DE157374C

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Info

Publication number: DE157374C
Application number: DENDAT157374D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT

Die vorliegende Erfindung behandelt eine Vorrichtung, welche dazu dient, gleiche Mengen körnigen oder mehligen Gutes abzumessen.

Bei den bekannten Apparaten, bei denen . die Meßbehälter unmittelbar unter dem Füllbehälter liegen, gelangt das Gut, sobald die Verbindung zwischen dem Füllbehälter und dem Meßraum hergestellt ist, nur dann unter

ίο starkem Druck und dicht geschichtet in den Meßraum, sobald der Fülltrichter frisch gefüllt ist, dagegen liegt das Gut lose geschichtet in dem Meßraum, wenn es ohne Druck in ihn gelangt ist, d. h. wenn der Trichter nahezu leer ist. Es befindet sich also bei den bekannten Einrichtungen einmal eine geringere und einmal eine größere Menge des abzumessenden Gutes in dem Meßraum, so daß also der Meßraum bei verschiedenen Füllungen verschiedenes Gewicht abgibt.

Man führte diesen Übelstand auf die verschiedene Fallgeschwindigkeit des Gutes zurück und suchte ihn dadurch zu beseitigen, daß man zwischen den Fülltrichter und den Meßraum einen feststehenden Zwischenbehälter einschaltete, so daß die Abgabe des Gutes aus dem Fülltrichter zunächst in den Zwischenbehälter erfolgt und erst, nachdem dieser von dem Fülltrichter abgesperrt ist, die Füllung aus dem Zwischenbehälter in den eigentlichen Meßraum gelangt. Es soll dadurch für das Gut, das in den Meßraum gelangt, stets gleiche Fallgeschwindigkeit erzielt werden. Die Wirkung, die mit diesen Apparaten erreicht wird, ist jedoch nicht derartig, daß sie für die Praxis von Wert wäre. Wie bei den ersterwähnten Apparaten das Gut bei verschiedenen Füllungen in verschiedenen Mengen direkt in den Meßraum gelangt, kommt es bei den letzterwähnten Vorrichtungen in verschieden dichter Schichtung in den Zwischenbehälter. Stellt man alsdann die Verbindung zwischen dem Zwischenbehälter und dem Meßraum her, so rutscht die in dem Zwischenbehälter befindliehe Säule, die einmal aus dicht geschichtetem, einmal aus locker geschichtetem Gut besteht, ohne irgendwelche Veränderung senkrecht in den Meßbehälter nieder, d. h. also: Auch bei den bekannten Apparaten mit Zwiseifenbehälter gelangt das Gut bei den verschiedenen Füllungen verschieden geschichtet in den Meßraum, und der Meßraum gibt daher auch verschiedenes Gewicht ab.

Gemäß vorliegender Erfindung soll die Abgäbe gleichen Gewichtes dadurch erreicht werden, daß das Gut, welches dem Meßraum zugeführt wird, vorher zusammengerüttelt wird. Zu diesem Zwecke wird ebenfalls ein Zwischenbehälter vorgesehen, der das Gut in etwa derselben Menge enthält, in der er es an den Meßraum abgibt. Gelangt das Gut unter starkem Druck (bei frisch gefülltem Trichter) in den Zwischenbehälter, so daß es in diesem dicht geschichtet liegt, so hat die Erschütterung des Zwischenbehälters fast gar keinen Einfluß auf die Lagerung des Gutes; gelangt jedoch das Gut in lockerer Schichtung in den Zwischenbehälter (sobald der Fülltrichter zum größten Teil oder ganz leer ist), so bewirkt die Erschütterung des Zwischenbehälters, daß das Gut in ihm zusammen-

gerüttelt wird und somit die gleiche Schichtungerhält, wie die vorher beschriebene Füllung, die unter starkem Druck in den Zwischenbehälter gelangt ist. Bei der Abgabe des Gutes in den Meßraum hat dieses also stets gleiche Schichtung, und da es beim Niederrutschen in den Meßraum eine Veränderung nicht erfährt, so kommt es auch stets gleichgeschichtet in dem Meßraum zu

ίο liegen, so daß der Meßraum bei jeder Füllung gleiches Gewicht abgeben muß.

Das technische Hilfsmittel, um die .vorbeschriebene Wirkung in einfacher Weise zu erreichen, besteht darin, daß man den Zwischenbehälter verschiebbar anordnet. Während der Verschiebung und namentlich beim Anschlag am Ende der Verschiebung erleidet das Gut in dem Zwischenbehälter die Erschütterung, die seine gleichmäßige Schichtung veranlaßt.

Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in einem Längsschnitt, α sind die Meßräume, die verschiedene Größen zur Entnahme verschiedener Mengen des Gutes besitzen können. Der Zwischenbehälter b ist in steter Verbindung mit dem Fülltrichter c und über den Meßräumen α verschiebbar angeordnet. Die Verschiebung erfolgt durch einen Hebel d, bei dessen Drehung gleichzeitig ein Hebel e zum Ausschwingen gebracht wird, der die Verschiebung eines Schiebers f für die unteren Austrittsöffnungen der Meßräume veranlaßt.

Die Wirkungs\veise des Apparates ist aus der Zeichnung leicht zu erkennen. In der Mittellage des Behälters b wird dessen untere Austrittsöffnung durch die Platte g abgeschlossen. Bewegt man den Hebel d beispielsweise nach links, wie punktiert gezeichnet, so drückt dieser auch den Hebel e nach links, so daß der Schieber f die untere Öffnung des linken Meßraumes α abschließt. Gleichzeitig drückt der Hebel d den Behälter b in die punktierte Lage. Während der Verschiebung des Behälters b, namentlich bei plötzlichem Stillstande am Ende seiner Seitwärtsbewegung, erleidet das Gut in ihm die Erschütterung, die seine gleichmäßige Schichtung veranlaßt. Das Gut rutscht alsdann aus dem Behälter b in den Meßraum α nieder.

Bringt man den Hebel d in seine Anfangsstellung zurück, so wird auch der Behälter b und durch den Hebel e auch der Schieber f in seine Mittellage zurückgeführt. Die Füllung des rechtsseitigen Meßraumes α erfolgt bei einer Drehung des Hebels d nach rechts in gleicher Weise.

Claims

Patent-Anspruch :

Vorrichtung zur Entnahme gleicher Mengen körnigen oder mehligen Gutes aus einem Behälter unter Einschaltung eines Zwischenbehälters zwischen den Fülltrichter und den Meßraum, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbehälter (b) verschiebbar angeordnet ist, um durch die Erschütterung des Gutes bei der Bewegung des Zwischenbehälters eine gleichmäßig geschichtete Menge in den Meßbehälter gelangen zu lassen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.