DE1593774A1 - Verfahren zur Herstellung von Alkanol- oder Cycloalkanolaminen-(1,2) - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Alkanol- oder Cycloalkanolaminen-(1,2)Info
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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Description
BADISCHE AFILIN- & SODA-FABRIK AG IOSJo//4
Unser Zeichen: O. Z. 24 823 Bk/Hi Ludwigshafen am Rhein, 12. 4. 1967
Verfahren zur Herstellung von Alkanol- oder Cycloalkanolaminen-(i,2)
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Alkanol- oder CycIoalkanolaminen-(1,2) durch Umsetzen von
Alkylen- oder Cycloalkylenoxyden mit Ammoniak oder Aminen.
Es ist aus Houben-Weyl, Methoden der Organischen Chemie, Band
11/1 (1957), Seite 3.11 bekannt, daß man durch Umsetzen von Äthylenoxyd mit wasserfreiem Ammoniak Äthanolamine erhält. Die
Reaktion verläuft jedoch mit wasserfreiem Ammoniak sehr langsam. Arbeitet man aber in Gegenwart einer geringen Menge Wasser, so
kann die Reaktion explosionsartig verlaufen. Nach einem anderen, in loc. cit., Seite 311 beschriebenen Verfahren erhält man
Äthanolamine durch Einleiten von Äthylenoxyd in 20-bis 3O56ige
wäßrige Lösungen von Ammoniak oder Aminen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß anschließend große Wassermengen aus dem
Reaktionsprodukt entfernt werden müssen. Ein weiterer Hachteil des Verfahrens ist. es, wie in loc. cit., Seite 314 beschrieben
wird, daß höhere 1,2-Epoxyde erst bei hohen Temperaturen, z. B.
über 1000C, reagieren.
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Es wurde nun gefunden, daß man Alkanol- oder Cycloalkanolamine-(1,2)
durch Umsetzen von Alkylen- oder Cycloalkylenoxyden mit Ammoniak, primären oder sekundären Aminen bei erhöhter Temperatur
in Gegenwart von Wasser vorteilhaft erhält, wenn man die Umsetzung in Gegenwart von inerten Stoffen mit großer Oberfläche
durchführt.
Das neue Verfahren hat den Vorteil, daß es glatt und gleichmäßig abläuft und trotzdem nur geringe Mengen an Wasser benötigt
werden, die leicht aus dem EeaMionsprodukt entfernt werden können.
Außerdem werden die Alkylen- oder Cyeloalkylenoxyde quantitativ umgesetzt. Ferner gelingt die Reaktion auch mit höheren
Epoxyden bei relativ niedrigen Temperaturen.
Unter Alkanol- oder Cycloalkanolaminen-(1,2) sind Mono-, Oi- und
Trialkanolamine bzw. Mono-, Di- und Tr!cycloalkanolamine-(1,2)
zu verstehen. Sie entstehen bei der Umsetzung mit Ammoniak nebeneinander. Palis die Umsetzung mit primären Aminen durchgeführt
wird, können Mono— und Dialkanol bzw. Cycloalkanolamine- (1,2) entstehen. Verwendet man dagegen sekundäre Amine,
so ist nur die Bildung von Monoalkanol- bzw. Cycloalkanolaminen-(1,2) möglich.
Bevorzugte Alkylenoxyde haben 2 bis 12 Kohlenstoffatome, insbesondere
2 bis 8 Kohlenstoffatome und eine Epoxydgruppe im Molekül. Abgesehen von der Epoxydgruppe haben die bevorzugten
Alkylenoxyde Kohlenwasserstoffstruktur. Sie können eine Phenyl-
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als Substituenten haben wie im Styroloxyd. Besonders bevorzugt
wegen ihrer leichten technischen Zugänglichkeit sind Äthylenoxyd und Propylenoxyd. Bevorzugte Cycloalkylenoxyde haben
5 bis 12, insbesondere 6 bis 8 Kohlenstoffatome und eine Epoxydgruppe
im Molekül. Abgesehen von der Epoxydgruppe haben die bevorzugten Cycloalkylenoxyde eine gesättigte Kohlenwasserstoffstruktur.
Geeignete Ausgangsstoffe sind beispielsweise Äthylenoxyd, Propylenoxyd, Isobutylenoxyd, Styroloxyd, Hexylenoxyd-(1),
Oetylenoxyd-(1), Cyclohexenoxyd, Cyclooctenoxyd,
Cyclododecenoxyd, Butadienmonoxyd.
Bevorzugte primäre oder sekundäre Amine haben Alkyl-, Cycloalkyl-,
Aralkyl- oder Arylreste mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit bis zu 17 Kohlenstoffatomen als Substituenten.
Abgesehen von der Aminogruppe haben die bevorzugten primären oder sekundären Amine Kohlenwasserstoffstruktur. Besonders bevorzugt
sind primäre oder sekundäre Amine, die Alkylgruppen mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen als Substituenten haben. Geeignete
Amine sind beispielsweise Methylamin, Butylamin, Decylamin,
Stearylamin, Diäthylamin, Dibutylamin, Methylstearylamin,
Cyclohexylamin, Cyclooctylamin, Benzylamin, Anilin oder Naphthylamin.
Geeignete Amine sind auch heterocyclische Amine, wie Piperidin, Pyrrolidin. Morpholin und Piperazin.
Auf 1 Mol der Alkylen- oder Cycloalkylenoxyde setzt man vorteilhaft
0,5 bis 30, insbesondere 3 bis 20 Mol Ammoniak primäre
oder sekundäre Amine ein. Die Menge des angewandten
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Ammoniaks, der primären oder sekundärenAmine richtet sich auch danach, ob vorwiegend primäre, sekundäre oder tertiäre Amine
als Verfahrensprodukte hergestellt werden sollen. Die Umsetzung wird in Gegenwart von Wasser durchgeführt. Es hat sich als vorteilhaft
erwiesen, 1 bis 20 Gew.# Wasser, bezogen auf eingesetztes Alkylen- oder Cycloalkylenoxyd, anzuwenden. Besonders
gute Ergebnisse erhält man, wenn man 5 bis 10 Gew.96 Wasser verwendet
.
Die Umsetzung führt man mit Vorteil bei Temperaturen von 10 bis 1500C durch. Vorzugsweise arbeitet man bei Temperaturen von
70 bis 1200C. Die Umsetzung kann ohne Anwendung von Druck in
dampfförmigem Zustand vorgenommen werden. Bevorzugt arbeitet man jedoch im flüssigen Zustand bei Drücken bis zu 300 at,
insbesondere von 10 bis 250 at.
Die Reaktion verläuft in Gegenwart von inerten Stoffen mit großer Oberfläche. Als inerte Stoffe werden solche bezeichnet,
die an der Reaktion nicht teilnehmen und die Reaktionspartner oder die Reaktionsprodukte verändern. Geeignete Stoffe sind
beispielsweise Aluminiumoxyd, Silikate, Koks, Aktivkohle, Kieselgel, Kieselgur, Magnesiumoxyd, Zinkoxyd, Rutil, Bimsstein.
Vorteilhaft haben die inerten Stoffe eine mittlere Porengröße von 20 bis 10 000 A. Ein anderes charakteristisches Merkmal der
verwendeten inerten Stoffe ist deren innere Oberfläche. Vorteil-
haft haben sie eine innere Oberfläche von 0,1 bis 1200 m /g,
insbesondere 1 bis 1000 m /g.
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Das "Verfahren nach der Erfindung führt man beispielsweise aus,
indem man durch ein Rohr, in dem die beschriebenen inerten Stoffe fest angeordnet sind, Alkylen- oder Cycloalkylenoxyde,
Ammoniak, primäre oder sekundäre Amine und Wasser im beschriebenen Verhältnis dampfförmig bei den angegebenen Temperaturen
durchleitet. Nach einer anderen Arbeitsweise dosiert man am Kopf eines Hochdruckrohres, in dem die beschriebenen inerten
Stoffe fest angeordnet sind, Alkylen- oder Cycloalkylenoxyde, Ammoniak, primäre oder sekundäre Amine und Wasser im flüssigen
Zustand zu. Während der Reaktion hält man in dem Hochdruckrohr die angegebenen Temperatur- und Druckbedingungen ein. Aus der
erhaltenen Reaktionslösung werden dann die Alkanol- oder Cycloalkanol
amine-(i,2) durch fraktionierte Destillation isoliert.
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Alkanol- oder Cycloalkanolamine-(1,2) eignen sich zur Herstellung von oberflächenaktiven
Stoffen.
Die in folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Sie verhalten sich zu den Raumteilen wie Kilogramm zu liter.
In ein Hochdruckrohr von 500 Raumteilen Inhalt, das mit Ton-.erde,
die eine mittlere Porengröße von 60 S und eine innere
Oberfläche von 250 m2/g hat, gefüllt ist, wird stündlich ein
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Gemisch aus 50 Teilen 90gew.$igem, wäßrigem Propylenoxyd und
5Q0 Raumteilen flüssigem Ammoniak kontinuierlich zudosiert. Das Hochdruckrohr wird auf einer Temperatur von 1200C gehalten.
"Der Druck wird durch Stickstoff auf 100 atü eingestellt. Die Verweilzeit beträgt etwa eine halbe Stunde. Aus dem Reaktionsaustrag
wird Wasser und Ammoniak abdestilliert. Man erhält stündlich 53 Teile eines Gemisches, das 67 Gew.$ Isopropanolamin,
20,5 Gew.% Diisopropanolamin und 8,6 Gew.$ Triisopropanolamin
enthält.
Füllt man das Hochdruckrohr mit Glasperlen und führt man den Versuch sonst in gleicher Weise durch, so erhält man stündlich
nur 36 Teile eines Gemisches aus den genannten Aminen.
Füllt man das Hochdruckrohr mit Kieselgur, die eine mittlere Porengröße von 1500 α und eine innere Oberfläche von 12 m /g
hat, und führt die Umsetzung, wie in Beispiel 1 beschrieben, durch, so erhält man stündlich 53 Teile eines Gemisches, das
69,3 Gew.$ Isopropanolamin, 17,9 Gew.$ Diisopropanolamin und
11,2 Gew.$ Triisopropanolamin enthält.
Füllt man das Hochdruckrohr mit Bimsstein, der eine mittlere Porengröße von 6900 1 und eine innere Oberfläche von 0,7 m /g
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hat, und führt die Umsetzung, wie in Beispiel 1 beschrieben, durch, so erhält man stündlich 51 Teile eines Gemisches, das
65,2 Gew.$ Isopropanolamin, 18,6 Gew.$ Diisopropanolamin und
10j5 Gew.^ Triisopropanolamin enthält.
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Claims (1)
- - 8 - O.Z. 24 823PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von Alkanol- oder Cycloalkanolaminen-(1,2) durch Umsetzen von Alkylen- oder Cycloalkylenoxyden mit
Ammoniak, primären oder sekundären Aminen bei erhöhter Temperatur in Gegenwart von Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Umsetzung in Gegenwart von inerten Stoffen mit großer Oberfläche durchführt.BADISCHE ANILIN- & SODA-FABRIK AG209817/1515
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0038409A1 (de) * | 1980-04-12 | 1981-10-28 | Degussa Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von 1-Amino-propandiol-(2,3) (II) |
Families Citing this family (2)
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US4624980A (en) * | 1984-08-31 | 1986-11-25 | Milliken Research Corporation | N-t-alkyl-N-sec-alkyl secondary amine compounds |
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Also Published As
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GB1216525A (en) | 1970-12-23 |
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NL6804616A (de) | 1968-10-14 |
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