DE156320C

DE156320C - Als Ersatz der Drehstähle u. dgl. dienendes Werkzeug

Info

Publication number: DE156320C
Application number: DE1903156320D
Authority: DE
Inventors: Emanuel Baier
Priority date: 1903-10-14
Filing date: 1903-10-14
Publication date: 1904-11-15

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug für Drehbänke u. dgl., mit Hilfe dessen die verschiedensten Arbeiten, wie Schroppen, Schlichten, Gewindeschneiden usf., auf genaue und schnelle Weise vorgenommen werden können, was dadurch erreicht wird, daß auf die denkbar einfachste Weise das Werkzeug mit wenigen Handgriffen entsprechend eingestellt und auch die Schneidekante ungemein

ίο leicht in genauer Form scharf erhalten werden kann. Zu diesem Zwecke ist das Werkzeug zweiteilig hergestellt, und bildet einer der beiden Teile eine auswechselbare Schneidbacke.

In der Zeichnung zeigen:

Fig. ι die Seitenansicht und

Fig. 2 die Draufsicht der einen Ausführungsform,

Fig. 3 die Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform, und schließlich die

Fig. 4 bis 9 Einzelheiten.

Das Werkzeug besteht bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 aus dem in der gewöhnlichen Messerfortn hergestellten Halteteil i, auf welchem eine bewegliche, mittels einer Schraube 2 samt Mutter 3 feststellbare Klemmbacke 4 aufgesetzt und mittels eines ,in eine Bohrung 6 des Teiles 1 eingreifenden Stellstiftes 5 gegen seitliche Verschiebung gesichert ist. Um das Lüften der Klemmbacke zu unterstützen, kann auf die Klemmschraube 2 noch eine Feder 7 aufgeschoben sein, welche die Backe vom Halteteil 1 abzudrücken strebt. Das Vorderende des Teiles 1 ist mit einer kreiszylindrischen Ausnehmung 8 versehen, welche zur Aufnahme des die Schneidekante bildenden Werkzeugteiles bestimmt ist. Das Vorderende der Klemmbacke ist gegen die Ausnehmung 8 gekrümmt und bildet eine nahezu zylindrische Querwulst 9, welche zum Festklemmen des die Schneidekante bildenden Werkzeugteiles dient, welch letzterer mittels der im Vorderteile der Klemmbacke angebrachten Druckschraube 10 genau eingestellt werden kann.

Bei der in Fig. 3 dargestellten, hauptsächlieh für das Schraubenschneiden bestimmten Ausführungsform ist das Vorderende 11 des Halteteiles I bogenförmig hergestellt und bildet zwei sich gegenüberliegende Lager 8 für die — in diesem Falle — zwei weiteren gleichgeformten, die Schneidekanten bildenden Werkzeugteile. Diese beiden Lager 8 sind in der vorbeschriebenen Art mit Klemmbacken 4 ausgerüstet, jedoch sind an Stelle der Schraube 2 und Kiemmutter 3 in den Körper des Teiles 1 selbst eingreifende Klemmschrauben 12 gezeichnet.

In den Fig. 4 bis 9 sind zwei beispielsweise Ausführungsformen des die Schneidekante bildenden Werkzeugteiles dargestellt, und zwar zeigen die Fig. 4 bis 7 einen als Schropp- bezw. Schlichtmesser verwendbaren, während die Fig. 8 und 9 einen zum Gewindeschneiden bestimmten darstellen. Der Schneideteil 13 in Fig. 1 und 2 zeigt den ersteren, jene 14 in Fig. 3 den letzteren in der Arbeitsstellung. Die Schneideteile sind sämtlich halbkreiszylindrisch geformt und besitzen für den Eingriff der Querwulst 9 an der Klemmbacke 4 an ihrer Mittelfläche eine dieser Wulst entsprechend halbkreiszylindrisch geformte achsiale Rinne 15. Die von der Mittelfläche und der Zylindermantelfläche gebildeten Kanten stellen die Schneidekanten 16

dar, welchen durch entsprechendes Ausschleifen der Mittelfläche, sowie auch durch Neigung der Zylindergrundflächen 17, wie z. B. in den Fig. 4 bis 7 dargestellt, oder auch wie in den Fig. 8 und 9 gezeigt, durch entsprechendes Profilieren der Zylindermantelfläche 18 die den verschiedenen Bedürfnissen entsprechende Form gegeben werden kann. Zum Gebrauche wird nun die Schneidbacke in das Lager 8 eingelegt, mittels der Druckschraube 10, welche gleichzeitig als Widerlager dient, eingestellt und schließlich durch Anziehen der Klemmschrauben 2 mittels des Wulstes 9 an der Klemmbacke 4 im Lager 8 festgeklemmt. Beim Lösen ist der Vorgang ein umgekehrter.

Die in Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsform des Werkzeuges dient hauptsächlich als Ersatz der bis jetzt benutzten Drehstähle für Drehbänke, während die in Fig· 3 gezeigte zum Gewindeschneiden bestimmt ist und infolge der Anordnung von zwei Schneidebacken eine bedeutende Arbeitsbeschleunigung ermöglicht, indem auch beim Rückgange des Supportes geschnitten werden kann.

Das Werkzeug wird mit seinem Halteteil 1 in der üblichen Weise eingespannt.

Infolge ihrer eigentümlichen Gestalt ist ein Nachschärfen der Schneidebacken ungemein rasch und leicht zu bewerkstelligen.

Claims

Pate nt-Ansprüche:

1. Ein als Ersatz der Drehstähle u. dgl. dienendes Werkzeug, dadurch gekennzeichnet, daß der auf bekannte Art in den Support einzuspannende Halteteil (1) mit seinem Vorderende ein halbkreiszylindrisches Lager (8) bildet, in welchem der halbkreiszylindrische Schneideteil, dessen von der Zylindermantel- und der Mittelfläche gebildete Schneidekanten dem Bedarf e entsprechend geformt werden,. durch einen zylindrischen, in eine gleichgeformte achsiale Rinne (15) der Mittelfläche des Schneideteiles eingreifenden Querwulst (9)' am Vorderende einer am Halteteil (1) angebrachten, mittels einer Klemmschraube (2) feststellbaren Klemmbacken (4) festgeklemmt wird, wobei der Schneideteil mittels einer -als Widerlager dienenden Druckschraube (10) genau eingestellt werden kann.

2. Eine hauptsächlich für das Schneiden von Gewinden bestimmte Ausführungsform des Werkzeuges nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halteteil (1) am Vorderende bogenförmig gestaltet ist und zwei sich gegenüberliegende Lager (8) trägt, in welche je ein Schneideteil eingesetzt wird, zum Zwecke, auch beim Rückgang des Supportes schneiden zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.