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Vorrichtung zum Abteilen von Packungen von einem gefüllten Schlauch
Es sind Vorrichtungen zum Abteilen von Packungen von einem gefüllten Schlauch, vorzugsweise
zur Abteilung von Würsten von einem gefüllten Wurststrang, bekannt, die aus zwei
sich schließenden Scherenpaaren bestehen. Diese Scherenpaare raffen beim Schließen
den gefüllten Schlauch zusammen und bilden eine Abschnürstelle. Nach dem Abschnüren
werden sie über eine Gleitschiene gespreizt, um zum Setzen von Verschlußklammern
das Füllgut zu verdrängen (D3P 1 o99 438).
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Es ist außerdem bekannt, derartige Abschnürstellen durch das Gegeneinanderführen
von prismenartigen Abschnüraggregaten zu bilden (DSP 1 o27 548).
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Diese bekannten Abschnüraggregate haben jedoch den Nachteil, daß sie
nur für die Verwendung von Strängen bis zu einem begrenzten Durchmesser geeignet
sind. Wenn sie verwendet werden sollen, um Stränge von größerem Durchmesser - beispielsweise
über etwa 55 mm -abzuschnüren, so sind für diese Abschnüraggregate sehr lange Verschließwege
erforderlich. Solche langen Verschließwege haben den Nachteil, daß für den Absohnürvorgang
entweder mehr Zeit benötigt wird, oder bei schnellerem Schließen der Abschnürvorgang
zu scnlagartig erfolgt, was häufig Beschädigungen des Schlauches
zur
Folge hat. Außerdem führt dies zu einer uner'vullscht großen Dimensionierung der
Abschnür- und Antriebsaggregate.
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Erfindungsgemäß wird daher zur Vermeidung dieser Nachteile vorgesehen,
zum Abteilen von Packungen von einem gefüllten Schlauch, besond-ers von WUrsten
von einem gefüllten Wurststrang, drei Scherenarme zu verwenden, die sich um mehrere
Achsen auf die Abschnürstelle zubewegen. Hierdurch wird vermieden, daß sich beim
Abschnüren von gefüllten Schläuchen, insbesondere bei größerem Durchmesser über
etwa 55 mm, Quetschzonen bilden, also die Gefahr besteht, daß Teile des Schlauches
durch die in der Ausgangsstellung auseinanderstehenden Enden der Scherenarme eingequetscht
und beschädigt werden. Gleichzeitig ist es möglich, Abachnür- und Antriebsaggregate
von verhältnismäßig kleiner Dimension zu verwenden, so daß lange Schließwege vermieden
werden. Die Scherenarme schließen sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorzugsweise
konzentrisch um die Abschnürstelle und umfassen von vornherein den gesamten gefüllten
Schlauch.
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Zweckmäßigerweise wird die Vorrichtung so ausgebildet, daß sich zwei
Scherenarme, die die sog. Raffschere bilden, um eine gemeinsame Achse und der dritte
Scherenarm um eine andere Achse drehen. Dabei werden alle drei Scherenarme am besten
durch einen gemeinsamen Antriebehebel bestätigt, wobei mittels verschiedener
Hebelübersetzungen
eine unterschiedliche Schließgeschwindigkeit der Scherenarme herbeigeffihrt werden
kann. Dadurch kann erreicht werden, daß einer der Scherenarme sich zunächst schneller
bewegt und dadurch den gefüllten Wurststrang aus der Quetschzone herausbewegt, bevor
die Scherenarme der eigentlichen Raffschere die Einschnürbewegung einleiten.
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Wenn die Abschnürvorrichtung für eine Verschließeinrichtung verwendet
werden soll, bei der an der Abschndrstelle eines Wurststranges zwei Verschlüsse
nebeneinander gesetzt werden sollen, ist es erforderlich, nach dem Abschnüren und
Raffen das Füllgut zu verdrängen, um einen möglichst leeren Zopf zu haben, den die
Verschlußklammern umschließen. Daher ist es zweckmäßig, mindestens zwei der zum
Abschnüren oder Raffen verwendeten Scherenarme als Scherenpaar - als sog. Raff-
und Verdrängerschere - auszubilden, das nach dem Abschnüren des gefüllten Schlauches
gespreizt wird und das FUllgux an der Abschnürstelle zur Bildung eines Zopfes verdrängt.
Das Spreizen des Scherenpaares wird dabei zweckmäßigerweise über ein Kurvenelement
herbeigeführt.
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Die erfindungsgemaße Vorrichtung ist besonders für eine kontinuier
lich arbeitende Verschließmaschine geeignet. Wenn der Wurststrang der Abschnürstelie
zugeführt ist, hebt der einzelne Scherenarm zunächst den Strang aus der Quetschzone
heraus, dann schnüren die beiden anderen Scherenarme, die als Scherenpaare
ausgebildet
sind, den Strang ab und raffen den Schlauch, so daß eine Abschndrstelle entsteht.
Die anfänglich dicht aneinanderliegenden Scherenpaare werden dann gespreizt, und
zwar entweder in der Weise, daß sie das Füllgut nach beiden Seiten verdrängen, oder
zweckmäßigerweise so, daß nur ein Scherenpaar -und zwar das vom nachfolgenden Strang
abgewandte - das Füllgut in Richtung des veKschlossenen Wurstendes drängt, wodurch
eine Verdichtung des Füllgutes und eine pralle Füllung der bereits am anderen Ende
verschlossenen Wurst sowie der mit zwei Verschlußklammern zu verschließende Zopf
entsteht.
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Zweckmäßigerweise wird die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgeführt,
daß mit einem Doppelkurvenelement sowohl die Abschndrbewegung wie auch die sich
anschließende Spreizbewegung herbeigeführt wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch so abgewandelt werden,
daß nicht drei, sondern mehr Scherenarme verwendet werden.
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Dies ist Jedoch im allgemeinen nicht zweckmäßig, weil dadurch ein
hoher Konstruktionsaufwand notwendig ist, ohne daß dadurch weitere Vorteile erreicht
werden. Ebenso kann der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke, nämlich die Gefährdung
des Verschließvorganges durch Quetschzonen zu vermeiden und auch nicht zu lange
Wege für die Abschnüraggregate zu haben, bei anderen Abschnürvorrichtungen, die
mittels prismenförmiger Absohnüraggregate
arbeiten, verwendet werden.
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Eine weitere Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung enthält
Mittel zum automatischen Einlegen einer Fadenschlaufe in die Absohnürvorrichtung
an die Wursthülle, damit beim Abschnüren und Verdrängen der Faden dem gebildeten
Zopf anliegt und von den Verschlußklammern mit umschlossen wird. Bisher mußten solche
Fadenschlaufen bei automatischen Verschlußmaschinen von Hand eingelegt werden. Dadurch
entstand die Gefahr, daß die Bedienungapersonen mit ihren Händen in die Abschnüraggregate
oder in die Verschlaßwerkzeuge gelangten. Diesen Nachteil vermeidet die erfindungsgemäße
Schlaufeneinlegevorrichtung, die selbsttätig zu dem gewünschten Zeitpunkt über Steuerkurven
oder Vorwahlzählwerke die Fadenechlaufen einlegt.
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Erfindungsgemäß besteht der Fadeneinleger vorzugsweise aus mehreren
Einlegeblechen mit Aufnahmeschlitzen für die Fadenschlaufen.
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Diese werden in der Ausgangsstellung, meist vorgefertigt als geschlossene
Schlaufen, in den Aufnahmeschlitz der Einlegebleche eingelegt, worauf diese der
Abschnürvorrichtung zugeführt werden. Ein Aggregat, vorzugsweise einer der Scherenarme
der Absohnürvorrichtung, entnimmt die Fadenschlaufe dem Aufnahmeschlitz' des Einlegebleches
und legt ihn beim Anheben des gefüllten Schlauchs längs der Wursthülle. Beim Abschnüren
der Umhüllung und Verdrängen des Füllgutes gelangt die Fadenschlaufe an den dadurch
gebildeten Zopf und wird dort in der herkömmlichen Weise
von verschlußklammern
beim Verschließen des Zopfes umfaßt.
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Die Erfindung ist anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen in schematischer Darstellung: Abb. eine Seitenansicht der
geöffneten Scherenarme, Abb. 2 eine Seitenansicht der Scherenarme in geschbssenem
Zustand, Abb.3 eine Draufsicht auf die geschlossenen Scherenarme der Abb.2 mit abgeschnürtem
Füllgut, Abb.4 eine Draufsicht auf die geschlossenen und gespreizten Scherenarme
der Abb.2, Abb.5 eine Seitenansicht der geöffneten Scherenarme mit einem Einleger
für einen Faden mit Schlaufe, Abb.6a ein Einlegeblech mit Klemmschlitz für den Faden,
Abb. 6b ein Einlegeblech mit Klemmschlitz und zusätzlicher Haltefeder für den Faden,
bb. 7 eine Draufsicht auf den Fadeneinleger bei geöffneten Scherenarmen, Abb. 8
eine Seitenansicht der geschlossenen Scherenarme mit eingecliptem Faden und dem
Fadeneinleger in Ruhestellung, Abb.9 eine Draufsicht auf die geschlossenen Scherenarme
mit eingecliptem Faden, Abb.1o eine Ansicht von zwei verclipten Wurststrängen mit
jeweils eiggeclipter Aufhängeschlaufe.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Abteilen von Packungen von einem gefüllten
Schlauch
dargestellt, wobei die dazugehörige Verschließmaschine sowie der Antriebs- und Steuerungsmechanismus
licht gezeigt wird, da es sich dabei um für den Fachmann übliche und nicht erfindungswesentliche
Aggregate handelt.
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Zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist von den beiden
feststehenden Achsen (2, 12) auszugehen. Die Scherenarme (4, 5) sind auf der Achse
(2) drehbar gelagert. Der dritte Scherenarm (6) ist drehbar auf der Achse (12) gelagert
und so angeordnet, daß beim Abschnüren und Zusammenraffen des gefüllten Schlauches
(7) die Hülle aus der Quetsoh- und Scherzone der Scherenarme (4, 5) in die Mitte
des gefüllten Raffermauls (8) gebracht wird. Die Scherenarme (4, 5, 6) sind über
Schubstangen (15, 16, 13) und einen Verbindungshebel (11) mit dem Antriebshebel
(9) verbunden. Die Schubstangen (13, 15) sind im Punkt 14 und die Schubstange (16)
im Punkt 17 gelagert. Der Antriebshebel (9) dient zur Betätigung aller 3 Scherenarme
und ist in der Achse (1) gelagert. Wird der Antriebshebel (9) durch eine Kurve (2oa)
des Doppelkurvenelements des Antriebsmechanimus in Pfeilrichtung (lo) bewegt, so
werden die drei Scherenarme auf die Abschnürstelle (3) zubewegt. Die Hebelverhältnisse
sind 80 ausgelegt, daß der Scherenarm (6) sich am Anfang der Bewegung des Antriebshebels
(9) etwas schneller bewegt als die Scherenarme (4, 5). Hiermit wird erreicht, daß
die Verpackungshülle (7) zuerst etwas angehoben wird, bevor die anderen Scherenarme
(4,5) den Absohnür- und Raffvorgang einleiten. Somit wird die Verpaokungshülle
(7)
aus der Quetschzone der in der Ausgangsstellung auseinanderstehenden Enden der Scherenarme
(4, 5) gehoben0 Der Winkel (24) zwischen der Verbindungslinie der Achsen (12, 14)
und dem Hebelarm (21) des Scherenarmes (6) ist am Beginn der Bewegung sehr spitz
und wird während des Raffvorganges größer; dadurch wird die anfangs schnelle und
später langsamer werdende Bewegung des Scherenarmes (6) erreicht. Die Endlagen des
Scherenarmes (6) sind aus Abt. 1 und 2 ersichtlich und können durch die Schraubenspindel
(23a) verändert werden.
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Die Achsen (1' und 2') der Abb.3 und 4 entsprechen den Achsen (1,
2) der Abb.1 und 2. Die Scherenarme (4, 5) bilden die-eigentlicheRaff- und Verdrängerschere.
Um ein Spreizen und Verdrängen des Füllgutes zu ermöglichen, sind die Scherenarme
(4, 5) als Scherenpaare (4a, 5a bzw. 4b, 5b) ausgebildet. Beim Verdrängungsvorgang
läßt sich auf der Achse (2') die Scherenhälfte (4a und 5a) in Pfeilrichtung (Abb.3)
verschieben. Beim Spreizen wird an der Abschnürstelle (3) ein Zopf (18) gebildet
und dabei das Füllgut verdrängt.
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Die von einer Fülleinrichtung gefüllten Schlauchpackungen werden abschnittsweise
in das geöffnete Maul (8) der Scherenarme (4, 5, 6) eingeftthrt. Ein Antriebsmechanismus
sorgt dafür, daß die eine
Kurve (2oa) des Doppelkurvenelements
den Antriebshebel (9) in Pfeilrichtung (Abb,l)'bewegt, sobald der eingeführte Schlauch
zum Stehen gekommen ist, Der untere Scherenarm (6) hebt den gefüllten Schlauch an
und bringt ihn aus der Quetschzone der Scherenarme (4, 5), der Raff- und Verdrängerschere.
Die Scherenarme (4, 5) der Raff- und Verdrängerschere bestehen aus den Scherenpaaren
(4a, 5a und 4b, 5b). Sie schnüren den gefüllten Schlauch ein und verdrängen das
Füllgut an der gerafften Stelle des Schlauches. Anschliebend spreizt die zweite
Kurve (20b) des Doppelkurvenelements über eine Rolle (19) und einen Hebel (22) die
Scherenarme (4a und 5a), so daß aus der Umhüllung des Schlauches von der Absohnürstelle
her ein Zopf (18) gebildet wird. Das Füllgut wird dabei aus der Umhüllung herausgedrückt,
so daß der dadurch gebildete Zopf (18) durch zwei Verschlußklammern (27) verschlossen
werden kann. Hierzu wird eine Verschließvorrichtung verwandt, die für einen Fachmann
ohne weiteres konstruiert werden kann. Gleichzeitig kann ein Trennmesser (28) die
Hülle zwischen den beiden Klammern durchschneiden. Nach Beendigung des Verschließvorgangei
wird der Antriebshebel (9) entgegengesetzt der Pfeilrichtung bewegt und die Scherenarme
(4,5,6) in die Ausgangslage gebracht. Dabei gehen die Scherenpaare (4a, 5a und 4b,
5b) von der Spreizstellung wieder in die Nullstellung zurück. Die Bolzen (25, 26)
dienen zur Kupplung und Führung der Scherenarme (4a und 4b bzw. 5a und 5 b). Die
Länge der Verbindungsstangen (13, 15, 16) läßt sioh durch Schraubenspindeln (25
a,b,c) verändern, wodurch eine gewünschte Zopfstärke (18) eingestellt werden kann.
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Sollen die abgeteilten Packungen eines Schlauches zusätzlich mit einem
Faden mit einer Aufhängeschlaufe versehen werden, so kann der Fadeneinleger gemäß
Abb. 5 - 9 verwendet werden.
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Der Faden, der als Schlaufe (31) vorgefertigt ist, wird in der strichpunktiert
gezeichneten Ausgangsstellung des Fadeneinlegers (30), der aus zwei Fadeneinlegeblechen
(30a, 30 b) besteht, in den Schlitz (32) eingelegt. Die Fadeneinlegebleche (30a
und 3ob) werden durch einen Steuerimpuls mittels eines pneumatischen oder elektrischen
Drehelements (33) im gewünschten Zeitpunkt eingeschwenkt. Dadurch wird die Fadenschlaufe
(31) auf den Scherenarm (6) gelegt. Der Scherenarm (6) hebt die Fadenschlaufe aus
dem Schlitz (32). Der Schlitz (32) zum Aufnehmen des Fadens ist so ausgestaltet,
daß der Faden noch etwas klemmt. Der im Aufnahmeschlitz (32) befindliche Faden kann
zusätzlich durch eine Feder (34), Abb. 6 b, geklemmt werden, wenn Fadenschlaufen
mit unterschiedlicher Fadenstärke geklemmt werden sollen.
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Wenn die Fadenschlaufe (31) von dem Scherenarm (6) aus dem Aufnahmeschlitz
(32) gehoben ist, wird sie von den Scherenarmen (4, 5), die als Scherenpaare (4a,
5a und 4b, 5b) ausgebildet sind, erfaßt, so daß sie gemeinsam mit der Schlauchhülle
die Abschnür-und Spreizbewegung der Scherenpaare (4a, 5a und 4b, 5b) mitmacht. Am
Ende dieser Arbeitsgänge liegt die Fadenschlaufe (31) als Doppelschlaufe an dem
Zopf (18) und wird
durch zwei Verschlußklammern (27) mit umschlossen.
Durch das Trennmesser (28) werden dann der Zopf (18) und die Schlaufe (31) zwischen
den Verschlußklammern (27) getrennt, so daß zwei Aufhängeschlaufen (31 a und 31
b) jeweils am Ende eines verschlossenen Wurststranges entstehen.
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Sobald der Scherenarm (6) die Fadenschlaufe aus den Schlitzen (32)
der Sohlaufeneinlegebleche (30a und 30b) gehoben hat, gehen diese in die Ausgangsstellung
zurück. Jetzt kann bereits der neue Faden eingelegt werden. Die Schwenkbewegung
wird in bekannter Weise über Steuerkurven oder Vorwahlzählwerke gesteuert, so daß
eine Aufhängeschlaufe jeweils nach einer vorher eingeatellten Anzahl von Packungen
eingelegt wird.
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- Ansprüche -