DE1570710C - Verfahren zur Herstellung von Propfpolymerisaten durch Umsetzung polymerer N-Vinyllactame, Vinylester oder Acrylatester mit einem alpha-omega-Diolefin - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Propfpolymerisaten durch Umsetzung polymerer N-Vinyllactame, Vinylester oder Acrylatester mit einem alpha-omega-Diolefin

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DE1570710C
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Inventor
Ashot Rahway N.J. Merijan (V.St.A.). C08g 17-015
Original Assignee
GAF Corp., New York, N.Y. (V.StA.)
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Propfpolymerisate^ durch Umsetzung polymerer N-Vinyllactame, Vinylester oder Acrylatester mit einem alpha-omega-Diolefin, welches ein Molekulargewicht von 68 bis 280 besitzt, in Anwesenheit eines organischen Peroxyds bei einer Temperatur zwischen 100 und 200°C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 1 Mol einer der polymeren Verbindungen mit 0,02 bis 0,3 Mol des Diolefins in einem organischen Lösungsmittel, welches die polymere Verbindung und das Diolefin· löst, in Anwesenheit von 0,05 bis 1 Mol des organischen Peroxyds pro Mol an Diolefin auf die oben angegebene Temperatur erhitzt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß man wünschenswerterweise durch Variierung der Konzentration des Diolefins und/oder der Reaktionsdauer Produkte erhalten kann, die entweder in Lösungsmitteln löslich sind oder völlig unlösliche Gele oder Harze darstellen.
Zum nächstkommenden Stand der Technik ist festzustellen, daß es bereits bekannt ist, Divinylbenzol, welches'ein Molekulargewicht von 68 bis 280 besitzt, auf einen polymeren Acrylatester in Gegenwart eines Peroxyds bei einer Temperatur von 100 bis 2000C aufzupfropfen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das polymere N-Vinyllactam, der polymere Vinylester oder der polymere Acrylatester in situ hergestellt und durch Erhitzen zusammen mit dem alpha-omega-Diolefin in Lösung in einem organischen Lösungsmittel in Anwesenheit des organischen Peroxyds auf eine Temperatur von 100 bis 2000C gleichzeitig vernetzt.
Normalerweise beträgt die Erhitzungsdauer auf die Temperatur von 100 bis 20O0C beim ,erfindungsgemäßen Verfahren 1 Stunde bis 30 Stunden. Das entstandene Produkt kann als solches verwendet werden oder auch gegebenenfalls das organische Lösungsmittel durch Vakuumdestillation entfernt werden. .
Es werden vernetzte polymere N-Vinyllactame erhalten, die in einer großen Vielzahl verschiedener Lösungsmittel löslich sind, wie beispielsweise in Alkoholen, Ätheralkoholen, Aminen und anderen organischen polaren Lösungsmitteln, es können aber auch solche vernetzte polymeren N-Vinyllactame erhalten werden, die partiell in den genannten Lösungsmitteln löslich sind bzw. unter Bildung von unlöslichen Gelen oder Harzen.
Die vernetzten polymeren Vinyl- und Acrylatester ergeben Produkte, welche partiell in Ketonen, Estern oder Alkoholen löslich sind und die unter Bildung von unlöslichen Gelen oder Harzen in Kohlenwasserstoffen quellen.
Wenn man niedrigsiedende Alkohole als Lösungsmittel verwendet, wird die Vernetzungsreaktion in einer Schüttelbombe aus rostfreiem Stahl durchgeführt. Der Dialkylperoxyd-Katalysator und die Lösung des polymeren N-Vinyllactam, des polymeren Vinylesters oder des polymeren Acrylatesters und des alpha-omega-Diolefins wird in eine Schüttelbombe aus rostfreiem Stahl eingegeben und diese dann 1 bis 30 Stunden lang auf 100 bis 200° C erhitzt. Der sich in der Bombe entwickelnde Druck liegt in der Größenordnung von 0,7 bis 35 kg/cm2. Nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur wird die Bombe entleert oder gegebenenfalls das organische Lösungsmittel durch Vakuumdestillation entfernt.
■ Die Homopolymeren der N-Vinyllactame, die gemäß vorliegender Erfindung mit einem alpha-omega-Diolefin vernetzt werden, entsprechen der folgenden Formel:
R1-CH
-CH-CH,
in der R eine Alkylen-Brücken-Gruppe bedeutet, d. h.
CH2 CH2 ,
und
\^Γΐ2 ^^2 ^**2
O O2 O H.2 C Γ12 ^ **-2
wodurch ein 5-, 6- und 7gliedriges heterocyclisches Ringsystem entsteht, R1 bedeutet entweder Wasserstoff oder die Methylgruppe und η eine Zahl, die den Polymerisationsgrad angibt.
Die polymeren N-Vinyllactame werden durch Polymerisation von 5-, 6- und 7gliedrigen Ringverbindungen, die die N-Vinylgruppierung enthalten, gewonnen, beispielsweise durch die Polymerisation von N-Vinyl-2-pyrrolidon, N-Vinyl-5-methyl-2-pyrrolidon, N-Vinyl - 2 - piperidon, N - Vinyl - 6 - methyl - 2 - piperidon, N - Vinyl - ε - caprolactam und N - Vinyl - 7 - methylf-caprolactam.
Vergleichbare Homopolymere werden aus den entsprecnenden Thioläctamen gewonnen, welche gleichfalls nach dem erfindungsgemäßen Verfahren weiterverwendet werden können.
Als Mittel zur Bestimmung des mittleren Molekulargewichts der Polymeren, die durch eine Kette aus Kohlenstoffatomen gekennzeichnet sind, an die die Lactamringe über deren Stickstoffatome geknüpft sind, werden Messungen der relativen Viskosität benutzt. Die eben genannte Verknüpfungsweise wird durch folgendes Formelbild ausgedrückt.
Nn/ Nn/ \n/
CH CH2 CH CH2 CH CH2
Der Viskositätskoeffizient K (sogenannter K-Wert) der in der Literaturstelle »Modern Plastics«, 23, Nr. 3, S. 157 bis 161, 212, 214, 216, 218 (1945) beschrieben ist, wird aus der relativen Viskosität einer 1,00% igen wäßrigen Lösung oder auch in anderen Lösungsmitteln, wie in Alkoholen, Ketonen oder Benzol, errechnet, unter Verwendung der folgenden Gleichung:
log η rel =
75Xn 2
1 + 1,5 Koc
+ K0,
in welcher c die Konzentration in g/100 ml Lösung, η rel das Verhältnis der Lösungsviskosität zur Lösungsmittelviskosität und K 1000 K0 bedeutet.
Wegen ihrer Viskosität bei niederer Konzentration sind die Homopolymeren von N-Vinyllactamen, die beim Verfahren vorliegender Ernndung verwendet werden, solche mit einem K-Wert von 10 bis 140 und vorzugsweise von 30 bis 100.
Alle Homopolymeren von N-Vinyllactamen, die von der oben angegebenen allgemeinen Formel umfaßt werden, sind in Wasser und in den weiter unten aufgeführten organischen Lösungsmitteltypen löslich.
An Stelle von Homopolymeren der N-Vinyllactame können auch Copolymere eingesetzt werden, die unter Verwendung von 5 bis 95 Gewichtsprozent eines anderen heterocyclischen Monomers hergestellt wurden, welches eine polymerisierbare Vinylgruppe enthält, beispielsweise unter Verwendung von
N-Vinylimidazol,
N-Vinyl-3-morpholmon, N-Vinyloxazolidon,
N-Vinylsuccinimid,
N-Vinylglutarimid,
N-Vinyl-diglycolylimid,
Vinylester, ζ. Β. nicht heterocyclische polymerisierbare Monomere, wie z. B.
Vinylacetat, Vinylmethoxyacetat, Vinyldiäthylacetat, Vinyltrimethylacetat, Vinylpropionat, Vinylisobutyrat, Vinylbutyrat, Vinyllactat, Vinylcaproat, Vinylcaprylat oder Vinylstearat, Methacrylmonomere wie Methylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Isobutylmethacrylat, Isoamylmethacrylat,
/Ϊ-Methoxyäthylmethacrylat und a-(o-Chlorphenyl)-äthylmethacrylat, /f-Phenoxyäthylmethacrylat, ß- Pheny läthylmethacrylat,
Phenylmethacrylat, o-Kresylmethacrylat, p-Cyclohexylphenylmethacrylat,
^-Nitro^-methylpropylmethacrylat, Diäthylaminoäthylmethacrylat, Äthylidenacetatmethacrylat und
Glycidylmethacrylat, ■' :
einschließlich der Ester von Halogenacrylsäuren, wie z. B.
Methyl-a-chloracrylat,
Äthyl-cc-chloracrylat,
Phenyl-ct-chloracrylat,
ferner a-Äthylacrylsäure, Acrylsäure oder
Methacrylsäure,
Acrylnitril, Methacrylnitril,
Acrylamid, Methacrylamid sowie
N-Alkyl- und N-Aryl-substituierte Acrylamide.
Die Homopolymeren der Acrylatester, die gemäß vorliegender Ernndung vernetzt werden, entsprechen folgender Formel:
COOR
-CH9-CH
in welcher R entweder einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyalkylenrest bedeutet, bei dem die Gesamtanzahl der Kohlenstoffatome in den Alkylengruppen 2 bis 4 beträgt, wobei ferner n eine Zahl bedeutet, die den Polymerisationsgrad angibt, der durch die obenerwähnte Viskositätsmessung ermittelt wird.
Die Molekulargewichte dieser Homopolymeren bewegen sich in der Größenordnung von 10 000 bis 1 Million.
Als Beispiele solcher Acrylatester seien die folgenden genannt: Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, s-Butyl-, 2-Methyl-l-butyl-, 3-Methyl-1-butyl-, 2-Äthyl-1-butyl-, Amyl-, 3-Pentyl-, 2-Methyl-l-pen ty 1-, 4-Methyl-2-pentyl-, Hexyl-, 2-Äthylhexyl-, Heptyl-, 2-Heptyl-, Octyl-, 2-Octyl-, Nonyl-, 5-Äthyl-2-nonyl-, Decyl-, 2-Methyl-7-äthyl-4-undecyl-, Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl-, Octadecyl-, 2-Methoxyäthyl-, 2-Äthoxyäthyl-, 2-Butoxyäthylester.
Von diesen eben genannten Acrylatester-Monomeren kann ein beliebiges mit 5 bis 95 Gewichtsprozent eines anderen Acrylatester-Monomers oder mit 95 bis 5 Gewichtsprozent des vorgenannten N-Vinyllactams mit einem 5-, 6- oder 7gliedrigen Ring oder auch mit einem Monomer, welches eine polymerisierbare Vinylgruppe des vorgenannten Typs enthält, copolymerisiert werden, wobei im letztgenannten Fall ein Copolymer eines N-Vinyllactams entsteht.
Ferner können auch Homopolymere von Vinylestern, die vom Vinylacetat bis zum Vinylstearat sich erstrecken, durch die Copolymerisation von 5 bis 95 Gewichtsprozent Vinylester mit 95 bis 5 Gewichtsprozent eines der obengenannten nicht heterocyclischen polymerisierbaren Monomeren hergestellt wurden, leicht vernetzt werden.
Da die handelsüblichen Polyacrylester in Wasser und Alkoholen unlöslich sind, ist es zu empfehlen, sie durch Homopolymerisation eines Acrylatester-Monomers oder durch Copolymerisation mit einem monomeren N-Vinyllactam oder mit irgendeinem der obengenannten Monomeren herzustellen, welches eine polymerisierbare Vinylgruppe enthält, wobei auch ein Gemisch von zwei verschiedenen Acrylatester-Monomeren eingesetzt werden kann, unter Verwendung eines organischen Lösungsmittels, welches wirksam bzw. verträglich ist gegenüber dem Monomer oder der comonomeren Mischung und auch gegenüber
dem alpha-omega-Diolefin und ferner in Anwesenheit eines beliebigen an sich bekannten Polymerisationskatalysators, wie beispielsweise Azobisisobutyronitril.
Nachdem das Monomer oder die comonomere Mischung im wesentlichen polymerisiert ist, wozu im allgemeinen eine Zeitspanne von 1 bis 30 Stunden benötigt wird und was durch, den noch vorhandenen prozentualen Anteil an freiem Monomer oder Comonomer in der Polymerisationsreaktionsmischung angezeigt wird, wobei dieser zwischen 0 und etwa 1 Gewichtsprozent liegt, wird eine genügende Menge an alpha-omega-Diolefin und Peroxyd hinzugefügt, um die Vernetzung zu bewirken.
An Stelle der Polymerisation des Monomers oder der comqnomeren Mischung mit anschließender Vernetzung des Polymers kann auch die Polymerisation und die Vernetzung gleichzeitig durchgeführt werden, was einfach dadurch bewirkt wird, daß das Reaktionsgefäß mit einer Lösung des Monomers oder des monomeren Gemisches und des alpha-omega-Diolefins sowie des Dialkylperoxyds in den vorgenannten anteiligen Mengen im obenerwähnten organischen Lösungsmittel beschickt wird. Das Reaktionsgelaß wird mit Stickstoff ausgespült und 1 bis 30 Stunden lang auf eine Temperatur von etwa 100 bis 200° C erhitzt. Je kurzer. die Reaktionsdauer ist, um so niedriger ist der erhaltene Vernetzungsgrad, weil das partiell vernetzte Polymer bei der gleichzeitigen Polymerisationsund Vernetzungsreaktion in dem verwendeten organischen Lösungsmittel löslich ist. Je länger die Reaktionsdauer ist, um so höher ist der erhaltene Vernetzungsgrad, wobei man klumpige Gele erhält,, die aus der Lösung des organischen Lösungsmittels ausfallen.
Es kann jedes alpha-omega-Diolefin, welches ein Molekulargewicht von etwa 68 bis etwa 280 besitzt, bei der Vernetzung der Homo- und Copolymeren von N-Vinyllactamen, der Homo- und Copolymeren von Vinylestern Und der Homo- und Copolymeren von .Acrylatestern gemäß vorliegender Erfindung eingesetzt werden. Solche alpha-omega-Diolefine sind beispielsweise 1,4-Pentadien, 1,5-Hexadien, 1,6-Heptadien, 2-Methyl-l,5-hexadien, 1,7-Octadien, 2-Methyl-1,7-octadien, 1,8-Nonadien, 1,9-Decadien, 1,14-Pentadecadien und 1,17-Octadecadien.
Das alpha-omega-Diolefin kann entweder eine gerade oder eine verzweigte Kette besitzen und wird seine Funktion wirksam erfüllen, vorausgesetzt, daß es am ersten und letzten Kohlenstoffatom der Kette eine äthylenisch ungesättigte Gruppierung aufweist. An Stelle der Verwendung eines einzigen alphaomega-Diolefins kann auch ein Gemisch aus zwei oder mehreren solcher Diolefine zum Einsatz gelangen.
Bei der Durchführung der Vernetzungsreaktion ist es wünschenswert, ein organisches Lösungsmittel einzusetzen, welches gegenüber dem alpha-omega-Diolefin, den Homo- und Copolymeren der N-Vinyllactame, der Vinylester oder der Acrylatester als auch gegenüber der individuellen Monomeren und der Mischung von Comonomeren brauchbar und verträglich ist. Verschiedene Alkohole wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, Butanol, sec.-Butanol, Amylalkohol, Hexanol, 2-Äthyl-l-hexanol, 2-Äthyl-l-hexanol, Äthylenglykol, 1,2-Butandiol und 1,4-Butandiol sind brauchbare Lösungsmittel. Es können auch andere Lösungsmittel wie Diacetonalkolioi, Diäthylenglykol, Äthylenglykol, Monome-
thylätheracetat und Methylenchlorid eingesetzt werden. Grundsätzlich kann jedes organische Lösungsmittel Verwendung finden, das unter den Reaktionsbedingungen flüssig ist und eine Lösung mit dem
5· Homopolymer, dem Copolymer, dem Monomer oder dem monomeren Gemisch sowie dem alpha-omega-Diolefin zu bilden in der Lage ist.
Die Menge an einzusetzendem organischem Lösungsmittel ist nicht von kritischer Bedeutung. Es genügt
ίο jede Menge, die zur Bildung einer Lösung dieser Reaktanten ausreicht. Im allgemeinen ist es ausreichend, pro Gewichtsteil an festem Homopolymer oder Copolymer 1 bis 10 Teile an organischem Lösungsmittel (Volumteile oder Gewichtsteile) einzusetzen, um eine während der einsetzenden Vernetzungsreaktion brauchbare Lösung zu erhalten. Als Peroxydkatalysator (Initiator der Vernetzungsreaktion) kann ein beliebiges der bekannten organischen Tertiär-Alkyl-Peroxyde eingesetzt werden, wie beispielsweise
t-Butylhydroperoxyd,
Di-t-butylperoxyd,
t-Butylperbenzoat,
Di-t-butylperphthalat,
t-Butylpentamethyläthylperoxyd,
t-Butyltriphenylmethylperoxyd,
Di-t-amylperoxyd,
Bis-(triäthylmethyl)-peroxyd,
Bis-(triphenylmethyl)-peroxyd,
2,5-Dimethylhexyl-2,5-dihydroperoxyd,
2,5-Dimethyl-2,5-dHt-butylperoxy)-hexan oder 2,5-Dimethylhexyl-2,5-di-(peroxybenzoat). '
Wenn ein nur mäßig vernetztes Homopolymer oder Copolymer eines N-Vinyllactams gewünscht ist, wird die Vernetzungsreaktionszeit sorgfältig dadurch kontrolliert, daß man in gewissen Abständen eine kleine Probe aus dem Reaktionsgemisch entnimmt und deren Viskosität bestimmt.
Wenn der gewünschte Vernetzungsgrad erreicht bzw. durch den Viskositätsanstieg einer Probe beispielsweise in einem Brookfield-Synchro-Electric-Viskosimeter ermittelt ist, wird die Vernetzungsreaktion unterbrochen und auf Zimmertemperatur abgekühlt.
In den Fällen, bei denen Homopolymere und Copolymere von Vinylestern und Acrylatestern zunächst in Lösung eines organischen Lösungsmittels hergestellt werden, wird die Viskosität des entstandenen Polymers vor der Vernetzung bestimmt. Nachdem die Vernetzungsreaktion begonnen hat, wird jeweils nach 1 bis 2 Stunden eine kleine Probe aus dem Reaktionsgemisch entnommen und — wie oben beschrieben — dessen Viskosität bestimmt, bis der gewünschte Vernetzungsgrad erreicht ist.
Stärker vernetzte Homopolymere und Copolymere werden dadurch hergestellt, daß man die Vernetzungsreaktion so lange weiterlaufen läßt, bis eine Gelierung eintritt, was sich durch ein Dickwerden der Lösung bemerkbar macht.
Noch stärker vernetzte Polymere werden dadurch hergestellt, daß man die Vernetzungsreaktion so langefortsetzt, bis die viskose Reaktionsmischung anfängt, sich am Rührer festzusetzen und Klümpchen aus unlöslichem Gel oder Harz zu bilden, die aus der organischen Lösungsmittellösung ausfallen.
Das Wesen vorliegender Erfindung wird nun an Hand von Beispielen, die bevorzugte Ausführungsformen zeigen, weiter erläutert.
Beispiel 1
In einen 1-1-Vierhalskolben, der mit Rührer, Thermometer, Stickstoffzuführung und Rückflußkühler ausgestattet war, wurden die folgenden Inhaltsstoffe eingegeben:
Polyvinylpyrrolidon mit
einem K-Wert von 30 56 g (0,5 Mol)
n-Butanol 200 ml
IO
Das Reaktionsgefäß wurde sodann mit Stickstoff ausgespült und dessen Inhalt so lange unter gleichzeitigem Rühren erhitzt, bis sich eine homogene Lösung gebildet hatte. Zu der Lösung wurden sodann 10 g (0,091 Mol) 1,7-Octadien und 5,0 g (0,034 Mol) Di-t-butylperoxyd hinzugegeben und die Reaktionsteilnehmer unter Rückflußbedingungen, d.h. bei einer »Gefäßtemperatur von 118 bis 124° C, weiter erhitzt. Nach l72stündigem Erhitzen zum Sieden unter Rückfluß wurde die Lösung viskos und bei Weiterführung der Erhitzung dickflüssiger. Nachdem insgesamt 4 Stunden unter Rückflußbedingungen, zum Sieden erhitzt worden war, fing der Kolbeninhalt an, am Rührer hochzuklettern bzw. sich an diesem festzusetzen und sich in Klümpchen aus unlöslichem Gel zu verwandeln, welche aus der Lösung ausfielen.
Beispiel 2
In ein Reaktionsgefäß, das dem im Beispiel 1 verwendeten entsprach, wurden die folgenden Inhaltsstoffe eingegeben:
Polyvinylpyrrolidon
mit einem K-Wert von 90 .. 56 g (0,5 Mol) Methylisobutylcarbinol 200 g
Die Mischung wurde unter Rühren so lange erhitzt, bis alles in Lösung gegangen war. Sodann wurden zu dieser Lösung bei einer Temperatur von 60 bis 70° C die folgenden Komponenten hinzugegeben und sodann am Rückfluß erhitzt:.
1,7-Octadien 10 g (0,09 Mol)
Dirt-butylperoxyd 5,0 g (0,034 Mol)
Man, setze die Erhitzung der Lösung zum Sieden unter Rückflußbedingungen 2 Stunden fort, wonach dann der Reaktionsgefäß-Inhalt in.unlösliche Klümpchen: gelierte, wodurch ein Weiterrühren unmöglich wurde.
B-e.-is.pi-e.-l 3
In eine 11 fassende. Schüttelbombe aus rostfreiem Stahl, die mit Heizspirale umwickelt ist, wurden die folgenden Inhaltsstoffe eingegeben: 50%igeäthanolische.Lösung von 60/40 Gewichtsprozent an N-Vinyl-2-pyrrolidon/Vinylacetat-Copoly-
mer 400 g
1,7-Octadien 20 g (0,18 Mol)
t-Butylperbenzoat .:.... 10 g (0,051 Mol)
Die Bombe, wurde, verschlossen: und unter Schütteln erhitzt. Man: setzte diese Behandlung 6 Stunden bei einer Temperatur von 115 bis 130°C fort, kühlte sodann auf Zimmertemperatur ab und: entfernte, den Verschluß, Der Bombeninhalt hatte sich in ein& sehr viskose: Masse, aus Klümpchen und kautschukr artigen Gelstückchen verwandelt und war nicht mehr fließfähig. Er mußte aus der Bombe herausgezogen werden.
Beispiel 4
In eine Vorrichtung, die der im Beispiel 1 geschilderten entsprach, wurden die folgenden Inhaltsstoffe eingegeben:
Äthylacrylat 100,0 g (1,0 Mol)
Methylisobutylcarbinol ... 160 g
Azobisisobutyronitril 0,4 g
Der Reaktionskolben wurde sodann gründlich mit Stickstoff ausgespült und auf 80 bis 1000G erhitzt. Nach 4 Stunden wurde eine Probe entnommen und analysiert, wobei gefunden wurde, daß diese lediglich noch 0,08 Gewichtsprozent Äthylacrylat enthält, was 0,2 g Monomer entspricht. Zu der klären Lösung wurden sodann 10,0 g (0,091 Mol) 1,7-Octadien und 5,0 g (0,034 Mol) Di-t-butylperoxyd hinzugefügt. Die erhaltene Lösung wurde auf 120 bis 125° C erhitzt und auf dieser Temperatur gehalten. Nach 1 stündigem Erhitzen wurde die Lösung viskos und bekam ein gelatineartiges Aussehen. Nach 5 Stunden dieser Behandlung wandelte sich der Kolbeninhalt in eine Masse um, die aus gelierten Klümpchen besteht, wodurch ein Weiterrühren unmöglich wurde.
Das vernetzte Polymer, das auf diese Weise erhalten wurde, bestand aus einem kautschukartigen Harz, welches aus dem Reaktionsgefäß herausgezogen werden mußte.
Beispiel 5
In eine Apparatur, die der im Beispiel 1 verwendeten entsprach, wurden die folgenden Inhaltsstoffe eingegeben:
N-Vinyl-2rpiperidon 50 g (0,4 Mol)
2-Äthylhexylacrylat 50 g (0,54 Mol)
n-Butanol 200 g
Azobisisobutyronitril 0,2 g
Das Reaktionsgefäß wurde sodann gründlich mit Stickstoff ausgespült und bei einer Gefäßtemperatur von 118 bis 125° C, dessen Inhalt unter Rückflußbedingungen zum Sieden erhitzt. Nach 2 Stunden dauernder Erhitzung erfolgte die Zugabe von 0,3 g Azo-Katalysator, worauf die Erhitzung weitere 6 Stunden fortgeführt wurde. Sodann wurde die erhaltene Lösung analysiert, Es ergab sich, daß in ihr kein Acrylatmonomer und nur noch 0,12 Gewichtsprozent N-Vinylpiperidon, was 0,48 g entspricht, enthalten waren.. Die Lösung wurde sodann ein wenig abgekühlt, die folgenden Komponenten hinzugefügt:
1,7-Octadien 5,0 g (0,045 Mol)
Di-t-butylperoxyd 5,0 g (0,034 Mol)
und sodann, wieder zum Sieden unter Rückfluß weiterexhitzt.
Innerhalb von 2 Stunden wurde, die Lösung sehr viskos, sie blieb jedoch klar und rührfähig. Nach der Zugabe von 5,0 g Octadien und 5,0 g Peroxyd und bei Weiterführung der Erhitzung der Lösung zum Sieden unter Rückflußbedingungen verwandelte sich der Kolbeninhalt innerhalb von zwei weiteren Stunden in ein festes Gel.
209 519/404
9 10
B e i s ρ i e 1 6 nommen wurden. Dabei wurden folgende Resultate
erhalten:
In eine Apparatur, die der im Beispiel 1 beschriebe- Reaktionsdauer in Stunden
nen entsprach, wurden die folgenden Inhaltsstoffe : 0 15 2 5 8 5 13 5-
eingegeben: 5 Viskosität, cP (25°C) ' ' ' : · ' , v
N-Vinyl-2-pyrrolidon 111g (1,0 Mol) 560 900 1220 4100 Gel· ,::-.·
Hexanol 150 g
1,7-Octadien 15g ·' · Beispiel 9
Di-t-butylperoxyd 10 g io In ^ Apparaturj die der im Beispiel j beschriebe-
Der Reaktionskolben wurde sodann mit Stickstoff nen entsprach, wurden nach gründlichem Reinigen
ausgespült und auf 125 bis 1400C erhitzt. Die Lösung mit Stickstoff die folgenden Inhaltsstoffe eingegeben:
wurde mit fortschreitender Reaktion dicker, nach N-Vinyl-2-pyrrolidon 111,0 g (1,0 Mol)
3 Stunden begann der Kolbeninhalt am Ruhrer hoch- Methylisobutylcarbinol ... 200 ml (162 g)
zusteigen bzw. sich an diesem in Gestalt einer dicken 15 ,-, J Qieene 244 0 2 (1 0 Mol)
Masse festzusetzen. Nun wurden weitere 100 ml ? 1S Di ~ ethvl 2 5-di
Hexanol hinzugefügt, wodurch eine viskose, jedoch ' ("t-butvlperoxv)-hexan 15 0 g (0 051 Mol) noch rührfähige Lösung entstand. Der Kolbeninhalt v '"' ' wurde weiter unter den obengenannten Reaktions- Die C15 _20-a-Olefine sind in einem Versuchsbetrieb bedingungen erhitzt, wobei nach einer halben Stunde 20 hergestellt und enthalten 5 Gewichtsprozent an alphaeine Gelierung und Bildung unlöslicher Klümpchen gamma-Diolefinen des gleichen Kohlenstoff-Ketteneinsetzte. bereiches (C15 _20)· 244,0 g an diesem C15 _20-a-Olefin Beisniel7 (mittleres Molekulargewicht 244) enthalten daher
12,2 g (0,05 Mol) an C15 _20-alpha-omega-Diolefine,
In eine Vorrichtung, die der der im Beispiel 1 be- 25 welche beim vorliegenden Verfahren als Vernetzungs-
schriebenen entsprach, wurden die folgenden Inhalts- mittel wirken.
stoffe eingegeben: Der Kolbeninhalt wurde auf 135 bis 150°C erhitzt
...t, , , . ■ im ,..„ „ und auf dieser Temperatur gehalten, wobei die Lösung
Athylacrylat 100 g (1,0 Mol) infolge fortschreiten F der Reaktion kontinuierlich dicker
^8 mi,,Mn 30 wurde und schließlich nach 3V2 Stunden gelierte.
kfufr "Ά u g Άπ ϊί° Di« mäßig vernetzten Polymeren, die gemäß vor-
Di-t-butylperoxyd 11g (0,075 Mol) liegender Erfindung gewonnen werden, haben in
Der Reaktionskolben wurde gründlich mit Stickstoff weitem Umfang ihre Löslichkeit in den Lösungsmitausgespült und die Lösung auf 125 bis 135° C erhitzt. teln, in denen sie vorher löslich waren, beibehalten, Nach 2V2stündigem Erhitzen gelierte der Inhaltsstoff 35 sie sind daher als Verdicker, Schutzkolloide und in Klümpchen, die aus der Lösung ausfielen. Ausflockungsmittel wertvoll und brauchbar. Stärker
vernetzte Homopolymere und Copolymere, die ge-
Beispiel 8 maß vorliegender Erfindung hergestellt werden, quellen
stark auf, sind jedoch nicht in Alkoholen, Ketonen,
In ein Reaktionsgefäß, welches dem im Beispiel 1 40 Estern oder Kohlenwasserstoffen löslich. Sie sind
beschriebenen entsprach, wurden nach gründlichem insbesondere brauchbar als Absorber für die ver-Ausspülen bzw. Reinigen mit Stickstoff die folgenden schiedensten Lösungen. Beispielsweise hat sich ein
Inhaltsstoffe eingegeben: Gel, das mit wäßriger Mineralsäure gequollen ist,
Polyvinylpyrrolidon mit sich als brauchbar zum Ansäuern von Ölquellen er-
einem K-Wert von 30 200,0 g (1,8 Mol) 45^fV ·· / ττ ,
Methylisobutylcarbinol.. 400ml (325g) ^och starker vernetzte Homopolymere und Co-
1,7-Octadien 30,0 g (0,272 Mol) polymere die gemäß vorliegender Erfindung hergestellt
Di-t-butylperoxyd 15,0 g (0,1 Mol) W(*den' ,^ben eine stärkere mechanische Festigkeit
und quellen weniger. Die vernetzten Homopolymeren
Der Kolbeninhalt wurde dann erhitzt und bei einer 50 und Copolymeren von N-Vinyllactamen sind besonders Temperatur von 113 bis 120° C unter Rückfluß- brauchbar zur Entfernung der Tannin-Stoffe aus Bier bedingungen am Sieden gehalten, wobei in gewissen . und Wein und zur Entfernung von Phenolen aus den Abständen Proben für die Viskositätsmessungen ent- verschiedensten Lösungen.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Propfpolymerisaten durch Umsetzung polymerer N-Vinyllactame, Vinylester oder Acrylatester mit einem alpha-omega-Diolefin, welches ein Molekulargewicht von 68 bis 280 besitzt, in Anwesenheit eines organischen Peroxyds bei einer Temperatur zwischen 100 und 200°C, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Mol einer der polymeren Verbindungen mit 0,02 bis 0,3 MpI des Diolefins in einem organischen Lösungsmittel, welches die polymere Verbindung und das Diolefin löst, in Anwesenheit von 0,05 bis 1 Mol des organischen Peroxyds pro Mol an Diolefin auf die oben angegebene Temperatur erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß man das polymere N-Vinyllactam, den polymeren Vinylester oder den polymeren Acrylatester in situ herstellt und gleichzeitig durch Erhitzen zusammen mit dem alpha-omega-Diolefin in Lösung in einem organischen Lösungsmittel fti Anwesenheit des organischen Peroxyds auf eine Temperatur von 100 bis 2000C vernetzt.

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