DE1585223C - Doppelflachige Strickware und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Doppelflachige Strickware und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft eine doppelflächige Strick- nannte Versatzeinrichtungen eingebaut, mit welchen
ware, hergestellt aus zwei sich kreuzenden, von je die Nadelbetten — bei den Rundstrickmaschinen die
einem gesonderten Faden gebildeten Teilmaschen- Tellerscheibe gegenüber dem Nadelzylinder — seitreihen,
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. lieh gegeneinander versetzt werden können. Dadurch
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine 5 wird erreicht, daß bei dieser Netzreihe der Faden
doppelflächige Strickware mit dem Charakter einer abwechselnd von einer Nadel im Nadelzylinder und
an sich bekannten 2:2-Rechts/Rechts-Ware zu schaf- einer Nadel in der Rippscheibe oder Tellerscheibe
fen, die neben einer guten Formbeständigkeit und verarbeitet wird. Nach Bildung dieser Netzreihe wer-Festigkeit
die Möglichkeit erlaubt, bei Verwendung den dann die Nadelbetten wieder in ihre ursprüngverschiedenfarbiger
Fäden für die Herstellung der io liehe Ausgangsstellung zurückgestellt. Dann wird bei
Teilmaschenreihen in Längsrichtung des Gestrickes den bekannten Maschinen für das Randgestrick der
verlaufende Farbstreifen zu erzeugen. Es sind bereits Faden von jeweils zwei Nadeln im Nadelzylinder
doppelflächige 2:2 - Rechts/Rechts - Strickwaren be- und zwei Nadeln in der Tellerscheibe verarbeitet. Beim
kannt, die jedoch mit einer einzigen Fadenreihe ge- Erfindungsgegenstand werden die unerwünschten
bildet werden. Auch sind Strickwaren bekannt- 15 Doppelmaschen jedoch ohne eine besondere Vergeworden,
die aus zwei sich kreuzenden Teilmaschen- satzeinrichtung vermieden. Sie können in diesem Fall
reihen gebildet sind und den Charakter einer Rechts/ nicht entstehen, nachdem die Netzreihe aus zwei
Rechts-Ware haben (deutsche Patentschrift 380 591) Teilmaschenreihen besteht, die sich abwechselnd mit
sowie Strickbahnen, die auf einer Seite den Charak- jeweils einer Masche der Rippnadeln und einer
ter einer 2:2-Rippware aufweisen, und die aus zwei 20 Masche der Zylindernadeln ergänzen. Werden z. B.
sich kreuzenden Teilmaschenreihen gebildet sind aus einer solchen 2:2-Strickware der Faden der
(britische Patentschrift 524 698, USA.-Patentschrift ersten Teilmaschenreihe und der folgende Faden der
951 033). Diese bekannten Strickwaren sind jedoch zweiten Teilmaschenreihe seitlich aus dem Gestrick
nicht beidseitig gleichartig ausgebildet und weisen herausgezogen, so ist an der einen Trennkante ein
demnach eine Maschenbildung auf, welche weder die 25 fester Anfang zu erkennen, der keinerlei Laufgeforderte
Formbeständigkeit der Strickbahn noch maschen zuläßt. Bei einem normalen 2:2-Gestrick
eine Streifenbildung in der gewünschten Art gewähr- lösen sich dagegen die Maschen, wenn ein Faden
leistet und auch nicht den geforderten leichten und gezogen wird, weil sie keinen Halt gegen ein Weiterfesten
Übergang zu anderen oder von anderen Ge- laufen haben,
strickarten bewirken kann. 30 Erfindungsgemäß kann die neuartige doppel-
strickarten bewirken kann. 30 Erfindungsgemäß kann die neuartige doppel-
Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe flächige Strickware auf einer mehrsystemigen Rundunter Vermeidung der Nachteile der vorstehend ge- Strickmaschine dadurch hergestellt werden, daß in
nannten bekannten Strickbahnen dadurch gelöst, daß den ersten von jeweils zwei aufeinanderfolgenden
in der den Charakter einer an sich bekannten 2:2- Systemen beider Nadelreihen von sechs aufeinander-Rechts/Rechts-Ware
aufweisenden Strickware die 35 folgenden Nadeln nur die erste und fünfte Nadel die
aufeinanderfolgenden Maschen einer jeden der bei- eine Teilmaschenreihe und in den zweiten Systemen
den von einem gesonderten Faden gebildeten Teil- nur die zweite und vierte Nadel die andere Teilmaschenreihen
abwechselnd von einer Nadel der maschenreihe stricken und die Gruppen von sechs einen Nadelreihe (z. B. einer Rippnadel) und einer Nadeln der sich jeweils gegenüberliegenden Systeme
Nadel der anderen Nadelreihe (z. B. Zylindernadel) 40 um eine Nadel gegeneinander versetzt werden,
gefertigt sind und abwechselnd auf jeder Warenseite Auf beiden Systemseiten sind also erfindungsnur eine Masche der nebeneinanderliegenden 2:2- gemäß die Sechsernadel- oder -musterplatinengrupartigen Maschenstäbchen dergestalt bilden, daß beid- pen um eine Nadel bzw. Musterplatine gegeneinander seitig jeweils zwei aufeinanderfolgende Maschenstäb- versetzt, so daß also in Umfangsrichtung der Machen von den gleichen Teilmaschenreihen der 45 schine gesehen beispielsweise auf eine Zylinder-Systeme gebildet sind. musterplatine Nr. 1 eine Rippmusterplatine Nr. 6
gefertigt sind und abwechselnd auf jeder Warenseite Auf beiden Systemseiten sind also erfindungsnur eine Masche der nebeneinanderliegenden 2:2- gemäß die Sechsernadel- oder -musterplatinengrupartigen Maschenstäbchen dergestalt bilden, daß beid- pen um eine Nadel bzw. Musterplatine gegeneinander seitig jeweils zwei aufeinanderfolgende Maschenstäb- versetzt, so daß also in Umfangsrichtung der Machen von den gleichen Teilmaschenreihen der 45 schine gesehen beispielsweise auf eine Zylinder-Systeme gebildet sind. musterplatine Nr. 1 eine Rippmusterplatine Nr. 6
Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten doppel- folgt.
flächigen Strickware mit Rechts/Rechts- oder Ripp- In der nachfolgenden Beschreibung sind in Ver-
warencharakter wechseln also die Fadenkreuzungen bindung mit der Zeichnung Ausführungsbeispiele der
der beiden Teilmaschenreihen so miteinander ab, 50 Erfindung mehr oder weniger schematisch dargestellt,
daß die eine Teilmaschenreihe auf jeder Warenseite Es zeigt
abwechselnd nur eine Masche von je zwei rippen- F i g. 1 eine schematische Maschenbilddarstellung
artigen nebeneinanderliegenden ■ Maschenstäbchen einer bekannten 2:2-Rechts/Rechts-Ware,
bilden, während die andere Teilmaschenreihe die F i g. 2 eine Maschenbilddarstellung der erfindungsfehlenden Maschen in den Maschenstäbchen bildet; 55 gemäß ausgebildeten doppelflächigen Strickware,
Bei Verwendung von zwei verschiedenfarbigen Fä- F i g. 3 eine Darstellung der Anfangsreihe der in den für die beiden Teilreihen ergibt sich dabei der F i g. 2 dargestellten erfindungsgemäß ausgebildeten Vorteil, daß abwechselnd je zwei Maschen gleicher doppelflächigen Strickware,
bilden, während die andere Teilmaschenreihe die F i g. 2 eine Maschenbilddarstellung der erfindungsfehlenden Maschen in den Maschenstäbchen bildet; 55 gemäß ausgebildeten doppelflächigen Strickware,
Bei Verwendung von zwei verschiedenfarbigen Fä- F i g. 3 eine Darstellung der Anfangsreihe der in den für die beiden Teilreihen ergibt sich dabei der F i g. 2 dargestellten erfindungsgemäß ausgebildeten Vorteil, daß abwechselnd je zwei Maschen gleicher doppelflächigen Strickware,
Farbe nebeneinander liegen und sich in Längsrich- Fig. 4 eine schematische Darstellung einiger auf-
tung des Gestricks verlaufende Farbstreifen ergeben. 60 einanderfolgender Musterplatinen für den Nadel-
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch die zylinder und die Rippscheibe einer Rundstrickgekreuzte
Fadenführung ein fester Übergang von maschine,
einem beliebigen Gestrick auf den dem 2:2-Ripprand Fig. 5 und 6 Maschenbilder von zwei weiteren
ähnlichen Rand erreicht wird. Normalerweise ent- bekannten Rechts/Rechts-Warenarten, die mit einer
stehen bei einer Anfangsreihe (Netzreihe) für einen 65 Rundstrickmaschine mit erfindungsgemäß ausgebil-
2:2-Rand unerwünschte Doppelmaschen. Um dies deten Platinen zusätzlich hergestellt werden können,
zu vermeiden, werden bisher bei Flachstrickmaschi- Im Gegensatz zu der üblichen in F i g. 1 dargestell-
neii sowie bei einigen Rundstrickmaschinen söge- ten 2:2-Rechts/Rechts-Ware wird bei der neuartigen
doppelflächigen Strickware gemäß der vorliegenden Erfindung, die in F i g. 2 dargestellt ist, jede Maschenreihe
aus zwei sicli kreuzenden Teilmaschenreihen 10 und 11 gebildet. In F i g. 2 sind die Ripp- und Zylindernadeln
einer Rundstrickmaschine durch zwei 5 Reihen von kleinen Kreisen dargestellt, um welche
die Maschen der beiden sich kreuzenden Teilmaschenreihen 10 und 11 gezogen sind. Dabei sind
die Rippnadeln in aufeinanderfolgenden Gruppen von sechs Nadeln mit den Bezeichnungen R1... R 6
und in entsprechender Weise die Zylindernadeln mit den Bezeichnungen Zl... Z 6 versehen. Die Bedeutung
dieser Gliederung wird im Zusammenhang mit F i g. 4 erläutert. Wie aus F i g. 2 hervorgeht, verlaufen
die Fäden so, daß je ein Faden auf beiden Warenseiten abwechselnd nur eine Masche in je einer
zweinadligen Maschenrippe 12 R oder 12 Z bildet. Dabei sind die Fäden so miteinander gekreuzt, daß
durch die zweite Teilmaschenreihe jeweils die fehlenden Maschen in den Maschenrippen gebildet werden.
Bei Verwendung von zwei verschiedenfarbigen Fäden werden auf diese Weise jeweils zwei Maschen
gleicher Farbe nebeneinander erzeugt, die zusammen Farbstreifen in Längsrichtung des Gestrickes bilden.
Wie aus F i g. 3 ersichtlich ist, erlaubt diese Fadenführung einen festen Übergang von einem beliebigen
Gestrick zu beispielsweise einem dem 2:2-Rippraiid
ähnlichen Rand. Die in F i g. 3 dargestellte Anfangsreihe der neuartigen doppelflächigen Strickware bildet
an Maschinen ohne Nadelbettversatz zugleich einen festen Rand. In der Bindungstechnik besteht
kein Unterschied gegenüber der Maschenreihe nach Fig. 2. Jedoch werden beim Übergang von allen
Rippnadeln zuvor die Maschen abgeschlagen, so daß die ausgewählten Rippnadeln zuerst nur Fadenschleifen
aufnehmen. Nach diesen Anfangsreihen werden anschließend auf jeder Nadelreihe die üblichen Randreihen
gebildet, worauf sich die neuartige Bindungstechnik gemäß F i g. 2 anschließt.
Nach dem Bilden der Anfangsreihen werden in jeweils zwei aufeinanderfolgenden Systemen im
ersten System beidseitig nur die erste und fünfte Nadel zum Stricken der einen Teilmaschenreihe 10
und im zweiten System nur die zweite und vierte Nadel zum Stricken der anderen Teilmaschenreihe 11
eingesetzt. Die Nadeln in der Rippscheibe und die Nadeln im Nadelzylinder sind dabei gegeneinander
versetzt angeordnet.
In F i g. 4 sind einige nebeneinander angeordnete Zylindermusterplatinen mit ihrer. Sechsergruppenbezeichnung
Zl... Z 6 und die auf Lücke gegenüberliegenden Rippmusterplatinen ebenfalls in ihrer
Sechsergruppenbezeichnung R 1... R 6 dargestellt. Aus dieser Darstellung ist ersichtlich, daß die einander
benachbarten Musterplatinen verschiedenartig ausgebildet sind. Die zur Bildung der ersten Teilmaschenreihe
der neuartigen doppelflächigen Strickware im ersten von jeweils zwei aufeinanderfolgenden
Systemen eingesetzten Musterplatinen Zl und ZS im Nadelzylinder und Rl und R5 in der Rippscheibe
sind an der in der Zeichnung durch strichpunktierte Linien angedeuteten Stelle 7Z oder TR
mit hohen Steuerfüßen 13 Z oder 13 R versehen, während die zum Stricken der anderen Teilmaschenreihe
im zweiten von jeweils zwei benachbarten Systemen verwendeten Musterplatinen Z2, Z 4 und
R 2 und /?4 an einer zweiten, ebenfalls durch strichpunktierte
Linien angedeuteten Stelle 8 Z oder 8 7?
ebenfalls mit hohen Steuerfüßen 14Z oder 14R versehen
sind. Auf diese Weise können die in den ersten Systemen und die in den zweiten Systemen eingesetzten
Musterplatinen durch gesonderte ein- und ausschaltbare Schloßteile gesteuert werden. Wie aus
F i g. 4 hervorgeht, sind die zur Bildung der neuartigen doppelflächigen Strickware nicht eingesetzten
Zylindernadeln Z 3 und Z 6 und Rippnadeln R 3 und R 6 mit niederen Steuerfüßen an der ersten Stelle 7
bzw. der zweiten Stelle 8 versehen. Das Ausschalten der Zylindernadeln 3 und 6 wird mittels Steuerfüßen
15 am oberen Ende der Zylindermusterplatinen bewirkt. Zum gleichen Zweck sind die Rippmusterplatinen
R3 und R6 nach hinten gegenüber den übrigen Musterplatinen verlängert. Außerdem weisen
sämtliche Zylindernadeln in ihrem unteren Bereich zusätzliche Steuerfüße 16 auf, die mit den Kulierteilen
der Zylinderschlösser zusammenwirken und mit denen die Maschendichte gesteuert wird.
Auf einer Rundstrickmaschine mit den erfindungsgemäß unterschiedlich ausgebildeten und in der besonderen
Folge angeordneten Platinen können auch andere bekannte Rechts/Rechts-Warenarten durch
eine entsprechende Einstellung der verstellbaren Zylinder- und Rippschloßteile hergestellt werden,
beispielsweise die in F i g. 5 und 6 dargestellten Waren, bei denen in jedem System eine oder beide Fußreihen
(Stellen 7 und/oder 8) gleichzeitig ausgewählt werden können, was durch die köperartige Versetzung
der Steuerfüße an jeder Steuerfußstelle zwischen aufeinanderfolgenden Musterplatinen ermöglicht wird.
Dabei werden die nicht dargestellten verstellbaren Schloßteile zur Beeinflussung der Steuerfüße an der
Steuerfußstelle 7Z, 7R und an der Steuerfußstelle
8 Z und SR so weit ausgefahren, daß sie auch die
niederen Steuerfüße der Musterplatinen Z 3, Z6, R3
und R 6 erfassen.
Claims (2)
1. Doppelflächige Strickware, hergestellt aus zwei sich kreuzenden, von je einem gesonderten
Faden gebildeten Teilmaschenreihen, dadurch
gekennzeichnet, daß in der den Charakter
einer an sich bekannten 2:2-Rechts/Rechts-Ware aufweisenden Strickware die aufeinanderfolgenden
Maschen (z. B. auf den Nadeln Z 5, R S, Z 1) einer jeden der beiden von einem gesonderten
Faden gebildeten Teilmaschenreihen (10, 11) abwechselnd von einer Nadel der einen Nadelreihe
(z. B. einer Rippnadel R) und einer Nadel der anderen Nadelreihe (z. B. einer Zylindernadel Z)
gefertigt sind und abwechselnd auf jeder Warenseite nur eine Masche der nebeneinanderliegenden
2 : 2-artigen Maschenstäbchen dergestalt bilden, daß beidseitig jeweils zwei aufeinanderfolgende
Maschenstäbchen von den gleichen Teilmaschenreihen der Systeme gebildet sind.
2. Verfahren zur Herstellung einer doppelflächigen Strickware nach Anspruch 1 auf einer
mehrsystemigen Rundstrickmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß in den ersten von jeweils
zwei aufeinanderfolgenden Systemen beider Nadelreihen (Z, R) von je sechs aufeinanderfolgenden
Nadeln nur die erste und fünfte Nadel (z.B. Zl, Z 5) die eine Teilmaschenreihe (10)
und in den zweiten Systemen nur die zweite und
vierte Nadel (Z 2, Z 4) die andere Teilmaschenreihe (11) stricken und die Gruppen von sechs
Nadeln der sich jeweils gegenüberliegenden Systeme um eine Nadel gegeneinander versetzt
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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