DE157094C

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Publication number: DE157094C
Application number: DENDAT157094D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

M 157094 KLASSE 5 c.

Das Abbohren von Schächten in Verbindung mit einer Einrichtung, durch die das Herausschaffen des Bohrgutes mittels Wasserspülung bewirkt werden soll, ist bereits angestrebt worden. Ein hierfür bekanntes Verfahren kann indessen nur bei schwimmendem Gebirge Anwendung finden. Es wird somit für dieses Verfahren eine besondere Art des zu durchteufenden Gebirges bedingt.

ίο Im Gegensatz hierzu ermöglicht die vorliegende Erfindung das Abbohren von Schächten mittels Spülung in jeglicher Gebirgsart, wodurch allein schon dem bekannten Verfahren gegenüber eine neue technische Wirkung geboten wird.

Neben dieser Neuerung in der technischen Wirkung zeigt die vorliegende Erfindung auch in ihrer Einrichtung und Anordnung eine wesentliche Neuerung und Verbesserung gegenüber der bei dem bekannten Verfahren benutzten Anordnung.

Bei dieser soll das Herausspülen des abgebohrten Gebirges dadurch bewirkt werden, daß unter dem Boden des bis über Tage reichenden Senkschachtes das Gebirge durch Spülung, Bohrung" u. dgl. gelöst und durch ein bis über Tage reichendes Rohr abgeführt wird. Die zu diesem Zwecke getroffene Einrichtung eines mit dem Senkschachte dicht verbundenen und doch wieder leicht lösbaren Bodens hat sich nicht bewährt, da es umständlich ist, während des Schachtbetriebes den oft notwendigen Ein- und Ausbau des Bodens in einer den erforderlichen Bedingungen entsprechenden Weise vorzunehmen.

Des weiteren bereitet es auch Schwierigkeiten, den Senkkörper, der mit dem fest und dicht verbundenen Boden einen am unteren Ende geschlossenen Zylinder darstellt, zum Sinken zu bringen, da dieser unten geschlossene Zylinder im schwimmenden Gebirge selbst schwimmen wird.

Außer diesen Nachteilen hat die bekannte Einrichtung in der umständlichen Spüleinrichtung, in dem auf dem Boden befestigten Steigerohre und in der durch dieses ein- und auszuführenden Bohreinrichtung weitere Mängel, da namentlich bei der letzteren die beständige Gefahr des Verklemmens unter dem Boden vorl'iegt.

Im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen sieht die vorliegende Erfindung einen Deckelverschluß vor, der den Schacht über Tage in seiner Gesamtheit so abschließt, daß dieser Verschluß ganz nach Belieben, leicht, sicher und dicht hergestellt, und wieder aufgehoben werden kann.

Die Befestigung dieses Deckelverschlusses ist nicht an dem Senkkörper, sondern an einem besonderen Schachtkörper vorgesehen, so daß der Verschlußdeckel an dem Niedergehen des Senkkörpers nicht Teil nimmt und somit hierfür auch kein Hindernis bietet.

Durch diese Einrichtung ist gleichzeitig die Anwendung des Spülens für das Abbohren von Schächten in festem Gebirge möglich geworden.

Der Erfindungsgegenstand ist auf der beiliegenden Zeichnung in drei, senkrechten Schnitten dargestellt.

Die Öffnung des Schachtes a (Fig. ι) wird durch einen Deckel b dicht verschlossen. Durch die Mitte des letzteren bewegt sich in bekannter Weise das Bohrgestänge c in einer Stopfbüchse, und gleichzeitig sind mehrere Rohre d und e dicht durch den Deckel geführt, von welchen die Rohre d für das Hineinpressen der Spülflüssigkeit dienen, während die Rohre e den Wiederaustritt der

ίο Spülflüssigkeit mit dem Bohrgut gestatten.

Bei Anwendung eines, hohlen Bohrgestänges (Fig. 2 und 3) kann entweder das Austrittsrohr e oder das Eintrittsrohr d von Fig. 1 fortfallen, wobei alsdann das hohle Bohrgestange entweder für den Austritt der Spülflüssigkeit mit dem Bohrgut (Fig. 2) oder für den Eintritt der Spülflüssigkeit (Fig. 3) dient.

Wenn der zum Einpressen der Spülflüssigkeit erforderliche Druck so groß wird, daß der Schachtdeckel demselben nicht widerstehen kann, so wird das für den Austritt der Spülung dienende Rohr noch mit einer Druckluftpumpe versehen, welche in dem oberen Teile die Spülflüssigkeit mit abhebt. Durch den dichten Schachtverschluß ist gleichzeitig die Möglichkeit gegeben, unter dem Schachtdeckel b ein Luftpolster herzustellen, welches den Gang der Spülung günstig beeinflußt.

Bei Senkschächten, wie in Fig. 2 gezeichnet, kann der Schachtdeckel gleichzeitig in an sich bekannter Weise als Widerlager für die Pressen f dienen. In dieser Anordnung kann das Abbohren des Schachtes und das Niederpressen der Senktübbings entweder gleichzeitig oder nacheinander erfolgen. Der während der Ausführung dieser Arbeiten durch das fortgesetzte Einpressen der Spülflüssigkeit im Schachte unterhaltene Druck wird hierbei auf die Standfestigkeit der Schachtwandung günstig wirken und ein Vorbohren unterhalb der Senktübbings gestatten. Mit diesem auf die Schachtwandung während des Bohrbetriebes ausgeübten Druck wird gegenüber allen bisherigen Schachtsenkverfahren eine neue wesentliche technische Wirkung erzielt.

Claims

Patent-Anspruch:

Einrichtung zum Abbohren von Schächten mittels Spülung, dadurch gekennzeichnet, daß die Schachtöffnung (a) mit einem Deckel (b) dicht verschlossen wird, durch welchen sich das Bohrgestänge (c) bewegen kann und durch welchen zwei oder mehrere Rohre (e und d) in den Schacht führen, und daß durch das hohle Bohrgestänge (c) oder die Rohre (e und d) gleichzeitig ein Herausdrücken und Absaugen oder Abheben der Bohrtrübe aus dem Schacht bewirkt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,