DE1568082C - Verfahren zur Herstellung von Zink-Ammoniakkomplexsalzen der 1,2-Propylen-bisdithiocarbamidsäure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zink-Ammoniakkomplexsalzen der 1,2-Propylen-bisdithiocarbamidsäure

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DE1568082C
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Germany
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zinc
propylene
ammonia
water
salt
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English (en)
Inventor
Hermann Dr. 6710 Frankenthal; Pommer Ernst-Heinrich Dr. 6703 Limburgerhof Windel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
BASF SE
Original Assignee
Badische Anilin and Sodafabrik AG
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Description

Die Verwendung des Zinksalzes der 1,2-Propylenbis-dithiocarbamidsäure als Fungizid ist bekannt (deutsche Auslegeschrift 1 175 936).
Bei der Herstellung dieses Salzes durch Umsetzung eines wasserlöslichen Salzes der 1,2-Propylen-bisdithiocarbamidsäure mit einem wasserlöslichen Zinksalz fällt das Zinksalz in einer nur sehr schlecht filtrierbaren Form an. Es läßt sich deshalb nur schwer von anhaftenden Salzen durch Waschen mit Wasser befreien. Man erhält auf diese Weise einen Filterkuchen mit einem hohen Wassergehalt. Wegen dieses hohen Wassergehaltes benötigt man zum Trocknen eine relativ lange Zeit. Da das Zinksalz der 1,2 -Propylen- bis - dithiocarbamidsäure im feuchten warmen Zustand unbeständig ist, besteht daher beim Trocknen eines solchen nassen Filterkuchens die Gefahr eines starken Wirkstoffverlustes.
Es wurde nun gefunden, daß man fungizide Zink-Ammoniakkomplexsalze der 1,2-Propylen-bis-dithiocarbamidsäure erhält, die die obengenannten Nachteile nicht aufweisen, wenn man in an sich bekannter Weise ein wasserlösliches Salz der 1,2-Propylen-bisdithiocarbamidsäure mit einem wasserlöslichen Zinksalz in Gegenwart von Wasser und Ammoniak umsetzt. Dabei ist die-Menge des zugesetzten Ammoniaks ohne Einfluß auf die vorteilhaften Eigenschaften ,des erhaltenen Produkts. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in den üblichen Lösungsmitteln, z.B.
; Wasser oder wäßrigen organischen Lösungsmitteln, durchgeführt werden. Die . Temperatur ist ohne wesentlichen Einfluß auf die Umsetzung.. Es werden aber Temperaturen von 0 bis 5O0C bevorzugt. Vorzugsweise werden etwa äquivalente Mengen des wasserlöslichen Salzes der 1,2-Propylen-bis-dithio-, carbarnidsäure und des wasserlöslichen Zinksalzes verwendet. ;Ein Überschuß der einen oder, anderen Reaktionskomponente ist jedoch nicht schädlich.
Die zugegebenen Mengen an Ammoniak bei der Umsetzung können variiert werden. Auch ist die Art und Weise, wie der Ammoniak bei der Reaktion zugegeben wird, ohne Einfluß auf die gewünschten ■ Eigenschaften des erhaltenen Produkts. Entsprechend
ao den verschiedenen bei der Herstellung der Salze verwendeten Ammoniakmengen schwankt auch der Ammoniakgehalt der Zink-Ammoniakkomplexsalze. Tabelle I zeigt die Verbesserungen des Filtrierverfahrens.
Tabelle I
Filtrierzeit Filtrat-
menge
Waschzeit Wasch
wasser
menge
Filter
kuchen
gewicht
Wassergehalt
des Filter
kuchens
Zinksalz der 1,2-Pr'opylen-bis-dithiocarb-
amidsäure
45 Minuten
3 Minuten
3 Minuten
600 cm3
800 cm3
850 cm3
5 Stunden
7 Minuten
7 Minuten
300 ml
500 ml
500 ml
620 g
429 g
365 g
77%
67°/o
62%
Zink-Ammoniakkomplexsalz der
1,2-Propylen-bis-dithiocarbamidsäure,
hergestellt nach Beispiel 1
Zink-Ammoniakkomplexsalz der
1,2-Propylen-bis-dithiocarbamidsäure,
hergestellt nach Beispiel 2
Ein weiterer Vorteil der in der beschriebenen Substanzen gegenüber der bekannten Substanz zu
Arbeitsweise hergestellten Produkte ist ihre gute erkennen. Die verschiedenen Proben wurden für diesen
Lagerfähigkeit. Aus der Tabelle II ist die wesentlich Versuch bei 70% relativer Feuchtigkeit und 600C in
bessere Haltbarkeit der erfindungsgemäß hergestellten 45 einer Schichtdicke von 1 cm gelagert. ,
·;-.·. Tabellen Ausgangs-
• wert .
Nach"
48 Stunden
Nach
96 Stunden
Nach
168 Stunden
■ ' ■ ■ '. '.'■".' ■■·..■■ 48,5 % CS2
45,8% CS2
33,17ο CS2
38,5% CS2
.9,3% CS2
31,2% CS2
25,2 % CS2
Zinksalz der l^-Propylen-bis-dithiocarbamidsäure.'..
Zink-Ammoniakkomplex-Salz der 1,2-Propylen-bis-
dithiocarbamidsäure, hergestellt nach Beispiel 2 ...
Der Zersetzungsgrad wird nach bekannten Methoden durch Zersetzung einer: Probe mit Säure und Bestimmung des dabei erhaltenen Schwefelkohlenstoffs bestimmt (H. Roth, Ang. Chem., 73, S. 167 bis 169 [1961]).
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte sind sehr gute fungizide Wirkstoffe und entsprechen in ihrer Wirkung dem Zinksalz der 1,2-Propylen-bisdithiocarbamidsäure und übertreffen die Wirksamkeit des aus der deutschen Auslegeschrift 1 082 764 bekannten Ammoniakkomplexes des Zinkäthylenbisdithiocarbamats.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren. Die als Ausgangsmaterial verwendeten wasserlöslichen Salze der 1,2-Propylenbis-dithiocarbamidsäure werden in bekannter Weise durch Umsetzung von 1,2-Propylendiamin in wäßriger Lösung mit Schwefelkohlenstoff in Gegenwart von Alkali, z. B. Natronlauge, oder Ammoniak hergestellt.
Beispiel 1
500 ml einer wäßrigen Lösung, die 130 Teile (Gewichtsteile) des Ammoniumsalzes der 1,2-Propylen-bis-dithiocarbamidsäure und 12,8 Teile Ammoniak enthält, werden innerhalb einer halben Stunde unter Rühren bei 20 bis 3O0C gleichzeitig mit 500 ml einer wäßrigen Lösung von 68 Teilen Zinkchlorid in 100 Teile vorgelegtes Wasser einlaufen gelassen. Es wird anschließend eine halbe Stunde nachgeriihrt, dann wird abgesaugt und der Filterkuchen mit Wasser nachgewaschen, bis das Waschwasser salzfrei ist.
Analyse: gefunden C 17,8, H 4,1, N 12,9, S 40,5, Zn 21,8%.
Beispiel 2
500 ml einer wäßrigen Lösung, die 130 Teile (Gewichtsteile) des Ammoniumsalzes der 1,2-Propylen-bis-dithiocarbamidsäure enthält, werden innerhalb einer halben Stunde unter Rühren bei 20 bis 300C gleichzeitig mit 500 ml einer wäßrigen Lösung die 68 Teile Zinkchlorid und 40 Teile Ammoniak enthält, in 100 Teile vorgelegtes Wasser einlaufen gelassen. Der bei der Zugabe des Ammoniaks zum Zinkchlorid zunächst ausgefallene Niederschlag geht nach Zugabe der gesamten Menge Ammoniak wieder völlig in Lösung. Nach der Umsetzung wird V2 Stunde nachgerührt, dann wird abgesaugt und der Filterkuchen mit Wasser nachgewaschen, bis das Waschwasser salzfrei ist.
Analyse: gefunden C 17,5, H 4,4, N 15,7, S 39,5, Zn 20,6%·
Versuche
Für die Versuche wurde als Wirkstoff 1 der Ammoniakkomplex des Zinkäthylenbisdithiocarbamats gemäß der deutschen Auslegeschrift 1 082 764 und als Wirkstoff 2 der entsprechend Beispiel 1 hergestellte Ammoniakkomplex des Zink~l,2-propylenbisdithiocarbamats mit 4% Ammoniakgehalt verwendet.
1. Botrytis cinera-Test an Rebblättern der Sorte Müller-Thurgau
Versuchsdurchführung
Blätter von Topfreben werden mit der Blattunterseite nach oben auf angefeuchtete Filtrierpapierscheiben in Petrischalen mit einem Durchmesser von 9 cm gelegt und mit wäßrigen Dispersionen, die 80% Wirkstoff und 20% Ligninsulfonat in der Trockensubstanz enthalten, besprüht. Es werden 0,12-, 0,06-, 0,03- und 0,015 "/,,ige Spritzbrühen (Gewichtsprozente, bezogen auf die Trockensubstanz) verwendet. Nach dem Antrocknen der Spritzbeläge werden die Blätter mit einer Konidienaufschwemmung des Pilzes Botrytis cinerea besprüht. Die infizierten Blätter werden in den Petrischalen 5 Tage lang bei einer Temperatur von 20 bis 220C aufgestellt. Während dieser Zeit entwickelt sich der Botrytis-Pilz auf den unbehandelten, infizierten Blättern so stark, daß die gesamte Blattoberfiäche vom Pilz befallen ist (Konidienträgerbildung).
Blattbefall nach Spritzung mit 2 0,03 0,015 5
Wirkstoff ... °/oiger Spritzbrühe 1 3 3
0,12 I 0,06 1 2
1 1 Kontrolle (unbehandelt)
2 0
Beurteilung:
0 = gesamte Blattoberfläche ohne Pilzbefall.
1 = an einzelnen Stellen des Blattes Pilzbefall.
2= V«
3 = V3
4= V2
5 = Vx
der Blattfläche vom Pilz befallen.
2. Botrytis-cinerea-Test an Begonienstecklingen
Versuchsdurchführung
Begonienstecklinge werden, nachdem sich fünf Blätter gut entwickelt haben, mit 0,12-, 0,06-, 0,03- und 0,015 %igen (Gewichtsprozent) wäßrigen Spritzbrühen, die 80% Wirkstoff und 20% Natriumligninsulfonat in der Trockensubstanz enthalten, tropfnaß gespritzt. Nach dem Antrocknen des Spritzbelages werden die Pflanzen mit einer Sporenaufschwemmung des Pilzes Botrytis cinerea besprüht und anschließend über die Töpfe Polyäthylenbeutel gestülpt, um einen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit für eine optimale Pilzentwicklung zu schaffen. Die Töpfe werden im Gewächshaus bei Temperaturen zwischen 22 und 26° C für 5 Tage aufgestellt. Nach dieser Zeit hat sich bei den unbehandelten Kontrollpfianzen die Krankheit so stark entwickelt, daß die entstandenen Blattnekrosen den überwiegenden Teil der Gesamtblattfiäche bedecken.
Blattnekrosen nach Spritzung mit ... °/oiger Spritzbrühe 0,03 0,015
Wirkstoff 0,06 3 3
0,12 2 1 2
1 2 1 (unbehandelt) 5
2 1 Kontrolle
Beurteilung:
0 = keine Nekrosen, abgestuft bis 5 = 2/ä der Blattfläche mit Nekrosen bedeckt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch
    Verfahren zur Herstellung von Zink-Ammoniakkomplexsalzen der 1,2-Propylen-bis-dithiocarbamidsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise ein wasserlösliches Salz der 1,2-Propylen-bis-dithiocarbamidsäure mit einem wasserlöslichen Zinksalz in Gegenwart von Wasser und Ammoniak umsetzt.

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