DE1567970A1 - Verfahren zur Gewinnung von Alkalifluoridpellets - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von AlkalifluoridpelletsInfo
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
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- C01D3/02—Fluorides
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Description
PATEN
DR. DIETER THOMSEN - DIPL INQ* HARRO TIEDTKE
•000 MONCHENl 4 5. Oktober 196C
case 52 4c3 . . ΤΛ* ' ■
Infcrial Snieltinn Corporation
<::.£,C.) Limited
London (Incland)
Die Erfindung betieht eich auf die Umwandlung von von
Fluoriden verschiedene· Alk&lih*lcgeni<ie enthaltenden Pellets
in AlkAlifluorid-Pellets und betrifft insbesondere die
Refenerierunf von Alkalifluorid-Pellets von gewischten
Alkalihalogeni^realttionsproduKten, die w&hrcnd der Fluori«run|
von HalcjenkohlenvÄSfterstoffen r.ittels Alkalifluoriden fteWonnen werden. · '
In ύ*η Beschreibungen der Patentanr.eldun^en H 23
und. Ii 23 917 sind Verfahren zum Austauschen von
Halogenator.en durch FlucratoBie. in nur Kohlenstoff u
Halo^enatome enthaltenden aromatischen Verbindungen
909851/1499 - 2 -
156797Ö
mittels Lösungsmittel-Phasen- bzw. Feststoff-Dampf-Reaktionen
beschrieben. Dies- Arbeitsweisen führen zu guten Ausbeuten ·
von auf andere V/eise schwierig erhältlichem Hexafluorbenzol
und Halogenfluorben-solen. Die bevorzugten Fluorierungsreagenzien
sind Alkalifluoride. Jedoch besteht ein wirtschaftlicher und technischer Nachteil, der die Vorteile dieser
Verfahren in der Vergangenheit etwas beeinträchtigt hat, in der Schwierigkeit der Wiederumwandlung der verbrauchten
festen Reaktionsprodukte in reaktive Fluoride, die für
weitere Reaktionen mit der Halogenkohlenstoffverbindung verwendet werden können. Diese festen Reaktionsprodukte
enthalten Metallhalogenide, einschließlich nicht-urngesetztem
Fluorid, zusammen mit einigen organischen Rückständen.
• Bisher hat die Anmelderin in der Praxis einen neuen Ansatz Alkalifluoride für jeden Ansatz an organischem
Material, das fluoriert werden sollte, verwendet. Dies bedingt viel Abfallprodukt, und da Alkalifluoride teuer sind,
ist das Verfahren für eine gewerbliche Produktion nicht geeignet. ..
Es ist in Betracht gezogen worden, gasförmigen
Fluorwasserstoff zum regenerieren der Alkalifluoride einzusetzen, aber thermodynamische Berechnungen zeigen, daß
die Änderung der freien Energie in Reaktionen, wie beispielsweise: v
KCl
+ ΗΡω » KF,fx + HCl, * (I)
9098^1/1499 {r) (s)
'- 2 BAD ORIGINAL
ungünstig ist, wenn Chloriöe vor· ITatrium. Kalium, Caesium
odor Rubidium ein~esex;zt werden.
Kaliumchlorid löst sich jedoch ir. v/asserfreiem
flüssigem Fluorwasser. Chlorwasserstoff entweicht und es müßte sich im Prinzip Kaliumfluorid durch Verdampfen
von Fluorwasserstoff aus dem Rückstand gewinnen lassen. In der Praxis treten dabei jedoch ernste Korrosioneprobleme
auf, und die Schwierigkeiten bei der Handhabung der stark
hygroskopischen Xetallfluoride bewirken, daΊ cas Verfahren
äußerst schwierig durchzuführen ist.
Kan sollte annehmen, daß die direkte Reaktion der
Mischung der Alkalihalogenide mit Fluorgas trotz der Kosten
des Fluors eine attraktive Möglichkeit bietet, v.'.eil dabei keine flüssigen Zwischenprodukte gebildet werden. Dieses
Verfahren sollte demzufolge eigentlich für die "in-situ"-Regeneration
eines «r.it Pellets gefüllten Festbettreaktors
geeignet sein.
Aber die Reaktion
2M)I^, + F2, χ —>
2MB1^N-i-Clg, ν (M=K.Rb oderC;
ist starksexotherra und es besteht dabei, sofern nicht spezielle VorsichtsmaSnaffiiien eingehalten werden, die Neigung, ca^
909851/1499
0AD ORlQJNAl.
örtliche Übcrhitzünder, auftreten und die Pellets schmelzen
und infolgedessen unbrauchbar werden, sofern sie nicht erneut pelletisiert werden. Unter den Bedingungen, bei denen
Schmelzen stattfindet, wird, wie berichtet wurde, die oben angegebene Reaktion durch Reaktionen wie beispielsweise
folgende, verdrängt:
KC1(f) + 2?2(g)
u na
>KP(f) +
Solche Reaktionen würden offensichtlich aufwendig und teuer werden, da 3/4 des ursprünglich eingesetzten
Fluors als Chlortrifluorid entweichen.
Es wurde nun gefunden., daß, unter der Voraussetzung, daß Fluor in verdünnter Form eingesetzt und bestimmte Temperaturgrenzen
eingehalten werden, Alkalichlorid enthaltende Pellets mit Fluorgas zu Alkalifluoriden umgesetzt werden
können, ohne daß nennensv/ertes Schmelzen der Pellets erfolgt,
und ohne Entweichen von Chlortrifluorid, wenigstens solange nicht, bis die Gesamtmenge an Chlorid zu Fluorid umgewandelt
ist.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein Verfahren zur Umwandlung von Alkalichlorid enthaltenden Pellets In. Alkali·
fluorid-Pellets, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
909851/U99
BAD
die Pellets auf eine Temperatur von 100 bis 4QG0C ov^itzt
• und die erhitzten Pallets mit einer Fluor enthaltender, gasförmigen
Reaktionskomponente und wenigstens einer -ae:r.
Zweifachen ihres Volumens entsprechenden Konge an inertem
Verdünnungsmittel unter solchen Bedingungen in Kontakt
bringt, daß kein nennenswertes Schmelzen der Pellets während der Reaktion stattfindet *
Es mag erwähnt werden, daß die Halogenide, auf die man in der industriellen Praxis dieses Verfahrens zur
Anwendung bringt, Kalium-, Rubidium- oder Caesium-Chloride
sein werden.;
Das Fluor kann man in üblicher Weise in dem T-IaSe,
wie es erfordert wird, beispielsweise in einer slektrolytischen
Fluor-Zelle entwickeln und bei einem Druck von im wesentlichen einer Atmosphäre einsetzen. Als inertes
Verdünnungsgas kann gebräuchlicherweise Stickstoff oder
Helium eingesetzt werden, und man kann dieses während des
Regenerations-Prozesses im Kreislauf führen. Das Fluor
kann man vor der Verwendung von Spuren von Wasserstofffluorid
in der Weise reinigen, daß man es durch ein Bett
aus Natriumfluoridstückchen, beispielsweise in-pelletlsier~
ter Form, leitet. .
Die Älkaliaalogenid-Pellets werden auf eine re.^.p
tur von 100 bis %OÖ°C, vorsugsv;eisa 200 bis 5QQ0C, erhitz
Durch die Reaktionstemperatur entstehen örtliche Temperatur
er höhung en, die in der Größenordnung von 30 O0
liegen können, und die vorzugsweise 500C nicht übersteigen
sollten. Sofern das Fluor in ausreichender Vercünnun^ eingesetzt
wird, sind keine sonstigen Kühlmaßnahmon erforderlich,
jedoch kann es vom wirtschaftliehen Standpunkt aus.
angebracht sein, noch für weiteren Wärmeaustausch Sorge zu tragen, um die überschüssige Hitze aus dem· Pellets-Bett zu
entfernen. Vorzugsweise enthält die gasförmige Reaktionskomponente zwischen- 3 und 10 Volumen inertes Vcrdünnungs-*
mittel je Volumen Fluor. ?>'an kann bei überatmosphärischem
Druck, Atmosphärendruck oder unteratmosphärischen: Druck arbeiten, und wählt vorzugsweise einen Druck von ■: Atmosphäre
oder wenig darüber. Das Material, aus dem der Raaktionsbehälter
gebaut ist, rr.u3 gegen den Angriff von elementarem
Fluor und Chlor beständig sein. Bevorzugt, setzt, jaan als
Baumaterial Nickel und/oder Nickellegierungen ein.
Das Alkalifluorid, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren aus dem Chlorid gewonnen wird, stellt als solches
einen weiteren Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens dar.
Die Reaktion hat eine Reihe von Vorteilen, die den
relativ hohen Aufwand an elektrischer Energie, den Hauptnachteil bei der Verwendung von Fluor, rechtfertigen. Das Fluorid
wird als preiswerter Fluorwasserstoff (der Fluor-Zelle) zugegeben.
Der Un:sats C3i der Verwendung von Fluor für die Urr,-wandlung
von ICaliurr.chiorld zu Fluorid übersteigt 95 %. Das
909851/U99.
„ c _ .WA.v Vi:'■;:■$
.,
entweichende Chlor ist ein wertvolles Nebenprodukt. Das
pelletisierte Alkälifluorid bröckelt oder schmilzt während
der Regeneration nicht.
Die Chloride können, wie zuvor erwähnt, auch noch
organische Rückstände aus einer vorhergehenden Pluorierungsreaktion,-die
an aromatischen halogenhaltigen Verbindungen durchgeführt wurde, enthalten. Diese organischen Rückstände
und kohlenstoffhaltigen Materialien können mit Sauerstoff oder Luft bei einer Temperatur von etwa !t-00 bis
600°C oxydiert werden, bevor das Fluor eingeleitet wird.
Die Metallfluorid-Pellets werden daher in reinen Zustand und reaktiverForm hergestellt.
Beispiel- 3";
Aus einer elektrolytischen'Zelle wurde Fluor mit
etwa 5 g/Std zur Entfernung des Fluorwasserstoffs durch
Natriumfluorid-Pellets und dann in einen senkrechten Nickelreaktor
geleitet, der 150 g Kaliumchlorid-Pellets (99.3-^iger
Reinheit) enthielt. Das aus dem Reaktor austretende Gas wurde auf Chlor- und Flüor-enthaltende Verbindungen, 'wie beispielsweise
ClF und ClF- analysiert. Von.. 33,2 g durangeleitetem
_Fluor. reagierten 56,9 g mit dem Kaliumchlorid,
und es wurde eine äquivalente Menge an Chlor freigesetzt. Die Reaktion lief bei einerTemperatur von 5So0C an und er-
- 7 90985Ί7 U99
BAD ORiGIMAt
reichte ein Maxi »nur. von 'i)0°C. .Das Fluor war r;:it "■) Volurr.or.
Stickstoff je Volumen Fluor verdünnt. Dje Reaktionszeit
• betrug B Stunden. Es vmrden Π 7 g an Produkt ßewo-ir.en,
das vernachlnssigoar Geringe Kengen an Chloride enthielt ur.:.-die
charakteristischen spezifischen Fluorierun;\ijeigonGci,a./~
ten von Kaliumfluorid aufwies.
Es vmrden 17.5 S KCl-Pellets mit Fluor, das mit
dem dreifachen Volumen an Stickstoff verdünnt war, bei 2C0°C umgesetzt. Aus dem Reaktor vmrden 13*7 ß an Pellets
gewonnen. Die theoretische Ausbeute an ICF sollte bei 33*6 g liegen. Die Pellets zeigten keinerlei Anzeichen
dafür, daß sie während der Reaktion verschmolzen waren, und sie hatten die charakteristischen Fluorierungseigenschaften
von Kaliumfluorid.
Fluor wurde zum Entfernen des Fluorwasserstoffs durch ein Bett aus Natriurnfluoridteilchen geleitet, mit
Stickstoff gemischt und durch ein Bett aus" 3,175 mm
Kaliumchlorid-Peliets geführt.'Das resultierende Gas wurde durch ein Bett aus Kaliumchlorid-Pellets und dann durch
Wascheinrichtungen mit kaustischer Füllung und Bisulfitfüllung
geleitet. Der in der elektrolytischen Zelle für die
- 8 -9098S1/U99
BADOI
Zuführung des Fluors erforderliche Gegendruck: wurde mittels
■"einer'Wasserstrahlpumpe, aufrechterhalten, die irr. Rück- ■
strom der Wascheinrichtungen angeordnet war. Die Wäscher
wurden gegebenenfalls auf Cl mittels der■■ Volhards-Kethode
analysiert. Es wurde unterstellt, daß das Kaliumchlorid
fluoriert war, wenn das Natriumchlorid hei'3 wurde, d.h. wenn
Fluor austrat. Die Arbeitsbedingungen und die Ergebnisse ■
sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt.
Temperaturnder Hauptmenge
an KCl in C : 500-400
durchschnittlicher
örtlicher Temperaturanstieg in* 0C 50
örtlicher Temperaturanstieg in* 0C 50
maximaler Örtlicher o
Temperaturanstieg in C 4ö
Fluor-Zelle Spannung '- " 6,6
Stromstärke . . --. \-'"■"/..
(Amtjere) 10
: Leistung (fo) y _ ' ?0
Dauer des Versuches (Stunden) 8 Gesamtmenge an durehgeleitetem
Fluor (g> - ;;"
Fluor in NaCl (g) . " ^35
Für die Umsetsung von KCl verwendetes
Fluor (g) Jo,B^
Gewiöht an eingegebensm KCl (g) !3O5O
Gev/icht an-ausgeträgerem KF (g) 117,1
Theoretisches Gewicht.an .
ausgetragenem KF (g) ... - Π6.8 . llr-
Durchfluß von Stickstoff (l/Stdo) l8 7
Beispiel 4 | 3 |
100 - 120 | |
■\. >o | |
4o | 3/4 |
" 7. | 70 |
74;. | |
70 | 9 |
'-■ ■ "7 | 05 |
'. 3% | |
37. | |
549, | |
BAD ORIGINAL
40
Verhältnis von Stickstoff zu Fluor (V:V)
gefundenes ClP, (Stärke-Jod-Test) nichts
Bemerkungen
Beiso!el 3 | Bei sr» 1 öl ·4 |
10:1 | -χ. . · >■· |
nichts | λ'.cats |
sehr geringe | sohr c er in'jt. |
Anzeichen von | An2-jicl'-on vo |
Schmelzen, | Schmelzer. |
etv/as Cl nur- | |
in den obersten | |
Pellets |
-Iu-
■439 BAD ORiQINAtf
Claims (5)
1. Verfahren zur Umsetzung von Alkaliohlori.de
enthaltenden Pellets in Alkalifluorid-Pellets, dadurch gekennzeichnet,
da? rr.an die Pellets auf eine Temperatur von
]OO bis 400°C erhitzt und die erhitzten Pellets mit einer
gasförmigen Reaktions>o:r;ponente, die. Fluor und wenigstens
das Zweifache aessorfiolumens an inertem Verdünnungsmittel
enthält, unter ein nennenswertes Schmelzen der Pellets während der Reaktion nicht verursachenden Bedingungen in'
Kontakt bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalihalogenid Kalium-, Rubidium- oder
Caesiurri-Chlorid verwendet.
j5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche ♦
dadurch gekennzeichnet, daß.man die Pellets auf eine Temperatur
von 200 bis JOO0C erhitzt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daS man als gasförmiges Verdünnungsmittel
Stickstoff verwendet.
90985 1/U99
^1 J.J. ""■
BAD ORfGJNAk . ι
Ά.-
5. Vorfahren nach einem der vorher;^..enden ,wirrrrüc^G,
dadurch ^ekennz&Ic :net, daß man eine ^asf""'r.r.igo Rea'ctions-"corr.poncnte
verv/or.c-t, die das drei- bis Z3h:~.rao.:o Volumen an
inertem Verdünnungsmittel je Volumen Fluor onthäl«.
c. .Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem im wesentlichen
1 Atmosphäre betragenden Druck arbeitet.
1 Atmosphäre betragenden Druck arbeitet.
909851/1 A89
BAD ORIGINAL
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |