsystem mit teilweise kompensiertem Traegerstrom |
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| DE (1) | DE577786C (de) |
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1931
- 1931-07-09 DE DES99657D patent/DE577786C/de not_active Expired
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