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Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Steuereinrichtung zum Ausrichten
und Schwenken eines Strebes im Bergbau, dessen Sollverlauf eine Gerade oder Kurve
darstellt und dessen Istverlauf sich durch positive oder negative Stichmaße zum
Sollverlauf ergibt, wobei je nach den festgestellten Werten die Steuereinrichtungen
der Vorrichtungen betätigt werden, die den Istverlauf mit dem Sollverlauf des Strebes
durch örtlich differenziertes Bearbeiten des Abbaustoßes in übereinstimmung bringen
können.
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Das örtlich differenzierte Bearbeiten des Abbaustoßes kann beispielsweise
bei Verwendung einer Gewinnungsmaschine, namentlich eines Kohlenhobels, in für sich
bekannter Weise durch Abschalten der Rückzylinder an den Stellen des Strebes, an
denen der Abbaustoß zurückbleiben soll, erfolgen; es kann aber auch, wie ebenfalls
bekannt, dadurch erreicht werden, daß die Gewinnungsmaschine an den Enden einer
bestimmten Streblänge längs der durch mehrfaches Bearbeiten des Abbaustoßes der
Streb vorgesetzt werden soll, umgesteuert wird. Die Steuerung gibt zu diesem Zweck
dann örtlich differenzierte Steuersignale ab, um die Rückzylinder zu- und abzuschalten
oder eine Wendesteuerung zu betätigen.
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Selbsttätige Steuerungen dieser Art gehören noch nicht zum Stand der
Technik. Bisher wird vielmehr durch örtliches Beobachten ein vom Sollverlauf abweichender
Istverlauf des Strebes festzustellen versucht, um demnach die erforderlichen Steuersignale
zumeist von Hand auszulösen. Derartige Handsteuerungen sind in mannlosen, d. h.
ohne menschliche Arbeitskräfte betriebenen Streben ausgeschlossen. Sie verhindern
aber auch in allen anderen Fällen optimale Abbaufortschritte, namentlich wegen der
Umständlichkeit der Informationsvermittlung. Außerdem ist es häufig gar nicht möglich,
die Abweichung des Strebes vom Sollverlauf früh genug festzustellen, um Betriebsstörungen
zu verhindern.
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Die technische Aufgabe, eine den Verlauf des Strebes selbstätig erfassende
und diesen in seine ihm vorgegebene Fluchtlinie ausrichtende bzw. schwenkende Einrichtung
zu schaffen, liegt einem älteren und noch nicht zum Stand der Technik gehörigen
Vorschlag zugrunde, der vorsieht, eine im wesentlichen fortlaufend festgestellte
Überschreitung des unteren Grenzwertes der konstanten oder zum Schwenken des Strebes
veränderlichen Stichmaße vom Sollverlauf zum Istverlauf des Strebes als Eingangsgrößen
für die Steuerung zu benutzen, wobei die Stichmaße als Differenz der Schreitwege
der Baue ausgedrückt werden.
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Die Erfindung löst demgegenüber die speziellere Aufgabe der Schaffung
einer Steuerung, der die Stichmaße unmittelbar als Informationen vermittelt werden
können und die ihrerseits nach Art eines Reglers den jeweiligen Istverlauf des Strebes
dem Sollverlauf anpaßt.
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Die Lösung dieses Problems erfolgt grundsätzlich dadurch, daß in bestimmten
Abschnitten des Strebes Meßstellen zugeordnet sind, an welchen jeweils Meßvorrichtungen
angeordnet sind, die das Stichmaß in digitale Vorwärts- oder Rückwärtsimpulse zerlegen,
und daß eine logische Schaltung vorgesehen ist, in der jeder Meßstelle eine Auswerteeinheit
mit Speichern zugeordnet ist, die die Meßsignale empfängt und zu einem Steuersignal
für das örtlich differenzierte Bearbeiten des Abbaustoßes verarbeitet und in der
die Auswerteeinheiten untereinander mit einer Speicherabfrage- und -rücksetzleitung
verbunden sind.
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In den Meßstellen werden zweckmäßig jeweils wenigstens zwei benachbarte
Meßeinrichtungen, die jeweils einem Bau zugeordnet sein können, verwendet. Die Meßeinrichtung
kann aus einem Schubkolbengetriebe bestehen, dessen Kolben nach Durchfahren jeweils
einer bestimmten Teillänge einen binären Rückwärts- oder Vorwärtsimpuls je nach
Art der Kolbenrichtung auslöst. Mit Hilfe von logischen Verknüpfungsgliedern werden
die die Vorwärts- und Rückwärtsimpulse den Speichern zuführenden Signalleitungen
auf den jeweils verspannten Bau und dessen Meßeinrichtung geschaltet. Dadurch werden
Fehler ausgeschaltet, die die der selbsttätigen Steuerung vermittelten Informationen
verfälschen könnten.
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Die diese Informationen erzeugenden Schubkolbengetriebe können die
Zylinder sein, die sich bei manchen Ausbausystemen unmittelbar an den Rahmen, Gespannen
oder Ausbauböcken als Schreit-und/oder Rückzylinder befinden. Schubkolbengetriebe
mit durch Signale identifizierbaren Teillängen ihres Kolbenweges sind als solche
bekannt. Auch für den Bergbau sind sie zur Erzeugung pneumatischer Binärsignale
im Rahmen einer noch nicht zum Stand der Technik gehörigen Erfindung bereits vorgeschlagen
worden.
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Falls es sich bei den Schubkolbengetrieben um Rückzylinder handelt,
würden sich bei Entlastung des betreffenden Baues Änderungen der Lage des Strebförderers,
der beispielsweise als Schreitwiderlager dient, ergeben. Die dadurch bei der Messung
des Istverlaufes entstehenden Fehler werden vermieden, weil die Signalleitungen
jeweils auf den verspannten Bau geschaltet sind.
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Insbesondere zur Vermeidung der Brand- und Explosionsgefahr, aber
auch aus anderen Gründen arbeitet die neue Steuerung zweckmäßig pneumatisch. Praktisch
wird dann die Steuerung so ausgebildet, daß die jeder Meßstelle zugeordnete Auswerteeinheit
ein Zweirichtungsschieberegister aufweist, das die die Meßsignale aufnehmenden Speicher
enthält und in dem jeder Vorwärtsimpuls einen weiteren Speicher signalführend macht,
um damit das Signal im Register vorzuschieben und jeder Rückwärtsimpuls das Signal
im Register um einen Speicher zurückschiebt, während im Zweirichtungsschieberegister
ein den Sollwert markierender Speicher, ein diesem in Vorwärtsrichtung folgender,
das Steuersignal abgebender Speicher und ein Abfragespeicher mit der an ihn angeschlossenen
Speicherabfrageleitung ausgewählt sind, und- daß auf der Speicherabfrageleitung
ein Signal ansteht, sobald alle Abfragespeicher signalführend sind und das Signal
auf der Strebrückstelleitung ein Rückstellsignal auslöst, das an den Registern zu
einem Rückstellimpuls führt.
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Das Signal im Schieberegister läßt sich nur durch Impulse verschieben.
Pneumatische Impulse können aber anders als elektrische Impulse nicht über praktisch
beliebig lange Strecken übertragen werden. Deshalb wird bei der pneumatischen Ausführungsform
der Erfindung aus einem über weite Strecken zu erzeugenden Signal ein Impuls gemacht.
Das geschieht zweckmäßig so, daß vor der ersten und hinter der letzten Auswerteeinheit
die Speicherabfrage- und Rücksetzleitung miteinander verknüpft sind, und daß an
einer der Verknüpfungen das Rückstellsignal das
Abfragesignal löscht,
um an der anderen Verknüpfung das Rückstellsignal zu löschen, wobei die Löschung
des Rückstellsignals ein neues Abfragesignal erzeugt.
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Wegen der verhältnismäßig langen Laufzeit pneumatischer Signale kann
die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, daß mehrere Impulse simultan an den
Speichereingängen erscheinen. Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
selbsttätigen Steuerung ermöglicht es, die Impulse getrennt zu halten. Dazu sind
für alle Impulse Speicher vorgesehen, die den Registereingängen vorgeschaltet und
gegeneinander verriegelt sind, so daß simultan eintreffende Impulse nacheinander
dem Register aufgegeben werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Steuerung lösen signalführende Speicher
gleicher oder verschiedener Ordnungszahlen in den Registern die jeweiligen Steuersignale
für das differenzierte Bearbeiten des Abbaustoßes aus. Eine weitere Ausführungsform
kennzeichnet sich durch weitere Signaleingänge in die Schieberegister zum willkürlichen
Verschieben der Signale. Es besteht dann die Möglichkeit, die das Steuersignal auslösenden
Speicher willkürlich zu erreichen und anzuwählen. Dadurch läßt sich der Sollverlauf
des Strebes ändern, z. B. kann der Streb geschwenkt werden.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt F i g. 1 schematisch einen Ausschnitt aus einem Streb mit der erfindungsgemäßen
selbsttätigen Steuerung im bankrechten und streichenden Schnitt, F i g. 2 die logische
Schaltung an den Meßstellen, F i g. 3 einen Speicher mit seiner logischen Verschaltung,
F i g. 4 die logische Schaltung einer Auswerteeinheit, die das Schieberegister enthält,
F i g. 5 die logische Verschaltung mehrerer Schieberegister und F i g. 6 die schematischen
Wiedergaben verschiedener Voreinstellungen der Schieberegister.
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Längs einer Kohlenfront 1 ist eine an sich bekannte Gewinnungs- und
Förderanlage verlegt, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Doppelkettenkratzförderer
2 besteht, an dessen Kohlenstoßseite ein Kohlenhobel 3 geführt ist. An der Versatzseite
trägt der Förderer Anschlüsse für die Kolbenstangen 4 von Rück- und Schreitzylindern,
die an Ausbauböcken 6 befestigt sind. Die Art des Ausbaus ist beliebig. Für die
nachfolgend erläuterte selbsttätige Steuerung ist es allerdings Voraussetzung, daß
benachbarte Böcke 6 nicht gleichzeitig, sondern nacheinander schreiten.
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In Abständen sind im Streb bei dem in F i g.1 dargestellten Ausführungsbeispiel
Meßstellen eingerichtet, die aus jeweils an den mit I und II bezeichneten Bauen
angeordneten Meßeinrichtungen bestehen. Zwischen diesen Meßbauen liegen Normalbaue,
an denen keine Messungen erfolgen und an denen der Strebverlauf interpoliert wird.
Der Sollverlauf entspricht einer Geraden 8, könnte aber auch einer Kurve folgen.
Der Istverlauf des Strebes ist durch Stichmaße bestimmt, die von den Meßstellen
gemessen werden und deren Interpolierung die gestrichelte Linie 9 in F i g.1 ergibt.
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Wie sich aus der Darstellung nach F i g.1 ergibt, ist der zwischen
der Meßstelle k=1 und der Meßstelle k=3 befindliche Strebteil zurückgeblieben. Um
die Kurven 9 mit der Linie 8 zur übereinstimmung zu bringen, besteht die Möglichkeit,
zwischen den Meßstellen k =1 und k = 3 den Hobel 3 mehrfach hin- und
herlaufen zu lassen, bis an der Meßstelle k=2 der Streb hinreichend weit vorgesetzt
worden ist.
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Es besteht auch die Möglichkeit, die Rückzylinder links der Meßstelle
k=1 und rechts der Meßstelle k=3 abzuschalten, wodurch der Hobel 3 seinen Andruck
an den Kohlenstoß verliert und ausschließlich den Strebbereich zwischen den Meßstellen
k=1 und k=3 bearbeitet.
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In beiden Fällen liefert die nachfolgend beschriebene selbsttätige
Steuerung die erforderlichen Steuersignale. Bei der Beschreibung wird im übrigen
von der letztgenannten Möglichkeit ausgegangen, d. h., die Steuersignale dienen
zum Zu- und Abschalten der Rückzylinder.
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Die hydraulische Schubkolbengetriebe darstellenden Rückzylinder in
den Bauen I und II jeder Meßstelle sind bei verspannten Bauen dauernd beaufschlagt.
Infolgedessen ergibt die jeweils ausgezogene Länge der Kolbenstange das Stichmaß
vom Istverlauf 9 zum Sollverlauf B. Die jeweils ausgezogene Länge der Kolbenstange
des Schubkolbengetriebes ist in Teillängen zerlegt, denen digitale Impulse zugeordnet
sind. Unterschieden werden digitale Vorwärts-und Rückwärtsimpulse. Wenn z. B. der
Hobel 3 den Förderer 2 zurückdrückt, ergibt sich eine entsprechende Zahl von Rückwärtsimpulsen,
drückt der Kolben den Förderer vor, entstehen Vorwärtsimpulse.
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In den die diese Impulse auswählenden und verarbeitenden logischen
Schaltungen wiedergebenden Schaltbildern der F i g. 2 bis 5 sind die üblichen Symbole
für die Speicher- und Verknüpfungsglieder benutzt worden. Dabei ist die Steuerung
als pneumatische Steuerung eingerichtet und arbeitet mit entsprechenden Geräten.
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Gesteuert wird mit binären Signalen, d. h. Ja-Nein-Meldungen, die
mit L und 0 bezeichnet sind. Wenn aus einem L-Signal ein 0-Signal entstehen soll,
handelt es sich um eine Negation, die durch einen Punkt an der betreffenden Funktion
wiedergegeben wird.
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Befindet sich der Negationspunkt auf der Ausgangsseite, ist das Ergebnis
der logischen Verknüpfung zu negieren, befindet er sich an einer Eingangsleitung,
ist das betreffende Signal zuerst zu negieren und dann mit den anderen Eingangssignalen
logisch zu verknüpfen.
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1. Gewinnung und Weitergabe des Stichmaßes (F i g. 2) Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen, daß der Bau I im Regelfall mit seinem
ein Schubkolbengetriebe darstellenden Rückzylinder die Messung übernimmt, d. h.
nur dann nicht mißt, wenn er zum Vorschreiten entlastet ist. In diesem Falle übernimmt
der Rückzylinder des Baues II die Messung.
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Hat der Kolben des messenden Rückzylinders eine Teillänge des Ausfahrweges
durchfahren, so gibt z. B. eine mit Hilfe der Kolbenstange verdrehte Lochscheibe
einen Luftstrom frei. Deshalb kann bei ungünstiger Stellung der Kolbenstange statt
eines Impulses ein Dauersignal entstehen. Um dies zu verhindern, werden sämtliche
von dem betreffenden Schubkolbengetriebe kommenden Vorwärts- und
Rückwärtsimpulse
in gleich lange und tunlichst möglichst kurze Impulse umgewandelt. Nach dem Ausführungsbeispiel
der F i g. 2 erfolgt dies unter Zuhilfenahme einer Zeitfunktion, die links oben
in der F i g. 2 dargestellt ist. Aus dem Schaltverhalten ist ersichtlich, daß ein
Eingangssignal E durch eine Zeitfunktion t,, am Ausgang A um die Zeitspanne
t,, verzögert wird. Die logische Schaltung dieses Impulsformers ist links unten
in F i g. 2 wiedergegeben.
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Das auf der Leitung 200 bei E ankommende Signal läuft über
die Verzweigung 201 zu der Zeitfunktion 204 und zum UND-Glied 202. Am Ausgang A
erscheint sofort Signal, da wegen der Einschaltverzögerung durch 204 am Eingang
der Negation 205 zunächst kein Signal ansteht und somit der Ausgang 206 Signal
führt. Hat die Zeitfunktion 204 aber durchgeschaltet, wird das Signal bei
206 und somit auch das Ausgangssignal bei A wieder gelöscht, so daß also
aus einem Dauersignal ein Impuls erzeugt wurde. Ein neuer Impuls kann erst nach
Ab- und wieder Zuschalten des Signals bei E erzeugt werden. In F i g. 2 links Mitte
ist das Symbol und das Schaltverhalten des Impulsformers angedeutet.
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Die Schubkolbengetriebe der Baue I und II liefern Vorwärts- und Rückwärtsimpulse.
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Solange der Meßbau 1I verspannt ist, liefert sein Schubkolbengetriebe
ein Signal in die Leitung 300. Ein Rückwärtsimpuls RII aus dem Schubkolbengetriebe
des Meßbaues II gelangt über die Leitung 301 an den nicht negierten Eingang einer
UND-Funktion 302. Da über die Zweigleitung 303 auch die Leitung 304 Dauersignal
und damit der negierte Eingang der UND-Funktion 302 kein Signal führen, erscheint
am Ausgang der UND-Funktion 302 bei 305 kein Signal. Folglich entsteht an der ODER-Funktion
306 mit dem Ausgang 307 zunächst kein Signal. Wenn jedoch von dem die Messung durchführenden
Meßbau ein Rückwärtsimpuls R, auf der Leitung 309 erscheint, entsteht auf dem Ausgang
310 einer UND-Funktion 311 ein Signal, weil das bei 300 anstehende Signal in den
zweiten nicht negierten Eingang 312 der UND-Funktion 311 gelangt. Bei der ODER-Funktion
306 entsteht dann auf der Leitung 307 ein Ausgangssignal.
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Sobald auf der Leitung 300 das Signal zusammenbricht, entsteht bei
307 ein Signal, wenn bei 301 ein Impuls erscheint, -der nur von dem Meßbau 1I kommen
kann.
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Die für die Rückwärtsimpulse R, und RII erläuterte Schaltung ist die
gleiche, wie sie auch für die Vorwärtsimpulse VI und VII verwirklicht wird.
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Die für die Vorwärtsimpulse verwirklichte logische Schaltung ist mit
denselben Bezugszeichen versehen, wie die Schaltung für die Rückwärtsimpulse, wobei
lediglich der Buchstabe a zugesetzt ist.
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Im Gegensatz zu dem in F i g. 2 dargestellten und vorstehend im einzelnen
beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht auch die Möglichkeit, die Meßbaue I und
II alternativ und gleichberechtigt für die Messung des Stichmaßes einzusetzen. Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, die von den hydraulischen Schubkolbengetrieben
beider Baue I und II kommenden Impulse simultan auszuwerten.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ergibt sich jedoch, daß
das Umschalten von Meßbau I auf den Meßbau II und umgekehrt unabhängig davon ist,
ob das hydraulische Schubkolbengetriebe am Ausbaurahmen befestigt ist oder in anderer
Weise verspannt wird, um von Zeit zu Zeit nachgezogen zu werden. Es muß lediglich
die Bedingung erfüllt werden, daß von den beiden benachbarten Schubkolbengetrieben
der Baue I und II immer nur ein Schubkolbengetriebe entspannt und vorgezogen wird.
2. Informationsverarbeitung in Zweiwegeschieberegistern (F i g. 3 und 4) Die von
den Schubkolbengetrieben der Meßbaue I und II kommenden binären Vorwärts- und Rückwärtsimpulse
sind nach den vorstehenden Erläuterungen Impulse vorbestimmter und verhältnismäßig
kurzer Dauer. Sie stellen die Informationseingänge einer logischen Schaltung dar,
die nachfolgend erläutert werden soll.
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Eines der Hauptelemente dieser Steuerung ist ein Zweirichtungsschieberegister.
Jeder Meßstelle, d. h. zwei benachbarten Meßbauen I und II, ist nach F i g. 1 ein
Schieberegister k zugeordnet, d. h. Schieberegister k=1, k=2,k=3 ...
k=n sind in der Schaltung vorhanden. Eine schematische Darstellung der Schieberegister
ist in F i g. 3 rechts wiedergegeben.
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Das Schieberegister besteht bei dem dort dargestellten Ausführungsbeispiel
aus N=7 Speichern. Das Schieberegister hat bei 400 einen Eingang für die Vorwärtsimpulse
und bei 401 einen Eingang für die Rückwärtsimpulse aus der Meßstelle. Das Schieberegister
hat am Speicher n=3 einen Signalabgang 402, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
zum Abschalten der Rückzylinder der der Meßstelle zugeordneten Normalebene dient.
Außerdem hat das Schieberegister einen weiteren Signaleingang 403 für Impulse zu
seiner Vorwärtseinstellung.
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Nach F i g. 3 werden die Vorwärtsimpulse allen Speichern im Schieberegister
über eine Leitung 410
simultan zugeführt. Ein Vorwärtsimpuls auf der Leitung
410 gelangt daher über die Leitung 411 an die UND-Funktion 412. Die
Rückwärtsimpulse der Meßeinrichtungen erscheinen für alle Speicher eines Schieberegisters
simultan auf der Leitung 413 und gelangen mithin über die Leitung 414 an
den Eingang einer UND-Funktion 415.
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Ein Vorwärtsimpuls gelangt auf einen Speicher nur dann, wenn der Vorwärtsimpuls
auf der Leitung 410 ansteht und wenn außerdem aus dem vorausgehenden Speicher
(n -1) bei 417 ein Signal ansteht. Dann erscheint auf der Leitung418 und damit an
der ODER-Funktion 419 ein Impuls, den der Speicher S" aufnimmt. Der Speicher kann
bei 420 X" abgefragt werden.
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Die Weiterleitung des Ja-Impulses erfolgt über eine Zeitfunktion T"
auf die Leitung 417 a zum Speicher (n+1). Die Weitergabe des Speichersignals wird
also so lange verzögert, bis der gegenwärtige Vorwärtsimpuls abgeklungen ist.
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Es ist ohne weitere Erläuterungen verständlich, daß die analoge Schaltung
die gleichen Wirkungen für die Rückwärtsimpulse ergibt.
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Die ODER-Funktion 419 und 419a besitzen außerdem Eingänge C" und C,s.
über diese Eingänge läßt sich der Speicher unter Umgehung der Meßeinrichtungen beliebig
vor- und zurückstellen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 3 erscheint auf der Leitung
402 ein Signal, wenn mindestens
die Speicher n=1, n=2, n=3
mit einem Signal besetzt sind. Kein Signal erscheint auf der Leitung 402, wenn der
Speicher n=3 kein Signal enthält.
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Die Gesamtschaltung einer Meßstelle ist in F i g. 4 wiedergegeben.
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Eine Strebsignalleitung 500 verbindet sämtliche Zweirichtungsschieberegister
k = 1, k = 2 ... k = n.
Wenn auf der Leitung 500 ein Signal
erscheint, gelangt das Signal auf einen Impulsformer 1k, der auf der Leitung 501
einen Impuls erscheinen läßt. Dieser Impuls gelangt auf einen Speicher Ak 1.
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Für die einlaufenden Vorwärts- und Rückwärtsimpulse der Meßstelle
sind Speicher Ak . und Aki vorgesehen. Hat der Speicher Ak l ein Signal aufgenommen
und über die UND-Funktion Bk 1 weitergegeben, werden über die UND-Funktionen Bk
2 und Bk 3 die Ausgänge der Speicher Ak 2 und Ak 3 verriegelt, so
daß simultan eintreffende Impulse nacheinander bearbeitet werden. Das bei Bk 1 erscheinende
Ausgangssignal läuft über eine ODER-Funktion in den E-Eingang des Schieberegisters
und setzt das Register um eine Einheit zurück. Gleichzeitig wird das Signal über
die Zeitfunktion Tk 1 auf den Löscheingang von Ak 1 zurückgeführt und löscht
Ak l nach einer durch Tk l festgelegten Zeit, so daß nun eventuell in Akt oder Aki
gespeicherte Impulse verarbeitet werden können. In gleicher Weise verriegeln die
Speicher Ak 2 und Ak 3 den Speicher Ak 1.
Eine Verriegelung zwischen
Ak 2 und 43 ist nicht nötig, da Vorwärts- und Rückwärtsimpulse nicht
gleichzeitig eintreffen können.
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In F i g. 3 b sind als Beispiel drei Schieberegister angedeutet, deren
Signalzustand betrachtet werden soll. Im oberen Fall ist der Streb längs einer Geraden
ausgerichtet, da alle Speicher S, Signal führen, während alle Speicher SE kein Signal
führen. Im unteren Fall ist der Streb an den Stellen k=1 und k=3 vorgeeilt, was
durch Abfrage der Speicher S2 festgestellt werden kann. Führt ein Speicher S2 Signal,
muß also der zugehörige Rückzylinder abgestellt werden; führt er kein Signal, ist
er wieder anzustellen.
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An Stelle des Schieberegisters kann natürlich auch eine geeignete
Impuls-Zählschaltung verwendet werden.
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3. Abfrage und Rücksetzen der Schieberegister (F i g. 5) In F i g.
4, die nur die zum Verständnis notwendigen Elemente zeigt, sind die Schieberegister
k=1, k=2 und k=3, eine Abfrageleitung mit 501, die Strebsignalleitung mit
500 und die Impulsformereingänge zu den einzelnen Meßstellen mit Il, 12,
13 bezeichnet.
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Zu Beginn ist der Streb auf seine Sollinie 9 ausgerichtet. Alle Speicher
S, führen Signal, während die nachfolgenden Speicher kein Signal zeigen. An der
Stelle X der Strebabfrageleitung kann erst dann ein Signal erscheinen, wenn alle
Speicher S2 durchgeschaltet haben, d. h., wenn der Streb an allen Stellen um eine
digitale Einheit vorgerückt ist. Bei gegebenem Signalverlauf bei X haben die Stellen
X, Y, Y den in F i g. 4 rechts angegebenen Verlauf. Daraus ergibt sich folgendes:
Ist ein Abfragesignal bei X angekommen, entsteht auch bei Y ein Signal, das über
die Strebsignalleitung 500 läuft und die Schieberegister nacheinander zurücksetzt.
Das erste Schieberegister wird sofort zurückgesetzt. Dann kann das Signal bei X
durch Schließen der UND-Funktion Ui abgeschaltet werden. Die Elemente N2, To und
N3 bewirken aber eine Abschaltverzögerung, um das Signal auf der Strebsignalleitung
500 so lange aufrechtzuerhalten, bis es die letzte Meßstelle passiert hat und alle
Schieberegister zurückgestellt hat. Ist das Rücksetzsignal auf der Strebsignalleitung
bis zum Punkt 0 gekommen, wird über die Negation N, das UND-Glied U., so lange abgeschaltet,
bis das Rücksetzsignal an 0 verschwunden ist; nun öffnet U3 wieder, und ein neuer
Abfragezyklus kann beginnen. Nach F i g. 5 werden Rückzylinder abgestellt, wenn
die zugehörigen Speicher S4 und damit die Ausgänge Zk Signal führen.
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Aus der F i g. 4 ist ersichtlich, daß die Signalhöhe in den Schieberegistern
ein Maß für den Abstand des Panzerförderers von der Strebbezugsgeraden ist. Das
Ausrichten auf eine Gerade wird dadurch erreicht, daß jeweils die gleichen Speicher,
z. B. alle S.-Speicher, in den Schieberegistern abgefragt werden. Durch eine Änderung
der Abfrage kann man auch auf eine nichtlineare Bezugslinie ausrichten, z. B. auf
konvexen oder konkaven Strebverlauf.
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Ebenso läßt sich durch eine Änderung der Voreinstellung der Register
der Sollverlauf ändern.
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Die Änderung der Sollinie erhält man durch Vorstellen der Schieberegister.
In F i g. 6 sind zwei Beispiele hierfür gezeichnet. In F i g. 6 links wird durch
die angegebene Einstellung erreicht, daß die Rückzylinder für k=2 und k=3 so lange
abgestellt werden, bis die Reduktion der Schieberegister durchgeführt ist. Dann
ist aber der Streb an der Stelle k=1 um zwei Einheiten und an der Stelle k=2 um
eine Einheit vorgerückt, d. h., es hat sich der gestrichelt eingezeichnete Strebverlauf
eingestellt. In F i g. 6 rechts erhält man durch die angegebene Einstellung einen
konvexen Strebverlauf.
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Die Änderung des Strebverlaufs wird also dadurch erreicht, daß an
den Stellen, an denen der Streb zurückbleiben soll, eine entsprechende Zahl von
V-Impulsen in die zugehörigen Schieberegister eingegeben werden. Die Eingabe dieser
Impulse kann entweder von Hand an den einzelnen Meßstellen oder über zusätzliche
Signalleitungen von einer Strebzentrale aus erfolgen.