DE160352C - - Google Patents

Description

^KAISERLICHES

^PATENTAMT

Durch das Hauptpatent ist eine Bremsanlage für schnellfahrende Eisenbahnzüge geschützt, bei der die Luftsaugebremse mit einer an eine besondere Druck- und Auspuffleitung angeschlossenen Zweikammerdruckluftbremse derart vereinigt wird, daß die Zweikammerbremse in der Lösestellung des Luftsaugers geladen, in der Nutbremsstellung des Schnellbremsventiles für die Luftsaügebremse angestellt und während der Bremsung selbsttätig gelöst wird.

Um eine zweite Luftleitung und die Luftpumpe entbehrlich zu machen, wird die die zusätzliche Bremskraft liefernde Zweikammerdruckluftbremse durch eine zweite selbsttätige Luftsaugebremse ersetzt, deren Bremszylinder behufs Entlüftung an die Hauptleitung mittels eines nach dieser öffnenden Rückschlagventiles angeschlossen ist und mittels des besonderen Steuerventiles mit der Außenluft in Verbindung steht.

Der Kolben des zusätzlichen Bremszylinders besitzt ebenfalls eine Überströmöffnung zum Herabmindern der Bremskraft bei angelegter Bremse nach einer vorher bestimmten Zeit.

Als Hauptbremse wird ebenfalls eine selbsttätige Luftsaugebremse benutzt, bei welcher die Unterkammer des Bremszylinders 1 mit dem Hauptleitungsrohr 2 unmittelbar und das Schnellbremsventil 3 mit einem Sonderbehälter. 4 in Verbindung steht.

Wird unter Vermittlung des Luftsaugers Luft in das Hauptleitungsrohr 2 eingelassen, so werden der Reihe nach die Schnellbremsventile 3 geöffnet und die Bremszylinderunterkammern mit Luft gefüllt, wodurch die Bremshebel 5 in die Bremsstellung gelangen.

Diese Einrichtung ist bekannt und bildet nicht den Gegenstand der Erfindung.

Um nun während des Anlegens der Bremsen einen höheren als den normalen Bremsdruck erzielen zu können, ist neben jedem Hauptbremszylinder ι der Bremszylinder 21 für eine zusätzliche -selbsttätige Luftsaugebremse angeordnet, dessen Unterkammer einerseits durch das Rohr 24 mit Rückschlagventil 25 mit dem Hauptleitungsrohr 2 und anderseits durch das Rohr 10 mit dem vom Schnellbremsventil 3 des Hauptbremszylinders ι gesteuerten besonderen Steuerventil 26 mit der Außenluft in Verbindung steht. Die Oberkammer des zusätzlichen Bremszylinders kann mit dem üblichen Sonderbehälter verbunden sein. Der Kolben 22 des Brems-Zylinders 21 ist durch die Verbindungsstange 8 mit dem Bremshebel 5 des Hauptbremszylinders ι gekuppelt und besitzt wie der Kolben des Zweikammerbremszylinders nach dem Hauptpatent die die Oberkammer mit der Unterkammer dauernd verbindende Überströmöffnung 23. Bei Not- oder Schnellbremsungen wird Außenluft so rasch in das Hauptleitungsrohr 2 eingelassen, daß das

Schnellbremsventil 3 gehoben wird und dabei auch das Ventil 26 öffnet, so daß Außenluft durch Ventil 26 und Rohr IO in die Unterkammer des Bremszylinders 21 gelangt und den Kolben desselben in die Bremsstellung hebt, wodurch die vom Kolben des Hauptbremszylinders auf das Gestänge 5 ausgeübte Wirkung verstärkt und bei Beginn der Bremsung ein den normalen übersteigender Bremsdruck auf die Räder ausgeübt wird. Durch die Öffnung 23 im Kolben 22 strömt Luft allmählich von der Unterkammer zur Oberkammer des Zylinders 21, so daß schließlich Druckausgleich auf beiden Seiten des Kolbens 22 eintritt und der Kolben zur Herabminderung des Bremsdruckes in die Lösestellung sinkt. Der Querschnitt der Bohrung 23 wird zweckmäßig derart bemessen, daß der zusätzliche Bremszylinder 21 außer Wirkung tritt, wenn angenähert die normale Zugsgeschwindigkeit erreicht worden ist.

Bei einer Betriebsbremsung spricht das Schnellbremsventil 3 nicht an. Infolgedessen bleibt auch das Ventil 26 geschlossen und es kann somit durch das Rohr 10 Außenluft in die Unterkammer des Bremszylinders 21 nicht gelangen. Ebenso verhindert das Rückschlagventil 25 das Einströmen von Luft aus dem Hauptleitungsrohr in diese Unterkammer, so daß bei Betriebsbremsungen der zusätzliche Bremszylinder außer Tätigkeit bleibt.

Wird zwecks Lösens der Bremsen nach vorangegangener Schnellbremsung Luft aus dem Hauptleitungsrohr 2 abgesaugt (wobei das Schnellbremsventil 3 und damit auch das Ventil 26 geschlossen ist), so öffnet sich das Rückschlagventil 25 und es wird die Luft aus beiden Kammern des Bremszylinders 21 abgesaugt und damit der zusätzliche Bremszylinder in die Bereitsschaftstellung zurückgeführt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Ausführungsform der Bremseinrichtung für schnellfahrende Eisenbahnzüge nach Patent 159504, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätige Luftsaugebremse mit einer zweiten selbsttätigen Luftsaugebremse vereinigt ist, deren Bremszylinder (21) mit der Hauptleitung (2) durch ein nach dieser öffnendes Entlüftungsventil (25) und mit der Außenluft unter Vermittlung des besonderen Steuerventiles (26) in Verbindung steht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.