DE15663C - Instrument zur selbstthätigen Aufzeichnung vorübergehender elastischer Dimensionsänderungen fester Körper - Google Patents
Instrument zur selbstthätigen Aufzeichnung vorübergehender elastischer Dimensionsänderungen fester KörperInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 42: Instrumente.
Wciös
OSCAR LEUNER in DRESDEN.
fester Körper.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. April 1881 ab.
Das auf der beiliegenden Zeichnung dargestellte Instrument soll diejenigen elastischen
Dimensionsänderungen einzelner Constructionstheile von Bauwerken, welche durch vorübergehende
Belastungen entstehen, dergestalt selbsttätig aufzeichnen, dafs ein Curvenzug zu
Stande kommt, dessen Abscissen die Zeit und dessen Ordinaten die elastischen Dimensionsänderungen der zu untersuchenden Körper in
starker Vergröfserung darstellen. Es soll also z. B. das Bild der gesammten elastischen Längeriänderungen
(Verlängerungen und Verkürzungen) eines Flacheisenstabes in dem Gitterträger einer
eisernen Brücke erlangt werden für den Fall, dafs ein Bahnzug diese Brücke passirt.
In den Fig. 1 und 2, welche das neue Instrument im Aufrifs und Grundrifs darstellen,
ist ein solcher zu untersuchender Flacheisenstab mit A bezeichnet. In einem Abstand, welcher
der Länge des in Untersuchung zu ziehenden Theiles dieses Flacheisenstabes entspricht, sind
zwei Schraubklemmen α und b befestigt, von welchen die erstere einen ungleicharmigen
Winkelhebel C, die kreiscylindrische Papiertrommel D, den Schreibstift E und das Uhrwerk
F trägt, während die letztere einen Kugelzapfen c stützt, welcher der rohrförmigen Schubstange
B angehört. Durch einen zweiten Kugelzapfen d (s. Fig. 2) ist diese Schubstange
mit dem kurzen Arm de des Winkelhebels C
verbunden, dessen Drehungsaxe der Klemme a ■angehört. Tritt hiernach durch eine vorübergehende
Beanspruchung des Stabes A eine Längenänderung des zwischen α und b enthaltenen
Theiles ein, so ist ersichtlich, dafs der Winkelhebel C eine entsprechende Drehung
vollführt. Diese Drehung wird in 100- bis 200-fächern Betrage auf die Papiertrommel D
übertragen, und zwar durch Vermittelung der Verzahnung/ an dem längeren Arm des Winkelhebels
C, durch den Zahnradsector gh (s. Fig. 3
und 4) und das kleine Stirnrädchen i an der Trommelaxe. Denkt man sich nun auf Trommel
D ein Papierblatt befestigt, so würde der Schreibstift E eine Aufzeichnung bewirken,
welche' sich auf dem wieder abgenommenen und glatt ausgebreiteten Papierblatt als eine der
Maximaländerung der Stablänge proportionale Gerade darstellen würde. Giebt man jedoch
während des Verlaufs der Beanspruchung dem Schreibstift E eine gleichförmige, geradlinige
Verschiebung in der Richtung der Trommelaxe von einer Federuhr F aus durch Vermittelung
eines Getriebes K und einer gezahnten Stange /,
so mufs nunmehr ein wirkliches Diagramm von der oben charakterisirten Beschaffenheit zu Stande
kommen.
Da man bei Untersuchung von Bauwerken, Maschinentheilen etc. ebensowohl auf Verlängerungen
wie auf Verkürzungen der Versuchsobjecte zu rechnen hat, so mufsten besondere
Vorkehrungen getroffen werden, welche den Spielraum in den Zahnlücken der angewendeten
Zahnradübertragungen gänzlich und für jeden Augenblick der Versuchsdauer vernichten. An
jeder Verzahnungsstelle wurde der eine Radkörper nach einer die Zahnbreite halbirenden
Ebene getheilt, die so erhaltenen Theilstücke
durch ein Scharnier vereinigt, dessen Axe zur Zahnbreite parallel liegt, und an geeigneter
Stelle (z. B. in einer Durchbrechung des einen Theilstücks) eine Blattfeder so untergebracht,
dafs die beiden Zahnradhälften so weit aus einander gedrückt werden, als die Zahnlücken
des ungetheilten Radkörpers zulassen (s. Fig. 8). So ist z. B. aus den Detailfiguren 3 und 4,
welche die Ausführung der Radübersetzungen darstellen (Fig. 4, von unten gesehen), zu erkennen,
wie der Zahnradsector ^i in zwei Theile m η nach der Dicke getheilt ist, die
gegen einander um Scharnier ο drehbar gemacht und durch Feder p aus einander geprefst
werden. Aehnlich ist das gleiche Verfahren für Winkelhebel C und Zahnrad K (s. Fig. 5
und 6) zur Verwendung gekommen, wie die Zeichnung erkennen läfst.
In Rücksicht auf die verschieden grofse Geschwindigkeit, mit welcher die Beanspruchungserscheinungen
verlaufen, machte sich noch eine besondere Einrichtung erforderlich, welche die Regulirung der Stiftgeschwindigkeit in weiten
Grenzen gestattet. Diese Einrichtung, die sich aus Fig. 7 ergiebt, besteht darin, dafs die Triebfeder
des Uhrwerks, deren inneres Ende q auf die Welle des Getriebes k wirkt, mit dem
äufseren Ende r an dem Kranz eines Schraubenrades s befestigt ist, dessen Zähne mit einer
am Uhrgehäuse gelagerten Triebschraube t in Eingriff stehen;, die Axe η dieser Schraube ist
aufserhalb des Gehäusedeckels ν mit einem gerändelten Kopfe w versehen, der mit den
Fingern in erforderlichem Sinne gedreht wird; hierdurch läfst sich der Spannungsgrad der
Triebfeder nach Wunsch verändern.
Claims (2)
1. Das Verfahren, elastische Dimensionsänderungen fester Körper dergestalt selbstthätig
aufzeichnen zu lassen, dafs man einer, das Papierblatt tragenden, kreiscylindrischen
Trommel D eine diesen Dimensionsänderungen proportionale, stark vergröfserte Rotation
um ihre Axe, und einem correspondirenden Schreibstift E eine gleichförmige
Verschiebung entlang dieser Axe ertheilt.
2. Die aus der Zeichnung ersichtliche besondere Anordnung des hierzu dienenden Instruments,
an welchem der Spielraum in den Zahnlücken durch federnde Radhälften vernichtet ist und die Stiftgeschwindigkeit
durch Drehung des Federhauses regulirt werden kann.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE15663C true DE15663C (de) |
Family
ID=292689
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT15663D Active DE15663C (de) | Instrument zur selbstthätigen Aufzeichnung vorübergehender elastischer Dimensionsänderungen fester Körper |
Country Status (1)
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DE (1) | DE15663C (de) |
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