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Hohlkörper zu Verpackungs- und Transportzwecken und Verfahren zu
seiner Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf einen Hohlkörper zu Verpakkungs-
und Transportzwecken, dessen Wandungen aus einstükkig miteinander verbundenen, dünnen
Platten bestehen, die aus einer in einer Ebene angeordneten Abwicklung des Hohlkörpers
durch Palten länge vorgegebener, falzartiger Faltkanten in die endgültige Lage gebracht
und durch eine Heftung, durch Eleben oder in anderer gesigneter Weise miteinander
verbunden sind.
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Hohlkörper dieser Art sind bereits bekennt und werden im allgemeinen
als Kartonagen in Form von Faltschachteln (einfache pappeschachteln, Wellpappeschachteln)
aus einem durch Eigenverklebung und Verfilzung ven Fasern entstandenen Karton hergestellt.
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Solche Kartonagen werden neuerdings in steigendem Maße als Einwegverpackung
zum Versand von Obst, Früchten und Gemüsen verwendet und jeweils am Bestimmungsort
vernichtet.
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Hierbei ist darauf zu achten, daß der Kostenanteil für die Verpackung
beim Gesamtpreis eine möglichst geringe Rolle spielt und deshalb niedrig gehalten
wird.
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Andererseits haben aber diese Kartonagen den Nachteil, daß sie nicht
druckfest sind, so daß ein leicht zu beschädigender Inhalt häufig gefährdet ist.
Zudem sind diese Behälter
hygroskopisch und in keiner Weise feuchtigkeitsbeständig,
wodurch die Möglichkeit best@ht, daß der Inhalt durch Feuchtigkeit angegriffen wird,
oder die Festigkeit des Verpakkungsmaterials so herabgesetzt wird, daß es beim Transport
zerstört wird und der Inhalt verlorengeht.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Verpackungsmaterial anzugeben,
das die verhältnismäßig kostspielige Kartonagefabrikation vermeidet und die Herstellung
geeigneter Behälter für Verpackungs- und Transportzwecke aus einem möglichst billigen
Ausgangsmaterial, vorzugsweise einem Abfallprodukt, mittels eines schnell arbeitenden,
einfachen und billigen Herstellungsverfahrens ermöglicht. Gleichzeitig soll dieses
Verpackungsmaterial die obengenannten Nachteile der Kartonagen, nämlich die mangelnde
Druckfestigkeit und die Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit vermeiden.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Wandungen eines
zu Verpackungs- und zu Transportzwecken bestimmten Mohlkörpers aus einstückig miteinander
verbundenen, dünnen Platten bestehen, die aus einer in einer Ebene angeordneten
Abwicklung dieses Hohlkörpers durch Falten länge vorgegebener, falzartiger Faltkanten
in die endgülteige Lage gebracht und dann durch eine Heftung, durch Eleben oder
in anderer geeigneter Weise miteinander verbunden sind, wobei die diese Wandungen
bildenden dünnen Platten aus einer beiderzeits mit einem wämchärtenden Bindemittel
bestreuten, besprühten, überstrichenen oder anderweitig verschenen, heiß verpreßten
Pflanzenfasernschicht bestehen, die in einer Preßebene zu einer der Abwicklung des
Hohlkörpers entsprechenden Form flach gepreßt ist, wobei als Faltkante falzartige,
schmale Streifen vorgesehen sind, an denen sich kein ausgehärtetes Bindemittel befindet.
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Zur Herstellung eines solchen Behälters für Verpackungs-und Transportzwecke
kann in Weiterbildung der Erfindung beispielsweise folgendermaßen vorgegangen werden:
Zunächst wird aus Pflanzenfasern, vorzugsweise gekrausten Pflanzenfasern, beispielsweise
Bananenfasern, in an sich bekannter Weise ein endloses Vlies hergestellt. Dieses
Vlies läuft auf einem Transportband und wird an geeigneter Stelle durch Ausstanzen
in die gewünschte Form gebracht.
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Die hierbei herausfallenden Teile des Vlieses werden entfernt und
erneut dem das Vlies beschickenden Vorratsbehälter zugeführt. Das in dieser Weise
vorgeformte Vlies wird alsdann unter Verwendung einer Wendevorrichtung erst auf
der einen und dann auf der anderen Seite mit einem wärmehärtenden Bindemittel versehen,
das etwa in Form eines feinkörnigen Granulats durch Aufstreuen oder in flü@iger
Form durch Aufsprühen oder Aufstreichen auf das Vlies aufgebracht wird. Alsdann
wird das Vlies in eine Flachpreßform eingebracht und zu der gewünschten Form verpreßt.
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Um hierbei die falzartigen Faltkanten su erhalten, muß vermieden werden,
daß längs dieser Kanten das aufgesprühte Bindemittel in gleicher Weise aushärtet,
wie an den übrigen Außenflächen der auf diese Weise erhaltenen, zusammenhängenden
Platten in Form du. Abwicklung des gewünschten Behälters. Dies kann in Weiterbildung
der Erfindung dadurch erreicht werden, daß sowohl in der Preßfläche des feststehenden
Teiles der Presse als auch in dem von oben kommenden Preßstempel länge der gewünschten
Faltkanten wärmeisoliart gegenüber den beheizten Preßflächen schmale Rippen oder
Leisten eingesetzt sind, in denen sich jeweils Röhren bzw.
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Behrungen befinden, durch die eine Kühlflüssigkeit, z. B.
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Wasser, hindurchströmt. Auf diese Weise wird erreicht, daß beim Preßvergang
das Binde@@ittel an den die Wandungen bildenden Flächen beiderseits aushärtet und
während des Härtevorgangs bis zu einer gewissen Tiefe in das Fasermaterial
eindringt,
während es längs der Faltkanten infolge der geringen Temperatur der flüssigkeitsgekühlten
Rippen oder Leisten nicht aushärtst, so daß länge dieser Kanten der plattenförmige
Körper biegefähig bleibt und zu dem gewünscht an Hohlkörper geformt werden kann.
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In Fig. 1 ist die Abwicklung eines Hohlkörpers gemäß der Erfindung
dargestellt. In dieser Abwicklung sind die falzartigen, als Faltkanten dienenden
Streifen 1, in denen sich kein ausgehärtetes Bindemittel befindet, durch zwei parallel
zueinander verlaufende Striche dargestellt. Diese Abwicklung wird nach dem Presson
jeweils längs der Faltkanten 1 rechtwinklig gefaltet und zu dem in Fig. 2 dargestellten
Behälter geformt. Hierbei greifen beispielsweise die als Laschen ausgebildeten Randstreifen
5 der die Seitenwandungen bildenden Teile 2 um die die Vorder- und Rückwand bildenden
Teile 3 und 4 herum und werden durch Heftklammern 6 mit diesen verbunden. Der Deckel
7 kann mittels der Lasche 8 nach Einbringen des Verpackungsgutes geschlossen werden.
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Fig. 3 zeigt die Ausbildung der Preßform, die es ermöglicht, längs
der Faltkanten die Aushärtung des Bindemittels zu verhindern. Mit 11 ist die geheizte
Preßfläche des festen Teiles der Preßform bezeichnet, während mit 12 der von oben
kommende, gleichfalls beheizte Preßstempel bezeichnet ist.
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Sowohl in der Preßplatte 11 als auch im P@@ßstempel 12 sind Nuten
vorgesehen, in denen sich die Rippen oder Leisten 13 befinden. Die Leisten 13 sind
durch Isolierschichten 15 gegen die geheizten Teile der Preßplatte 11, bzw. des
Preßztempels 12 wärmeisoliert. In den Leisten 13 ist jeweils mindestens eine Bohrung
14 vorgeschen, die vorzugsweise in der Nähe der Preßebene angeordnet ist und von
einer Kühlflüssigkeit, beispielsweise Wasser, durchflossen wird.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß das auf den zwischen den beheizten
Teilen 11 und 12 der Preßform befindlichen Teilen 16 der Preßmasse aufgebrachte
Bindemittel aushärtet und dabei
während des Preßvorgangs bis zu
einem gewissen Grad in das Innere der Proßmasse eindringt, so daß diese Teile eine
hinreichende Festigkeit erhalten und eine harte, nicht hygroskopische Oberfläche
aufweisen. Die zwischen den gekühlten Rippen oder Leisten 13 befindliche schmale
Zone 17 der Preßmasse wird dem gegenüber nicht ausreichend erwärmt, um eine Aushärtung
des Bindemittels zu erreichen, so daß längs dieser Streifen die in Form einer dünnen
Platte fertig gepreßte Abwicklung des Behälters gefaltet werden kann. In Fig. 4
ist der Schnitt durch den PrelkUrper an einer Stelle, an der sich eine solche als
Faltkante dienende Zone 17 befindet, in vergrößertem Maßstab dargestellt, wobei
die biegbare (nicht ausgehärtete) Zone 17 durch eine waagrechte Schraffierung gekennzeichnet
ist. In den Teilen 16, an denen das oberflächig aufgebrachte Bindemittel ausgehärtet
hat und teilweise in das Innere des Vlieses bzw. der fertig gepreßten Platte eingedrungen
ist, ist das ausgehärtete Bindemittel 18 durch eine senkrechte Schaffierung dargestellt,
deren Dichte gleichzeitig die Dichte des eingedrungenen Bindemittels innerhalb der
Fasern andeutet.
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Anstatt die gesamte Fläche des zu verpressenden Vlieses mit dem Bindemittel
zu versehen und lediglich dessen Aushärtung während des Freßvorgangs mit Hilfe von
gekühlten, in die geheizten Teile der Preßform iscliert eingebrachten Leisten zu
verhindrn, ist es auch möglich, das Vlies längs der den Faltkanten entsprechanden
Streifen mit einem anderen, nicht wärmehärtanden Füllmaterial zu versehen, durch
das die Aufnahme bzw. das Eindringen des wärmehärtenden Bindemittels vorhindert
wird. Der Schnitt durch eine derart hergestellte, plattenförmige Abwicklung ist
in Fig. 5 gezeigt. Die Teile 16 der plattenartigen Abwicklung, in denen sich das
ausgchärtete Bindemittel 18 in der bereits anhand der Fig. 4 erläutertem Form befindet,
sind durch den als Faltkante dienenden, sckmalen Streifen 21 getrennt, in dem sich
zwischen den Fasern ein nicht härtender Füllstoff befindet, der die Aufnakme bzw.
das Eindringen des Bindemittels verhindert.
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Schließlich ist es auch möglich, beim Besprühen oder Best@ichen des
Vlieses beispielsweise mittels einer zuvor auf die Oberfläche des Vlieses aufgelegten
Schablone überhaupt zu verhindern, daß an den als Faltkanten vorgesehenen Streifen
i (Fig. 1) das wärmehärtende Bindemittel aufgebracht wird, so daß längs dieser Streifen
die Fasern lediglich zusammengepreßt werden, ohne daß ein Füllstoff zwischen ihnen
eingelagert ist. Es ergibt sich dann die in Fig. 6 in Schnitt gezeigte Verteilung
der Fasern und des Bindemittels in der Nähe einer Faltkante. Wie die Fig. 6 zeigt,
sind die Teile 16 in der bereits zuvor beschriebenen Weise durch das Bindemittel
verleimt und gehärtet, während die Zone 22 der Faltkante lediglich aus zusammengepreßtem
Fasermaterial besteht.
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Um bei den zuletzt genannten Verfahren 2;u verhindern, daß während
der Erwärmung beim Preßvorgang das Bindemittel auch in die nicht Mit Bindemittel
besprühten Streifen von der Seite her eindringt, ist es möglich, sowohl in dem feststehenden
Teil der Preßform, als auch in dem Preßstempel längs der als Faltkante dienenden
Streifen 1 (Fig. 1) einander gegenüberstehende, schmale, bewegliche Leisten vorzuschen,
die über die Preßebene herausragen und derart federnd gelagert sind, daß sie während
des Preßvorgange gegen die jeweilige Preßebene hin zurückweichen können. Hierdurch
wird erreicht, daß beim Preßvorgang der nicht mit Bindemittel imprägnierte Streifen
zunächst etwan zusammengedrückt wird, so daß während des Preßvorgange kein Bindemittel
in diese Zone eindringen kann. Ein Beispiel für eine solche federnde Leiste ist
in Fig. 7 im Schmitt gezeigt. Beispielsweise in dem Preßstempel 31 ist längs der
Faltkante eine Nut 34 eingebracht, in der die Leiste 32 untergebracht ist. Die Leiste
32 ist in der Nut in Richtung des Pfeiles a beweglich und wird durch Federn 33 nach
außen gedrückt, wobei ihre Endlage durch die Schulter 35 bestimmt wird. Sie ist
so bemessen, daß sie normalerweise mit ihrem abgerundeten Teil 32' aus der Preßebene
31' herausragt. Während des Preßvorgangs wird
dann die Leiste 32
in dem Maße, wie sich die beiden Preßebenen einander nähern bzw. der Druck steigt,
gegen die Federkraft der Federn 33 in die Nut 34 hineingedrückt. Abgesehen davon,
daß auf diese Weise durch das anfängliche Eindringen des Teiles 32' in das Vlies
eine Durchdringung des den als Biegekante dienenden, Streifen bildenden Fasernmaterials
mit Bindemittel verhindert wird, ergibt sich gleichzeitig der Vorteil, daß dieser
Streifen leicht falzartig eingedrückt ist.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, eine federnde Leiate gemäß
der Fig. 7 zusätzlich mit mindestens einer längs verlaufenden Bohrung zu versehen,
die von einer Kühlflüssigkeit durchflossen wird. In Fig. 8 ist eine solche, mit
iner Bohrung 35 verschene, federnde Leiste 37 gezeigt, die im übrigen in Aufbau
und Anordnung der in Fig. 7 dargestellten federnden Leiste entspricht, Jedoch durch
eine Inolierung 38 von don geheizten Teilen getrennt ist.
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Bei der in den Figuren 1 und a gezeigten Ausführungsform ist angenommen
worden, daß die Seitenwand 2 mit der Vorder-und Rückwand 3 und 4 mit Hilfe von rechtwinklig
abzubiegenden Laschen 5 verbunden werden. Anstelle dieser Ausf@hrungsform ist es
jedoch auch möglich, sowohl die Seitenwand als auch die Vorder- und Rückwand mit
starr mmit ihnen verpreßten, um 45° gegenüber der Preßebene abgewinkelten Laschen
zu versehen, während nur zwischen den verschiedenen, den Boden, die Wandungen und
den Deckel bildenden Teilen der Abwicklung des Behälters Faltkanten vorgeschen werden.
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Wenn nun die Seitenwände, die Vorder- und die Rückwand nach oben gefaltet
werden, so greifen die unter 45° abgewinkelten, starr mit den Wandungen verbundenen
Laschen übereinander und können so in gesigneter Weise miteinander verbunden werden.
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Die Abwicklung für einen, in dieser Weise zusammengesetzten Behälter
ist in Fig. 9 gezeigt. Aush hier sind die Faltkanten 1 @wischen den einselnen Flächen
durch zwei parallele Geraden angedeutet. Die Seitenwänds 42 sowie die Verderwand
43 und die Rüskwand 44 sind jeweils mit den Laschen 43 und 46 verschen, die mit
ihnen starr verpreßt sind und gegenüber der Fläche der die Abwicklung bildenden
Wandungsteile 42, 43, 44 um 45 ° geneigt sind. Auch in diesem Falle kann das Vlies
in einer Ebene hergestellt und in der bereits eben besehriebeen Weise für den Preßvorgang
vorbersitet werden. Nach dem Einlegen in die Preßform lassen sich die abzuwickalnden
Teile ohne Schwierigkeit mit ein@r Meigung von 45 ° verpressen. Aus fertigungstchnischen
Gründen kann es von Vorteil sein, den Laschen 45 der Seitenwände 42 und den Laschen
46 der Vorder- und Rückwand 43 und 44 an ihrem, dem Beh@terboden 47 zugewandten
Znde eine verschiedene Form zu geben, indem beispielsweise die Endkanten der Laschen
46 in der Verlängerung der entsprechenden Faltkante 1 verlaufen, während die Endkanten
der Laschen 45 abgeschrägt sind.
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Fig. 10 zeigt den aus der Abwicklung gemäß Fig. 9 fertiggestellten
Behälter. Nach dem Hochbiegen der Seitenwände 42 und der Vorder- und Rückwand 43
bzw. 44 greifen die Laschen 43 und 46 übereinander und können nun beispielsweise
mit Hilfe von Heftklammern 48 miteinandr verbunden werden. Der Deckel 49 wird vorteilhafterweise
der achteskigen From @@s Beden 47 angepaßt.
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Es ist auch möglich, den an den Seitenwänden und an der Vorder- und
Rückwand starr angepreßten Laschen eine Form zu geben, wie sie im Schmitt im Fig.
11 gezeigt ist und bei der die unter 45° an den Wänden 52 und 53 vergeschene Lasche
54 etwa rechtwinklig aufgebegen ist, se daß eine Art Flamsch 55 entsteht. Die Flamsche
55 der miteinander zu verbindenden
Wände 52 und 53 legen sich dann
aneinander, nachdem die Wände längs der Faltkanten i gefaltet sind, wobei di. beiden
Flansche jeweils länge der senkreshten Kanten des Behälters nach außen weisen. Sie
können nun von aussen her mittels Heftklammern 36 verbunden werden.
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Selbstverständlich sind auch noch andere Ausführungsformen für Behälter
genäß der Erfindung möglich. Insbesondere können die Laschen der miteinander zu
verbindenden Wände auch auf andere Weise, etwa durch Rohrnieten, durch Kleben oder
in anderer geeigneter Weise Mit der entsprechenden Wand oder der entsprechenden
Lasche verbunden werden. Desgleichen stellen die angegebenen Preßverfahren nur Beispiels
dar, die die Anwendung anderer Verfahren zur Herstellung ven Behältern gemäß der
Erfindung nicht ausschließen.