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,Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Belüftung von Hörsälen
und ähnlichen Versammlungsräumen mit jeder Person an ihrem Sitzplatz in der Atmungszone
zugeblasener Zuluft.
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Es ist bekannt, in Versammlungsräumen, insbesondere Theatern und Lichtspielhäusern,
Luft aus unter dem Gestühl liegenden Zuluftverteilkanälen in der Weise zuzuführen,
daß die Zuluft durch Rohre an der Rückseite des Gestühls Ausblaseköpfen zugeführt
und aus den als Diffusor ausgebildeten Ausblaseköpfen jeder Person an ihrem Sitzplatz
in der Atmungszone zugeblasen wird.
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Die Zufuhr der Zuluft aus Ausblaseköpfen am Ende von Zuleitrohren
beschränkt den Luftaustritt auf einzelne, in Abständen aufeinanderfolgende Stellen,
so daß selbst bei diffusorartiger Aufweitung der Ausblaseköpfe sich immerhin noch
hohe Luftausblasegeschwindigkeiten ergeben, die als Zug empfunden werden. Eine Änderung
der Ausblasemenge oder Verstellung der Ausblaserichtung ist nicht vorgesehen.
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Zur Belüftung von Versammlungsräumen sind weiterhin Vorrichtungen
bekannt, bei denen die Zuluft durch wahlweise Einstellung von Ausblaseöffnungen
entweder in die Atmungszone der einzelnen Personen oder in nach unten zum Boden
gerichteter Strömung ausgeblasen werden kann. Wird die Luft in die Atmungszone der
Personen ausgeblasen, so wirkt der ziemlich gebündelte Luftstrahl als Zugwind. Wird
die Luft nach unten ausgeblasen, so kann Bodenstaub aufgewirbelt werden, so daß
den Personen im Versammlungsraum verunreinigte Zuluft zugeführt wird.
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Schließlich ist aber auch noch zum Zuführen von Frischluft in Räume
ein Gestühl bekannt, dem die Luft vom Boden zugeleitet wird. Die Stuhlbeine oder
die Untergestelle der Sitze oder Bänke sind als Hohlkörper ausgebildet, aus deren
oberem Teil die Luft seitlich austritt. Die seitlich des Gestühls austretende Frischluft,
die regelmäßig kühler ist als die Raumluft, gelangt aber nicht in die Atmungszone
der Personen sondern fällt auf Grund ihrer gegenüber der Raumluft geringeren Temperatur
nach unten und läßt im Fußbereich der Personen unangenehme Kaltluftsonen, sondern
fällt auf Grund ihrer gegenüber der Atmungszone nur verbrauchte Raumluft begegnet.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, bei Vorrichtungen zur Belüftung und
Klimatisierung von Hörsälen und ähnlichen Versammlungsräumen mit aus Bodenkanälen
jeder Person an ihrem Sitzplatz durch Blasöffnungen in der Atmungszone zugeführter
Zuluft sowohl Zugwirkung als auch Zuführung verunreinigter Zuluft zu verhindern.
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Erfindungsgemäß wird dazu die unter dem Podium des Hörsaales entnommene
Zuluft durch Verteilrohre in unter den Pulttischen längs verlaufende Druckkästen
eingeleitet, an denen Luftaustrittsstutzen angeschlossen sind, die mit einer sich
über die ganze Vorderkante jedes Pultes erstreckenden Ausblaseöffnung die Zuluft
schräg nach oben in die Atmungszone des Hörers ausblasen. Durch die Einleitung der
Zuluft in die Druckkästen unter den Pulttischen wird die hohe Geschwindigkeit der
in den Verteilrohren zuströmenden Zuluft stark herabgesetzt und in den Druckkästen
auf deren ganzer Länge ein gleichmäßiger Druck hervorgerufen, der die an die Druckkästen
angeschlossenen Luftaustrittsstutzen und deren sich über die ganze Vorderkante des
Pulttisches erstreckende Ausblaseöffnung gleichmäßig mit Zuluft versorgt. Durch
die unterbrechungslos über die ganze Länge der Pultreihen aufeinanderfolgenden Ausblaseöffnungen
kann die Ausblasegeschwindigkeit gegenüber in Abständen angeordneten Austrittsstellen
bei gleichem Luftdurchsatz erheblich herabgesetzt werden.
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Um auch den Raum unterhalb der nach oben in die Atmungszone des Hörers
blasenden Auslaßöffnungen zu belüften, können in Ausgestaltung der Erfindung die
Luftaustrittsstutzen außer der schräg nach oben blasenden Auslaßöffnung noch eine
nach unten gerichtete Luftaustrittsöffnung aufweisen, mit der ein Teil der Zuluft
aus den Druckkästen an der Vorderwand des Pultes zum Boden hin abgeleitet ist.
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Eine Belüftung des Bodenraumes kann erfindungsgemäß aber auch dadurch
erreicht werden, daß die Luftaustrittsstutzen durch Luftübertritte mit nach oben
gerichteter Strömung aus den Druckkästen gespeist werden. Durch die Injektorwirkung
der aus den Druckkästen überströmenden Zuluft wird dann über die unteren öffnungen
des Luftaustrittssturzens Raumluft angesaugt.
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Bei sehr hohem stündlichem Luftwechsel für die Belüftung oder Klimatisierung
kann es sich zur Vermeidung von Zugerscheinungen empfehlen, die Geschwindigkeit
der Zuluft abzubauen.
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Dazu können die Luftaustrittsstutzen durch drallerzeugende Luftübertritte
an die Druckkästen unter den Pulttischen angeschlossen sein. Die Drallerzeugung
kann durch in die Lufteintritte eingesetzte Drallkörper oder durch in den Luftaustrittsstutzen
angeordnete Wirbelwannen erfolgen.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtungen zur Belüftung von Hörsälen oder ähnlichen Versammlungsräumen
schematisch dargestellt.
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F i g. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch hintereinanderliegende
Sitzreihen mit Pulttischen, F i g. 2 eine Draufsicht auf die Sitze mit den Pulttischen,
F i g. 3 die wesentlichen Teile der Belüftungsvorrichtung für sich in einem größeren
Maßstab und F i g. 4 eine gegenüber F i g. 3 abgewandelte Art der Belüftungsvorrichtung,
bei der durch Injektorwirkung der Zuluft Raumluft beigemischt wird.
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Die Zuluft zur Belüftung und Klimatisierung eines Hörsaales wird aus
dem Druckraum 1 unter dem Podium 2 durch Verteilrohre 3 in unter den Pulttischen
der Hörer angeordnete Druckkästen 4 eingeleitet, in denen sich die Zuluft unter
Abbau ihrer großen Zuführgeschwindigkeit breiträumig verteilt und im Druck vergleichmäßigt.
In der Vorderwand der Druckkästen 4 sind Luftübertritte 5 vorgesehen, die in einen
auf der Vorderseite des Pultes vorgesehenen, sich über die ganze Pultbreite erstreckenden
Luftaustrittsstutzen 6 münden. Der Luftaustrittsstutzen 6 ist durch zugleich Tragstege
bildende Querstege 8 unterteilt, um eine gegenseitige Beeinflussung der aus benachbarten
übertritten 5 austretenden Zuluftstrahlen zu vermeiden. Jeder Luftaustrittsstutzen
6 endet oben in einer Ausblaseöffnung, die durch ein einstellbares Leitblech 7 die
Richtung der ausgeblasenen Zuluft mehr oder weniger schräg nach oben verlegen und
die Breite des Austrittsstrahles in einem gewissen Bereich regeln läßt.
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Zur Herabsetzung der Ausblasegeschwindigkeit können die Luftübertritte
5 beispielsweise aus Schlitzen
bestehen, deren Höhe ein Mehrfaches
ihrer Breite beträgt. Dadurch, daß diese Schlitze jeweils in einen verhältnismäßig
breiten, durch zwei Querstege 8 begrenzten Raum blasen, teilt sich der Strahl beim
Aufprallen auf die Vorderwand des Luftübertrittsstutzens in eine Abströmung nach
rechts und links, die durch die Stege 8 umgeleitet wird, so daß entgegengesetzt
umlaufende Wirbel entstehen. In den durch die Wand 6 und die Vorderwand des Druckkastens
4 gebildeten Wirbelwannen wird die axiale Geschwindigkeit der Luft durch die Drallbewegung
stark abgebaut, so daß die axiale Ausblasegeschwindigkeit erheblich herabgesetzt
wird. Eine Herabsetzung der axialen Luftgeschwindigkeit kann man natürlich auch
erreichen, wenn in die Luftübertritte 5 drallgebende Körper, z. B. radial stehend
gekrümmte Schaufeln, eingesetzt werden.
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Außer der durch das Leitblech 7 einstellbaren Ausblaseöffnung für
die schräg nach oben in die Atmungszone des Hörers ausgeblasene Zuluft hat der Austrittsstutzen
6 noch eine nach unten gerichtete Luftaustrittsöffnung 9. Durch diese wird ein Teilstrom
der Zuluft an der Vorderwand des Pultes nach unten geblasen und zwischen der Pultvorderwand
und der Rückenlehne 10 des Hörers in der davorliegenden Sitzreihe zum Boden abgeführt,
so daß auch der unter der Atmungszone des Hörsaales liegende Raum am Boden des Hörsaales
mit Frischluft versorgt wird. Eine Aufwirbelung von Bodenstaub wird dadurch vermieden,
daß der Teilluftstrom nach unten entsprechend begrenzt oder durch Drall der Luft
die axiale Geschwindigkeit herabgesetzt wird.
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Statt dem Bodenraum zur Belüftung Frischluft zuzuführen, kann man
diesen Raum auch dadurch belüften, daß man ständig Raumluft daraus absaugt. Dazu
ist, wie in F i g. 4 zu ersehen ist, der Übertritt 5 vom Druckkasten 4 zum Luftaustrittsstutzen
6 so ausgebildet, daß die Luft -aus dem Kasten 4 nur nach oben in den Luftaustrittsstutzen
6 ausströmt und durch Injektorwirkung vom Bodenbereich des Hörsaales Raumluft an
der unteren Öffnung 9 des Luftaustrittsstutzens 6 angesaugt wird. Die Entfernung
der Absaugeöffnung 9 vom Boden des Hörsaales ist so groß, daß keine Gefahr besteht,
daß Bodenstaub mit angesaugt und mit der Frischluft in die Atmungszone des Hörers
ausgeblasen wird.
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Die beschriebenen Auslässe haben noch den Vorteil, daß sie durch Hineinwerfen
von Gegenständen nicht verstopfen, da diese durch die Ausblaseöffnung bis auf den
Boden hindurchfallen und mit der Kehrmaschine mühelos beseitigt werden können.