DE1595634C3 - Verfahren zur Herstellung von Polymerdispersionen mit positivem Zeta-Potential - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polymerdispersionen mit positivem Zeta-PotentialInfo
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Description
20
oder
R,
CH
CH2
CH2
R1- N-C-(CH2V
CH
CH
Il '.
CH,
in welcher R1 einen Alkylrest, R2 und R3 Alkylreste,
die unter Bildung eines fünf- oder sechsgliedrigen Ringes, gegebenenfalls unter Einschluß
eines Heteroatoms, miteinander verbunden sein; können, und η die Zahl 1, 2 oder 3 bedeutet,
eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Zeta-Potentials durch
die Menge des basischen N-Vinylamids eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Zeta-Potentials durch
Einstellen der Flotte auf einen pH-Wert von 6 bis 8 mit verschiedenen organischen oder anorganischen
Säuren reguliert wird.
50
Es ist bekannt, bei der Herstellung von Kunst-Stoffdispersionen durch Emulsionspolymerisation kationische
Emulgatoren einzusetzen, die den Latexpartikeln eine positive Ladung geben. Wegen der
leichten Beweglichkeit der Emulgatoren an der Oberfläche der Latexmittel und ihrer Fähigkeit, je nach
Löslichkeit sowohl in die wäßrige Phase als. auch in die Latexpartikeln abzuwandern, zeigen solche "Dispersionen
meistens keine sehr große Stabilität, neigen beim Verdünnen mit Wasser zur Koagulation und
Stippenbildung und zeigen häufig deshalb nicht die erwarteten anwendungstechnischen Eigenschaften —
vor allen Dingen ein gutes Aufziehen auf negativ geladene Substrate —, weil das in den Latexpartikeln
vorhandene Polymere selbst neuteal ist. Auf dem Anstrichsektor können Kunststoffdispersionen mit
positiv geladenen Latexpartikeln in vielen Fällen deshalb nicht eingesetzt werden, weil sie weder mit
einer Pigmentpaste noch mit einer wäßrigen Aufschlämmung des Pigmentes und erst recht nicht mit
trockenen Pigmenten verträglich sind.
Es wurdejjiun gefunden, daß es möglich ist, sowohl
lager- als auch pigmentstabile, mit Wasser verdünnbare Polymerisat-Dispersionen mit positiv geladenen
Latexpartikeln herzustellen, wenn bei der Herstellung der Dispersionen aus Vinyl-, Vinyliden-, Acryl- oder
Methacrylverbindungen in wäßriger Emulsion' bei pH-Werten zwischen 3 und 9 dem Ansatz 0,1 bis
50%, vorzugsweise 0,1 bis 30% (bezogen auf das eingesetzte Monomere), mindestens eines basisch
substituierten N-Vinylamids der allgemeinen Formel
CH2
Il
O CH R2
Il I . /
R1-C-N-(CH2Jn-N
O R2
R1-N-C-(CH2Jn-N ;:
CH
CH2
CH
CH2
zugesetzt wird.
Dabei bedeutet R1 einen Alkylrest, vorzugsweise
einen solchen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R2 und R3 Alkylreste, vorzugsweise solche mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
die unter Bildung eines fünf- oder sechsgliedrigen Ringes, gegebenenfalls unter Einschluß
eines Heteroatoms, miteinander verbunden sein können, und η die Zahl 1, 2 oder 3. Ein typischer
Vertreter dieser Stoffklasse ist z. B. das N-Vinyl-N-(3'-dimethylaminopropyl)-acetamid.
Die Polymerisation wird bei pH-Werten von 3 bis 9, ,vorzugsweise von 6 bis 8, durchgeführt. Durch
Einstellen des pH-Wertes mit verschiedenen anorganischen und organischen, ein- und mehrwertigen
Säuren, z. B. Salzsäure, Phosphorsäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Adipinsäure, ist es möglich, das Zeta-Potcntial
der Dispersionen zu regulieren und damit auch eine Reihe von anwendungstechnischen Eigenschaften
gezielt zu beeinflussen. Weiterhin ist es möglich — unter sonst gleichen Bedingungen —,
durch die Menge des eingebauten basischen N-Vinylamids das Zeta-Potential einzustellen.
Die Herstellung der Dispersionen erfolgt durch Polymerisation von mindestens einer Vinyl-, Vinyliden-,
Acryl- und Methacrylverbindung nach an sich bekannten Verfahren der Emulsionspolymerisation.
Es können beispielsweise Polymerisate aus einem oder mehreren der folgenden Monomeren hergestellt
werden:
Vinylester von linearen und verzweigten, aliphatischen, cycloaliphatische und aromatischen Carbonsäuren,
ζ. B. Vinylacetat. Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinyllaurat, Vinylstearat, Vinylisobutyrat, Vinyl-
ester der Cyclohexancarbonsäure, der p-Toluylsäure,
ferner Ester von ungesättigten Carbonsäuren, z. B. der Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure,
weiter Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Styrol, Acrylnitril, Äthylen, α-Olefine.
Zur Regulierung der Teilchengröße können zusätzlich die gebräuchlichen kationischen oder nichtionischen Emulgatoren auf Polyäthylenoxidbasis eingesetzt
werden. Außerdem können Schutzkolloide, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, PoIy-N-vinyl-alkyl-säureamid,
Cellulosederivate zugegen sein. Die Auslösung der Polymerisation erfolgt z. B. durch
Kaliumpersulfat, Ammoniumpersulfat oder Wasserstoffperoxid. Die bekannten Redoxsysteme sind ebenfalls
wirksam.
Die Herstellung der Dispersion kann nach bekannten Verfahren durchgeführt werden, indem entweder
das Monomere bzw. Monomerengemisch zur vorgelegten Flotte zugetropft wird oder zunächst
eine Monomerenemulsion hergestellt wird, die je nach Polymerisationsgeschwindigkeit bzw. frei werdender
Reaktionswärme auf einmal oder sukzessive in das Reaktionsgefäß eingeführt wird.
Nach diesem Verfahren hergestellte Dispersionen können als Pigmentbindemittel, Haftkleber, Papierleim,
Schlichtemittel, zur Folien- und Papierbeschichtung und zur Herstellung von Selbstglanzemulsionen
eingesetzt werden.
In 31Og entsalztem Wasser löst man 12 g Trimethyl-sojaöl-ammoniumchlorid
(50%ige Lösung), 6 g eines Umsetzungsproduktes von 1 MoI Nonylphenol mit 30 Mol Äthylenoxid, 6 g Polyvinylalkohol mit
10,5% Restacetylgehalt, hergestellt durch alkalische Verseifung eines Polyvinylacetats vom K-Wert 30.
Zu dieser Lösung gibt man 45 g N-Vinyl-N-(3'-dimethylammopropyl)-acetamid
und stellt mit Eisessig auf einen pH-Wert von 7,5. Die Flotte wird auf 80° C
hochgeheizt und 4 ml 30%iges H2O2 zugefügt. Dann
läßt man innerhalb von 3 bis 4 Stunden 300 g eines Monomerengemisches (s. Tabelle 1) zulaufen. Nach
Zulaufende und Zugabe von 8 ml 30%igem H2O2
wird noch 2 Stunden bei 80 bis 85° C nachgeheizt und zur Entfernung geringer Mengen nicht umgesetzten
Monomeren eventuell Stickstoff oder Wasserdampf durchgeleitet, wenn erforderlich unter Anlegen
eines Vakuums. Nach dem Abkühlen erhält man Polymerdispersionen mit Feststoffgehalten von etwa
50% und einem positiven Zeta-Potential.
In Tabelle 1 ist die Monomerenzusammensetzung und das Zeta-Potential der entsprechenden Dispersion
angegeben.
55
Zeta- | |
Monomerenzusammensetzung | Potential |
(mVolt) | |
70% Methylacrylat/30% Vinylester | |
von einem Gemisch von verzweigten | |
aliphatischen Carbonsäuren mit | |
9 bis 11 Kohlenstoffatomen | + 68,0 |
80% Methylacrylat/20% Cyclohexan- | |
carbonsäurevinylester | + 63,2 |
70% Methylacrylat/30% p-Toluyl- | |
säurevinylester | + 65,2 |
Alle Dispersionen sind mit einem trockenen Pigmentgemisch, bestehend aus 40 Gewichtsteilen Titandioxid
RN 56, 52 Gewichtsteilen Bariumsulfat EWO-PuIver, 5 Gewichtsteilen Talkum und 3 Gewichtsteilen Kreide, verträglich. Der Test wird folgendermaßen
durchgeführt: Man gibt zu 1 Teil Dispersion 1 Teil der Pigmentmischung und verrührt, eventuell
unter Zugabe von etwas Wasser, so lange, bis das Pigment homogen verteilt ist. Dabei darf die Dispersion
nicht koagulieren. Streicht man die so erhaltenen Dispersionsfarben mit einem Glasstab auf eine Glasplatte,
so muß ein glätter, homogener und knötchenfreier Film entstehen.
Werden dieselben Dispersionen in Abwesenheit von N-Vinyl-N-(3 '-dimethylaminopropyl)-acetamid
hergestellt, so tritt bei Zusatz des trockenen Pigmentgemisches Koagulation ein, bzw. man erhält inhomogene
Glasaufstriche.
Flotte und Reaktionsbedingungen wie im Beispiel 1; es werden jedoch nur 3 g Trimethyl-sojaölammoniumchlorid
(50%ige Lösung) eingesetzt; Monomerzusammensetzung: 80% Äthylacrylat/20% Methylmethacrylat.
Man erhält eine feindisperse Dispersion mit einem Feststoffgehalt von etwa 50% und einem Zeta-Potential
von + 70,6 m Volt.
Flotte und Reaktionsbedingungen wie im Beispiel 1; Monomerenzusammensetzung: 75% Methylacrylat/25%
Vinylisobutyrat.
Die Menge an N-Vinyl-N-(3'-dimethylaminopropyl)-acetamid wird von 0 bis 20% (bezogen auf die
Monomermischung) variiert. Die in Tabelle 2 angegebenen Versuchsergebnisse zeigen, daß es möglich
ist, das Zeta-Potential der Dispersion durch die Menge des einpolymerisierten basischen Monomeren zu regulieren
und gleichzeitig den Stippengehalt zu reduzieren.
Monomerenzusammensetzung
100% Methylacrylat
50% Methylacrylat/50% Vinyliso-
butyrat
75% Methylacrylat/25% Vinylisobutyrat
._...·
80% Methylacrylat/20% Vinylacetat
+ 64,0
+ 62,4
+ 62,4
+ 60,4
+ 65,8
+ 65,8
5 | N-Vinyl- | Zeta- Potential |
Glasaufstrich der Dispersion |
|
60 Menge | 10 | methylamino- propyl)- acetamid |
(mVolt) | |
(%) | (g) | + 24,5 | sehr viele Stippen, | |
6 ° | 0 | feingrießig | ||
5 | + 33,6 | homogen, gut | ||
15 | + 54,0 | homogen, gut | ||
30 | ||||
Fortsetzung | Menge | N-Vinyl- | Zeta- Potential |
Glasaufstrich der Dispersion |
(%) | methylamino- propyl)- acetamid |
(mVolt) | ||
15 | (g) | + 60,4 | homogen, gut | |
20 | 45 | + 65,5 | homogen, gut | |
60 | ||||
IO
Man löst 12 g eines Umsetzungsproduktes von 1 Mol Nonylphenol mit 30 Mol Äthylenoxid und 45 g
N - Vinyl - N - (3' - dimethylaminopropyl) - acetamid in 220 g entsalztem Wasser, stellt mit Eisessig auf
einen pH-Wert von 7,5 und gibt unter gutem Rühren ein Gemisch aus 210 g Butylacrylat und 90 g Acrylnitril
zu dieser Lösung. Man erhält eine stabile Emulsion. Diese Emulsion tropft man innerhalb von 3
bis 4 Stunden bei einer Temperatur von 80° C zu einer Lösung von 3 g Trimethyl-sojaöl-ammoniumchlorid
(50%ige Lösung) und 4 ml 30%igem H2O2
in 100 g entsalztem Wasser. Nach Zulaufende wurden noch 8 ml H2O2 zugegeben und 2 Stunden bei 80
bis 85° C nachgeheizt. Die weitere Behandlung erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben.
Man erhält eine Dispersion mit einem Feststoffgehalt von etwa 50% und einem Zeta-Potential
von + 58,6 m Volt.
Verwendet man bei diesem Verfahren 12 g Trimethyl-sojaöl-ammoniumchlorid,
so hat die entstehende Dispersion ein Zeta-Potential von +55,7 m Volt, wird ohne Trimethyl-sojaöl-ammoniumchlorid
gearbeitet, so liegt das Zeta-Potential bei +55,Im Volt.
Dieses Beispiel zeigt, daß die Höhe des Zeta-Potentials
im wesentlichen auf die Verwendung des N-Vinyl-N - (3' - dimethylaminopropyl) - acetamids zurückzuführen
ist, während der kationische Emulgator keinen zusätzlichen Einfluß hat.
oxid, 4,5 g des im Beispiel 1 verwendeten Polyvinylalkohole
und 45 g N-Vinyl-N-(3'-dimethylaminopropyl)-acetamid aufgelöst. Der pH-Wert wird mit den
in Tabelle 3 angegebenen Säuren auf 7,5 eingestellt. Die Flotte wird auf 80°C hochgeheizt, 4 ml 30%iges
H2O2 zugegeben und innerhalb von 3 bis 4 Stunden
ein Gemisch aus 210 g Butylacrylat und 90 g Acrylnitril zugetrgpft. Nach Zulaufende werden noch 8 ml
H2O2 zugegeben'und 2 Stunden bei 80 bis 85°C
nachgeheizt. Die Weiterverarbeitung erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben. Man erhält etwa 50%ige Dispersionen,
deren Zeta-Potential unter sonst gleichen Bedingungen nur von der Art des verwendeten
Gegenions abhängig ist (s. Tabelle 3).
In 310 g entsalztem Wasser werden 3 g Trimethylsojaöl-ammoniumchlorid,
6 g eines Umsetzungsproduktes von 1 Mol Nonylphenol mit 30 Mol Äthylen-
45
Zum Einstellen von pH 7,5 eingesetzte Säure |
Zeta-Potential (mVolt) |
Salzsäure Essigsäure Phosphorsäure Schwefelsäure |
+ 76,7 + 60,6 +40,7 + 27,2 |
Flotte und Reaktionsbedingungen wie im Beispiel 1, jedoch wird die Flotte mit verschiedenen anorganischen
und organischen Säuren (s. Tabelle 4) eingestellt; Monomerzusammensetzung: 75% Methylacrylat/25%
Vinylisobutyrat.
Die Abhängigkeit des Zeta-Potentials von der Art des Gegenions geht aus Tabelle 4 hervor.
. rf
Zum Einstellen von pH 7,5 eingesetzte Säure |
Zeta-Potential (mVolt) |
Salzsäure Essigsäure Phosphorsäure' Adipinsäure Schwefelsäure |
+ 70,6 + 60,4 + 62,6 +44,7 + 34,8 |
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Kunststoffdispersionen mit positivem Zeta-Potential durch
radikalische Polymerisation bzw. Copolymerisation von Vinyl-, Vinyliden-, Acryl- und Methacryl-Verbindungen
in wäßriger Emulsion gegebenenfalls in Gegenwart von kationischen und/oder nichtionischen Emulgatoren und Schutzkolloiden
bei pH-Werten zwischen 3 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung
der Dispersion 0,1 bis 50%, bezogen auf das Gewicht der gesamten übrigen Monomeren, mindestens
eines basischen N-Vinylamids der allgemeinen Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0049358 | 1966-06-01 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE1595634C3 true DE1595634C3 (de) | 1975-08-07 |
Family
ID=7102958
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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-
1966
- 1966-06-01 DE DE1595634A patent/DE1595634C3/de not_active Expired
-
1967
- 1967-05-26 NL NL6707341A patent/NL6707341A/xx unknown
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- 1967-06-01 GB GB25237/67A patent/GB1144865A/en not_active Expired
-
1969
- 1969-07-15 US US842005A patent/US3580871A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3580871A (en) | 1971-05-25 |
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Date | Code | Title | Description |
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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