DE1583464C3 - Verfahren zum Betrieb eines Drehrohrofens mit nachgeschaltetem Rostkühler - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines Drehrohrofens mit nachgeschaltetem RostkühlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Drehrohrofens mit nachgeschaltetem Rostkühler,
bei dem der Rostkühler derartig geregelt wird, daß eine gleichmäßige sekundäre Luftversorgung für die Feuerung
des Drehrohrofens sichergestellt ist.
Der einem Drehrohrofen nachgeschaltete Rostkühler hat die Aufgabe, einmal das aus dem Drehrohrofen
austretende Produkt so weit zu kühlen, daß es ohne Schwierigkeiten abtransportiert werden kann. Zum
anderen obliegt ihm die Aufgabe, eine größtmögliche Menge der im fertig gebrannten Produkt vorhandenen
fühlbaren Wärme in den Ofen'zurückzubringen, um den geringstmöglichen Wärmeverbrauch pro Tonne des
erzeugten Produktes zu erzielen. Dies geschieht bei Rostkühlern bekanntlich dadurch, daß die für die
Feuerung notwendige Verbrennungsluft durch die auf dem Kühlerrost liegende heiße Produktschicht hindurchgeführt
und auf diese Weise erhitzt wird. Für einen konstanten Ofenbetrieb ist für die Feuerung ein
gleichbleibendes Sekundärluftangebot erforderlich. In vielen Fällen, insbesondere beim Brennen von Zementklinkern,
ist aber selbst bei konstanter Ofendrehzahl und konstanter Rohmehlaufgabemenge wegen der Vorgänge
in der Sinterzone die an der Ofenauslaufseite ausgetragene Klinkermenge nicht gleichbleibend.
Schon bei normalem Betrieb schwankt also, bezogen auf die Zeit, die Ofenaustragsmenge. Hierdurch entsteht auf
dem Kühlerrost ein Klinkerbett von unterschiedlicher Höhe, durch die die Sekundärluftführüng wegen des
wechselnden Durchgangswiderstandes für die Kühlluft beeinflußt wird. Zum Ausgleich der hierdurch bewirkten
Schwankungen im Sekundärluftangebot werden die Kühler in bekannter Weise mit Regelkreisen versehen
und so geregelt, daß ein möglichst gleichmäßiger Sekundärluftstrom in den Ofen eintritt. Bei bekannten
Regelungen werden vielfach die Stellklappen an den Gebläsen und/oder die Drehzahl bzw. die Schubzahl des
Kühlerrostes in Abhängigkeit von der Sekundärlufttemperatur oder vom Druck in der ersten Kühlerkammer
geregelt. Es ist auch möglich, die Höhe des Klinkerbettes auf dem Rost direkt mit Hilfe einer Gamma-Strahlungsquelle
zu messen und die so gewonnene Meßgröße für die genannten Kühlerregelungen zu verwenden.
Hierdurch sollen die Schwankungen im Sekundärluftangebot, die durch die unterschiedliche Klinkerbetthöhe
auf dem Kühlerrost bewirkt werden, ausgeglichen werden. Diese Regelungen haben jedoch den Nachteil,
daß sie z. B. bei stark ansteigender Ofenaustragsmenge, wie dies beispielsweise bei dem Abbrechen eines
Ansatzringes im Ofen der Fall ist, diese größere Klinkermenge entweder zu schnell aus dem Kühler
herausführen, da dies wegen des konstanten Sekundärluftbedarfs die einzige Möglichkeit zum Ausgleich des
plötzlich ansteigenden Wärmeangebots ist. Oder die Kühlerregelung ist schon ausgesteuert, so daß der
Kühler selbst durch eine thermische Überlastung gefährdet ist. Diese Regelungen sind daher in der Lage,
eine gleichmäßige Sekundärluftversorgung für die Feuerung sicherzustellen, nehmen hierbei aber keine
Rücksicht auf die Wärmerückgewinnung aus dem heißen Klinker. So hat z. B. im Falle des Abbrechens von
Ansatz eine Erhöhung der Rostgeschwindigkeit den Nachteil, daß die im ausgetragenen heißen Klinker
vorhandene Wärme nicht im größtmöglichen Umfang wieder dem Ofen zugeführt wird, sondern mit dem
abtransportierten Klinker in Form von Verlustwärme dem gesamten Prozeß entzogen wird. Hierdurch sinkt
aber der Rekuperationsgrad des Kühlers in erheblichem Maße, so daß sich für den Brennprozeß insgesamt
schlechtere, d. h. höhere Wärmeverbrauchszahlen ergeben.
Zur Vermeidung der genannten Nachteile wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß zusätzlich zu
bekannten Kühlerregelungen die Ofendrehzahl in Abhängigkeit von einer in Beziehung zur Ofenaustragsmenge
stehenden Meßgröße in der Weise geregelt wird, daß bei einer Erhöhung der Ofenaustragsmenge
die Drehzahl des Ofens verringert wird, und umgekehrt. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß bei einer
ansteigenden Austragsmenge durch die Verminderung der Ofendrehzahl unmittelbar und in sehr kurzer Zeit
die Ursache für ein Anwachsen der Gutbetthöhe auf dem Kühlerrost beseitigt und so die in üblicher Weise
am Kühler angebrachten Regelkreise entlastet werden. Es wird also immer nur soviel Gut aus dem Ofen dem
Kühler zugeführt, wie dieser mit einem maximalen Rekuperationsgrad zu kühlen vermag. Dies gilt vor
allem dann, wenn durch Abbrechen eines Ansatzringes in sehr kurzer Zeit erhebliche Mengen aus dem Ofen
ausgetragen werden können. Bei dem vorgeschlagenen Verfahren ist es dagegen nicht erforderlich, die
Aufgabemenge zum Drehrohrofen unmittelbar mit der Ofendrehzahl regeltechnisch zu koppeln. Diese kann
konstant eingestellt bleiben, oder aber derart mit der Ofendrehzahl gekoppelt sein, daß beispielsweise bei
einem Unterschreiten einer Mindestdrehzahl über einen bestimmten Zeitraum die aufgegebene Rohmaterialmenge
ebenfalls verringert wird.
Da aber seit einiger Zeit z. B. die Drehrohrofen moderner Zementanlagen aus Gründen des besseren
Wärmeübergangs mit höherer Drehzahl und daher mit geringerem Füllungsgrad betrieben werden, führen die
kurzfristigen Verminderungen der Ofendrehzahl, wie sie durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Regelung
bewirkt werden, nicht zu einer Störung des Ofenbetriebs. Gerade für diese modernen, schnell
drehenden Drehrohrofen ist die vorgeschlagene Regelung von besonderer Bedeutung, da wegen der höheren
Drehzahl bei einer ansteigenden Austragsmenge, beispielsweise beim Abbrechen eines Ansatzringes,
auch entsprechend schnell die anfallenden größeren Klinkermengen ausgetragen werden, und so die
Klinkerbetthöhe auf dem Kühlerrost schnell ansteigt. Dieses wird aber durch den vorgeschlagenen zusätzli-
chen Regelkreis verhindert, da mit dem Anwachsen der Klinkerbetthöhe sofort die aus dem Ofen austretende
Klinkermenge durch die Drehzahlverminderung geringer wird, so daß insbesondere insgesamt durch die
erfindungsgemäße Regelung eine Vergleichmäßigung des Ofengangs bei maximalem Rekuperationsgrad des
Kühlers erzielt wird.
Bei einem Regelkreis, der auf einer konstanten Kühlluftmenge in der ersten Kühlzone aufbaut, ist es
zweckmäßig, als Meßgröße für die erfindungsgemäße to Regelung den Druck in der ersten Kühlerkammer zu
verwenden, da dieser meßtechnisch einfach zu ermitteln ist und wegen des Durchgangswiderstandes für die
eingeblasene Luft, der von der Klinkerbetthöhe abhängig ist, in Beziehung zur Ofenaustragsmenge
steht.
Die Verwendung des Drucks in der ersten Kühlerkammer ist auch dann zweckmäßig, wenn infolge stark
erhöhter Ofenleistung die am Kühler vorgesehene Regelung ausgesteuert ist und keine Steigerung der
Kühlluftmenge mehr möglich ist.
Claims (2)
1. Verfahren zum Betrieb eines Drehrohrofens mit nachgeschaltetem Rostkühler, bei dem der Rostkühler
derartig geregelt wird, daß eine gleichmäßige sekundäre Luftversorgung für die Feuerung des
Drehrohrofens sichergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu bekannten
Kühlerregelungen die Ofendrehzahl in Abhängigkeit von einer in Beziehung zur Ofenaustragsmenge
stehenden Meßgröße in der Weise geregelt wird, daß bei einer Erhöhung der Ofenaustragsmenge die
Drehzahl des Ofens verringert wird und umgekehrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ofendrehzahl in Abhängigkeit von
der Pressung der Kühlluft in der ersten, unter dem Kühlerrost befindlichen Kammer geregelt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK0062762 | 1967-07-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1583464C3 true DE1583464C3 (de) | 1976-12-30 |
Family
ID=
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