DE1592528A1 - Verfahren zur Herstellung eines Rutil-Pigmentes mit hoher Vergrauungsresistenz durch Umsetzen von Titantetrachlorid mit Sauerstoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Rutil-Pigmentes mit hoher Vergrauungsresistenz durch Umsetzen von Titantetrachlorid mit SauerstoffInfo
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Description
Leverkusen, den 1, Juni 1967
Verfahren zur Herstellung eines Rutil-Pigmentes mit hoher Vergrauungsresistenz
durch Umsetzen von Titantetrachlorid mit Sauerstoff
Die Photoaktivität des Rutils beeinträchtigt den Einsatz von Rutil-Pigmenten auf manchen Anwendungsgebieten. So zeigen z.B. Rutil-Pigment enthaltende Schichtpreßmassen auf Melaminformaldehydbasis
oder Preßmassen auf Harnstoff- oder Melaminformaldehydbasis mit
eingearbeitetem Rutil-Pigment bei Belichtung eine starke Vergrauung.
Man hat deshalb schon lange versucht, durch Nachbehandeln des Rutil-Pigmentes seine Photoaktivität zu verringern. So wird z.B. das gemahlene Pigment in wässeriger Aufschlämmung mit wasserlöslichem
Silicat oder/und einem wasserlöslichen Aluainiumsalz oder anderen Metallsalzen versetzt, durch Neutralisation auf das Pigment Oxidhydrat bzw» ein wasserhaltiges Silicat ausgefällt und das Pigment
anschließend gewaschen, getrocknet und gemahlen. Ein derart nachbehandeltes Rutil-Pigment zeigt aber keine befriedigende Erhöhung der
photochemisehen Stabilität in den genannten Systemen.
Nach einem in der deutschen Patentschrift 1 O65 549 beschriebenen
Verfahren erfolgt eine wie oben beschriebene Nachbehandlung mit einer Kombination von Aluminiumsalz, Silicat und Cersalz. Das nach
diesem Verfahren hergestellte Pigment weist zwar eine verbesserte
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photοchemische Stabilität auf, doch ist diese für manche Anwendungsgebiete immer noch nicht groß genug. Außerdem wird durch diese Behandlung der Farbstich des Pigmentes verschlechtert.
Es wurde auch vorgeschlagen, nachbehandeltes .Rutil-Pigment durch
eine Nachglühung zu stabilisieren (USA-Patentschriften 2 671 031
und 3 Ο35 966, britische Patentschrift 1 007 448, deutsche Auslegeschrift 1 214 817). Durch diese Verfahren werden die bei der Kachbehandlung auf das Pigment aufgebrachten Oxidhydrate in Oxide bzw.
Silicate übergeführt.
Durch diese Verfahren wird zwar eine bessere photochemische Stabilität der Rutil-Pigmente erreicht; diese reicht aber in vielen Fällen
ebenfalls nicht aus.
Darum wurden noch zwei weitere Verfahren entwickelt, um ein Rutil-Pigment mit noch höherer photochemischer Stabilität herzustellen,
lach den einen Verfahren wird auf ein nachbehandeltes und durch eine
Nach glühung stabilisiertes Rutil-Pigment vermittels einer zweiten
Nachbehandlung erneut eine Schicht von Oxidhydraten aufgebracht (deutsche Auslegeschrift 1 208 438). Nach dem anderen Verfahren wird
ein Rutil-Pigment zunächst zweimal nachbehandelt und anschließend einer Nachglühung unterworfen (niederländische Patentanmeldung
66 04 376). Hit diesen beiden Verfahren gelingt es zwar, Rutil-Pigmente mit hervorragender photochemischer Stabilität herzustellen.
Aber diese Verfahren sind durch die Vielzahl der vorzunehmenden Verfahreneschritte sehr aufwendig. Es besteht deshalb der Wunsch
nach einer Möglichkeit, ein Pigment gleicher oder noch besserer Qualität auf einem einfacheren Wege herzustellen.
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Es wurde "nun ein neues Verfahren zur Herstellung eines Rutil-Pigmentes mit hoher Vergrauungsresistenz in Schichtpreßmassen auf
Melaminformaldehydbasis oder in Preßmassen auf Harnstoff- oder
Melaminformaldehydbasis durch Umsetzen τοη Titantetrachlorid mit Sauerstoff "bzw. einem sauerstoffhaltigen Gas unter Verwenden einer
Hilfsflamme in einer Reaktionskammer gefunden. Dieses Verfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei gleichzeitiger Anwesenheit von Aluminiumchlprid und einem Phosphorchlorid erfolgt
und das Reaktionsgemisch unmittelbar nach der Umsetzung durch langsames Einmischen eines kalten Gases oder durch Kontakt mit einem geschlossenen Wasserfilm schonend abgekühlt und danach der erhaltene
Pigmentgrundkörper abgetrennt und anschließend in bekannter Weise einer Nachbehandlung mit wasserlöslichen Verbindungen unter Ausfällen unlöslicher Verbindungen unterworfen wird.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß bei der erfindungsgemäßen Durchführung der Titantetrachloridumsetzung ein Pigmentgrundkörper erhalten wird, der bereits so gute Eigenschaften besitzt, daß
lediglich eine einfache an sich bekannte Nachbehandlung mit wasserlöslichen Verbindungen unter Ausfällen unlöslicher Verbindungen,
beispielsweise Kieselsäure und Aluminiumoxidhydrat, ohne Nachglühen genügt, um ein Rutil-Pigment zu erhalten, das den besten zur Zeit
bekannten Pigmenten für Schichtpreßmassen auf Melaminformaldehydfcasis und Preßmassen auf Harnstoff- oder Helaminformaldehydbasis
zumindest gleichwertig ist. Es weist nicht nur eine hervorragende Vergrauungsresistenz, sondern, bedingt u.a. durch die relativ niedrige Trocknungstemperatur nach dem Umhüllen, auch sehr gute Werte für
Helligkeit und Farbstich in den genannten Systemen auf. Ferner be-
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BAD ORIGINAL
sitzt das erfindungsgemäß hergestellte Pigment eine überlegene Dispergierbarkeit im Vergleich zu Pigmenten, die einer Nachglühung
unterworfen wurden. Da nur eine einzige Nachbehandlung ohne anschließende Nachglühung ausreicht, ist das Verfahren einfach und
wirtschaftlich vorteilhaft.
Das Titantetrachlorid wird in an sich bekannter Weise unter Verwenden
einer Hilfsflamme in einer Reaktionskammer umgesetzt. Der Reaktionskammer werden ferner Aluminiumchlorid und ein Phosphorchlorid in geringen Mengen als Dampf zugeführt, wobei die Zugabe zusammen mit dem
Titantetrachlorid erfolgt. Als Phosphorchlorid können beispielsweise
Phosphortrichlorid, Phosphorpentachlorid oder Phosphoroxidchlorid . verwendet werden. Vorzugsweise soll der bei der Reaktion entstandene
Pigmentgrundkörper 2 bis 4 Gew.$ Al3O, und 0,5 bis 3 Gew.$ P-O,- enthalten.
Der Zusatz von Aluminiumchlorid ist für die Herstellung von Rutil-Pigmenten für allgemeine Verwendungszwecke bekannt (britische Patentschrift 686 570). Es ist auch bekannt, Titandioxid-Pigmente mit
Phosphat nachzubehandeln, doch wird in diesem Falle das Phosphat
nachträglich auf das fertige Pigmentkorn aufgebracht, während bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Pigmentkorn in Gegenwart von
einem Phosphorchlorid oder seiner Reaktionsprodukte gebildet wird.
An sich wird schon durch die Zugabe von Aluminiumchlorid und einem
Phosphorchlorid eine gewisse Verbesserung erreicht, doch wird ein hervorragendes Pigment erst dann erhalten, wenn außerdem das Reaktionsgemisch schonend abgekühlt wird. Ebenso kann eine begrenzte
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Verbesserung bereits erzielt werden, wenn bei der Bildung des Pigmentkornes nur Aluminiumchlorid zugesetzt und das Reaktionsgemisch
schonend abgekühlt wird. Doch erbringt der zusätzliche Einsatz eines Phosphorchlorids bei der Titantetrachloridumsetzung eine weitere
Verbesserung.
Durch die Phosphorchioridzugabe wird zwar die Hutilisierung unter
Umständen etwas erschwert} diese Wirkung des Phosphorchlorids kann
aber durch eine Erhöhung der zugesetzten Aluminiumchloridmenge oder andere Maßnahmen kompensiert werden.
Unmittelbar nach der Umsetzung des Titantetrachlorids mit dem Sauerstoff weist das Reaktionsgemisch Temperaturen von mehr als 1200 C
auf. Gewöhnlich wird dieses Reaktionsgemisch möglichst schnell abgeschreckt, indem ein kaltes Gas direkt in das Reaktionsgemisch eingeblasen und dieses so in sehr kurzer Zeit bis unter 700 C abgekühlt
wird. Diese Verfahrensweise führt aber zu einem Pigmentgrundkörper,
der nur durch eine Mehrzahl von nachfolgenden Verfahreneschritten
(«ine oder mehrere Nachbehandlungen und laohglühung) zu einem Pigment mit befriedigender Vergrauungsresistenz führt.
Für die Herstellung eines guten Pigmentgrundkörpers ist es dagegen
wesentlich, daß neben der Zugabe von Aluminiumchlorid und eines Phosphorchlorids das Reaktionsgemiech schonend abgekühlt wird. Die Dauer
der Abkühlung und die Temperatur, bis zu der das Reaktionsgemisch abgekühlt wird, müssen aufeinander abgestimmt sein. Je tiefer das
Reaktionsgemiech abgekühlt wird, desto länger soll die Abkühlung dauern. Die kontrolliert· Abkühlung kann in verschiedener Weise vor-
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genommen werden. So wird "beispielsweise nach einer Verfahrensweise
ein kaltes Gas in das heiße Reaktionsgemisch unmittelbar nach seinem Austritt aus der Reaktionskammer in mehreren gleichsinnig tangential
gerichteten Strahlen eingeführt. Es vermischt sich langsam mit dem Reaktionsgemisch, so daß dieses nur allmählich abgekühlt wird. Nach
einer anderen Verfahrensweise wird Kaltgas dem heißen Reaktionsgemisch im Gegenstrom zugeführt. Diese Verfahrensweise ist näher in der
deutschen Patentanmeldung T 29 995 IVa/i2n beschrieben. Durch die
Eintrittstemperatur und die Menge des verwendeten Kaltgases sowie
die Anordnung des Auslasses für das abgekühlte Reaktionsgemisch kann die Abkühlung des Reaktionsgemisches beeinflußt werden. Das Reaktionsgemisch soll beim Auslaß noch eine Temperatur von 700 bis 900 C
aufweisen. Es kann dann in an sich bekannter und beliebiger Weise weiter abgekühlt werden, ehe das Titandioxid aus dem Gasgemisch abgeschieden
wird.
Als Kaltgas kann jedes Gas verwendet werden, das unter den herrschenden Bedingungen gegenüber dem Reaktionsgemisch inert ist, z.B. Luft,
Stickstoff, Kohlendioxid und Chlor. Besonders geeignet ist von Titandioxid befreites und abgekühltes Reaktionsabgas.
Nach einem weiteren Verfahren kann das heiße Reaktionsgemisch nach
dem Verlassen der Reaktionskammer von oben nach unten durch ein senkreoht angeordnetes enges Rohr geleitet werden, an dessen Innenwand ein im Gleichstrom nit dem Reaktionsgemisch fließender Waaserfilm aufrechterhalten wird. Dabei wird das Reaktionsgemisch durch den
Wasserfilm langsam abgekühlt. Diese Verfahrensweise ist in der deutschen Patentschrift 1 194 832 näher beschrieben.
Die erwähnten Abkühlungeverfahren können auch miteinander kombiniert
werden.
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Die Abtrennung des Titandioxids aus dem Reaktionsgemisch kann in beliebiger
Weise erfolgen. Das Titandioxid kann entweder naß abgeschieden werden, indem es beispielsweise mit Wasser oder Titandioxidsuspensionen
aus dem Reaktionsgemisch ausgewaschen wird. Die Abscheidung kann aber auch auf trockenem Wege erfolgen, beispielsweise
durch Zyklone, Filter, Elektroabscheider oder ein Fließbett.
Die Nachbehandlung des Pigmentgrundkörpers erfolgt in an sich bekannter
Weise mit an sich bekannten Stoffen. Hierbei wird folgendermaßen verfahren»
Der Pigmentgrundkörper wird - erforderlichenfalls unter Zusatz eines
Dispergierhilfamittels und Alkali - mit Wasser angeteigt, gegebenenfalls
einer Naßmahlung und/oder Klassierung unterworfen und dann mit einem Alkalisilicat und/oder einem wasserlöslichen Aluminiumsalz
und/oder gegebenenfalls einem oder mehreren sonstigen, nichtgefärbte und schwerlösliche Verbindungen bildenden, Metallsalzen in beliebiger
Reihenfolge versetzt. Ist das Gemisch sauer, dann wird Alkali oder Ammoniak bis zur mindestens neutralen Reaktion zugesetzt. Ist das
Gemisch alkalisch, dann wird Säure bis zur mindestens neutralen Reaktion zugesetzt. Das so behandelte Pigment wird abfiltriert, gewaschen,
getrocknet und gemahlen.
Die Mengen, in denen die Substanzen für die Nachbehandlung eingesetzt
werden, sind ebenfalls an sich bekannt. In einer bevorzugten Ausführungsform des βrfindungs gemäßen Verfahrens werden ein Silicat
und ein Aluminiumsalz in Mengen von je 0,5 bis 10 Gew.$, berechnet
als SiO2 bzw. AlgO, und bezogen auf das Pigment, eingesetzt.
Gegebenenfalls können bei der Nachbehandlung noch andere Stoffe zu-
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gesetzt werden, um geringe Mengen aus der Titantetrachloridumsetzung
stammendes Chlor zu entfernen, z.B. Natriumbisulfit.
Für die Trocknung des nachbehandelten Pigmentes ist eine Temperatur
von 200 bis 3000C besonders günstig. Es kann zwar manchmal schon
bei Temperaturen unter 200 C eine gute Vergrauungsresistenz erreicht werden,, doch ist sie häufig noch nicht ausreichend. Bei Trocknungstemperaturen oberhalb 300 C wird die Vergrauungsresistenz meistens nicht mehr positiv beeinflußt, dagegen werden dann Helligkeit und
Farbstich des Pigmentes im Schichtpreßstoff bzw. in der Preßmasse
schlechter.
bei Temperaturen unter 200 C eine gute Vergrauungsresistenz erreicht werden,, doch ist sie häufig noch nicht ausreichend. Bei Trocknungstemperaturen oberhalb 300 C wird die Vergrauungsresistenz meistens nicht mehr positiv beeinflußt, dagegen werden dann Helligkeit und
Farbstich des Pigmentes im Schichtpreßstoff bzw. in der Preßmasse
schlechter.
Durch folgende Beispiele soll die Erfindung näher erläutert werden.
Zur Testung wurden mit den Rutil-Pigmenten Schichtpreßstoffe hergestellt.
Dabei wurde im einzelnen folgendermaßen Verfahrens
In einer Mischung von 310 ml Äthylalkohol und 364 nil Wasser werden
605 g eines Melaminformaldehyd-Kunstharzes unter intensivem Rühren
dispergiert. Zu 94 ml der erhaltenen Lösung werden 34 S des Pigmentes zugegeben, und die Mischung wird anschließend 10 Minuten lang
gerührt.
605 g eines Melaminformaldehyd-Kunstharzes unter intensivem Rühren
dispergiert. Zu 94 ml der erhaltenen Lösung werden 34 S des Pigmentes zugegeben, und die Mischung wird anschließend 10 Minuten lang
gerührt.
Mit der Pigmentsuspension werden ungeleimte Overlaypapiere getränkt
und in einem Trockenschrank 20 Minuten bei 120 C getrocknet. 16
Lagen des getrockneten Papieres werden aufeinandergelegt und zwischen zwei verchromten und polierten Platten 15 Minuten lang bei 145 C
mit einem Druck von 100 kp/cm verpreßt und anschließend unter
Druck auf 20°C abgekühlt.
Folgende Eigenschaften der fertigen Platten wurden geprüftt Hellig-
Lagen des getrockneten Papieres werden aufeinandergelegt und zwischen zwei verchromten und polierten Platten 15 Minuten lang bei 145 C
mit einem Druck von 100 kp/cm verpreßt und anschließend unter
Druck auf 20°C abgekühlt.
Folgende Eigenschaften der fertigen Platten wurden geprüftt Hellig-
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keit und Farbstich vor der Belichtung sowie Vergrauung. Hierzu wurde
zunächst die Remission der Platten mit einem elektrischen Remissionsphotometer "bestimmt unter Verwendung eines Grünfilters,
eines Blaufilters und eines Rotfilters. Die so ermittelten Werte wurden mit R_, Rx, bzw. R„ bezeichnet. R„ war ein Maß für.die Hellig-
Lr χ) η U
keit, die Differenz Rx. - Rn ein Maß für den Farbstich der verpreßten
Platte. Je positiver diese Differenz war, in desto stärkerem Maße wies die vermessene Platte den erwünschten Blaustich auf.
Anschließend wurden die Platten in einem Prüfgerät für die Lichtbeständigkeit
mit einer Xenonlampe 10 Stunden lang belichtet, wobei sie in regelmäßigen Zeitabständen gewendet wurden. Nach der Belichtung
wurde erneut die Remission mit dem Grünfilter gemessen. Die Abnahme der mit dem Grünfilter gemessenen Remission gegenüber derjenigen
der unbelichteten Platte stellte als Vergrauungswert ein
Maß für die Vergrauung dar,
100 kg/h Titantetrachlorid, 26 Nm^/h Sauerstoff und 12 Nnr/h
Kohlenmonoxid wurden in einer Reaktionskammer umgesetzt; dem Titantetrachlorid
wurden 4»0 kg/h Aluminiumchlorid und 1,6 kg/h Phosphortrichlorid
zugesetzt? der entstandene Pigmentgrundkörper enthielt 3t4fo -41O0^ 1^1*1 2^ P20(5* Das Reak-fcions£emiscn "urde in einer Vorrichtung
gemäß der deutschen Patentschrift 1 194 832 mit einem Wasserfilm
langsam abgekühlt, wobei das konisch· Kühlrohr eine Läng· von 1800 mm, einen oberen Durchmesser von 170 mm und einen unteren
Durchmesser von 80 mm aufwies und der Waaserdurohsatz 4 nr/h betrug.
In das so vorgekühlt· ReaktionsgemlBch wurden anschließend weitere
2,6 m /h Wasser eingesprüht. Die erhaltene Suspension wurde durch
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Durchleiten von Luft von Chlorresten befreit und durch Dekantieren
konzentriert. Danach wurde sie folgendermaßen nachbehandelt: 1 Liter der Suspension, entsprechend JOO g TiO2, wurde auf 6O0C
erwärmt und unter Zugabe von Natronlauge sowie eines Gemisches von
> Natriumhexametaphosphat und Monoisopropanolamin als Dispergierhilfsmittel bei einem p„-Wert von etwa 10 unter Rühren dispergiert.
Danach wurden nacheinander 26,5 nil einer Natronwasserglaslösung,
die 188 g/l SiO2 enthielt, entsprechend einer Menge von 1,8$ SiO2,
bezogen auf TiO?, und 76 ml einer Aluminiumsulfatlösung mit einem
Gehalt von 79 g ^?®7, ^r0 L^ter» entsprechend 2,1$ Al2O,, bezogen
auf TiO2, zugefügt, wobei ständig gerührt und die Temperatur bei
6O0C gehalten wurde. Anschließend wurde die Suspension unter weiterem Rühren mit einer wässerigen Ammoniaklösung bis zu einem
p„-Wert von 8,5 versetzt und das Pigment nach einstündigem weiteren
ι Rühren abfiltriert, gewaschen und in einem auf 200°C eingestellten
Trockenschrank 16 Stunden lang getrocknet. Danach wurde das Pigment gemahlen. Das erhaltene Pigment wird als Pigment A bezeichnet.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit dem Unterschied, daß kein Phosphortrichlorid zugesetzt wurde und die Menge des Aluminiumchlorids
3,4 kg/h betrug j der erhaltene Pigaentgrundkörper enthielt 2,8$
Al2O,. Das erhaltene Pigment wird als Pigment B bezeichnet.
In der Tabelle 1 werden die Pigmente A und B mit einem Rutil-Pigment verglichen, das gemäß der deutschen Auslegeschrift 1 208 438
auβ einem durch Hydrolyse einer Titansulfatlösung gewonnenen Pigmentgrundkörper durch eine erste Nachbehandlung mit 1,8$ SiO2 und
2,1$ AIpO,, eine Nachglühung bei etwa 7QO0C und eine zweite Nach-
το 49 und 51 0 0 9 8 8 2 / 1 7 0.4 ßA° 0RIG'NAI- "11"
behandlung mit 1$ SiO2 und 2$ Al3O5 erhalten wurde (Pigment C).
Pigment | Herstellung des Grund körpers |
Nachbehand lung |
Vergrauungs- wert |
Hellig keit RG |
Farbstich |
A(BeI- spiel 1) |
TiCl -Um setzung mit PCI,-Zusatz |
1,8$ SiO + 2,1$ Al2O5. Trocknen bei 2000C |
•2,5 | 91,2 | -2,8 |
BiBei spiel 2) |
TiCl.-Um setzung ohne PCl5-Zusatz |
1,8$ SiOp + 2,1$ Al2O5. Trocknen bei 2000C |
6,4 | 91,1 | -4,6 |
C(DAS 1208438) ί |
Hydrolyse einer Titan sulfatlösung |
1. 1,8$ SiO + 2,1$ Al2O5 Nachglühung^ bei 700°C ' 4 Al2B5 + |
4,0 | 90,3 | -5,5 |
Aus der Tabelle kann man entnehmen, daß das erfindungsgemäß hergestellte
Pigment (a) einem bekannten Spezialpigment (C) nicht nur gleichwertig, sondern sogar überlegen ist, obwohl es im Gegensatz
zu diesem Pigment nur einmal nachbehandelt und nicht nachgeglüht wurde. Der positive Einfluß des Phosphorzusatzes ist aus der Gegenüberstellung
von Pigment A mit Pigment B zu ersehen.
Der Einfluß der Abkühlung des bei der Titantetrachloridumsetzung entstandenen Reaktionsgemisches soll durch folgende Beispiele gezeigt
werden:
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-12 BAD
500 kg/h Titantetrachlorid, 94 Nm5/** Sauerstoff xind 58 Nm5/h
Kohlenmonoxid wurden in einer Reaktionskammer umgesetzt, wobei dem Titantetrachlorid 18 kg/h Aluminiumchlorid zugesetzt wurde} der
Pigmentgrundkörper enthielt 3$ Al-O,. Unmittelbar nach Beendigung
der Umsetzung wurde das Reaktionsgemisch durch Reaktionsabgas gekühlt, das von Titandioxid befreit und auf Raumtemperatur abgekühlt war.
Zu diesem Zweck wurde das heiße Reaktionsgemisch von oben einer Mischkammer zugeführt; unmittelbar an seinem Eintritt in die Mischkammer
wurden 120 Nm /h Reaktionsabgas in zwei gleichsinnig tangential gerichteten Gasströmen zugegeben, während weitere 80 Nm /h
Reaktionsabgas von unten zugegeben wurden. Das auf 900 C abgekühlte
Reaktionsgemisch wurde seitlich abgezogen und der Pigmentgrundkörper
mit Wasser aus dem Reaktionsgemisch abgeschieden. Die erhaltene Suspension wurde wie in Beispiel 1 von Chlorresten befreit und
nachbehandelt. Das erhaltene Pigment wird als Pigment D bezeichnet.
Die Umsetzung erfolgte wie in Beispiel 3· Das entstandene Reaktionsgemisch wurde wie in Beispiel 3 von oben in eine Mischkammer eingeleitet
und durch 300 Nm /h von Titandioxid befreitem und auf Raumtemperatur
gekühltem Reaktionsabgas gekühlt, das gemäß der deutschen Patentanmeldung T 29 995 IVa/i2n von unten in die Mischkammer eingeleitet
und.dem Reaktionsgemisch entgegengeführt wurde. Das Reaktionsgemisch wurde dann mit einer Temperatur von 76O C aus der Mischkammer
abgezogen und wie in Beispiel ,3 weiterbehandelt. Das erhaltene Pigment wird als Pigment E bezeichnet.
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009882/ 1 704
BAD ORIGINAL
Es wurde wie in Beispiel 3 vorgegangen mit folgenden Abweichungen:
die in den oberen Teil der Mischkammer eingeführte Reaktionsabgasmenge betrug 320 Nm /h, die von unten eingeführte Reaktionaabgasmenge
110 Nm /h. Außerdem wurde die erstgenannte Abgasmenge in zwei tangentialen Gasströmen eingeleitet, die nicht den gleichen Drehsinn,
sondern entgegengesetzten Drehsinn aufwiesen. Durch diese Maßnahme wurde eine sehr schnelle Abkühlung des Reaktionsgemisches
im oberen Teil der Mischkammer bewirkt. Das abgezogene Reaktionsgemisch hatte eine Temperatur von 69O C und wurde abgeschieden und
nachbehandelt wie in Beispiel 3? dabei wurde das Pigment F erhalten.
In Tabelle 2 werden die Pigmente D, E und. P einander gegenübergestellt:
Pigment | Kaltgas zufuhr |
Abkühlung des Reaktionsgemisches |
Vergrauunge wert |
D(Beispiel 3) E(Beispiel 4) F(Beispiel 5) |
oben gleich sinnig tangen tial im Gegenstrom von unten oben gegen sinnig tangen tial |
langsam auf 90O0C langsam auf 76O0C schnell auf 69O0C |
4,9 5,7 13 |
Aus der Gegenüberstellung der Pigmente D und E einerseits mit Pigment
F andererseits erkennt man, daß die erfindungsgemäß durchgeführte langsame Abkühlung des Reaktionsgemisches eine bedeutend verbesserte
Vergrauungsresistenz des Pigmentes zur Folge hat.
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BAD
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Verfahren zur Herstellung eines Rutil-Pigmentes mit hoher Vergrauungsresistenz in Schichtpreßmassen auf Melaminformaldehydbasis oder in Preßmassen auf Barnstoff- oder Melaminformaldehydbasie durch Umsetzen von Titantetrachlorid mit Sauerstoff bzw. einem sauerstoffhaltigen Gas unter Verwenden einer Hilfsflamme in einer Reaktionskammer, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung bei gleichzeitiger Anwesenheit von Aluminiumchlorid und einem Phosphorchlorid erfolgt und das Reaktionsgemisch unmittelbar nach der Umsetzung durch langsames Einmischen eines kalten Gases oder durch Kontakt mit einem geschlossenen Wasserfilm schonend abgekühlt und danach der erhaltene Pigmentgrundkörper abgetrennt und anschließend in bekannter Weise einer Nachbehandlung mit wasserlöslichen Verbindungen unter Ausfällen unlöslicher Verbindungen unterworfen wird«2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kalte Gas in das Reaktionsgemisch unmittelbar nach seinem Austritt aus der Reaktionskammer in mehreren gleichsinnig tangential gerichteten Strahlen eingeführt wird.3« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kalte Gas dem Reaktionsgemisch im Gegenstrom zugeführt wird.4* Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch nach dem Verlassen der Reaktionskammer von oben nach unten durch ein senkrecht angeordnetes enges Rohr geleitet und durch einen an der Innenwand des Rohres im Gleichstrom mit dem Reaktionsgemisch fließenden Wasserfilm gekühlt wird.to 49 und 51 0 0 9 8 8 2 / 1 7 0 A BAD ORIGINAL -15-5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4» dadurch gekennzeichnet, daß Aluminiumchlorid und ein Phosphorchlorid in solchen Mengen zugesetzt werden, daß der Pigment grundkör per 2 bis 4 Gew. $ -4Ip und 0,5 bis 3 Gew.^ P2 0S6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5j dadurch gekennzeichnet, daß als Phosphorchlorid PhosphortrichLorid verwendet wird.7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis J, dadurch gekennzeichnet, daß als kaltes Gas von Titandioxid befreites und gekühltes Reaktionsabgas verwendet wird.8. Verfahren nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß die Kaltgaszufuhr unter den in der deutschen Patentanmeldung T 29 995 IVa/i2n beschriebenen Bedingungen erfolgt.9· Verfahren nach Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlen mit dem Wasserfilm unter den in der deutschen Patentschrift 1 194 832 beschriebenen Bedingungen erfolgt.10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9* dadurch gekennzeichnet, daß der Pigmentgrundkörper zur Nachbehandlung in wässeriger Aufschlämmung mit einem wasserlöslichen Silicat und/oder einem wasserlöslichen Aluminiumsalz und/oder gegebenenfalls einem oder mehreren sonstigen, nichtgefärbte und schwerlösliche Oxidhydrate oder sonstige nichtgefärbte und schwerlösliche Verbindungen bildenden, Metallsalzen in beliebiger Reihenfolge versetzt und dem Gemisch bei saurer Reaktion der Suspension anschließend Hydroxylionen bis zur mindestens neutralen Reaktion, bei alkalischerto 49 und 51 009882/ 170A -16-Reaktion der Suspension dagegen Säure bis zur mindestens neutralen Reaktion zugesetzt und das so behandelte Pigment abfiltriert, gewaschen, getrocknet und gemahlen wird.11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Nachbehandlung Silicat in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.^, berechnet als SiO2, und Aluminiuasalz in Mengen von 0,5 bie *Q Gew./=, berechnet als Al„0,, beide Zusätze bezogen auf das Pigment, eingesetzt «erden.1012. Verfahren nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung vorzugsweise bei 200 bis 300 C erfolgt.TG 49 und 51009882/17(H
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET0034015 | 1967-06-02 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE1592528C2 DE1592528C2 (de) | 1982-07-01 |
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ID=7558196
Family Applications (1)
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