DE160160C

DE160160C -

Info

Publication number: DE160160C
Application number: DENDAT160160D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Kettenantrieb für Motorfahrzeuge und hat den Zweck, bei plötzlicher Beanspruchung des Fahrzeuges selbsttätig eine Entlastung des Laufrades zu übernehmen und die für diese Räder dadurch erwachsende Gefahr hintanzuhalten.

Es ist wohl bekannt, für Kettentriebe das Rad auf der Achse lose anzuordnen und

ίο durch Reibung zu kuppeln, doch erfolgt dies meistenteils durch die Anordnung einer Reibungs- oder Federkupplung oder sonst bekannter Mittel, die kostspielig sind.

Gemäß vorliegender Erfindung ist das treibende Laufrad des Fahrzeuges mit einer Antriebscheibe verbunden, welche mit dem Motorantrieb oder dem Kettenrad durch Kette oder ein sonstiges Zugmittel derart in Verbindung steht, daß beim Anlassen des Fahrzeuges oder bei plötzlicher Beanspruchung" die Kette auf der angetriebenen Scheibe zwischen gewissen Grenzen gleiten kann, um das Laufrad bei genügender Antriebkraft zu entlasten. Zu diesem Zwecke ist auf der an dem Laufrad befestigten Scheibe ein finden Angriff einer Kette oder eines sonstigen Zugmittels geeignet gestaltetes Band aus Leder, Kanevas oder dergl. derart angeordnet, daß es innerhalb gewisser Grenzen gleiten kann. Gleichzeitig ist eine in bekannter Weise wirkende Vorrichtung vorgesehen, welche dazu dient, die Spannung des Zugmittels durch entsprechende Wahl des Abstandes der Radmittelpunkte zu regeln.

In der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung nach vorliegender Erfindung dargestellt.

Fig. ι zeigt eine Seitenansicht des Kettengetriebes,

Fig. 2 einen Teil desselben in vergrößertem Maßstabe, und

Fig. 3 zeigt schematisch die Mittel zur Spannungsregelung.

Auf der Motorwelle A ist das Kettenrad B und an dem Laufrad D eine Riemscheibe G befestigt. Ein Gleitband F aus Leder, Kanevas oder dergl. ist um die Riemscheibe herumgelegt und mit geeigneten Zähnen E ausgestattet, welche mit der über das Kettenrad B laufenden Kette C in Eingriff stehen. Anstatt der Zähne könnten jedoch Einkerbungen oder Lücken in dem Band F vorgesehen sein; die Kette C wäre dann mit vorstehenden Stiften oder dergl. auszustatten. Dabei ist die Radachse D¹ nicht, wie üblich, in den rückwärtigen Gabelenden H, sondern in drehbar mit diesen verbundenen Armen J gelagert.

Die freien Enden dieser Gelenkarme sind durch parallele Glieder K an Gelenkarme J¹ angeschlossen, welche mit einem Hebel L starr verbunden sind, dessen freies Ende den Handgriff für den Fahrer bildet. Auf diesen Gelenkarmen könnten die Tretkurbelgetriebe angeordnet werden, um durch die Regelung der Spannung der Kette C unbeeinflußt zu bleiben.

Beim Betrieb überträgt die Maschine-ihre Kraft direkt durch Kettenrad B auf das Band F unter Vermittlung der Kette C. Beim Anlassen, oder wenn die Maschine schwer belastet ist, \vird ein genügendes Gleiten zwischen dem Band F und der Scheibe G stattfinden, so daß das mit der letzteren ver-

bundene Laufrad cine Entlastung 'erfährt, jedoch gleichzeitig entsprechenden Antrieb erhält.

Wenn das Gleiten zu stark wird oder versagt, so kann die Spannung der Kette dadurch geregelt werden, daß der Mittelpunkt des Laufrades mit Hilfe des Handhebels L je nach Bedarf vom Motor entfernt oder demselben näher gebracht wird. Bei langsamem Fahren ist natürlich ein stärkeres Gleiten erwünscht als bei raschem Gange, so daß die eben beschriebene Regelung sehr wünschenswert ist.

Es ist leicht ersichtlich, daß bei diesem Getriebe das Band F und die Scheibe G nahezu dem ganzen Umfange nach in Berührung stehen, ohne dem Zutritt von Öl oder Wasser ausgesetzt zu sein, so daß eine weit bessere Übertragungswirkung erzielt wird als dort, wo die Reibungsoberflächen nur teilweise Berührung haben.

Ein weiterer Vorteil dieses Kettentriebes liegt darin, daß durch die leichte Ausdehnbarkeit des Bandes die Zähne dem Eingriff der Kette selbsttätig nachgeben können, was wünschenswert ist, da nach längerem Betriebe bekanntlich Streckung und Abnutzung Ungenauigkeiten zur Folge haben.

Die Scheibe G kann irgend einen geeigneten Querschnitt haben.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Kettenantrieb für Motorfahrzeuge oder dergl., dadurch gekennzeichnet, daß auf der mit dem Laufrad (D) verbundenen Antriebscheibe (G) ein für den Angriff einer Kette, eines Riemens usw. geeignet gestaltetes Band (F) aus Leder, Kanevas oder dergl. lose angeordnet ist, zu dem Zwecke, beim Anfahren oder Überwinden großer Widerstände ein gewisses Gleiten des Bandes auf der Antriebscheibe zu ermöglichen.

2. Ausführungsform des Kettenantriebes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das um die getriebene-ScheibefGj gelegte ~Q3.ua(F) mit Zähnen^ oder Lücken für den Eingriff einer Kette oder, eines ähnlichen Zugmittels ausgestattet ist. .

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.