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Betätigungsvorrichtung für die Verbindung der Luftleitungen in automatischen
Kupplungen von Eisenbahnfahrzeugen Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung
zur Betätigung der Verbindungsglieder von Zuftleitungen (und ggfs. von elektrisehen
Leitern) in den automatischen Kupplungen von Eisenbahnfahrzeugen mit zentralem Kopf,
welche nach Art der starr gemachten 1,Tillisonkupplung ausgebildet sind. (Diese
Kupplungen sind im allgemeinen unter dem Namen halbstarre Kupplungen bekannt).
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Die Erfindung ist insbesondere, wenn auch nicht ausschliesslich, auf
die Vorrichtungen zur Betätigung der Verbindungen
von Luftleitungen
anwendbar, welche den Gegenstand des Patents der Anmelderinnen mit dem Titel "Vorrichtung
zur Verbindung der Luftleitungen von automatischen Kupplungen für Eisenbahnfahrzeuge"
(Patentanmeldung S 101 2$9 II/20e vom 31,12.-1965 ) bilden. Dieses Patent beschreibt
eine Vorrichtung zur Betätigung des Verbindungsendstücks (welches die T.:ündungen
der Luftleitungen trägt, .und an welchem auch elektrische Leiter angebracht werden
können). Diese Vorrichtung besitzt einen Nockens welcher normalerweise in den die
beiden Klauen des Kupplungskopfs trennenden Kanal vorspringt. Dieser Nocken ist
auf einer Welle schwenkbar, welche auch als Gelenk für den Hebel zur Betätigung
des Verbindungsendstücks dienti wobei der Nocken und der Hebel auf Drehung über
eine den gemeinsamen Schwenkzapfen dieser beiden Teile umgebende Torsionsfeder verbunden
sind. Die Erfindung hat eine andere Anbringung des Betätigungsnockens und eine entsprechende
Abänderung der Teile zur elastischen Übertragung der Bewegung zwischen diesem Nocken
und dem Betätigungshebel zum Gegenstand, welche verschiedene weiter unten erläuterte
Vorteile zur Folge haben.
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Die erfindungsgemässe Betätigungsvorrichtung zur Verbindung der Luftleitungen
und ggfs. elektrischer Leiter ist wesentlich dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsnocken
auf einer zu der Achse des Betätigungshebels parallelen Achse schwenkbar und auf
Drehung mit diesem durch einen eine Feder enthaltenden teleskopischen Lenker verbunden
ist.
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Der Betätigungsnocken ist vorzugsweise auf einer in der grossen Klaue
des Kupplungskopfs angeordneten-
Achse schwenkbar, und der teleskopische
Lenkerwest einen in einem Zylinder gleitenden Stab auf, wobei eine Antriebsfeder
zwischen einem von diesem Stab getragenen Kolben und dem Körper des Zylinders vorgesehen
ist, wobei die einander abgewandter Enden des Stabes und des Zylinders mit an dem
Betätigungsnocken bzw. an dem Betätigungshebel befestigten Kurbeln verbunden sind.
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Eine zu der vorhergehenden Feder gleichachsige Zwischenfeder führt
den Betätigungshebel bei der Abkupplung in die Ruhestellung zurück.
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Gemäss einer vorteilhaften Ausbildung der Erfi ndunist noch ein schwenkbarer
Riegel vorgesehen, welcher als ;urückziehbares Verbindungsglied zwischen dem Betätigungsnocken
und dem teleskorischen Lenker dient, so dass die Drehung de- Riegels die Abkupplung
des Betätigungsnockens von dem Len-::er ernö4_licht.
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Diese Anordnung gestattet, während der Lber-. gangsperiode der EinfÜhrung
der automatischen Kupplung in der Backe der Kupplung, einen Spezialspanner anzuordnen,
welcher zur Verbindung eifies mit einer automatischen Kupplung versehenen Fahrzeugs
mit einem eine übliche Hakenkupplung aufweisenden Fahrzeug bestimmt ist.
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Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeicuiung beispielshalber
erläutert.
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Fig. 1 -zeigt in einer von oben gesehenen Teilansicht unter Wegbrechung
von Teilen die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Betätigung der Verbindungsglieder
in der Ruhestellung.
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Fig. 2 ist eine entsprechende Vorderansicht.
- Fg.
3 ist eine entsprechende Seiiaiansicht. Fig. 4 ist eine der Fig. 1 entsprechende
Draufsicht der zusammengekuppelten Kupplung in Zugstellung.
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Fig. 5 ist die entsprechende Ansicht der zusammengekuppelten Kupplung
in Druckstellung.
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Fig. 6 ist eine Seitenansicht des vorderen Teils der mit einem zurückziehbaren
Riegel versehenen Betätigungsvorrichtung.
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' Fig. 7 ist die entsprechende Draufsicht. Fig. B ist eine der Fig.
7 entsprechende Ansickt, welche den Riegel in der zurückgezogenen Stellung zeigt.
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Fig. g ist eine der Fig. 8 entsprechende Ansicht, wobei der Betätigungsnocken
ebenfalls zurückgezogen ist. In Fig. 1 sieht man bei 1 den Kupplungskopf einer halbstarren
Kupplung. Der Kopf 1 ist um eine nicht dargestellte zu der Achse X-X der Kupplung
senkrechte Achse schwenkbar. Der Kopf 1 weist wie bei der Willisonkupplung eine
grosse Klaue 3 auf, welche von einer kleinen Klaue 4 durch einen zentralen zylindrischen
Kanal 5 getrennt wird, dessen Mantellinien zu der Achse X-X senkrecht liegen.
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Unter der kleinen Klaue 4 ist ein profilierter Ansatz 6 ausgebildet,
welcher die lotrechten Verschiebungen -von zwei miteinander verkuppelten homologen
Köpfen verhindern soll.
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Man sieht ferner bei 14 das Verbindungsendstück der Bremsluftleitungen.
Das Endstück 14, welches in einem Längskanal 8 mit der Achse Y-Y gleitet, besitzt
in an sich bekannter Weise in seinem vorderen Abschnitt Zentrierklauen 54, 55, und
die Öffnungen der Leitungen werden durch eine Klappe 91 verschlossen,
welche
von einem um eine Welle 94 schwenkbaren gebogenen Arm 93 getragen wird. Die nicht
dargestellten Bremsleitungen sind an feste Rohrstutzen 18 angeschlossen, welche
in dem hinteren.Teil des Endstücks 14 ausgebildet sind.
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Bei dem dargestellten Beispiel ist ferner angenommen, dass das Verbindungsendstück
die Verbindung der elektrischen Niederspannungskreise-ermöglicht, von welchen bei
121 (Fig. 2) die Verbindungskontakte und bei 122 das Mehrleiterspeisekabel
sichtbar sind.
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Die Längsstellung des Endstücks 14 wird durch einen Betätigungshebel
61 gesteuert, welcher um eine Welle 63 des Kopfs 1 schwenkbar ist, welche senkrecht
zu den Achsen X-X und Y-Y auf der Seite der grossen Klaue 3 liegt . Der Hebel 61
läuft in eine Gabel aus, deren Sehenkel 64 durch nicht dargestellte Öffnungen der
Wand 12 des Kanals 8 gehen. Diese Schenkel besitzen Einschnitte 67, welche die Zapfen
68 des Endstücks 14 übergreifen. Die gesamte obige Ausbildung ist an sich bekannt
und bildet insbesondere den Gegenstand des erwähnten Patents der Anmelderinnen.
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Erfindungsgemäss ist der .Betätigungsnocken 69 zur Verschwenkung des
Betätigungshebels 61 auf einer Achse 124 schwenkbar, welche in der grossen Klaue
3 hinter der Vorderwand derselben angeordnet ist. Der Nocken 69 weist hierfür eine
abgewinkelte Form auf, so dass sein Ende 72 in den Kanal 5 durch das Fenster 73
hindurch vorspringt, do dass sich in der Ruhestellung der Arm 71 des Nockens &g
an der Innenrand der grossen flaue 3 abstützt.
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Der Nocken 69 bildet ein Stück mit einer seitlieh von dem Arm 71 angeordneten
Kurbel 125e Die Kurbel 125
ist mit einer anderen (an dem Betätigungshebel
61 befestigten) Kurbel 126 über einen eine Feder enthaltenden zusammengesetzten
teleskopischen Lenker verbunden, welcher an die beiden Kurbeln angelenkt ist und
hierfür in Gabelköpfe ausläuft.
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Der Lenker 127 enthält einen Stab 128, welcher unter Zwischenschaltung
einer"Antriebsfeder" genannten Feder 131 in einem Zylinder 129 gleitet. Die Feder
131 ist zwischen einem von dem Stab 128 getragenen Kolben 132 und einer Lochscheibe
133 angeordnet, welche deri Zylinder 129 schliesst und durch einen Federring 134
gehalten,wird. Der Boden des Zylinders 129 trägt einen Lappen 135, welcher an die
Kurbel 126 durch eine Achse 136 angelenkt ist. Der Endabschnitt des Stabes 128 besitzt
ein Gewinde 137 zur@ßinstellung der Stellung eines Kopfs 138, welcher durch eine
durch die Kurbel 125 tretende Achse 139 verstiftet ist.
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Der Stab 128 ist ferner von einer zweiten "Zwischenfeder" genannten
Feder 141 umgeben, welche zu der Feder 131 gleichachsig ist und sich einerseits
an dem Kolben 132 und andererseits an den Boden 142 einer Muffe 143 abstützt, welche
innerhalb der Kochscheibe 133@leitend verschieblich ist. Der Boden 142 wird durch
die Feder 141 gegen eine hierfür an der grossen Klaue 3 vorgesehene Rippe 144 gedrückt,
welche eine Öffnung 145 für die Gleitbewegung des Stabes 128 aufweist. Die Kraft
der Antriebsfeder 131 ist erheblich grösser als die der Zwischenfeder 1419 doch
besitzt diese dank der getroffenen Anordnung eine grössere Länge und ist mit einer
Vorspannung zwischen dem Kolben 132 und dem Boden 142 der Muffe 143 angebracht.
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Die Arbeitsweise der obigen Betätigungsvorrich-
dem Nocken 69 an einer Achse 152 schwenkbar ist.
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Der Riegel 151 besitzt einen in Bezug auf die Achse 152 exzentrischen
Zapfen 152, einen nicht radialen, in eine Kurvenbahn 155 auslaufenden Finger 154,
und einen Betätigungsgriff 156. Die gegenseitige Verdrehung zwischen dem Riegel
151 und dem Nocken 69 wird durch einen Sektor 160 begrenzt.
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Bei dieser Ausführung sind der Nocken 69 und die Kurbel 125 beide
auf der Welle 124 1-ose drehbar (anstatt fest miteinander verbunden zu sein, wie
bei der vorhergehenden Ausführung), und ausserdem trägt die Kurbel 125 ein6n Fortsatz
137
mit einer zu der Kurvenbahn 155 des Fingers 154 komplementaren profilierten
Kurvenbahn 158. Ferner umgibt eine unter Verspannung stehende Torsionsfeder 159
die Welle 124. Ihr eines Ende ' 161 stützt sich an der Innenwand der Klaue 3 und
das andere Ende 162 an dem Zapfen 153 des Riegels 151 ab.
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In der Arbeitsstellung (Fig. 7) übt das Ende 162 der Feder 159 auf
den Riegel 151 eine Kraft in Richtung des Pfeils S aus und hält das Ende 160a des
Sektors 160 gegen die Kante des Nockens 69 gedrückt. In dieser Stellung steht der
Finger 154 mit dem Fortsatz 157 der Kurbel 125 in Eingriff, wodurch der Nocken 69
mit der Kurbel 125 fest verbunden wird. Die Betätigungsvorrichtung ist dann mit
der der vorhergehenden Ausführung vergleichbar, und der Nocken 69 wird in den Kanal
5 vorspringend gehalten.
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Um zwischen den Klauen 3 und 4 einen an sich bekannten Spezialspanner
165 anbringen zu können, welcher die Verbindung des Kupplungskopfs mit einer üblichen
Hakenkupplung ermöglicht, muss der Nocken 69 zurückgezogen werden. Hierfür
verdreh-
man den Riegel 151 in Richtung des Pfeils Z mittels des Betätigungsgriffs 156, wobei
die Kurbenbahn 155 an der Kurvenbahn 158 gleitet, bis der-Finger 154 von dem Fortsatz
157 freikommt (Fig. 8). Hierdurch wird der Nocken 69 von der Kurbel 125 abgekuppelt.
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:Durch Ziehen an dem Griff 156 kann man dann den Nocken 69 in Richtung
des Pfeils ri (Fig. 9) verschwenken und den Kanal 5 vollständig freilegen, was die
Beendigung der Einführung des Spezialspanners 165 ermöglicht, dessen Körper bei
166 sichtbar ist, welcher sich'in diesen Kanal legt, wobei er sich an der Klaue
3 durch einen rechteckigen Teil 167 abstützt. Das Vorhandensein des Spanners 165
in dem Kanal 5 hält den Nocken 69 trotz der durch das Ende 162 der Feder 159 ausgeübten
Kraft in der zurückgezogenen Stellung.
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Wenn dagegen der Spanner 165 herausgezogen wird, bringt die Feder
159 durch ihre Wirkung auf den Zapfen 153 den Nocken 69 wieder in die Arbeitsstellung,
und die Form der Kurvenbahnen 155, 158 ermöglicht eine automatische Rückkehr des
Riegels in seine Ausgangsstellung durch Drehung um die Welle 152, bis das Ende 160a
des Sektors 160 wieder mit der Kante des Nockens 69 in BerÜhrung kommt.
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'Die-Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft der Vorrichtung zur
Betätigung der Kupplung erfolgt also automatisch.
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Die auf diese Weise ausgebildete erfindungsgemaase Betätigungsvorrichtung
erfüllt somit alle an die Köpfe gestellten Anforderungen sowohl während der normalen
Benutzungsperiode als auch während der Übergangsperiode, und zwar mit einfachen
und kräftigen Einrichtungen.