DE1572936C3 - Vorrichtung zur Förderung der Lesefertigkeit - Google Patents
Vorrichtung zur Förderung der LesefertigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Förderung der Lesefertigkeit mit einer Transporteinrichtung
zum Vorschub eines Textträgers, einer den Blick auf einen nicht abgedeckten Bereich des Textträgers
gestattenden Sichtöffnung in einer Gehäusewand, einer zwischen der Sichtöffnung und dem Textträger
angeordneten teildurchlässigen Scheibe und einer Lichtquelle zur Beleuchtung des nicht abgedeckten
Textträgerbereiches, wobei die teildurchlässige Scheibe für die Dauer der Betätigung der Lichtquelle für den
Benutzer durchsichtig ist und der zu lesende Text während einstellbarer Zeitdauern dem Benutzer dargeboten
wird.
Eine derartige Vorrichtung ist bereits bekannt aus der US-PS 25 35 243. Bei dieser bekannten Vorrichtung
besteht die teildurchlässige Scheibe aus zwei lichtpolarisierenden Folien, die nur bei geeigneter Beleuchtung
den Blick auf den zu lesenden Text freigeben. Diese lichtpolarisierten Folien sind jedoch so empfindlich, daß
sie zwischen schützenden Glasscheiben angeordnet werden. Diese Glasscheiben, oder auch eventuell
benutzbare Schutzscheiben aus einem durchsichtigen Kunststoff haben jedoch den Nachteil, daß sie die vom
Benutzer ausgehenden Lichtstrahlen reflektieren, wenn die Lichtquelle nicht betätigt und die Scheibe somit
lichtundurchlässig ist. Dieses Sichtbarwerden des Spiegelbildes auf der teildurchlässigen Scheibe hat
jedoch ein Bemühen der Augen des Benutzers zur Folge, sich auf die Entfernung bis zu dem Spiegelbild zu
akkommodieren, welches einen kürzeren Abstand zu den Augen besitzt als die in Blickrichtung hinter der
teildurchlässigen Scheibe angeordnete Leseprobe. Wird andererseits die Lichtquelle wieder betätigt und damit
die Scheibe durchsichtig, so müssen sich die Augen auf den nunmehr längeren Abstand bis zum betrachteten
Gegenstand, nämlich dem zu lesenden Text, einstellen. Beträgt beispielsweise der Abstand vom Auge zum Text
40 cm und der Abstand vom Auge zum Spiegel lediglich 32 cm, so wird sich das Auge beim Abschalten der
Lichtquelle bemühen, eine Akkommodierung auf das Zweifache der Strecke Auge —teildurchlässige Scheibe,
also auf eine Bildweite von 64 cm, herbeizuführen. Wird die Lichtquelle wieder betätigt, so muß eine neue
Akkomodierung auf eine Gegenstandsweite von 40 cm vorgenommen werden. Dieses dauernde Akkommodieren
stellt eine große Beanspruchung für das Auge dar, die den Benutzer zusätzlich strapaziert, und somit
dessen Leseleistung verschlechtert. Da der Akkommodierungsvorgang eine gewisse Zeitspanne benötigt,
wird auch ein Erfassen der tatsächlichen Lesegeschwindigkeit des Leseschülers erschwert, was dem Lesepädagogen
eine Beurteilung des Fortschritts in der Lesefertigkeit erschwert.
Ein weiterer Nachteil ist bei der bekannten Vorrichtung darin zu sehen, daß die Lichtquelle so
ungünstig angeordnet ist, daß zu viel Licht ins Auge des Benutzers fällt.
Aus der CH-PS 2 69 845 sowie der DT-PS 8 40 928 sind optische Vorrichtungen bekannt, bei denen das
Projektionsbild eines Films mit Hilfe einer Lichtquelle auf einen Spiegel geworfen und von dort auf einen
Schirm reflektiert wird. Dabei ist die Neigung des Spiegels jeweils so gewählt, daß das Projektionsbild in
der Tat auf den Schirm und nicht wo anders hin geworfen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung so
auszubilden, daß für den Benutzer die Notwendigkeit entfällt, seine Augen an unterschiedliche Bild- bzw.
Gegenstandsweiten zu akkommodieren.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als teildurchlässige Scheibe ein teildurchlässiger
Spiegel vorgesehen ist, der so zum Strahlengang geneigt ist, daß das Spiegelbild des Benutzers bei nicht
beleuchtetem Spiegel in das Innere der Vorrichtung reflektiert wird.
Der mit Hilfe der Erfindung erzielbare Fortschritt ist in erster Linie darin zu sehen, daß die Augen des
Benutzers nicht unnötigerweise durch den Zwang zu fortlaufender Akkommodierung beansprucht werden.
Dadurch wird sichergestellt, daß die bei dem Benutzer festgestellte Lesegeschwindigkeit in der Tat seiner
Lesefertigkeit entspricht und nicht in irgend einer Weise
durch Außeneinflüsse beeinträchtigt wird.
Die getroffene Anordnung des Spiegels bewirkt, daß der Betrachter bei abgeschalteter Lichtquelle, d. h. bei
unbeleuchtetem Spiegel, kein Spiegelbild von sich selbst erblickt, sondern lediglich eine Abbildung eines Teiles
des Geräteinneren. Im Inneren der Vorrichtung herrscht jedoch gewöhnlich Dunkelheit oder allenfalls
ein durch Öffnungen in der Vorrichtung bewirktes Dämmerlicht, was zur Folge hat, daß das Auge nicht
veranlaßt ist, sich auf das Spiegelbild zu akkommodieren.
Vorzugsweise ist der Spiegel so angeordnet, daß überhaupt keine Akkommodation erforderlich ist, wie
noch näher erläutert werden wird. Es ist jedoch auch möglich, einen in Richtung zum Betrachter konvexen ·5
Spiegel zu verwenden, beispielsweise eine sphärischen, parabolischen oder sogar einen konvexzylindrischen
Spiegel, wobei dann der Brennpunkt bzw. die Zylinderachse außerhalb des in das Auge des Betrachters
fallenden Lichtbereiches angeordnet sein muß.
In diesem Zusammenhang sei unterstrichen, daß * selbst dann keinerlei Verzögerung der Lesegeschwindigkeit
infolge von Adaption eintritt, wenn die Innenseite des Gerätegehäuses schwarz ist und das
Auge bei Abschalten der Lichtquelle den Eindruck starker Dunkelheit wahrnimmt. Zum einen ist die
Adaption, d. h. die Einstellung auf veränderte Lichtverhältnisse durch Änderung des Pupillendurchmessers
nämlich ein relativ langsamer Prozeß, der weit langsamer abläuft als die Akkommodation auf verän- V
derte Bild- bzw. Gegenstandsweiten, und zum anderen ist die Adaption nicht nur durch die Lichtstärke eines
direkt betrachteten Gegenstandes, sondern auch durch die Menge des Streulichtes bestimmt. Es ist ferner
bekannt, daß bei rasch wechselndem starken und schwachen Licht das Auge bevorzugt an das starke
Licht adaptiert, was bedeutet, daß das Auge bei einer kleinen Pupillenöffnung verbleibt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der teildurchlässige Spiegel als ebener Spiegel
ausgebildet und so zum Strahlengang geneigt, daß jede durch den Spiegel auf den nicht abgedeckten Bereich
des Textträgers fallende Strahl unter einem von 90° verschiedenen Winkel auf den Spiegel trifft.
Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, daß das Spiegelbild des Benutzers in einem Ort auf eine
Gehäusewand reflektiert wird, dessen Abstand von der Reflexionsstelle im wesentlichen gleich dem Abstand
von dieser Reflexionsstelle zum nicht abgedeckten Bereich des Textträgers ist.
Die vorstehend erwähnte bevorzugte Ausführungsform der Erfindung macht von dem bekannten Gesetz
der Optik — Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel — Gebrauch. Bei der erwähnten Anordnung des Spiegels
wird ein Abbild eines Teils des Geräteinneren vom Spiegel in das Auge des Benutzers reflektiert und weil
der Abstand des reflektierten Geräteteils von der Spiegeloberfläche, d. h. der Reflexionsstelle, genau so
groß ist, wie der Abstand dieser Reflexionsstelle vom Textträger, wird im Auge des Benutzers der Eindruck
wachgerufen, daß der aufgefangene Lichtstrahl von dem Textträger stammt. Die vorstehend erwähnte Anordnung
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn im Inneren der Vorrichtung solche Lichtverhältnisse herrschen, daß
Teile des Geräteinneren sichtbar werden. Ö5
Bei der vorstehend erwähnten Ausführungsform der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, daß der
teildurchlässige Spiegel uner einem Winkel von 70° und mehr vom Benutzer fort gegen die Waagerechte
geneigt und so angeordnet ist, daß die Reflexionsstelle den Scheitelpunkt eines gedachten gleichschenkligen
Dreiecks bildet, dessen zweite Ecke im nicht abgedeckten Bereich des in einer waagerechten Ebene angeordneten
Textträgers und dessen dritte Ecke im Gehäuseinneren an dem Ort liegt, auf welchem das Spiegelbild des
Benutzers reflektiert wird.
Die erfindungsgemäß ausgestaltete Vorrichtung zur Förderung der Lesefertigkeit gestattet die Verwendung
in dreierlei Hinsicht, nämlich als Tachistoskop, Lesebeschleuniger (Leseakzelerator) sowie als Schnellesetrainer
(Pacer).
Die Aufgabe des Tachistoskops ist es, das Lesefeld des Benutzers zu vergrößern, um auf diese Weise das
Feld zu vergrößern, welches ohne Veränderung der Augenstellung überschaut wird. Dieses wird dadurch
erreicht, daß intermittierend längere und sehr lange Wörter sowie später auch Sätze von zunehmender
Länge dargeboten werden und zwar bei aufeinanderfolgenden Darbietungen mit abnehmender Darbietungsdauer. Zur Erhöhung der Lesegeschwindigkeit des
Benutzers dient ein sogenannter Lesebeschleuniger oder -akzelerator, mit dessen Hilfe ein geeigneter Text
mit einstellbarer Geschwindigkeit durch ein Sichtfenster bewegt wird. Wie auch beim Tachistoskop werden
bei einem Leseakzelerator in der Regel auf Bandmaterialien aufgezeichnete Texte verwendet. Ein Schnellesetrainer
unterscheidet sich von einem Leseakzelerator im Prinzip nur dadurch, daß ein gewöhnlicher Text in seiner
üblichen Darbietungsform, beispielsweise als Buch oder Zeitschrift, dargeboten wird. Zur Steigerung der
Lesegeschwindigkeit wird bei dem genannten Trainergerät ein undurchsichtiges Material mit verstellbarer
Geschwindigkeit über den Text geschoben, um den Leser so zu verstärkter Lesegeschwindigkeit anzuregen
und um ein Zurückblicken auf den bereits gelesenen Text zu verhindern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht des Gerätes,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung gemäß Fig. 1 und
Fig.3 in vergrößertem Maßstab einen Längsschnitt
durch den vorderen Abschnitt der in Fig.2 dargestellten
Vorrichtung.
Die Zeichnung zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die als
Tachistoskop und auch als Lesebeschleuniger sowie als Schnellesetrainer verwendbar ist. Die Vorrichtung
umfaßt ein Gehäuse 1 mit einer Vorderwand 2, einer Deckwand 3, Seitenwänden, einer Rückwand und einem
Boden. Die Vorderwand 2 schließt bei der dargestellten Ausführungsform einen Winkel von 45° mit der
waagrechten Ebene ein. In der Vorderwand 2 befindet sich eine Sichtöffnung 4, durch das die Betrachter einen
Text lesen können. An der Deckwand sind vier Schalter 5 bis 8 einer geeigneten Ausführung angeordnet. Mittels
nicht dargestellter elektrischer Leitungen ist der Schalter 5 geeignet, einen umsteuerbaren Elektromotor
9 in Bewegung zu setzen oder anzuhalten, der in dem Gehäuse 1 angebracht ist. Der Schalter 6 schaltet eine
gleichfalls im Gehäuse 1 angeordnete Lampe 10 an oder ab. Der Schalter 7 bestimmt, ob die Vorrichtung als
Tachistoskop oder als Lesebeschleuniger verwendet wird. Er ist mit nicht dargestellten elektrischen
Leitungen und geeigneten Einrichtungen verbunden
sowie mit der Lampe 10, und zwar derart, daß diese Lampe in der Schalterstellung ACC ständig an
Spannung liegt und bei geöffnetem Schalter 6 ständig leuchtet. Ist der Schalter 7 in die Stellung TÄCgebracht,
so leuchtet die Lampe 10 nicht ständig, sondern erhält ihre Spannung über einen nicht dargestellten Mikroschalter,
welcher über ein gleichfalls nicht dargestelltes Sternrad in der Weise betätigt wird, daß die Lampe 10
mit gewisser Häufigkeit kurz aufleuchtet, bei der dargestellten Ausführungsform je dreimal bei jeder
Umdrehung einer Rolle 11. Diese Rolle wird durch den Motor 9 über eine Getriebeübersetzung angetrieben.
Mittels eines Einstellgriffes 12 ist die Motordrehzahl einstellbar, bei der dargestellten Ausführungsform
stufenlos, wenn erwünscht jedoch auch in Stufen. Infolgedessen ist auch die Drehzahl der Rolle 11
einstellbar und damit die Geschwindigkeit des Lampenaufleuchtens, weil dieses von der Drehzahl der Rolle
abhängt.
Die Rolle 11 ist mit einem Reibungsmaterial überzogen, beispielsweise mit Gummi. Sie die'nt
zusammen mit einer Gegenrolle 13 zum Vorschub eines Bandes bzw. Streifens oder anderen geeigneten
Textträgers, der den Lesestoff in Form einzelner Wörter, ganzer Sätze oder eines zusammenhängenden
Textes enthält. Die Achse der Rolle 11 ist durch die Seitenwand des Gehäuses 1 hindurch verlängert und
außen mit einem Drehknopf 14 versehen, so daß die Rolle 11 auch von Hand betätigt werden kann. In F i g. 2
ist der Textträger dargestellt durch ausgezogene Linien 15 und 16 außerhalb der Vorrichtung; diese Linien sind
als innerhalb und durch die Vorrichtung hindurch fortgesetzt zu denken. Der Textträger ist in F i g. 3
durch die Linie YI durch das Gerät hindurch dargestellt. Diese Linie ist mit einem Pfeil versehen, welche die
Vorschubrichtung bei Benutzung der Vorrichtung als Lesebeschleuniger oder als Tachistoskop andeutet. Die
Bahn des Bandes verläuft innerhalb der Vorrichtung waagrecht, innerhalb eines breiten und langen Schlitzes,
der nach unten durch den Sockel 18 der Vorrichtung und nach oben durch innere Abdeckplatten 19, 20 oder
ähnliche Abschirmungen begrenzt ist. Die Rollen 11,13
berühren den Textträger an Öffnungen im Sockel 18 und in der Abdeckplatte 19. Außerdem sind innere
Seitenplatten und Tragplatten vorgesehen, die nicht im einzelnen erläutert zu werden brauchen.
Der Textträger kann zweckmäßig auf eine Spule gewickelt sein, die auf einer Walze bzw. Rolle außerhalb
des Gehäuses 1 drehbar gelagert ist. Bei Benützung der Vorrichtung als Tachistoskop oder Lesebeschleuniger
wird das Band in einen Schlitz 21 an der Vorderwand 2 der Vorrichtung eingeführt, und es verläßt die
Vorrichtung durch einen entsprechenden Schlitz 22 in der Rückwand. Wird die Vorrichtung als Schnellesetrainer
benutzt, so wird das Band durch eine ebene, im Bedarfsfalle elastische Platte aus einem lichtundurchlässigen
Material ersetzt. Diese Platte wird durch den Schlitz 22 eingeführt und verläßt die Vorrichtung durch
den Schlitz 21. Zu diesem Zweck ist die Vorrichtung mit dem Schalter 8 versehen, der für den Gebrauch der
Vorrichtung als Lesebeschleuniger und Tachistoskop in die Einstellung FOR W gebracht wird, zur Verwendung
als Sehnellesetrainer jedoch in die Stellung BACK. Die Anordnung ist so getroffen, daß der Schalter 8 über
einen Kondensator die Drehrichtung des Motors 9 und daher die Umlauf richtung der Rolle 11 umkehrt. Bei
Benutzung der Vorrichtung als Sehnellesetrainer läuft die Platte durch den Vorderteil der Vorrichtung heraus.
Dadurch bedeckt sie ein Buch oder einen anderen normalen Text, der unmittelbar vor der Vorrichtung
angeordnet ist. Die Abdeckgeschwindigkeit dieses Textes wird durch die Einstellung des Einstellgriffes 12
bestimmt. Die Vorrichtung kann mit einer geeigneten, vorzugsweise einstellbaren Halterung für das Buch
versehen sein. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Benutzer daran gehindert wird, auf den gelesenen und
nun von der Platte abgedeckten Text zurückzublicken.
Wenn die Vorrichtung als Sehnellesetrainer verwendet
wird, ist die Lampe 10 abgeschaltet.
Wie bereits erwähnt, ist die Bahn des Papierbandes bzw. der Platte innerhalb der Vorrichtung begrenzt, und
zwar nach oben durch die Abdeckplatten 19, 20. Diese können durch andere Blickhindernisse ersetzt sein,
beispielsweise in Form von Einrichtungen, die auch andere Funktionen haben. Zwischen diesen Abschirmungen
befindet sich eine Öffnung. Durch diese ist jeweils ein nicht abgeschirmter Bereich 23 des Textes
sichtbar, wenn ein Textband in die Vorrichtung eingeführt worden ist. Der Betrachter kann den Text
durch die Öffnung und die Sichtöffnung 4 sehen. Diese beiden begrenzen zusammen ein Sichtfeld, welches in
F i g. 3 durch die strichpunktierten Linien 24 dargestellt ist, welche durch die oberen bzw. die unteren Kanten
der beiden Öffnungen festgelegt sind. Unter der Oberkante der den Bereich 23 freilegenden Öffnung ist
diejenige verstanden, welche in der Zeichnung links angeordnet ist, da dies in bezug auf den gelesenen Text
die Oberkante ist. Ein vergrößertes Sichtfeld, das nur einen Teil des Textes freigibt, ist durch die punktierten
Linien 25 dargestellt. Die Augen des Lernenden sollten jedoch innerhalb des durch die Sichtfeldbegrenzungs-Linien
24 gehalten werden; im folgenden wird der Ausdruck »Sichtfeld« nur auf dieses Feld bezogen.
Innerhalb der Vorrichtung ist im Sichtfeld ein teildurchlässiger Spiegel 26 angeordnet, der nur bei
Beleuchtung von der Rückseite lichtdurchlässig ist, andernfalls jedoch reflektiert. Wird die Lampe, die
beispielsweise eine Glühbirne von 25 W sein kann, eingeschaltet, so beleuchtet sie den Textbereich 23.
Dieser kann daher durch den Lernenden gelesen werden, wenn sich seine Augen innerhalb des
Lichtfeldes befinden. Der Betrachter ist in F i g. 3 symbolisch durch das Auge 27 dargestellt. In diesem
Falle wirkt der Spiegel 26 nur als zusätzliche Glasscheibe. Wenn die Lampe abgeschaltet wird,
könnte von der Umgebung in die Vorrichtung eindringendes Licht es dem Lernenden ermöglichen,
den nicht abgedeckten Textbereich 23 zu lesen. Da dies aus den pädagogischen Überlegungen, gemäß welchen
die Vorrichtung aufgebaut ist, verhindert werden soll, muß eine Sichtsperre vorhanden sein. Diese Sperre
besteht aus dem teildurchlässigen Spiegel 26, der bei abgeschalteter Lampe 10 als undurchlässige Abschirmung
wirkt.
Würde der Spiegel 26 einen im wesentlichen rechten Winkel mit der Längsrichtung des Sichtfeldes bilden,
würde er also beispielsweise senkrecht zu dem durch die gestrichelte Linie 28 angedeuteten Lichtstrahl stehen, so
würde er bei abgeschalteter Lampe 10 ein Spiegelbild des durch das Auge 27 dargestellten Betrachters
zurückwerfen. Da der Abstand zwischen dem Auge 27 und dem Spiegel 26 gleich A ist, würde das Auge 27
versuchen, auf die Entfernung 2Λ zu akkommodieren. Bei leuchtender Lampe würde das Auge auf die
erheblich kleinere Entfernung A +a zu akkommodieren haben, die gleich dem Gesamtabstand des Auges 27 von
dem Textbereich 23 ist; dabei ist a der Abstand zwischen
dem Spiegel und dem Textträger. Weil diese Akkommodation einige Zeit erfordert, und weil häufige Akkommodationen
das Auge ermüden, würde dies die Brauchbarkeit der Vorrichtung beeinträchtigen.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist der Spiegel so ium Strahlengang geneigt, daß das Spiegelbild des
Senutzers bei abgeschalteter Lampe in das Innere der Vorrichtung reflektiert wird. Das wird dadurch erreicht,
daß der Spiegel 26 eine Neigung besitzt, die von der Normalen in bezug auf die Längsrichtung des
Sichtfeldes verschieden ist. In der dargestellten Stellung bildet der Spiegel 26 einen Winkel von etwa 70° zur
waagrechten Ebene. Daher wird der Lichtstrahl 28 als -eflektierter Strahl 29 zurückgeworfen; eine Senkrechte
jder Normale zum Spiegel 26 ist als Gerade N-N dargestellt. Der reflektierte Strahl 29 wird von der
innenwand der Vorrichtung an einer Stelle aufgefangen, die sich in der Entfernung b von der Reflexionsstelle auf
dem Spiegel befindet. Diese Entfernung b entspricht wenigstens ungefähr dem Abstand a von der gleichen
Stelle zu dem Text in der Öffnung 23. Herrscht nicht /öllige Dunkelheit innerhalb des Gehäuses, so kann das
\uge 27 ein Spiegelbild des vordersten Teils des 3ehäuseinneren erkennen. Dieses Spiegelbild hat im
wesentlichen die gleiche optische Entfernung vom Auge 27 wie der Text in der Öffnung 23. Bei Abschalten der
Lampe 10 braucht das Auge daher nicht zu akkommodieren.
Die gezeigte Stellung des Spiegels 26 ist besonders /orteilhaft, weil sie ein Spiegelbild liefert, welches
cheinbar vom Orte des Textbereiches 23 stammt, ■ntfernungsabweichungen von einigen Zentimetern
ipielen keine Rolle, wenn man in Betracht zieht, daß ;ine normale Sehweite vom Auge bis zum Text in der
Größenordnung um 40 cm liegt.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Spiegel so
mzuordnen, daß er einfallende Strahlen im Gehäuse lach oben reflektiert, beispielsweise derart, daß der
•Spiegel bei im übrigen gleicher Anordnung einen vVinkel von etwa 15° mit der waagrechten Ebene
iinschließt.
Wenn erwünscht, kann der Spiegel auch als vonvexzylindrischer Spiegel ausgebildet sein, dessen
\chse außerhalb des Sichtfeldes verläuft, oder als jarabolischer Spiegel mit dem Brennpunkt außerhalb
des Sichtfeldes.
Es ist nicht notwendig, den Textträger auf einer waagrechten Bahn vorzuschieben. Die Vorrichtung
kann in der Weise ausgebildet sein, daß der sichtbare Teil des Textbandes in einer schrägen oder senkrechten
Ebene angeordnet ist, die jedoch in allen Fällen im wesentlichen rechtwinklig zu einer senkrechten Normalebene
durch die Sichtöffnung 4 verlaufen sollte. Die Bahn des Bandes kann gebogen sein, wenn dies in bezug
auf den Aufbau der Vorrichtung als Ganzes zweckmäßig ist, und innerhalb des Gehäuses 1 können Walzen
ίο bzw. Rollen zum Auf- oder Abwickeln der Spule
angeordnet sein.
Bei einer praktischen Ausführungsform der Vorrichtung hat die Rolle 11 einen Umfang von 33 mm. Beim
Tachistoskop-Lernen wird ein Papierband verwendet, bei dem der Abstand zwischen den Wörtern 11 mm
beträgt, so daß bei jeder Umdrehung der Rolle 11 drei Wörter unter der Öffnung 23 vorbeilaufen. Das den
Mikroschalter betätigende Rad ist dreieckig bzw. dreiflächig ausgeführt, so daß die Lampe 10 bei jedem
Wort einmal aufleuchtet. Die Geschwindigkeit wird durch den Einstellgriff 12 eingestellt. Eine diesem
Einstellgriff zugeordnete Skala 30 ist vorzugsweise so eingeteilt, daß sie unmittelbar die Anzahl der Wörter
pro Minute angibt, wie das in F i g. 1 angedeutet ist.
Bei Benutzung der Vorrichtung als Tachistoskop wird das Textband zunächst in die Papierbahn durch den
Schlitz 21 eingeführt. Hierzu wird der Drehknopf 14 betätigt. Anschließend werden die Schalter 5 und 6
geöffnet, der Schalter 7 wird in die Stellung TAC gebracht, der Schalter 8 auf FORWund der Einstellgriff
12 auf die gewünschte Geschwindigkeit gestellt. Soll die Vorrichtung als Lesebeschleuniger verwendet werden,
so wird das Papierband mit dem Text in die Papierbahn eingeführt, der Schalter 7 wird in die Stellung ACC
gebracht und die übrigen Schalter in die gleiche Stellung wie bei Verwendung der Vorrichtung als Tachistoskop.
Wird die Vorrichtung als Schnellesetrainer verwendet, so wird die Papierspule entfernt und die Platte durch die
Öffnung 22 eingeführt. Der Schalter 5 wird in die Stellung MOTOR gebracht, der Schalter 6 in die
Stellung OFF, der Schaller 7 in eine beliebige Stellung und der Schalter 8 in die Stellung BACK. Die Platte wird
dann am Schlitz 21 austreten und sich nach außen mit der gewünschten Geschwindigkeit bewegen, die durch
den Einstellgriff 12 bestimmt ist. Auf diese Weise überdeckt die Platte allmählich den Text eines vor der
Vorrichtung angeordneten Buches oder ähnlichen Lesestoffes.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
709 507/7
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Förderung der Lesefertigkeit mit einer Transporteinrichtung zum Vorschub eines
Textträgers, eine den Blick auf einen nicht abgedeckten Bereich des Textträgers gestattenden
Sichtöffnung in einer Gehäusewand, einer zwischen der Sichtöffnung und dem Textträger angeordneten
teildurchlässigen Scheibe und einer Lichtquelle zur Beleuchtung des nicht abgedeckten Textträgerbereiches,
wobei die teildurchlässige Scheibe für die Dauer der Betätigung der Lichtquelle für den
Benutzer durchsichtig ist und der zu lesende Text während einstellbarer Zeitdauern dem Benutzer
dargeboten wird, dadurch gekennzeichnet,
daß als teildurchlässige Scheibe ein teildurchlässiger Spiegel (26) vorgesehen ist, der so zum
Strahlengang geneigt ist, daß das Spiegelbild des Benutzers bei nicht beleuchtetem Spiegel in das
Innere der Vorrichtung reflektiert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der teildurchlässige Spiegel (26) als
ebener Spiegel ausgebildet und so zum Strahlengang geneigt ist, daß jeder durch den Spiegel auf den nicht
abgedeckten Bereich (23) des Texlträgers (15,16, 17)
fallende Lichtstrahl unter einem von 90° verschiedenen Winkel auf den Spiegel trifft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der teildurchlässige Spiegel (26) so zum
Strahlengang geneigt ist, daß das Spiegelbild des Benutzers in einem Ort auf eine Gehäuseinnenwand
reflektiert wird, dessen Abstand (b) von der Reflexionsstelle im wesentlichen gleich dem Abstand
(a) von dieser Reflexionsstelle bis zum nicht abgedeckten Bereich (23) des Textträgers (15,16, 17)
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der teildurchlässige Spiegel (26) unter
einem Winkel von 70° und mehr vom Benutzer fort gegen die Waagerechte geneigt und so angeordnet
ist, daß die Reflexionsstelle den Scheitelpunkt eines gedachten gleichschenkligen Dreiecks bildet, dessen
zweite Ecke im nicht abgedeckten Bereich (23) des in einer waagerechten Ebene liegenden Textträgers
(15, 16, 17) und dessen dritte Ecke in dem Gehäuseinneren an demjenigen Ort liegt, in
welchem das Spiegelbild des Benutzers reflektiert ist.
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
DK495266 | 1966-09-23 | ||
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Publications (1)
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