DE1595384C3 - Verfahren zur Herstellung von Vinylbromidpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von VinylbromidpolymerisatenInfo
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Description
Feinteilige Vinylbromidpolymerisate haben sich als Flammschutzkomponenten zur Verminderung der
Brennbarkeit von Formteilen besonders bewährt, die aus Formmassen erzeugt worden sind, welche aus den
Komponenten zur Bildung von. gegebenenfalls verschäumten. Polyurethanen oder von Polystyrol bzw.
Polystyrol enthaltenden Mischpolymerisaten bestehen. Wie in der deutschen Auslegeschrift 1 250 632
und der deutschen Patentschrift 1544 714 vorgeschlagen
wurde, unterscheiden sich die Vinylbromidpolymerisate von niedermolekularen, organischen
Broinverbindungen insofern vorteilhaft, als sie keinerlei Migrationstendenz haben und die mechanischen
sowie physikalischen Eigenschaften der Formteile nicht nachteilig beeinflussen.
Substanzpolymerisate aus Vinylbromid lassen sich bekanntlich mittels radikalisch wirkender Katalysatoren,
wie Azoisobuttersäuredinitril, erhalten. Die Polymerisation von Vinylbromid zu Formteilen kann
aber auch durch energiereiche Strahlen angeregt werden. Diese Polymerisation des Vinylbromids in Substanz
wird wegen des niedrigen Siedepunktes des Vinylbromids vorteilhaft unter Druck vorgenommen.
Die Polymerisation kann aber auch in Lösungsmitteln, wie beispielsweise Cyclohexanon, durchgeführt werden,
in denen das Polymerisat löslich ist [Studia Soc. sei. Torunensis. Sect. B2, Nr. 2, Seiten I bis 16
(1960)].
!'einteilige Vinylbromidpolymerisate können nach
den Angaben der USA.-Patentschrift 2 476 474 durch Polymerisation von Vinylbromid in wäßrigen Emulsionen
in Gegenwart peroxidischer Katalysatoren erhalten werden. Um den Emulsionen aus Vinylbromid
und Wasser eine für den Ablauf der Polymerisation ausreichende Stabilität /u verleihen, müssen diese außerdem
noch größere Mengen an Emulgatoren enthalten. Jedoch verunreinigen diese Emulgatoren das
entstehende Polymerisat und beeinflussen dessen mechanische und physikalische Eigenschaften nachteilig.
Nach einer Veröffentlichung in »Journal of American Chemical Society <. Bd. 71 (1949), Seiten 3548
bis 3549, ist es auch bereits versucht worden, in von Sauerstoff befreitem Toluol gelöstes Vinylbromid in
ίο Ciegenwart von Benzovlpeioxid bei einer Temperatur
von 60 C zu polymerisieren. Nach einer Polymerisationszeit von zwei Tagen wurde dabei aber eine Ausbeute
von nur 30'.·/ tier Theorie an Polymerisat erhalten.
Weiterhin wird in der Veröffentlichung "Journal
of Polymer Science. Bd. 38 (1959), Seiten 1X9 bis 204, über Versuche berichtet, Vinylbromid in Gegenwart
von Azobisisobutyronitril in l,2-(Dibromäthan bzw. 1,2-Dichloräthan als Lösungsmittel zu polymerisieren.
In letzterem ist das entstehende Vinylbromidpolymerisat
nicht löslich. Hierbei werden jedoch, v\ie tue weiter unten folgenden Vergleichsversuche zeigen,
nur geringe Polymerisatausbeuten erhalten. Es wurde daher nach anderen Möglichkeiten zur Herstellung
!einteiliger, farbloser Vinylbromidpolymerisate gesucht.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Vinylbromidpolymerisaten durch
Polymerisation von Vinylbromid in Gegenwart von inerten organischen Lösungsmitteln, in denen Vinylbromidpolymerisate
praktisch unlöslich sind, und von
• radikalisch wirksamen Polymerisationskatalysatoren. Dieses Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß das
Vinylbromid in einem bei Temperaturen von - 15 bis 4- 60' C siedenden inerten organischen Lösungsmittel
unter Zugabe von Bortriäthyl zusammen mit Sauerstoff. Luft oder Peroxiden als Polymerisationskatalysator
bei normalem Druck und Temperaturen von - 15 bis +60" C polymerisiert wird.
Auf diese Weise werden feinteilige, farblose Vinylbromidpolymerisate
in hoher Ausbeule erhalten. Der niedrige Siedepunkt der erfindungsgemäß anzuwendenden
Lösungsmittel erlaubt eine einfache und wirkungsvolle Abtrennung des Polymerisats: Es wird
einfach das Lösungsmittel zusammen mit dem gelösten Monomeren abdestilliert, wobei das Polymerisat
als freifließendes Pulver anfällt. Das Destillat enthält keinerlei Fälliirigsmittel und kann ohne weiteres für
einen neuen Ansatz bereitgestellt werden, so daß schließlich eine Ausbeute bis zu 100^r erreicht werden
kann. Diese einfache Arbeitsweise bleibt jedoch an die Verwendung von solchen Lösungsmitteln gebunden,
die in dem Temperaturbereich von — 15 bis + 60" C sieden. Beim Abdestillieren höhersiedender
Lösungsmittel, etwa solcher der Literaturstelle »Journal of Polymer Science«, Bd. 38 (1959), Seiten 189
bis 204, triit dagegen eine Verfärbung oder Zersetzung ties Polyvinylbromids ein.
Die wesentlich verbesserte Ausbeute des erfindungsgemäßen Verfahrens beruht jedoch nicht allein
auf der Verwendung der beschriebenen Lösungsmittel, sondern im Zusammenwirken dieser Lösungsmittel
mit Bortriäthyl und Luft oder Sauerstoff als Katalysator. Bereits in den Lösungsmitteln der genannten
Literaturstelle wirkt Bortriäthyl erheblich besser als das tlort beschriebene Azobisisobutyronitril, wie die
weiter unten folgenden Vergleichsversuche zeigen. Die beste Wirksamkt it zeigt tier Katalysator jedoch
in den erlindungsgcmäß verwendeten Lösungsmitteln
(vgl. das weiter unten folgende Beispiel).
Weiterhin darf nicht übersehen werden, daß die Rückstände des Katalysators der genannten Literaturstelle
in Form von Tetramethylbernsteinsäuredinitril.
die im Polymerisat verbleiben, äußerst toxische Substanzen sind, die eine praktische Verwendung der
damit hergestellten Formmassen bedenklich erscheinen lassen. Die Rückstände des Bortriäthyls in Form
von Borsäureester sind dagegen völlig ungefährlich.
In der genannten l.iteraturstclle wird weiter als Ergebnis
mitgeteilt, daß die Polymerisation des Vinylbromids in 1,2-Dibromäthan bzw. in Substanz mit der
höchsten Geschwindigkeit verläuft. Wie aus den Kurven in F i g. 2 auf Seite 193 der l.iteraturstelle hervorgeht,
beträgt der Umsatz unter besten Bedingungen in 1,2-Dibromäthan nach 4,5 Stunden Polymerisationszeit
nur 7,5Ά. Hierbei ist es jedoch notwendig,
die Polymerisation in geschlossenen Gefäßen (Ampullen) durchzuführen, und es k mn nicht verhindert
werden, daß während der Polymerisation geringe Mengen HBr entstehen. Außerdem ergibt sich bei der
Verwendung von 1,2-Dibromäthan als Lösungsmittel noch die Notwendigkeit, das Polymerisat aus dem Reaktionsgemisch
durch Zusatz von Fällmitteln, wie beispielsweise Methanol, auszufällen, in den in der Literaturstelle
noch angegebenen Lösungsmitteln, wie beispielsweise Chlorbenzol, Cyclohexanon. Nitrobenzol
oder Acetophenon, ist die Geschwindigkeit der Polymerisation von Vinylbromid in Gegenwart des
radikalisch wirksamen Katalysators 2,2'-Azobisisobutyronitril
noch geringer als in 1,2-Dibromäthan.
Die Lösungsmittel, die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sind, sollen
große Mengen an monomerem Vinylbromid^ nicht aber das entstehende Vinylbromidpolymerisat lösen.
Außerdem muß der Siedepunkt dieser Lösungsmittel im Temperaturbereich von - 15 bis +60" C liegen.
Geeignete Lösungsmittel dieser Art sind niedere, aliphatische
Chlorfluorkohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Trichlorfluormethan. Aber auch andere
niedere, gegebenenfalls halogenierte. Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise 1,1-Dichloräthan oder
Butan, Pentan, Petroläther. können als Lösungsmitte! für die Durchführung lies erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet werden.
Die Lösungsmittel, die einzeln oder im Gemisch eingesetzt werden können, werden vorteilhaft so gewählt,
daß sie bei der einzuhaltenden Polymerisationstemperatur sieden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in das in einem Reaktionsgefäß, das mit
Rührer, Rückflußkühiung und Kühl- bzw. Wärmevorrichtungen zur Regelung der Innentemperatiir
versehen ist, vorliegende Lösungsmittel Vinylbromid vorteilhaft in solchen Mengen eingeleitet, daß je 100
Volumenteilen Lösungsmittel etwa 80 bis 150 Gewichtsteile
Vinylbromid in der entstehenden Lösung enthalten sind. Als Katalysator wird Bortriäthyl verwendet,
das zusammen mit Sauerstoff, Luft oder Peroxiden, wie beispielsweise Benzoylperoxid oder Lauroylperoxid,
eingesetzt werden muß. Bei Anwendung von Sauerstoff bzw. Luft werden diese hierzu während
des gesamten Ablaufs der Polymerisation in das Reaktionsgemisch eingeleitet. Je 100 Mol Vinylbromid
werden vorzugsweise etwa 0,6 Mol Bortriäthyl und 1000 Volumenteile Sauerstoff bzw. 5400 Volumenteile
Luft benötigt. Während der Polymerisation wird das Reaktionsgemisch auf einer Temperatur von — 15
bis +60° C, vorzugsweise 0 bis 30° C, gehalten. Zur Hinleitung der Polymerisation kann es dabei günstig
sein, das Reaktionsgemisch anfangs auf Temperaturen, die an der oberen Grenze des beanspruchten Bereichs
liegen, zu erwärmen. Die Polymerisation verläuft dann exotherm, und das Reaktionsgemisch muß
gekühlt werden; Wenn die größte Menge des eingesetzten Vinylbromids polymerisiert ist, verläuft die
ίο Polymerisation wieder etwas träger, so daß dem Reaktionsgemisch
von außen wieder Wärme zugeführt werden muß. Da das gebildete Vinylbromidpolymerisat in dem erfindungsgemäß zu verwendenden Lösungsmittel
praktisch nicht löslich ist, bleibt es in dem Reaktionsgemisch dispergiert. Es wird daraus nach
Beendigung der Polymerisation abgetrennt. Die Abtrennung des Polymerisates von dem Reaktionsgemisch
kann nach bekannten Arbeitsweisen, beispielsweise durch Filtration, erfolgen. Besonders vorteilhaft
ist es jedoch, das Lösungsmittel aus dem Reaktionsgemisch abzudestillieren. Das Verdampfen des Lösungsmittels
kann dabei durch einen Strom inerter Gase, wie beispielsweise Stickstoff oder Kohlendioxid,
gefördert werden, der während der Destillation durch das Reaktionsgemisch geleitet wird.
Wenn etwa.60 bis 80 Gewichtsprozent des eingesetzten
Vinylbromids polymerisiert sind, verläuft die Polymerisation der restlichen Anteile des monomeren
vinylbromids träge. Es hat sich daher als günstig herausgestellt,
die Polymerisation hier abzubrechen und das restliche monomere Vinylbromid zusammen mit
dem Lösungsmittel aus dem Reaktionsgemisch abzudestillieren und einem neuen Polymerisationsansatz
zuzuführen. Vorteilhaft werden das Lösungsmittel und die Reste monomeren Vinylbromids aus dem ersten
Reaktionsgefäß direkt in ein zweites Reaktionsgefäß überdestilliert und dort erneut als Reaktionsmedium
für die Polymerisation weiterer Mengen an Vinylbromid eingesetzt. Nach beendeter Polymerisation
wird das Lösungsmittel mit den dann verbleibenden Resten an monomerem Vinylbromid wieder in
das erste Reaktionsgefäß zurückdestilliert, aus dem in/wischen das Vinylbromidpolymerisat entfernt worden
ist.
Am günstigsten wird das erfindungsgemäße Verfahren in der durch die Zeichnung schematisch dargestellten
Apparatur mit zwei Reaktionsgefäßen 1 und ία durchgeführt. Das mit dem Rührwerk 2 ausgerüstete Reaktionsgefäß 1 ist über ein Rohr 3 und die
Ventile 4 und 5 mit dem Rückflußkühler 6 verbunden. Das Reaktionsgefäß 1 ist außerdem mit einem
Kühl- bzw. Heizmantel 7 umgeben, an dem die Stutzen 8 und 9 angebracht sind. Durch den Deckel des
Reaktionsgefäßes 1 führen die Stutzen 10 und 11 sowie
das Einleitungsrohr 12. Der Ablaßstutzen 13 ist an der tiefsten Stelle des gewölbten Bodens des Reaktionsgefäßes
1 angeordnet. Das zweite Reaktionsgefäß la ist entsprechend aufgebaut und mit dem Rückflußkühler
6 verbunden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrensgemäß
dieser Ausführungsform wird zunächst in das Reaktionsgefäß 1 durch den Stutzen 10 das Lösungsmittel
eingebracht. Durch die im Heizmantel 7 zirkulierende Temperierflüssigkeit, die durch den
Stutzen 8 eingeführt wird und durch den Stutzen 9 abfließt, wird das Reaktionsgemisch in dem Reaktionsgefäß 1 auf der jeweils einzustellenden Temperatur
gehalten. Durch den Einfüllstutzen 10 wird dann mo-
nomeres Vinylbromid in das Reaktionsgeläß 1 eingeleitet.
Je 100 Volumenteile Lösungsmittel sollen wiederum 80 bis 150 Gevvichtsteile Vinylbromid
vorliegen. Nachdem das Vinylbromid eingefüllt worden ist, wird durch den Einfüllstutzen 11 das Bortriäthyl
langsam (1.5 Std.) zugefügt. Sauerstoff oder Luft
werden durch das Einleitungsrohr 12 in das Reaktionsgemisch langsam eingeleitet. Während der Polymerisation
sind die Ventile 4 und 5 geöffnet, während das Ventil 4a geschlossen ist. Nachdem etwa 60 bis
70% des eingesetzten Vinylbromids polymerisiert sind und die Polymerisation langsamer verläuft, was
sich durch verminderte Kondensatbildung im Kühler 6 anzeigt, wird der eingeleitete Sauerstoff- bzw.
Luftstrom abgestellt und die Temperatur der Temperierflüssigkeit so weit erhöht, daß das Lösungsmittel
voll zu sieden beginnt. Das Lösungsmittel und das restliche monomere Vinylbromid werden dann in das
Reaktionsgefäß la überdestilliert. Hierzu wird das Ventil Aa geöffnet und das Ventil 5 so eingestellt, daß
die Dämpfe aus dem Reaktionsgefäß 1 freien Zutritt zum Rohr 3a haben und in dem Kühler 6 ein Druckausgleich
stattfinden kann. Während der Destillation wird durch das Einleitungsrohr 12 ein Inertgas eingeleitet,
um die Austreibung des Lösungsmittels und des monomeren Vinylbromids aus dem Reaktionsgemisch
zu beschleunigen. Nach Beendigung der Destillation wird das Ventil 4 geschlossen und das Ventil 5 voll
geöffnet. Nach dem Abstellen des Rührwerks 2 wird durch den Ablaßstutzen 13 das gebildete feinteilige
Vinylbromidpolymcrisat aus dem Reaktionsgefäß 1 ausgetragen.
Zur Durchführung der Polymerisation im Reaktionsgefäß la wird durch den Einfüllstutzen 10« eine
der erhaltenen Menge Vinylbromidpolymerisat entsprechende Menge monomeres Vinylbromid eingefüllt,
das dann, wie für den ersten Ansatz beschrieben, polymerisiert wird. Nach Beendigung der Polymerisation
wird das Lösungsmittel und das restliche monomere Vinylbromid wieder in das Reaktionsgefäß 1 zurückdestilliert
und dort erneut für eine Polymerisation eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch in drei miteinander verbundenen Reaktionsgefäßen durchgeführt
werden, wobei beispielsweise im ersten Reaktionsgefäß polymerisiert wird, während Lösungsmittel
und restliches monomeres Vinylbromid aus dem zweiten Reaktionsgefäß in das dritte Reaktionsgefäß destillieren.
In den vorstehend beschriebenen Vorrichtungen kann das erfindungsgemäße Verfahren technisch
besonders vorteilhaft durchgeführt werden, da die Ausbeute an Vinylbromidpolymerisat, bezogen
auf die jeweils zugesetzte Menge an monomerem Vinylbromid, etwa 97 bis 100% der Theorie beträgt.
Weiterhin ist eine gute Ausnutzung des Lösungsmittels und der Wärmeenergie gewährleistet.
Das erfindungsgemäß erzeugte Vinylbromidpolymerisat fällt farblos und feinteilig an. Es ist praktisch
frei von Verunreinigungen und braucht nicht getrocknet zu werden. Auf Grund seiner Farblosigkeit und
Reinheit ist es besonders als Flammschutzkomponente für brennbare Kunststoffe, wie beispielsweise
Polystyrol oder Polyurethane, geeignet.
Vergleichsversuche
300 Gewichtsteile Vinylbromid werden in 30 Gewichtsteilen 1.2-Dichloräthan gelöst, dieser Lösung
jeweils die nachstehend angegebene Katalysatormenge zugesetzt und das entstandene Gemisch 4,5
Stunden auf einer Temperatur von 35° C gehalten. Die Polymerisation wird in einem mit Rückflußkühler
ίο versehenen Gefäß bei normalem Druck durchgeführt.
Versuch A: Als Katalysator werden 1,9 Gewichtsteile Azobisisobutyronitril eingesetzt. Die Ausbeute
an Polymerisat beträgt 25,9 Gewichtsteile oder 8,7% der Theorie.
Versuch B: Als Katalysator werden 0,65 Gewichtsteile Bortriäthyl eingesetzt und Luft durch das Reaktionsgemisch
geleitet. Die Ausbeute an Polymerisat beträgt 142.8 Gewichtsteile oder 48% der Theorie.
Das Reaktionsgefäß 1 wird durch den Stutzen 10 mit 300 Volumenteilen Trichlormonofluormethan als
Lösungsmittel und anschließend mit 300 Gewichtsteilen
Vinylbromid beschickt. Durch den Stutzen 11 werden in das Reaktionsgemisch sechsmal in halbstündlichen
Abständen je 0,35 Gewichtsteile Bortriiithyl zugegeben und nach jeder Zugabe je 30 VoIumcnteile
Luft durch das Einlcitungsrohr 12 eingeleitet. Während des gesamten Ablaufs der Polymerisation
wird das Reaktionsgemisch auf eine Temperatur von 0 bis 5° C gehalten. Das gebildete farblose, feinteilige
Vinylbromidpolymerisat scheidet sich ab und bleibt zunächst im Reaktionsgemisch dispergiert.
Nach etwa 4'/, Stunden wird die Polymerisation abge-
brachen, das Ventil 4a geöffnet und das Ventil 5 so eingestellt, daß das Lösungsmittel und das restliche
monomere Vinylbromid in das Reaktionsgefäß la destillieren. Hierzu wird die Temperatur in dem Reaktionsgemisch
auf 30 bis 35° C erhöht und durch das Einlcitungsrohr 12 Stickstoff eingeleitet. Nach Beendigung
der Destillation hinterbleiben 180 Gewichtsteile
Vinylbromidpolymerisat als freifließendes Pulver indem Reaktionsgefäß 1, die durch den Ablaßstutzen
13 ausgetragen werden. Die Ausbeute beträgt 180 Gewichtsteile Vinylbromidpolymerisat, das sind
60% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Vinylbromid.
Nach Schließen des Ventils 4 und Öffnen des Ventils 5 werden in das Reaktionsgefäß la nun durch den
Stutzen 10« 180 Gewichtsteile Vinylbromid eingefüllt.
Bei Temperaturen von 0 bis 5° C wird in diesem Reaktionsgefäß durch sechsmalige Zugabe in halbstündlichem
Abstand von je 0,35 Gewichtsteilen Bortriäthyl und je 30 Volumenteilen Luft die Polymerisation
des Vinylbromids, wie für den ersten Ansatz beschrieben, durchgeführt. Nach Abbrechen der Polymerisation
wird das Lösungsmittel und das restliche Vinylbromid zur weiteren Verwendung in das Reaktionsgefäß
1 zurückdestilliert. Es werden wieder 180 Gewichtsteile oder - bezogen auf das frisch eingesetzte
Vinylbromid - 100% der Theorie an Vinylbromidpolymerisat erhalten.
Hierzu ! Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren /ur Herstellung von Vinylbromidpolyinerisaten
durch Polymerisation von Vinylbromid in Ciegenwart von inerten organischen Lösungsmitteln,
in denen Vinylbromidpolymerisate praktisch unlöslich sind, und von radikalisch wirksamen
Polymerisationskatalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylbromid in einem
bei Temperaturen von — 15 bis + 60° C siedenden
inerten organischen Lösungsmittel unter Zugabe von Bortriäthyl zusammen mit Sauerstoff.
Luft oder Peroxiden als Polymerisationskatalysator bei normalem Druck und Temperaturen von
— 15 bis +60' C polymerisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß niedere aliphatische Chlorfluorkohlenwasserstoffe,
die die genannten Bedingungen erfüllen, als Lösungsmittel eingesetzt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach beendeter Polymerisation
das Lösungsmittel und Reste monomeren Vinylbromids aus dem ersten Reaktionsgefäß in ein
zweites Reaktionsgefäß überdestilliert und dort erneut als Reaktionsmedium für die Polymerisation
weiterer Mengen an Vinylbromid eingesetzt und nach beendeter Polymerisation daraus wieder
in das erste Reaktionsgefäß zurückdestilliert werden.
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- 1966-12-16 IL IL2707466A patent/IL27074A/en unknown
-
1967
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Also Published As
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