-
Vorrichtung zum Entlüften von duroh Ventilrohre zu füllenden Ventil
säcken Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entlüften von Ventil säcken,
die durch ein# Ventilrohr, insbesondere ein längeres Fallrohr, aus einem Trichter
und/oder einer Waage ilt Schüttgut, wie körniges, granuliertes Pulver od. dgl. geftillt
werden.
-
Die Ventilsäcke sind zun Füllen mit ihrer Ventilöffnung meist dicht
anliegend auf ein Ventilrohr aufgeschoben. Der Ventilsack wird durch eine Halteklevoe
an die Rohrwandung gedrückt, ul ihn während des Füllvorganges festzuhalten.
-
Eine solche, meist reoht dichte Halterung des Ventilsackes verhindert
andererseits das Entweichen der Luft aus den Sackinnern, wenn das schüttgut einläuft0
Die Luft kann dann nur durch das Ventilrohr aufsteigen, sofern sie nicht als Luftpolster
von Gut eingeschlossen bleibt und die Füllung
des Sackes ungenau
macht. Auch die im Ventilrohr aufsteigende Luft beeinträchtigt durch Wirbelbildung
und Stauungen den Abfüllvorgang. Zur Beseitigung dieser Nachteile ist schon bekannt
geworden, in das Ventilrohr Entlüftungsleitungen einzubauen. Auch hat man schon
um das Ventilrohreinde eine Doppelmanschette angebracht, die zwischen dem Rohr und
der Manschette einen Zwischenraum zum Entweichen der Luft schafft. Beide Maßnahmen
vermindern aber den effektiven Querschnitt fUr das Ventilrohr und beeinträchtigen
hierdurch auch die Leistung.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaifen,
die die Luft aus den Ventilsackinnern in einfacher Weise vollständig entweichen
läßt, um hierdurch eine raechere und gleichmäßigere AbfUllung zu erreichen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Vorrichtung gemäß der Erfindung
al Ventilrohr-Auisteckstutzen mindestens an einer Rohrseite eine Entlüftungsklappe
mit einer der Rohrkrümmung entsprechenden Form vor, wobei diese Klappe derart verschwenkbar
gelagert ist. daß sie von einer Einschwenkstellung zu.
-
Aufstecken und Abnehmen der Ventilsäcke, bei der sie mit ihrem ireien
Ende am Rohrende anliegt, in eine Ausschwenkstellung zum Entlüften während des FUllens,
wobei sie in einem Abstand von diesem Rohr steht, bewergbar ist.
-
Vorteilhaft ist es, wenn dieser Entlüftungskalppe eine llalteklemme
flir den Ventil sack zugeordnet ist, und dann weiterhin die Betätigung dieser Halteklemme
gleichzeltig mit der Entlüftungsklappe
erfolgt.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zur Entlifftung der
im Ventilroiir aufsteigenden Luft im auslauf des Schüttrichters ein Entlüftungskorb
mit einer ins Freie führenden Entlüftungsleitung vorgesellen. Diese letztere Ausführung
ist besonders an Anlagen mit lange Fallrollren von großem Vorteil.
-
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung wird in einfaciier Weise und
ohne besonderen Aufwand das Entweichen der im Ventilsack vorhandenen Luft gewährleistet,
da diese durch den zwischen Entlüftungsklappe und Ventilrohrende geschaffenen Zwischenraum
leicht und rasch entweichen kanne Der besondere Vorteil dieser schwenkbaren Entlüftungsklappe
liegt darin, daß sie in der Einschwenkstellung das Aufsteckende des Ventil rohres
nicht vergrößert, somit das Aufstecken und Abnehmen der Ventilsäcke nicht erschwert
und deshalb das Ventilrohr den maximalen Querschnitt in Bezug auf die Ventilöffnung
aufweisen kann. In der Ausschwenk- oder Füllstellung hingegen stafft die Entlüftungsklappe
die Ventilöffnung für einen festen Anschluß aus und bildet auch den Entlüftungs-Zwischenraum.
-
Der erfindungsgemäße Entlüftungskorb im Schüttrichter bewirkt vor
dem Eintritt in das Fallrohr eine gute Verteilung des meist atzweise mit großer
Wucht aus der Waage abfallenden Schüttgutes, wobei diese Verteilung und Aufsohließung
des Gutes durch die stabförmige Gestalltung des Korbes noch
erhöht
wird. Gleichzeitig bildet dieser Entlüftungskorb einen Hohlraum, durch den Luft
über eine Entlüftungsleltung ins Freie abgeführt werden kinn.
-
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung gemäß
der Erfindung. Es stellen dar: Fig. 1 eine Gesamtansicht eines Fallrohr-Ventilftlllers,
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht des Ventilrohr-Aufsteckstutzens mit eingeschwenkter
Entlüftungsklappe, Fig. 3 eine gleiche Ansicht, jedoch mit ausgeschwenkter Entlditungsklappe,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig.2 und Fig. 5 eine vergrdßerte
Ansicht eines Entlüftungskorbes.
-
Die in Fig. 1 gezeigte Abfüllanlage besteht aus einer schematischen
angedeuteten Waage 1, einem Schüttrichter 2, einem fallrohr 3, das von beträchtlicher
Länge, beispielsweise 3 - 5 oder mehr Meter, sein kann, einem Ventilrohr-Aufsteckstutzen
4, einer Klemmeinrichtung 5 an diesem Stutzen sowie einem Sackstuhl 6 zum Halten
des zu füllenden Ventilsackes 8, der in Fig. 1 bereits ei Aufsteckstutzen 4 angeklemmt
ist.
-
Zur Betätigung der Anlage nach dem Aufstecken des Ventilsackes 8 dient
ein Fußschalter 9, der über einen Magnet 10 oder einen Preßluitzylinder eine Halteklemme
ii der Klemmeinrichtung 5 zum Anpressen des Ventilsackes an den Auisteckstutzen
betätigt, worauf dann die Waage 1 geöffnet und Was Schüttgut durch den Trichter
2 und das Fallrohr 3 nach unten in den Ventilsack 6 stömt.
-
Gemäß der Erfindung ist am Aufsteckstutzen 4 des Ventilrohres eine
Entlüftungs@lappe 1) gelagert. Diese Ent]iiftungsklappe hat etwa die Form eines
Halbrohres mit dem Ansteckstutzen- angepaßter Kriimmung und ist am Ende 16 wie das
Rohrende 17 abgeschrägt, so daß beim Anliegen dieser Entlüftungsklappe 15 diese
beiden Schrägenden 16, 17 annähernd in einer Ebene liegen (Fig. 2). Damit diese
Entlüftungsklappe 15 in der Einschwenkstellung (Fig. 2) möglichst dicht am Stutzenende
anliegt, stimmen die Krümmungsradien der beiden Rohrteile weitgehend iiberein. Diese
Entlüftungsklappe ist an der oberen, d . h. der am Ende 16 entgegengesetzten Seite
um eine Achse 17 schwenkbar gelagert, wobei sie an dieser Lagerstelle in einem vorbestimmten
Abstand vom Stutzen 4 zur Schaffung eines Zwischenraumes 18 abgesetzt ist. Diese
Entlüftungsklappe 15 kann sich also zwischen den Stellungen gemäß Fig. 2 und 5 bewegen
In der Aufsteckstellung des Ventilsackes 8 (Fig. 2) liegt das Klappenende am Rohr
dicht an, so daß die Ventilsackçiffnung 20 leicht übergeschoben werden kann. In
der Füll- bzw. Entlüftungsstellung bildet die Entlüftungsklappe 15 gegenüber dem
Rohrende den durchgehenden Zwischenraum 18, damit die im Ventilsack vorhandene Luft
während des Füllens leicht entweichen kann.
-
Dabei wird durch die ausgeschwenkte Entlüftungsklappe die Ventilsacköffnung
gespannt und dicht um den Stutzen gestrafft. Zur Halterung des Ventilsaokes greift
dann noch die Klemme ii un, die über einen um eine Achse 12 schwenkbaren Winkelhebel
13 durch den Magnet 10 betätigt wird, An dieses Winkelhebel 13 ist auch noch ein
Gelenkshebel 21 bei i4 gelagert, der mit dem anderen Ende über ein Gelenk 22 an
eine.
-
Fortsatz 23 der Entlüftungsklappe 15 angreift. Die Entlüftungsklappe
wird also über den Magnet 10 und Winkelhebel 1-, gleichzeitig mit der Halteklemme
11 bestätigt, und zwar so, daß sich diese beiden Organe 11, 15 zum Halten des Ventilsackes
@ zueinander und zum Aufstecken oder Abnehmen des Ventilsackes 8 gegeneinander bewegen.
-
In Fig. l ist auch noch am unteren Ende des Trichters 2 unmittelbar
vor dem Fallrohr 3 ein Entlüftungskorb 30 eingezeichnet. Dieser Korb 30 ist, wie
insbesondere aus Fig. 5 zu sehen ist, aus einer Anzahl von Stäben 31, die einen
nach außen offenen Hohlraum umschließen, der wiederun durch eine Entlüftungsleitung
32 mit dem Freien in Verbindung steht.
-
Fällt nun das aus der Waage 1 abzufüllende Schüttgut in den Trichter
ein, so wird es zumindest noch am trichterausgang von dem Entlüftungskorb verteilt,
aufgeschlossen und zum Teil auch abgebremst, so daß in das Fallrohr 3 ein gleichmäßiger
Gutstrom einfließt. Gleichzeitig@entsteht durch die Korbstäbe 31 ein abgedeckter
Hohlraum, aus dem bei Druckanstieg die Luft durch die Leitung 7 ungehindert ins
Freie austreten kann.
-
Die.Erfindung beschränkt eich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel.
So könnte auch beidseitig des Ventilrohr-Stutzens eine Entlüftungsklappe vorgesehen
sein. Auch kann diese Entlüftungsklappe ohne der gezeigten Klemmeinrichtung brauchbar
sein, wenn auf andere Weise die Halterung der Ventilsäcke gewährleistet ist. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch an einem schräg oder waagerecht angeordneten
Ventilrohr-Stutzen Verwendun finden.