DE1560113C - Gewebtes Textilprodukt - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein gewebtes Textilprodukt, insbesondere rautenförmig gewebte Windel,
mit gezackten, nicht gesäumten Rändern, in deren Bereich ein das Ausfransen verhinderndes Bindemittel
aufgebracht ist.
Bei einem bekannten Textilerzeugnis dieser Art (deutsche Patentschrift 684 164) wird zum Verfestigen
der ziu beschneidenden Kanten der Stoffrand mit einem Lack getränkt und der lackierte Stoffteil dann ausgezackt.
Dabei ist der imprägnierte Streifen breiter als die Zackentiefe, damit alle Stellen auch an den
tiefsten Einschnitten genügend gegen Ausfransen geschützt sind. Bei einem anderen bekannten Textilprodukt
(USA.-Patentschrift 2 619 089), bei dem aus einer doppellagigen Stoffbahn Windeln geschnitten
werden sollen, werden in der Stoffbahn an den späteren Schnittstellen imprägnierte Streifen vorgesehen,
die ebenfalls das Ausfransen der Schnittränder verhindern. . '
Durch das Imprägnieren der Schnittränder werden aber bei den bekannten Textilprodukten die Weichheit,
Geschmeidigkeit und der Griff des Gewebes ungünstig beeinflußt, so daß seine Verwendung für
Windeln und andere an der Haut anliegende Textilien wegen des Scheuerns des versteiften Stoffes
in Frage gestellt ist.
Um diese Versteifung durch die imprägnierten Ränder zu umgehen, ist bei einem arideren bekannten
Windelstoff (USA.-Patentschrift 2 977 997) quer zur Länge der Gewebebahn ein schmaler Streifen
aus einfacher Gewebeart eingewebt, in dem die Stoffbahn dann mit einem gezackten Schnitt zur Herstellung
der einzelnen Windeln durchschnitten wird. Dieser Schnitt liegt dann in einem Gewebe, das
fester ist als der mittlere Teil, der »Vogelaugen«- Gewebe aufweist; eine Sicherung gegen Ausfransen
ist aber auch hier nicht gegeben, da die parallel zur Schnittrichtung liegenden Schußfäden von den Enden
der durchschnittenen Kettfäden nicht gehalten werden und sich daher von ihnen z. B. beim Waschen
ohne weiteres lösen können. .
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen ausreichenden Schutz gegen Ausfransen ohne
Beeinträchtigung der Qualität des Gewebes zu schaffen, insbesondere sollen die Weichheit und Geschmeidigkeit
dieser Stoffe erhalten bleiben, so daß sie auch für Windeln und andere mit der Haut in Berührung
kommende Textilprodukte verwendbar sind.
Hierzu sind nach der Erfindung geringe Mengen des Bindemittels in im Abstand voneinander angeordneten
begrenzten Bereichen aufgebracht, die jeweils an den Schnittpunkten zwischen der Tangente
an die am weitesten innen liegenden Punkte der gezackten Ränder und den senkrecht zu der Tangente
gelegten Geraden durch die am weitesten außenliegenden Zackenspitzen angeordnet sind.
Da bei den Textilerzeugnissen nach der Erfindung die Imprägnierung nur in sehr begrenzten und voneinander
getrennten Bereichen vorgenommen wird, können sich keine versteiften Kanten bilden. Die
Gewebe bleiben also weich und geschmeidig und können ohne nachteilige Folgen mit der Haut in
Berührung kommen.
Da außerdem der Grad des Ausfransens längs des Randschnittes bei Textilprodukten der eingangs angegebenen
Art mit der Herstellung, der Größe und Feinheitsnummer des Kettgarns und des Schußgarns
sowie der Art des Webens und der Art der Faser variiert, mußten bisher Kettfäden mit unterschiedlicher
Größe für Windeln verschiedenen Gewichtes und verschiedener Art verwendet werden. Eine
leichte Windel konnte nicht mit demselben Kettfaden bzw. Kettgarn hergestellt werden wie eine schwere
Windel, da die leichte Windel eine verstärkte Tendenz hat, sich längs den geschnittenen Rändern aufzutrennen.
Eine Erhöhung der Anzahl an Schußfäden im Schneidstreifen würde zu keiner zufriedenstellenden
Bekämpfung des Ausfransens führen. Selbst unter optimalen Bedingungen, zu welchen die bestmögliche
Ausgeglichenheit in den variablen Größen gehört, z. B. Kettfäden pro Zoll, Schußfäden pro
Zoll, Gewebeart, Faserart, würden die gezackt geschnittenen Ränder im ausgezackten Streifen während
der Wäsche in einem bestimmten Maße ausfransen.
Die Erfindung bringt eine merkbare Verbesserung der Sicherung gegen das Ausfransen längs den mit
einem gezackten Schnitt geschnittenen Rändern von Textilgewebeprodukten für Windeln od. dgl., so daß
das Ausfransen praktisch vollkommen verhindert / wird. Dadurch können Textilprodukte nach der
Erfindung für Windeln mit einem von leicht bis schwer variierenden Gewicht aus einem gemeinsamen
Kettfaden gewebt werden. Bei Verwendung einer bestimmten Größe und einer bestimmten Anzahl
an gleichen Kettfäden kann man eine Reihe von Windeln mit unterschiedlichem Gewicht weben, indem
man nur die Größe und/oder Anzahl der Schußfäden verändert.
Obgleich üblicherweise ein Gewebe, wie z. B. die Windeln, längs einer zu den Schußfäden parallelen
Linie zerschnitten wird, kann das Prinzip der Erfindung aber auch für,jede Art von Schnitt verwendet
werden, z. B. für einen zu den Kettfäden parallelen Schnitt.
Die das Ausfransen verhindernde Zusammensetzung des Bindemittels kann so gewählt werden,
daß es während der Lebensdauer der Windel hält, um ein Ausfransen zu verhindern. Man.kann aber
auch ein Bindemittel verwenden, das nur lang genug hält, um die Fäden an ihrer Stelle zu verkleben, bis ,
die vorragenden Enden der zum Schnitt senkrecht verlaufenden Fäden sich ausreichend verstrickt bzw.
verflochten haben, um ein Ausfransen bzw. Lösen der zum Schnitt parallel laufenden Fäden zu verhindern.
-
Zur Herstellung schiebefester Textilien aus Geweben mit thermoplastischen Fäden ist es bekannt,
die Fäden in einer Reihe aufeinanderfolgender und voneinander getrennter Punkte mit Hilfe erhitzter
Nadeln zu verschweißen (deutsche Patentschrift 947 352). Bei diesen Textilien sind aber gezackte
Ränder nicht vorgesehen,, so daß die im übrigen punktförmigen und nur jeweils zwei Fäden miteinander
verbindenden Schweißstellen auch nicht in Beziehung zu den Zacken gesetzt sind. Eine Anregung
zu der Lösung nach der Erfindung konnte von diesem bekannten Verfahren ebensowenig ausgehen
wie von dem ebenfalls bekannten Verfahren, bei dem luftdurchlässige Bahnen durch auf ihrer
Oberfläche verteilte und voneinander getrennte Heißsiegelkleber mit einer Unterlage vereinigt werden
(deutsches Gebrauchsmuster I 851215).
Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel
an Hand schematischer Zeichnungen näher beschrieben.
F i g. 1 ist eine Draufsicht auf ein rautenförmig
gewebtes Tuch, wie Windel, Handtuch oder Serviette, das gemäß der Erfindung hergestellt wurde und im
Abstand angeordnete Punkte der das Ausfransen verhindernden Zusammensetzung zeigt;
F i g. 2 stellt einen vergrößerten Teilabschnitt der F i g. 1 dar und zeigt den geschnittenen Rand mit
der darauf befindlichen Zusammensetzung zur Verhinderung des Ausfransens;
F i g. 3 zeigt in einer Draufsicht eine Länge des Materials vor dem Aufbringen der erwähnten Zusammensetzung
und vor dem Schneiden des Materials.
In F i g. 3 ist eine endlose Materialbahn 14 gezeigt, die für die geeignete Verwendung als Windeln, Handtücher
usw. in einzelne Längsabschnitte zerschnitten werden kann. In dieser Beschreibung werden die
einzelnen zugeschnittenen Längen als Windeln bezeichnet. Die endlose Bahn 14 kann aus gleichen
Kettfaden gewebt sein, wobei die Größe und/oder Anzahl der Schußfäden verändert wird, wenn man
Windeln mit unterschiedlichem Gewicht herstellen will. Die endlose Bahn 14 umfaßt einen Hauptabschnitt
12, der aus dem herkömmlichen Vogelaugengewebe ibestehen kann, und einen Streifenabschnitt
13 aus einem dicht gewebten, einfachen Gewebe, der für den gezackten Schnitt bestimmt ist.
Die gemäß der Erfindung hergestellten und in F i g. 1 gezeigten verbesserten Windeln 11 werden
erhalten, indem man die endlose Bahn 14 in einzelne Windellängen schneidet, und zwar mit einer Zackenschneidvorrichtung,
die an den Enden der Windel 11 gezackte Ränder 15 zurückläßt.
Um zu verhindern, daß diese ausgezackten Ränder 15 sich auftrennen bzw. ausfransen, bringt man auf
ihnen an im Abstand voneinander angeordneten, begrenzten Bereichen 16 geringe Mengen eines geeigneten
Bindemittels an, welches das Ausfransen des geschnittenen Randes verhindert. Die folgenden
Beispiele für geeignete Zusammensetzungen für Bindemittel dienen der Erläuterung und sollen die
Erfindung nicht beschränken.
4,5% Zelluloseester, 81% Methylendichlorid, 9% Methanol und 5,4 % Tris-(^-chloräthyl)phosphat als
Weichmacher.
7,5% Lösung von alkohollöslichem Polyamidharz in Äthanol (»Sergene«).
5% Lösung von Äthylzellulose in Äthylazetat als Lösungsmittel.
5% Lösung von Äthylzellulose in Äthanol als Lösungsmittel.
5% Äthylzelluloselösung in Chlorkohlenwasserstoff als Lösungsmittel.
60
5% Äthylzellulose, 70% Chlorkohlenwasserstofi als Lösungsmittel, 18% Äthylalkohol und 7% Phosphatester
als Weichmacher.
46%ige wäßrige Dispersion eines Acrylmischpolymers.
Beispiel VIII
Plastisol
Plastisol
Polyvinylchlorid 55,2
Di-(2-äthylhexyl)-adipat 41,4
Mineralöl und Stearinsäure 1,1
Stabilisator 2,3
100,0
Beispiel IX
Organisol
Organisol
Polyvinylchlorid 51,0
Di-(2-äthylhexyl)-adipat 20,4
Dioctylphthalat 5,1
Mineralöl 1,0
Stabilisator 2,0
Varsol 20,4
100,0
Beispiel X
Heißes Schmelzbad von Polyäthylen
Heißes Schmelzbad von Polyäthylen
Diese Bindemittel verbinden die in der Nähe des gezackten Randes 'befindlichen und zum Schnitt parallellaufenden
Fäden mit den Enden der zum Schnitt senkrecht laufenden Fäden. Dadurch wird das Ausfransen der nicht zerschnittenen parallelen
Fäden verhindert.
Die im Abstand angeordneten Verklebebereiche 16 können durch ein drehbares Rad aufgetragen
werden. Bei Verwendung der in Beispiel VIII und IX beschriebenen Bindemittel müssen diese durch
Wärme bei ungefähr 177° C getrocknet werden.
Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, wird jeder Verklebebereich
16 am Schnittpunkt zwischen einer Geraden 17 durch jede äußere Spitze der ausgezackten
Kanten und einer Querachse 18, die eine Tangente zu jedem der inneren Punkte 'der ausgezackten Kante
darstellt, angebracht. Diese Lage der Verklebebereiche 16 garantiert den größten Widerstand der
gezackten Kante gegen ein Ausfransen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Gewebtes Textilprodukt, insbesondere rautenförmig gewebte Windel, mit gezackten, nicht gesäumten Rändern, in deren Bereich ein das Ausfransen verhinderndes Bindemittel aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß geringe Mengen des Bindemittels an im Abstand voneinander angeordneten begrenzten Bereichen (16) aufgebracht sind, die jeweils an den Schnittpunkten zwischen der Tangente (18) an die am weitesten innen liegenden Punkte der gezackten Ränder (15) und den senkrecht zu der Tangente gelegten Geraden (17) durch die am weitesten außen liegenden Zackenspitzen angeordnet sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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