DE1583938C - Verfahren zum Wirbelschichtrösten von eisenhaltigen sulfidischen Erzen - Google Patents
Verfahren zum Wirbelschichtrösten von eisenhaltigen sulfidischen ErzenInfo
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- DE1583938C DE1583938C DE1583938C DE 1583938 C DE1583938 C DE 1583938C DE 1583938 C DE1583938 C DE 1583938C
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wirbelschichtrösten von eisenhaltigen sulfidischen Erzen,
wobei das sulfidische Erz zunächst bei Temperaturen zwischen 700 bis 1100° C und niedrigem Sauerstoffpartialdruck
ganz oder teilweise zu Magnetit geröstet wird, und anschließend eine Nachverbrennung des
im Röstgas enthaltenen elementaren Schwefels bei erhöhtem Sauerstoffpartialdruck durch Zufuhr von
sauerstoffhaltigen Gasen erfolgt.
Bei einem bekannten Verfahren (vgl. deutsche Patentschrift 1 132 942) erfolgt die Röstung im Temperaturbereich
zwischen 800 und 900° C, wobei die Nachverbrennung des im Röstgas enthaltenen elementaren
Schwefels bei gleichbleibend hoher Temperatur, d. h. im wesentlichen ebenfalls zwischen 800
und 900° C, durchgeführt werden soll.
Wenn die Nachverbrennung bei einer derart hohen Temperatur durchgeführt wird, und die Röstgase
Fe2O3 sowie einen Überschuß an Sauerstoff enthalten,
so bildet sich während der Abkühlung des Gases SO3. In diesem Fall wirkt der Magnetitstaub, der zu Fe2O3
oxydiert ist, als Katalysator. Die Bildung von SO3 ist unerwünscht, da dies mehrere Nachteile mit sich
bringt. Wenn das Gas in an sich bekannter Weise unter gleichzeitiger Wiedergewinnung des Wärmeanteils
im Abhitzekessel gekühlt wird, so kann man diese Nachteile wie folgt zusammenfassen:
1. Der Abhitzekessel wird mit einer großen Gasmenge beschickt, was unter bestimmten Bedingungen
zu erhöhten Wärmeverlusten mit den Abgasen von dem Abhitzekessel führt. g0
2. Es bildet sich Eisensulfat, und SO2-Verluste treten
auf, und zwar wegen der sauerstoffhaltigen Atmosphäre.
3. Schwefelsaures Eisenoxyd hat eine größere Neigung als Eisenoxyd, sich an den Rohren des Abhitzekessels
abzusetzen, wobei sich der Wärme-
. leitkoeffizient verringert und die Reinigung erschwert
wird.
4. Infolge der Absorption des im Röstgas gebildeten SO3 entsteht in der Waschstufe Schwefelsäure,
die wegen der niedrigen Konzentration von unbedeutendem oder gar keinem Wert ist.
In Fällen, in denen das Ausgangsmaterial Arsen enthält, geht das Arsen in die saure verdünnte
Waschflüssigkeit über, die nur mit großen Schwierigkeiten von Arsen gereinigt werden
kann und die sich dann aus gesundheitlichen Gründen nur unter Schwierigkeiten verwenden
läßt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Wirbelschichtrösten von eisenhaltigen
sulfidischen Erzen mit anschließender Nachverbrennung des im Röstgas enthaltenen elementaren Schwefels
zu schaffen, bei dem die Bildung des unerwünschten SO3 in dem gasförmigen Endprodrukt verhindert
wird. Es soll weiterhin verhindert werden, daß dann, wenn man den Schwefel in den Röstgasen bereits vor
dem Abgaskessel verbrennt, um die Fällung von Elementarschwefel in nachgeschalteten Gasreinigungsanlagen
und Waschtürmen zu vermeiden, SO3 und Sulfate gebildet werden, welche beschwerliche Ablagerungen
im Abgaskessel verursachen.
Diese der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Röstgase auf eine Temperatur
unter 420° C abgekühlt werden, bevor die für die Nachverbrennung erforderlichen sauerstoffhaltigen
Gase zugeführt werden. Dabei versteht es sich von selbst, daß die Röstgase vor der Nachverbrennung
nicht auf eine Temperatur abgekühlt werden dürfen, die tiefer liegt als die Temperatur, bei
welcher der Schwefelanteil des Röstgases sich niederzuschlagen beginnt.
Sind die Röstgase, bevor die für die Nachverbrennung erforderlichen sauerstoffhaltigen Gase zugeführt
werden, auf eine Temperatur unter 420° C abgekühlt worden, kann der Schwefel verbrannt und die SO3-Bildung
als Folge der niedrigen Temperatur auf einen Minimalwert gehalten werden.
In einer Anlage zur Herstellung von 500 t Schwefelsäure je 24 Stunden wurde gemäß dem schwedischen
Patent 204 002 ein arsenhaltiges Pyritkonzentrat geröstet. Nach dem Austritt aus dem Röstofen,
bei dem es sich um einen Wirbelbettofen des BASF-Typs handelte, wurde das Gas in einem Abhitzekessel
gekühlt, nachdem man das Rösterzeugnis in Wärmezyklonen abgetrennt hatte; danach wurde das
Gas in einem Elektrofilter gereinigt. Die Luft zur Verbrennung von Elementarschwefel wurde in eine
unmittelbar hinter den Wärmezyklonen, jedoch vor dem Abhitzekessel angeordnete Brennkammer eingeleitet.
Folgende Probleme traten auf:
1. Schwierigkeiten, das aus dem Abhitzekessel austretende
Gas auf der Temperatur zu halten, die für die Funktion des Elektrofilters zulässig ist,
wobei die Schwierigkeiten darauf zurückgingen, daß im Röstgas verbleibender Eisenoxydstaub
die Rohrwandungen des Kessels in Mitleidenschaft zog, was zu einer starken Sulfatisierung
des Eisenoxydes führte, wodurch sich wiederum
der Wärmeleitkoeffizient des Gases im Verhältnis zu den Rohrwandungen beträchtlich verringerte.
Trotzdem man die Rohrwandungen starken und kontinuierlichen Luftstößen aussetzte,
ließen sich die Absetzungen nicht entfernen.
2. Da das Gas, während es gekühlt wurde, den Temperaturbereich passierte, in welchem sich
leicht SO3 bildet, und gleichzeitig Eisen(III)-Oxyd
anwesend war, ergab sich eine Menge saurer Waschfüssigkeit, welche etwa 4% der gesamten
Schwefelsäureerzeugung ausmachte, d. h. 20 t pro Tag als 100°/oige Schwefelsäure gerechnet.
Da praktisch der gesamte Arsenanteil in saurer Waschmittelflüssigkeit aufgelöst wurde, ·
sah man sich dem Problem gegenübergestellt, *5 für die besagte Säuremenge einen Ersatz zu finden.
Die Anlage war darüber hinaus mit Vorrichtungen zur Rückgewinnung von Arsen aus Waschflüssigkeit versehen. Die Menge des wiedergewonnenen
Arsens hängt unmittelbar davon ab, daß so wenig saure Waschflüssigkeit wie möglich gebildet wird.
Nach dem Umbau der Vorrichtung in der Weise, daß hinter dem Dampfkessel, jedoch vor dem Elektro- as
filter eine Nachverbrennung von Elementarschwefel stattfand, traten die zuvor erwähnten Nachteile nicht
mehr in Erscheinung. Nach dem Umbau wurde auch die Dampferzeugung erhöht, eine Schlag- bzw. Rüttelvorrichtung
zur Reinigung des Dampfkessels war nicht mehr notwendig, im Abhitzekessel und im
Elektrofilter abgetrennter Staub konnte mit Eisenoxyd vermischt werden, ohne daß sich dessen Qualitat
unzulässig verschlechterte, und die Erzeugung verunreinigter und verdünnter saurer Waschflüssigkeit
wurde verhindert. Außerdem konnte in der Gas-Waschstufe das im Pyrit anwesende Arsen in konzentrierter
und fester Form fast lOC/oig abgetrennt werden. Der zurückgewonnene Staub besaß einen
hohen Magnetitanteil und einen geringen Sulfatanteil; außerdem war er für die Handhabung und
den Transport besser geeignet.
Natürlich hätte die Zufuhr von Luft auch hinter dem Elektrofilter erfolgen können, wo die Temperatür ebenfalls eine Verbrennung von Schwefeldampf
gestattet, vorausgesetzt, daß der Elektrofilter für die Reinigung von Gasen mit einem so hohen SO2-Anteil
konstruiert ist.
Wenn gemäß Erfindung eine Nachverbrennung durchgeführt wird, besteht darüber hinaus weniger
Notwendigkeit, die Rösterzeugnisse vor dem Abhitzekessel abzutrennen, weil infolge des vorhandenen
niedrigen Sauerstoff-Teildruckes das Arsen durch die Trockengas-Reinigungsvorrichtung gedrückt wird,
ohne daß sich Eisenarsenat bilden kann, und weil Arsentrioxyd bei den im Elektrofilter herrschenden
Temperaturen in Gasform anwesend ist, wobei das Arsen in hohem Ausmaß zur Waschstufe überführt
wird, in der Arsen aus der konzentrierten Säure gewonnen werden kann. Der im Abhitzekessel und im
Elektrofilter anfallende Staub ist daher von Arsen verhältnismäßig frei.
Claims (3)
1. Verfahren zum Wirbelschichtrösten von eisenhaltigen sulfidischen Erzen, wobei das sulfidische
Erz zunächst bei Temperaturen zwischen 700 bis 1100° C und niedrigem Sauerstoffpartialdruck
ganz oder teilweise zu Magnetit geröstet wird, und anschließend eine Nachverbrennung
des im Röstgas enthaltenen elementaren Schwefels bei erhöhtem Sauerstoffpartialdruck durch
Zufuhr von sauerstoffhaltigen Gasen erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Röstgase
auf eine Temperatur unter 420° C abgekühlt werden, bevor die für die Nachverbrennung erforderliehen
sauerstoffhaltigen Gase zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Röstgase in an sich bekannter
Weise in einem Abhitzekessel auf eine Temperatur unter 420° C abgekühlt werden. zo
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die sauerstoffhaltigen Gase
dem Röstgas vor einem dem Abhitzekessel nachgeschalteten Elektrofilter zugeleitet werden.
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