DE1567154A1 - Saatgutbehandlungsmittel - Google Patents

Description

Saatgutbehandlungsmittel

Die Erfindung betrifft fungizide Saatgutbehandlungsmittel enthaltend ßenzimidazolderivate.

Fur die Bekämpfung parasitischer Pilze am Saatgut finden in der Praxis vorwiegend quecksilberhaltige Wirkstoffe oder Universalbeizen Verwendung, die jedoch den Nachteil hoher Giftigkeit aufweisen. Organische Fungizide, wie ζ. 3. Tetramethylthiuramdisulfid (TKTD) und N-Trichlormethylthio—ⁱl—cyclohexen-l,2-dicarboxlmid (Captan), weisen demgegenüber zwar eine wesentlich geringere Giftigkeit auf, wirken indessen nicht immer befriedigend.

Es wurde nun gefunden, daß Saatgutbehandlungsmittel enthaltend eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel

in der X Sauerstoff, Schwefel oder /N-CH, bedeutet, diese Nachteile vermeiden.

BAD ORIGINAL

009832/1827

-2-

SCHERING AG -2- P.884/1 "3.9.1965

Die erfindungsgemäßen Mittel sind z. ß. sehr wirksam gegen üetreidekrankheiten der Arten Fusarium und Tilletia u. a. und übertreffen in dieser Hinsicht ThTD und Gaptan. Diese Wirkung konnte nicht vorausgesagt v/erden. Darüber hinaus sind die bezeichneten Verbindungen nicht mit dem für quecksilberhaltige Wirkstoffe charakteristischen Toxizitätsrisiko belastet, was einen besonderen Vorteil darstellt, da heutzutage höhere Anforderungen bezüglich der Toxizität an in der Landwirtschaft verwendete Mittel gestellt werden.

Als Wirkstoffe eignen sich insbesondere z. B. folgende Verbindungen:

. 2-Furyl-benzimidazol
2-(a-(H-foethyl-pyrryl))-benzimidazol 2-(oc-Thienyl)-benzimidazol

die an sich bekannt sind und nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden können.

Die erfindungsgernäßen Kittel können allein oder als i-aschungen untereinander und/oder mit anderen Pflanzenschutzmitteln, z. B. Insektiziden, angewandt werden.

Die Anwendung erfolgt zweckmäßig in einer für Saatgutbehandlungsmittel üblichen Weise in trockener oder flüssiger Form unter Zusatz von festen und/oder flüssigen Verdünnungsmitteln bzw. Trägerstoffen und gegebenenfalls von Haft-, Netz-, Emulgier-

und/oder Dispergierhilfsmitteln.

_{Λ Λ ft} „ ' BAO ORIGINAL

009832/1827

SCHERING AG » P.384/13.9» 1965

Der Anteil des Wirkstoffes im Kittel kann zweckmäßig 1 bis 75 Gew.-£a, insbesondere 2p bis pU Gew. ,« des Kittels betragen. Die genaue Konzentration des fur das Kittel verwendeten Wirkstoffes hängt hauptsächlich von der Kenge ab, in welcher das Kittel zur Behandlung des Saatgutes verwendet werden soll.

Aus den folgenden Beispielen geht die ausgezeichnete Wirkung des erfindungsgeinaßen Kittels gegen parasitische Pilze ara Samen im Vergleich zu handelsüblichen Mitteln (TMTD und Captan) hervor Der Wirkstoff wurde als 20 ;iige Emulsion oder Losung bzw. als 50 jfcige Trockenbeize verwendet.

Beispiel 1

Wirkung yr,e&cn Sohneeschim::_tel an nog^en (i«*usariuiti nivale) Versuchs.nethodik:

hoggensaatgut ;.,it natürliche.;i o'-fall uurch Sc (i<ⁿusai'iui:i nivale) wui'-de unbel.andelt b^w. naclj den in der Tabelle angegebenen Behandlungen zn Tun*-ei'ä:re mit unsterilc-r i£.-de ausgesät und im Kühlraum bei 7 bis I^ J täglich 14 Stunderunter künstlicher Beleuchtu:^ 2 Konate herangezogen. Währeni der Versu3hs"dauer v/urde dei· S'::iioo..^: j:ii;ri.üelbefall der iio^gen-"pflanzen boni*;i'ert. Der je\.'-ilige JtTaIl ist als Aelativwerc angegeben ^unb» handelte Kor.^i'ollo -- 100). Es vmraen zv.-ei V-.-rsuche dui'ühgefUiirt.

-4-

BAD ORiOtNAl

009832/ 1827

SCHERING AG

P.88V13.9.1963

Versuchsergebnisse

Wirkstoff

g Wirkstoff/ lüO kg Saatgut

Relativer iiefall der

iioggenpflanzen im Versuch 1 Versuch 2

2-Furyl-benzimidazol

.TLTD
Gaptan

unbehandelte Kontrolle

121

125

15

100

51

52

100

Beispiel 2

Wirkung gegen Weizensteinbrand (Tilletia caries) Versuchst thodik;

Durch Schütteln mit 3 g Sporen von Tilletia caries je 1 kg Saatgut künstlich infizierter Weizen wurde nach den in der Tabelle aufgeführten Behandlungen mit dem Bart voran in geschlämmten Lehm gedrückt und bei l⁷f J im Kühlschrank aufgestellt. 3 Tago nach Entnahme der Kürner und weiterer Kühlhaltung des Lehmsubstrats wurde die Keimung der im Lehm zurückgebliebenen Tilletlasporen bonitiert.

-5-

009832/1827

COPY

SCHERING AG

P.884/13«9·1965

Versuchsergebnisse

Wirkstoff

g V/i rks toff/ 100 kg Saatgut

relative Sporenkeiinung (unbehandelte Sporen = 100)
Versuch 1 Versuch 2

2-Furyl-benzimidazol

2- ( a- (M-Ke fchyl-pyrryl ))-benzimidazol

2-(a-Thienyl)-benzimidazol unbehandelte Kontrolle

200 122

200 200

100

0
0,7

0,7
100

Die vorstehenden Befunde zeigen sowohl die gute Wirksamkeit . der erfindungsgemäßen Mittel gegen Getreidekrankheiten als auch deren Überlegenheit gegenüber bekannten Vergleichsinitteln.

BAD ORIGINAL

009832/1827

COPY

Claims (1)

1. SCHERING AG

   P,.884/13.9.1965

   Patentanspruch

   Saatgutbehandlungsmittel gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer oder mehreren Verbindungen der allgemeinen Formel

   in der X Sauerstoff, Schwefel oder >N-CH, bedeutet.

   BAD ORiGINAL

   009832/1827