DE1608622B1 - Verfahren zum Herstellen von Stahl durch Frischen von Roheisen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Stahl durch Frischen von RoheisenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/28—Manufacture of steel in the converter
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Description
Allgemein gilt die Ansicht, daß zum Frischen von Roheisen bei gleichzeitiger Bildung von kallchaltigen
Schlacken sich solcher Kalk besonders gut eignet, der weichgebrannt ist. Diese Ansicht, auf Grund praktischer
Erfahrungen in den Stahlwerken, die auch in Veröffentlichungen ihren Niederschlag gefunden
haben, geht ferner dahin, daß ein härter gebrannter Kalk ungeeignet sei, da es dann zu metallurgischen
Schwierigkeiten, insbesondere bei den Blasverfahren zu schweren Auswürfen und Störungen im Frisch-Vorgang
komme. Als Beispiel hierfür wird auf den Bericht von Leroy, Combert, Trentini in
»Revue de Metallurgie«, Bd. 9 (1953), S. 642 bis 664, verwiesen. In dieser Arbeit ist ein mittelhartgebrannter
Kalk normal weichgebranntem Kalk gegenübergestellt worden. Der mittelhartgebrannte
Kalk zeigte bei der Stahlherstellung ein äußerst schlechtes Verhalten, solange die mittelhartgebrannte
Oberflächenschicht unverletzt war. Wurde dagegen durch Brechen der Kalkstücke der weiche Kern freigelegt,
so zeigte der Kalk wieder ein Verhalten wie ein weichgebrannter Kalk. Daher wird beim Frischen
von Roheisen hartgebrannter Kalk nicht verwendet, sondern weichgebrannter Kalk, obwohl dieser sehr
wesentliche Nachteile besitzt. Der weichgebrannte Kalk ist z. B. nur beschränkt lagerfähig. Er kann
durch Feuchtigkeitsaufnahme sehr stark zerfallen und verändert sich somit in seiner Gesamtkörnung. Der
hierbei anfallende Staub, welcher hydratisiert ist und dessen Menge sich beim Transport und bei den verschiedenen
Umschlägen im Stahlwerk noch erheblich vergrößern kann, ist, abgesehen von der Explosionsgefahr,
bei Berührung mit der Schmelze eine Belästigung für die Umgebung, weil er beim Blasen von Luft
oder Sauerstoff aus dem Reaktionsgefäß in unkontrollierbarer Menge ausgetragen werden kann. Durch
das Ausblasen von unkontrollierbaren Mengen aus dem Reaktionsgefäß tritt als technischer Nachteil auf,
daß beim Frischen von Roheisen die erforderliche Menge Kalk nicht mehr vorhanden ist.
Genaue Untersuchungen haben aber überraschenderweise gezeigt, daß es trotz dieser ungünstigen Erfahrungen
möglich ist, hartgebrannten Kalk als Zuschlag zum Frischen von Roheisen zu verwenden.
Dabei muß der Kalk besonders hart gebrannt sein, und zwar wird erfindungsgemäß zum Herstellen von
Stahl durch Frischen von Roheisen, insbesondere im Thomas-Verfahren mit oder ohne Sauerstoffanreicherungen
im Wind und im Sauerstoffblasverfahren, als Zuschlag hartgebrannter Kalk verwendet, dessen
Brenngrad einem Salzsäureverbrauch von weniger als 100 cm3 in 10 Minuten gemäß der Grobkorntitrationsmethode
entspricht. Der Hartbrand kann, wie bekannt, durch Einwirkung höherer Temperaturen
oder längerer Zeiten beim Brennen öder durch beide Maßnahmen hergestellt werden oder durch Verwendung
von Kalkstein, der sintererleichternde Beimengungen enthält oder zugesetzt bekommt.
Besonders gut eignet sich ein Drehrohrofen, weil man in diesem Brennaggregat einen besonders gleichmäßigen
Kalk herstellen kann, gleichgültig, ob es mit Kalkstein, Kalksteinmehl, Kalk- oder Kreideschlämmen
beschickt wird. Zum anderen eignet sich aber auch ein Schachtofen, welcher mit Koks, Gas oder Öl
beheizt wird, zur Herstellung dieses harten Kalkes. Ebenfalls ist das Wirbelbrennen von Kalk anwendbar.
Wesentlich ist, daß der hartgebrannte Kalk in seinem Brenngrad unterhalb der oben angegebenen Grenzen
hegt. Bei der Verwendung des hartgebrannten Kalkes kommt es zu keinen nachteiligen Erscheinungen, und
die metallurgische Wirksamkeit dieses Kalkes ist sehr gut, was auch aus den niedrigen Eisengehalten der
Schlacke und den niedrigen Phosphorendgehalten bei gleicher Chargenendtemperatur im Stahl zu erkennen
ist.
Das gute Verhalten des hartgebrannten Kalkes mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Brenngrad
zeigt sich insbesondere beim Thomas-Verfahren mit oder ohne Sauerstoffanreicherungen im Wind. Es ist
aber auch bei den Oberwindfrischverfahren (z. B, Auf- oder Einblasen mit Lanzen in feststehenden
oder rotierenden Frischgefäßen) festzustellen. Über- j raschenderweise treten die befürchteten metallur- *
gischen Nachteile, vor allem die bei Blasverfahren erwarteten schweren Auswürfe und Störungen im
Blasverfahren, nicht auf. Auch einer Anwendung im Siemens-Martin-, Elektrolichtbogen- oder Induktions-Ofen
steht nichts im Wege. Im Siemens-Martin-Ofen wird dabei auch eine Verstaubung der Kammern vermieden.
Im Elektrolichtbogen- und Induktions-Ofen wird die durch Hydratwasser des Kalkes bedingte
Gefahr der Flockenbildung wesentlich verringert, weil der Kalk mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Brenngrad selbst nach längerem Lagern nur eine außergewöhnlich geringe Hydratisierung erfährt.
Außer für lange Lagerung ist dieser Kalk auch für den Transport und für die Umschläge auf dem
Hüttenwerk besonders gut geeignet, weil er —■ bedingt durch seine Härte — keine Kornveränderungen
erfährt und kein größerer Anteil von Feinkalk entsteht.
Der harte Kalk kann in der üblichen Stückgröße verwendet werden. Dabei ist es jedoch selbstverständlich,
daß kleinere Körnungen insofern Vorteile bieten, ! da diese leichter mit gleichmäßigem Brenngrad hergestellt
werden können. Gleichzeitig bringen sie die bekannten Vorteile beim Frischen von Roheisen mit.
Dieser Kalk kann aber auch in feingemahlener Form zur Anwendung kommen, z. B. bei den Windfrisch-
und Oberwindfrischverfahren.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Stahl durch Frischen von Roheisen, insbesondere im Thomas-Verfahren mit oder ohne Sauerstoffanreicherungen im Wind,_dadurch gekennzeichnet, daß als Zuschlag hartgebrannter Kalk verwendet wird, dessen Brenngrad einem Salzsäureverbrauch von weniger als 100 cm3 in 10 Minuten gemäß der Grobkorntitrationsmethode entspricht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER0028830 | 1960-10-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1608622B1 true DE1608622B1 (de) | 1969-12-11 |
Family
ID=7402841
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19601608622 Pending DE1608622B1 (de) | 1960-10-01 | 1960-10-01 | Verfahren zum Herstellen von Stahl durch Frischen von Roheisen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1608622B1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE501479A (de) * | ||||
FR1131035A (fr) * | 1954-09-30 | 1957-02-14 | Rheinische Kalksteinwerke | Procédé pour introduire des corps finement divisés dans les bains d'acier |
GB787098A (en) * | 1954-09-30 | 1957-12-04 | Rheinische Kalksteinwerke | An improved method for the introduction of fine substances into baths of molten steel |
-
1960
- 1960-10-01 DE DE19601608622 patent/DE1608622B1/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE501479A (de) * | ||||
FR1131035A (fr) * | 1954-09-30 | 1957-02-14 | Rheinische Kalksteinwerke | Procédé pour introduire des corps finement divisés dans les bains d'acier |
GB787098A (en) * | 1954-09-30 | 1957-12-04 | Rheinische Kalksteinwerke | An improved method for the introduction of fine substances into baths of molten steel |
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