DE1578859B2 - Vorderbacken fuer sicherheits-skibindungen - Google Patents

Vorderbacken fuer sicherheits-skibindungen

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Description

Die Erfindung betrifft einen Vorderbacken für Sicherheits-Skibindungen mit einem Sohlenhaltertragstück, das an einem skifesten Backenteil um einen vertikalen Achszapfen entgegen der Kraft einer Schraubendruckfeder drehbar gehalten ist und einen derartig geformten Anschlag für die Schuhspitze bildet, daß der Schuh vor Erreichen der Freigabestellung des Backens nicht oder nur unmerklich in Skilängsrichtung bewegt wird, wobei die Schraubendruckfeder in einer horizontalen Aussparung des Sohlenhaltertragstücks gelagert ist, sich mit einem Ende über einen verstellbaren Anschlag am Tragstück abstützt und mit dem anderen Ende über einen Kolben gegen eine Abflachung des Achszapfens wirkt.
Dieser aus der DT-AS 12 01 737 bekannte Vorderbakken besitzt gegenüber sogenannten kugelverrasteten Backen, also solchen Backen, bei denen ein schwenkbares Sohlenhaltertragstück gegenüber einem skifesten Teil verrastet ist, das grundsätzlich als vorteilhaft angesehene Merkmal, daß die schräg bzw. quer zur Skilängsrichtung angreifenden Kräfte durch einen progressiv größer werdenden Federwiderstand elastisch aufgenommen werden. Als nachteilig bei diesem bekannten Vorderbacken hat sich jedoch erwiesen, daß die Elastizitätszone nicht begrenzt ist. Dies hat nämlich zur Folge, daß sich der Schuh aus dem Sohlenhalter förmlich herausquetschen muß. Dabei treten beträchtliche Reibungskräfte auf, die keine Kontrolle und exakte Einstellung der wirklichen Auslösekraft ermöglichen. Damit besteht immer die Gefahr des Festklemmens des Schuhs in einer Schrägstellung zum Ski, in der eine Skiführung nicht mehr möglich ist, was dann unbedingt einen Sturz zur Folge hat.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Vorderbacken für Sicherheits-Skibindungen zu schaffen, der den Nachteil einer nicht begrenzten Elastizitätszone, die die Gefahr des Festklemmens des Skischuhs in einer Schrägstellung zum Ski mit sich bringt, nicht mehr aufweist, sondern der am Ende einer ausreichend großen Elastizitätszone die Schuhspitze zwingend und schlagartig freigibt.
Diese Aufgabe wird bei einem Vorderbacken der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kolben auf seiner dem Achszapfen zugewendeten Seite eine vertikale, gerundete Aussparung aufweist, deren Breite kleiner als die Breite der Abflachung des Achszapfens ist und deren Krümmungsradius dem Radius des Achszapfens entspricht. Greift bei dem erfindungsgemäßen Vorderbacken eine quer zur Skilängsrichtung gerichtete Kraft an, die größer als die Festhaltekraft, aber kleiner als die Auslösekraft ist, wird in gleicher Weise wie bei dem bekannten Vorderbacken durch das Schwenken des Sohlenhaltertragstücks die Schraubendruckfeder zusammengedrückt, indem der Kolben sich an der entsprechenden Kante des abgeflachten Achszapfens abwälzt. Durch Entspannen der Feder erfolgt beim Nachlassen der Kraft die Rückstellung des Vorderbackens in die Normallage. Ist die angreifende Kraft dagegen der Auslösekraft gleich oder größer als diese, so erfolgt zunächst ein Schwenken des Sohlenhaltertragstücks entgegen der progressiv größer werdenden Federkraft, bis die Kante des abgeflachten Achszapfens in die gerundete Aussparung des Kolbens eintritt. Beim Weiterschwenken des Sohlenhaltertragstücks wird der Kolben nun nicht mehr weiter gegen die Feder bewegt, so daß für dieses Schwenken nur relativ geringe Lagerreibung zu überwinden ist. Die Schuhspitze kann damit also nach Durchlaufen der Elastizitätszone bei Erreichen eines genau festgelegten Punktes praktisch schlagartig vom Vorderbacken freikommen.
Vorzugsweise liegt die Krümmungsachse der Aussparung in der Symmetrieebene des Kolbens. Für den Fall aber, daß der Vorderbacken nach der einen Seite bei einer anderen Kraft auslösen soll als nach der anderen Seite, ist dieses leicht dadurch zu erreichen, daß die Krümmungsachse der Aussparung des Kolbens entsprechend aus seiner Symmetrieebene herausgelegt wird.
Diese Ausführung bedingt allerdings zwei verschiedene Vorderbacken für ein Paar Skier, so daß jeder Vorderbacken entsprechend gekennzeichnet sein muß.
In Weiterbildung der Erfindung ist bei einem Vorderbacken für Sicherheits-Skibindungen mit einem Sohlenhaltertragstück, das an einem skifesten Backenteil um einen vertikalen Achszapfen entgegen der Kraft einer Schraubendruckfeder drehbar gehalten ist, an dem ein Sohlenhalter um eine vertikale Achse drehbar
gelagert und durch eine Verriegelungseinrichtung normalerweise gegen Drehen gesichert ist, vorgesehen, daß die Verriegelung des Sohlenhalters in Abhängigkeit vom Ausschwenken des Tragstücks lösbar ist. Diese Ausbildung gestattet es, Sohlenhalter mit langen Flügeln zu verwenden.
Vorzugsweise können als Verriegelungselemente zwei am Achszapfen gabelförmig vorbeigeführte Ansätze des Kolbens dienen, die mit als Aussparungen, Ansätze od. dgl. gestalteten Gegenstücken am Sohlenhalter zusammenwirken.
Im folgenden ist anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ausführlich beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Vorderbacken in zu besserer Darstellung teilweise aufgeschnittener Seitenansicht, F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie H-II der F i g. 1,
F i g. 3 den Vorderbacken in der Darstellung gemäß F i g. 2 mit bis in unmittelbare Nähe der Freigabestellung geschwenktem Sohlenhaltertragstück und
F i g. 4 eine Darstellung entsprechend F i g. 3 mit über die Freigabestellung hinausgeschwenktem Sohlenhaltertragstück.
Der Vorderbacken besitzt eine Grundplatte 1, die drei Schraubenlöcher 2 zum Aufschrauben auf einen Ski aufweist. In die Grundplatte ist ein vertikaler Achszapfen 3 eingenietet, auf dem ein Sohlenhaltertragstück 4 drehbar gelagert ist. Mittels einer vertikalen Schraube 5 ist ein Sohlenhalter 6 am Tragstück 4 gehalten. In der Normalstellung des Vorderbackens ist der Sohlenhalter in weiter unten noch beschriebener Weise gegen Schwenken gesichert. Durch Betätigen der Schraube 5 läßt sich der Sohlenhalter höher oder tiefer schrauben und damit verschiedenen Skischuhsohlenstärken anpassen. Auf seiner dem Sohlenhalter 6 abgewendeten Seite trägt das Tragstück 4 in einem horizontalen hohlzylindrischen Teil eine Schraubendruckfeder 7. Diese Feder stützt sich mit ihrem einen Ende gegen eine Schraubkappe 8 ab, die auf das freie mit Außengewinde versehene Ende des hohlzylindrischen Teils des Tragstücks 4 aufgeschraubt ist. Mit ihrem anderen Ende drückt die Feder 7 gegen einen Kolben 9, der sich normalerweise an einer Abflachung des Achszapfens 3 abstützt. Der Kolben besitzt eine Kolbenstange 10, die durch die Schraubendruckfeder 7 hindurchgeführt ist und sich mit ihrem freien Ende durch eine Axialbohrung der Schraubkappe 8 hindurch nach außen erstreckt. Auf dem freien Ende der Kolbenstange 10 sind Markierungen beispielsweise in Form von dünnen verschiedenfarbigen Scheiben 11 vorgesehen. Diese Scheiben dienen in weiter unten noch beschriebener Weise zum Anzeigen der eingestellten Auslösehärte. Auf seiner der Stange 10 abgewendeten Seite trägt der Kolben 9 zwei am Achszapfen 3 gabelförmig vorbeigeführte Ansätze 12, 13. Diese Ansätze dienen zum Verriegeln des Sohlenhalters 6 und wirken zu diesem Zweck mit Aussparungen 14,15 des Sohlenhalters zusammen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung weist der Kolben 9 auf seiner dem Achszapfen 3 zugewendeten Seite eine vertikale Aussparung 16 auf, die gerundet ist. Die Sehnenlänge dieser Rundung ist kleiner als die Breite der Abflachung des Achszapfens, so daß der Kolben beiderseits der Aussparung 16 je eine Abstützfläche aufweist, mit denen er normalerweise der Abflachung des Achszapfens anliegt. Die Anordnung der Aussparung 16 ist so getroffen, daß ihre Krümmungsachse parallel zum Achszapfen 3 liegt und daß ihr Krümmungsradius dem Radius des Achszapfens entspricht. Die Krümmungsachse der Aussparung liegt außerdem in der Symmetrieebene des Kolbens 9, so daß die beiden Abstützflächen des Kolbens einander spiegelgleich sind.
In F i g. 2 ist der Vorderbacken in seiner Normallage dargestellt. Greift nun beim Skilaufen am Sohlenhalter 6 eine quer zur Skilängsrichtung gerichtete Kraft an, die größer als die Festhaltekraft ist, so bewirkt sie infolge der Verriegelung des Sohlenhalters mit dem Tragstück 4 ein Schwenken dieses Tragstücks um den Achszapfen 3. Bei diesem Schwenken wird die Schraubendruckfeder 7 zusammengedrückt, da der Kolben 9 sich an der entsprechenden Kante der Abflachung abwälzt. In F i g. 3 ist dieser Zustand des Vorderbackens dargestellt. Beim Nachlassen der Kraft stellt sich das Tragstück 4 unter dem Einfluß des durch die Feder 7 erzeugten Rückstellmomentes wieder zurück.
Greift nun am Sohlenhalter eine das Bein des Skiläufers gefährdende Kraft quer zur Skilängsrichtung an, so bewirkt sie zunächst wiederum ein Schwenken des Sohlenhaltertragstücks 4 in der zuvor beschriebenen Weise. Nach Durchlaufen der konstruktiv festgelegten Elastizitätszone tritt bei einem Weiterschwenken des Tragstücks die Kante der Abflachung des Achszapfens 3 in die Aussparung 16 des Kolbens 9, wodurch bei einem Weiterschwenken des Tragstücks der Kolben nicht mehr weiter gegen die Feder 7 bewegt wird, so daß diese nicht weitergespannt wird. Auf diese Weise ist für den zweiten Teil der Schwenkbewegung nur die Lagerreibung der sich auf dem Achszapfen 3 drehenden Teile zu überwinden. Ausgehend von der Normalstellung des Vorderbackens wird mit dem Ausschwenken des Sohlenhaltertragstücks 4 auch die Entriegelung des Sohlenhalters 6 eingeleitet. Die Konstruktion ist dabei so getroffen, daß wenn das Sohlenhaltertragstück bis zum Ende der Elastizitätszone ausgeschwenkt ist, die Verriegelung zwischen einem Ansatz 12 bzw. 13 und der entsprechenden Aussparung 14 bzw. 15 des Sohlenhalters gelöst ist.
Diese Konstruktion ermöglicht die Verwendung eines die Schuhspitze weit umfassenden Sohlenhalters, der insbesondere den Vorteil eines leichten und schnellen Einsteigens in die Bindung bietet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Vorderbacken für Sicherheits-Skibindungen mit einem Sohlenhaltertragstück, das an einem skifesten Backenteil um einen vertikalen Achszapfen entgegen der Kraft einer Schraubendruckfeder drehbar gehalten ist und einen derartig geformten Anschlag für die Schuhspitze bildet, daß der Schuh vor Erreichen der Freigabestellung des Backens nicht oder nur unmerklich in Skilängsrichtung bewegt wird, wobei die Schraubendruckfeder in einer horizontalen Aussparung des Sohlenhaltertragstücks gelagert ist, sich mit einem Ende über einen verstellbaren Anschlag am Tragstück abstützt und mit dem anderen Ende über einen Kolben gegen eine Abflachung des Achszapfens wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (9) auf seiner dem Achszapfen (3) zugewendeten Seite eine vertikale, gerundete Aussparung (16) aufweist, deren Breite kleiner als die Breite der Abflachung des Achszapfens ist und deren Krümmungsradius dem Radius des Achszapfens entspricht.
2. Vorderbacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmungsachse der Aussparung (16) in der Symmetrie-Ebene des Kolbens (9) liegt.
3. Vorderbacken für Sicherheits-Skibindungen, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Sohlenhaltertragstück, das an einem skifesten Backenteil um einen vertikalen Achszapfen entgegen der Kraft einer Schraubendruckfeder drehbar gehalten ist, an dem ein Sohlenhalter um eine vertikale Achse drehbar gelagert und durch eine Verriegelungseinrichtung normalerweise gegen Drehen gesichert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung des Sohlenhalters (6) in Abhängigkeit vom Ausschwenken des Tragstücks (4) lösbar ist.
4. Vorderbacken nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Verriegelungselement zwei am Achszapfen (3) gabelförmig vorbeigeführte Ansätze (12, 13) des Kolbens (9) dienen, die mit als Aussparungen (14, 15), Ansätze od. dgl. gestalteten Gegenstücken am Sohlenhalter (6) zusammenwirken.
DE19671578859 1967-10-02 1967-10-02 Vorderbacken für Sicherheits-Skibindungen Expired DE1578859C3 (de)

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DEM0075752 1967-10-02

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