DE2231920C3 - Aus einem nicht steigfähigen Gemisch von organischen Faserstoffen und Kunstharz als ebenes Formteil gepreßte einmal verwendbare Kiste - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine einmal verwendbare Kiste zur Aufbewahrung und zum Transport von verpackten und unverpackten Gütern, wie Obst, Gemüse, Flaschen, *5 Tüten u.dgl., welche einstückig als ein, eine in einer Ebene angeordnete Abwicklung der Kiste darstellendes ebenes Formteil aus einem nicht steigfähigen Gemisch von Spänen oder Fasern organischer Faserstoffe und einem wärmehärtbaren Kunstharz unter Anwendung von Druck und Wärme gepreßt ist.

Behälter zur Aufbewahrung und zum Transport von kurzlebigen bzw. leicht verderblichen Gütern, sofern sie unter Verwendung von Holz hergestellt sind, bestehen derzeit noch meist aus einer größeren Anzahl von sehr dünnen Holzleisten, welche unter Verwendung von Bindedraht mittels Drahtkrampen zu einer leichten Kiste zusammengesetzt sind. Diese Kisten haben zunächst den Nachteil, daß ihre Tragfähigkeit wegen ihrer geringen mechanischen Festigkeit begrenzt und außerdem ihr Preis weitgehend von der arbeits-, d. h. lohnintensiven Herstellungsweise bestimmt ist.

Es ist eine einmal verwendbare Kiste bekannt (DT-OS 15 86 642), welche einstückig als ein, eine in einer Ebene angeordnete Abwicklung der Kiste darstellendes ebenes Formteil aus einem nicht steigfähigen Gemisch von Spänen oder Fasern organischer Faserstoffe und einem wärmehärtenden Kunstharz unter Anwendung von Druck und Wärme gepreßt ist.

Bei der bekannten Kiste sind Laschen vorgesehen, die mit der aus organischen Faserstoffen bestehenden Kistenwandung aus einem Stück bestehen und beim Aufrichten der Kistenseitenwände mit umgefaltet werden müssen. Daher müssen auch zwischen diesen Laschen und dem übrigen Kistenkörper bindemittelfreie Zonen vorgesehen werden, die mit den späteren Falzlinien der Laschen identisch sind und welche naturgemäß das Preßwerkzeug zur Herstellung der bekannten Kiste komplizieren.

Es ist eine andere Kiste bekannt (US-PS 31 56 371), bei der das ebene Formteil, das aus einer Abwicklung der Kiste ggf. sogar samt Deckel besteht, aus geschäumtem Künststoff hergestellt ist und in die einzelnen Bestandteile der Kiste (Boden, Seitenteile) ein Geflecht, beispielsweise aus Papier, eingefügt ist, so daß es eine Art Scharnier zwischen den Bestandteilen bildet. Bei dieser bekannten Kiste muß, um den Zusammenhalt der aufgerichteten Seitenteile zu gewährleisten, der Boden längs seines Umfanges eine nutförmige Vertiefung besitzen, auf welche die nach oben geklappten Seitenteile, die an ihrer Unterkante und an ihren senkrechten Seitenkanten entsprechende Profile aufweisen, aufgesetzt werden. Dies hat gleichfalls zur Folge, daß das Werkzeug zur Herstellung dieser bekannten Kiste aus geschäumtem Kunststoff ebenfalls eine verhältnismäßig komplizierte Form besitzt.

Die de. Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht, ausgehend von einer Kiste der eingangs genannten Art, darin, eine besonders einfache Verbindungsmöglichkeit der aufgerichteten Kistenseitenteile zu schaffen, die eine komplizierte Formgebung des Formwerkzeuges nicht notwendig macht.

Diese Aufgabe isi erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in das ebene Formteil eine Drahtgewebeeinlage derart eingepreßt ist, daß Boden und Seitenteile längs ihrer Faltkanten lediglich durch das Drahtgewebe in Verbindung stehen, wobei das Drahtgewebe über jeder der einander zugekehrten Kanten der Seitenteile in Form einer Schlaufe vorsteht.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sowie das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Kiste sind in der nachfolgenden Beschreibung der F i g. 1 bis 3 näher erläutert. Es zeigt

Fig. la eine Draufsicht auf das einstückig gepreßte, ebene Formteil für eine Kiste,
F i g. 1 b einen Schnitt entlang der Linie AB in F i g. 1 a, Fig. Ic eine Ausschnitts-Vergrößerung eines Teils derFig. Ib,

F i g. 2 in schematischer Darstellung eine Anordnung zur kontinuierlichen Herstellung aneinandergereihter ebener Formteile und

Fig.3 ein Band aus mehreren aneinandergereihten einstückig gepreßten Formteilen.

Wie aus F i g. la zu erkennen, ist die gesamte, aus dem rechteckigen oder quadratischen Boden 1 und den rechteckigen oder quadratischen Seitenteilen 2 bestehende Kiste einstückig als ebenes Formteil aus einem nicht steigfähigen Gemisch organischer Faserstoffe und einem wärmehärtbaren Kunstharz gepreßt, in welches vor dem Pressen das Drahtgewebe 3 eingelegt worden ist. Der Aufbau des ebenen Formtei'.s ist besonders aus den Fig. Ib und Ic deutlich zu erkennen, wobei insbesondere aus Fig. Ic zu erkennen ist, daß in den Grenzzonen zwischen Boden 1 und Seitenteilen 2 Fugen vorhanden sind, an welchen Boden und Seitenteile lediglich durch das Drahtgewebe 3 in Verbindung stehen. Das in Fig. la gezeigte ebene Formteil kann daher in einfacher Weise dadurch zur Kiste geformt werden, daß die Seitenteile hochgeklappt und an deren Kanten durch die herausragenden zur Schlaufe gebogenen Enden des Drahtgewebes miteinander verbunden werden.

Aus F i g. 2 ist ersichtlich, in welcher Weise die ebenen Formteile endlos hergestellt werden können. Hierzu wird zunächst aus der Streuvorrichtung 4 kontinuierlich eine gleichmäßige Schicht des nicht steigfähigen Gemisches auf das endlose Förderband 5 aufgebracht. Danach wird von einer Rolle 6 endlose das Drahtgewebe 7 abgezogen und auf die gleichmäßige Schicht des nicht steigfähigen Gemisches abgelegt. Darauf wird gegebenenfalls aus einer weiteren Streuvorrichtung 8 eine weitere gleichmäßige Schicht des nicht steigfähigen Gemisches aufgebracht. Die zweite Schicht des nicht steigfähigen Gemisches kann aber je nach Qualität der herzustellenden Kisten auch weggelassen werden.
Diese lose Schichtung aus einer oder zwei Schichten

des nicht steigfähigen Gemisches und dem Drahtgewebe wird anschließend unter der Vorpreöwalze 9 oder einer anderen entsprechenden Einrichtung vorverdichtet. Diese vorverdichtete Anordnung wird danach in die Heißpresse 10 gefördert, wo sie unter hohem Druck und Wärme als ebenes Formteil gepreßt wird. Schließlich gelangt das aus einer Vielzahl endlos aneinander gereihter ebener Formteile bestehende bandförmige Formteil zu der Stanzvorrichtung 11, wo die einzelnen, jeweils für eine Kiste benötigten ebenen Formteile abgetrennt werden.

In Fig.3 ist der Ausschnitt aus einem, aus einer Vielzahl endlos aneinandergereihter ebener Formteile bestehenden bandförmigen Formteil gezeigt. Das endlose Formteil ist aus mehreren der aus Boden 1 und Seitenteilen 2 bestehenden Formteile zusammengesetzt, welche durch die schraffierten Flächen i2 ergänzt sind.

Bei den schraffierten Flächen 12, welche bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel Rechtecke sind, kann es sich um Formteile aas geschäumtem Polystyrol handeln, welche an das Drahtgewebe angeschäumt werden, bevor dieses auf die Schicht aus einem nicht steigfähigen Gemisch aufgelegt bzw. zwischen solche Schichten eingelegt wird. Diese rechteckigen Formteile bilden eine Art verlorener Form an den Flächen, wo das ebene Formteil Lücken aufweisen soll. Das geschäumte Polystyrol kann später ohne großen Aufwand wieder entfernt werden, wobei das von ihm eingeschlossene Drahtgewebe wieder freigelegt wird.

Die vorstehenden Ausführungen haben gezeigt, daß die erfindungsgemäße Kiste bei geringstmöglichem Material- und Arbeitsaufwand, d. h. also in außerordentlich rationeller Weise in großer Anzahl und gleichmäßiger Qualität hergestellt werden kann.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einmal verwendbare Kiste zur Aufbewa; ig und zum Transport von verpackten und unverpackten Gütern, wie Obst, Gemüse, Flaschen, Tüten u. dgl., welche einstückig als ein, eine in einer Ebene angeordnete Abwicklung der Kiste darstellendes ebenes Formteil aus einem nicht steigfähigen Gemisch von Spänen oder Fasern organischer Faserstoffe und einem wärmehärtbaren Kunstharz unter Anwendung von Druck und Wärme gepreßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in das ebene Formteil eine Drahtgewebeeinlage derart eingepreßt ist, daß Boden und Seitenteile längs ihrer Faltkanten lediglich durch das Drahtgewebe in Verbindung stehen, wobei das Drahtgewebe über jede der einander zugekehrten Kanten der Seitenteile in Form einer Schlaufe vorsteht.