DE158095C

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Publication number: DE158095C
Application number: DENDAT158095D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Bei den bisher bekannten Druckmaschinen bezw. Schnellpressen mit mehr als zwei Laufbahnen unterscheidet man zwei Arten, und zwar solche, bei denen das Druckfundament gleitend und solche, bei denen es rollend auf den Laufbahnen angeordnet ist.

Die Maschinen mit rollendem Druckfundament werden in zwei verschiedenen Bauarten derart ausgeführt, daß die Bewegung des

ίο Druckfundaments auf kleinen Rollen von etwa 50 mm Durchmesser oder solchen von etwa 150 mm Durchmesser erfolgt.

Bei Schnellpressen mit den kleinen Rollen wird die seitliche Führung des Druckfundaments durch besondere, gegen das Druckfundament anliegende Gleitstücke bewirkt, während bei Schnellpressen mit den großen Rollen die seitliche Führung des Druckfundaments zumeist durch die an den Rollen selbst befindlichen schrägen Ränder (Flanschen) erfolgt und außerdem oftmals noch durch je eine an beiden Seiten des Druckfundaments angeordnete besondere Gleitschiene unterstützt wird.

Letztere Anordnung bezw. die Anordnung der Rollen mit Seitenrändern hat folgende Nachteile: Obwohl bei vielen Maschinen das Druckfundament zwischen zwei oder mehreren Laufrollen geführt wird, hat sich ergeben, daß durch das schnelle Laufen der Rollen die seitlichen Führungsflächen der Rollen, sowie des Druckfundaments sich abnutzen und daß dadurch das Druckfundament seitlichen Schwankungen während des Drückens unterworfen ist, da eine Vorrichtung zum Nachstellen der Führungen nicht vorhanden ist. Die Anwendung seitlicher Gleitstücke oder Gleitschienen, welche diesem Übelstand begegnen sollen, hat den Nachteil, daß sie bei geschlossener Führung große Reibungen bezw. einen schweren Gang der Maschine bewirken und daß bei ungleichen Druckformen , bei denen das Druckfundament einseitig beansprucht wird, dieses an die Seitenführung sehr fest angedrückt wird und dadurch Schwingungen erzeugt, die schädlich auf den Druck einwirken. Ferner haben diese Gleitführungen den Nachteil, daß das Schmieröl nicht haften bleibt und daher an den meisten Maschinen mit derartigen Einrichtungen die Führungen angefressen werden. Die Ursache des schnellen Trockenlaufens der bisherigen seitlichen Gleitführungen ist neben der starken Reibung auch auf die große Geschwindigkeit des Druckfundaments zurückzuführen, welche bekanntlich doppelt so groß ist als die der Laufrollen. Auch bei einseitigen Senkungen solcher Maschinen treten Klemmungen in den Führungen auf, die nachteilig auf den Gang der Maschine einwirken. Auch ist noch zu erwähnen, daß die das Fundament tragenden und führenden Laufrollen mit Seitenrändern sehr genau im Durchmesser gearbeitet, sein müssen, was aber durch die vorstehenden Seitenränder sehr erschwert wird.

Um die angeführten Übelstände bei derartigen Schnellpressen, bei denen das Druck-

Claims

fundament durch Rollbahnen bezw. Rollen unterstützt und geführt wird, zu beseitigen, werden der Erfindung gemäß zwecks Vergrößerung der die seitlichen Schwankungen des Druckfundaments verhindernden Führungsflächen und zwecks Verminderung der hierbei auftretenden Reibungsarbeit auf den Laufbahnen zu den Seiten der Laufrollen verstellbare Führungsschienen angebracht, zwischen ίο denen die Laufrollen geführt werden. Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes das Grundgestell einer Schnellpresse mit zwei als Zwillingsbahnen ausgeführtenLaufbahnen und zwei Zwillingslaufrollen für das Druckfundament in Fig. ι im Querschnitt und in Fig. 2 im Längsschnitt dargestellt. Die Zwillingslaufbahnen α und b sind^nach oben zu je zwei Laufflächen cd und ef ausgebildet und tragen die Zwillingslaufrollen g und /?. Diese Rollen sind ohne seitliche Führungsränder ausgebildet und mit Laufflächen i k und / m versehen. Um eine genaue seitliche Führung des Druckfundaments herbeizuführen und diese auch nach erfolgter Abnutzung wieder herstellen zu können, sind zwischen den Zwillingsrollen g und/; bezw.zwischen den beiden Laufflächen jeder Zwillingsbahn α und b, sowie an den Laufflächen η ο und ρ q des Druckfundaments Führungsschienen r s und t u angeordnet, die entsprechend der Abnutzung der Laufflächen i k und / in nachgestellt werden können. Die Führungsschienen sind zum Zweck der Nachstellbarkeit mit Schlitzen versehen und ermöglichen es, daß dem Druckfundament eine dauernd sichere Führung erteilt wird, welche die oben bezeichneten Nachteile nicht besitzt. Patent-A ν Sprüche:

1. Rollenführung für das Druckfundament an Buchdruckmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl an den festen Fundamentschienen (ab) als an der Unterseite des beweglichen Druckkarrens nachstellbare Führungsschienen (r s 111) angebracht sind, welche Führungsflanschen an den Laufrollen (i k I m) entbehrlich machen und infolge ihrer Nachstellbarkeit trotz der fortschreitenden Abnutzung der führenden Berührungsflächen eine dauernd genaue Führung des Druckkarrens ermöglichen.

2. Ausführungsform der Rollenführung nach Anspruch 1 mit Zwillingslaufbahnen und entsprechend ausgeführten Zwillingsrollen, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbaren Führungsschienen an den Innenseiten der Zwillingsrollen anliegen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.