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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur hydraulischen
Betätigung von Fensterflügeln od. dgl. in Gebäuden, insbesondere von dem Rauchabzug
dienenden Klappen in Treppenhäusern u. dgl., bei der von einem hydraulischen Betätigungsorgan,
z. B. einer Zahnradpumpe, eine Zuführungsleitung und eine Abführungsleitung zu einem
Verstellkolben führt, durch dessen Verschieben der Flügel bzw. die Klappe bewegbar
ist, wobei einer Klappe mehrere hydraulische Betätigungsorgane zugeordnet sind und
jedes einem Betätigungsorgan zugeordnete Leitungspaar gegenüber dem Leitungspaar
des anderen Betätigungsorgans hydraulisch verriegelt ist.
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Unter hydraulischer. Verriegelung ist zu verstehen, daß das Betätigungsorgan
rückwirkungsfrei ist. Dies bedeutet, daß eine Pumpe, die zum Druckaufbau in einer
angeschlossenen Leitung dient, entweder mit einem Rückschlagventil ausgestattet
ist oder selbst nach Art eines Rückschlagventils wirkt, so daß der in der Leitung
herrschende Druck die Pumpenstellung nicht verändern und der Druck nicht ungewollt
über die Pumpe entweichen kann. Derartig verriegelte Pumpen werden auch als rückwirkungsfrei
bezeichnet.
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Es ist bekannt, Fensterklappen u. dgl. in Gebäuden, Werkhallen usw.
auf hydraulischem Wege zu betätigen. Hierbei kann eine hydraulische Pumpe, von der
eine Zuführungs- und eine Abführungsleitung zu einem Verstellkolben führen, verwendet
werden. Mit dem Verstellkolben wird durch mechanische Mittel ein Gestänge betätigt,
das mit der zu öffnenden Klappe verbunden ist. Eine solche hydraulische Betätigungsvorrichtung
hat den Vorteil, daß sie stets, insbesondere auch bei einem Brand, betriebsbereit
ist, bei dem der elektrische Strom leicht ausfallen kann, sofern nur sichergestellt
ist, daß die Hydraulikleitungen unversehrt sind.
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Es ist ebenfalls bekannt, einzelne Fenster oder Klappen von mehreren
Handpumpen aus zu betätigen. Die von den Handpumpen kommenden Hydraulikleitungen
sind an Zusammenführungspunkten vereinigt, und von hier führt eine gemeinsame Leitung
zu dem zu betätigenden Fenster.
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Es sind ferner Handpumpen bekannt, bei denen innerhalb des Pumpengehäuses
eine Verriegelung angebracht ist. Schaltet man mehrere solcher Handpumpen so zusammen,
daß ein Fenster oder eine Rauchabzugsklappe wahlweise durch Betätigen einer den
Handpumpen bewegt wird, so bewirken die in den Pumpengehäusen angeordneten Verriegelungen
zwar, daß die Handpumpen unabhängig voneinander betätigt werden können, die Anlage
ist aber im Falle einer Notsituation außerordentlich gefährdet, da eine Beschädigung
an einer einzigen Stelle des Leitungssystems die gesamte Anlage funktionsunfähig
macht. Da sämtliche Leitungen über die Zusammenführungsstellen unmittelbar miteinander
verbunden sind, ist es unmöglich, beim Auftreten einer undichten Stelle an irgendeinen
Punkt des Leitungsnetzwerkes im Leitungssystem noch einen Druck aufzubauen, um die
Lüftungsklappe oder das Fenster zu verstellen. Diese Anfälligkeit gegenüber Störungen
ist gerade bei Sicherungsanlagen, die auch in Katastrophenfällen noch funktionstüchtig
sein sollen, nachteilig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Betätigungsvorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die in Notsituationen auch dann noch funktionsfähig
ist, wenn einzelne Teile des Leitungssystems undicht geworden sind oder aus anderen
Gründen ausfallen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die hydraulischen
Verriegelungen außerhalb der Betätigungsorgane unmittelbar vor den in der Nähe der
Klappe gelegenen Zuführungspunkten der Leitungspaare in die Leitungen eingeschaltet
sind.
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Hierdurch wird erreicht, daß beim Auftreten einer undichten Stelle
zwischen einer der Pumpen und einem Zusammenführungspunkt lediglich die betreffende
Pumpe unwirksam gemacht wird, die an die fehlerhafte Leitung angeschlossen ist.
Durch die unmittelbar am Verbindungspunkt der Leitungen angeordneten Verriegelungen
wird verhindert, daß eine Undichtigkeit in einer der von den Pumpen kommenden Leitungen
sich auf die jeweils andere Leitung auswirkt, so daß eine vollkommene Entkopplung
der Zuführungsleitungen stattfindet. Die Anlage wird erst dann funktionsunfähig,
wenn die unmittelbar zum Verstellkolben führenden Leitungen undicht werden. Diese
Leitungen lassen sich aber verhältnismäßig kurz halten, so daß die zu den Pumpen
führenden Einzelleitungen, , die bei Treppenhäusern oder in größeren Hallen eine
beträchtliche Länge haben können und damit besonders gefährdet sind, gegen Rückwirkungen
verriegelt sind.
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Durch die Anordnung der Verriegelungen an den Verbindungspunkten der
Leitungen wird erreicht, daß nicht nur die Pumpen, sondern die gesamten Zuführungsleitungen
voneinander unabhängig werden.
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Wenn die auf eine Klappe wirkenden Betätigungsorgane, nämlich die
Pumpen, in verschiedenen Höhen eines Treppenhauses angeordnet sind, ergibt sich
eine Einteilung der Treppenhaushöhe in sogenannte Brandabschnitte. Es ist auf einfache
Weise gewährleistet, daß beispielsweise von jeder Etage dieselbe Rauchabzugsklappe
geöffnet oder geschlossen werden kann. Man kann hierbei ferner mehrere Klappen an
mehrere Betätigungsorgane anschließen, wobei beispielsweise die Treppenräume in
rauchdichte Abschnitte geteilt werden können. Man kann es hierbei so einrichten,
daß ein Betätigungsorgan nur auf eine Klappe einwirkt,währenddas andere Betätigungsorgan,
das sich an einem anderen Ort bzw. in einer anderen Höhe befindet, auf zwei Klappen
zugleich einwirkt. Wenn noch ein drittes Betätigungsorgan vorhanden ist, das sich
wiederum an anderer Stelle als die beiden ersten Betätigungsorgane befindet, kann
man mit dem letzteren alle drei Klappen öffnen oder schließen. Man kann aber auch
die Einrichtung so treffen, daß mit jedem Betätigungsorgan wahlweise mehr als eine
Klappe verstellt werden kann. Auf diese Weise ist die hydraulische Fembetätigungsvorrichtung
universell verwendbar. Die zu betätigenden Klappen können Lüftungsflügel, Dachklappen,
verstellbare Lichtkuppeln u. dgl. sein.
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Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
nachstehend erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Rauchabzugsanlage mit einer hydraulisch
betätigten Vorrichtung im Schema, bei der zwei Betätigungsorgane auf eine Klappe
einwirken, F i g. 2 eine Rauchabzugsanlage, bei der drei Betätigungsorgane auf hydraulischem
Wege auf dieselbe Klappe einwirken, F i g. 3 eine Anlage, bei der mehrere Klappen
vorgesehen sind, wobei von mehreren Betätigungsorganen
eine unterschiedliche
Anzahl von Klappen betätigt werden kann, und F i g. .4 eine hydraulische Verriegelungsvorrichtung
im Schema.
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Bei der Rauchabzugsanlage der F i g. 1 sind zwei Betätigungsorgane
1 und 2 als Zahnradpumpen über die Leitungspaare 3 und 4 mit einem Verstellkolben
5 hydraulisch verbunden, durch dessen Verschiebung ein Gestänge 6 betätigt wird,
das einen Flügel, z. B. eine Klappe 7, od. dgl. entsprechend öffnet oder schließt.
Bei den Zusammenführungspunkten 8 sind die Leitungspaare 3 und 4 aneinander angeschlossen.
Vor der Zusammenführung der Leitungspaare ist jedes Paar mit einer hydraulischen
Verriegelung 9 bzw. 10 versehen. Eine solche hydraulische Verriegelung weist in
bekannter Weise zwei Ventile, z. B. unter Federdruck stehende Kugelventile 11, auf,
zwischen denen sich ein verschiebbarer Kolben 12 befindet. Der Kolben 12 drückt
entweder das eine Ventil oder das andere Ventil auf. während das vom Kolben nicht
beeinflußte Ventil automatisch schließt. Das Betätigungsorgan 1 kann sich z. B.
im Erdgeschoß befinden, während das Betätigungsorgan 2 in einem Obergeschoß vorgesehen
ist. Die Klappe 7 läßt sich von zwei verschiedenen Betätigungsorganen eines unabhängig
von dem anderen jederzeit betätigen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der F i g. ? wirken drei Betätigungsorgane
auf dieselbe Klappe 7 ein. Das dritte Betätigungsorgan 13 weist das Leitungspaar
14 und eine hydraulische Verriegelung 15 vor dem Zusammenführen der Leitungspaare
auf. Durch Anordnung der Betätigungsorgane 1, 2 und 13 in verschiedenen Höhen z.
B. eines Treppenhauses kann dies in sogenannte drei Brandabschnitte unterteilt werden.
Von jedem Betätigungsorgan kann die Klappe 7 unabhängig von dem anderen nach Wahl
geöffnet oder geschlossen werden.
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Bei der Ausführungsform der F i g. 3 ist mehr als eine Klappe 7 vorgesehen.
Die unterste Klappe 17 ist über die hydraulische Verriegelung 20 mit dem Leitungspaar
3 verbunden, während die Klappe 16 über die hydraulischen Verriegelungen 18 und
19 mit den Leitungspaaren 3 und 4 in Verbindung stehen. Bei diesem System können
mit dem unteren Betätigungsorgan 1 zugleich alle drei Klappen 7, 16 und 17 betätigt
werden. Bei dem höher liegenden Betätigungsorgan 2 lassen sich nur die beiden Klappen
7 und 16 zugleich betätigen, während von dem obersten Betätigungsorgan 13 lediglich
die oberste Klappe 7 betätigt werden kann. Eine solche Anordnung ist insbesondere
für Hochhäuser vorgesehen, um beispielsweise die Treppenräume in rauchdichte Abschnitte
teilen zu können. Bei dieser Anordnung steht nichts im Wege, daß, wenn mittels eines
Betätigungsorgans die zugehörige Klappe bzw. die Klappen betätigt worden sind, mit
dem anderen Betätigungsorgan, welches tiefer liegt, die Klappen zusätzlich bewegt
werden können.
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Man kann die Anordnung aber auch so vorsehen, daß alle drei Leitungspaare
bei jeder Klappe zusammentreffen, so daß von jedem Betätigungsorgan zugleich alle
angeschlossenen Klappen bewegt werden können. Hierbei lassen sich auch Unterkombinationen
in der Weise vorsehen, daß von jedem Betätigungsorgan die gleiche oder unterschiedliche
Anzahl von Klappen betätigt werden können. So kann man beispielsweise die Leitung
14 noch zu der Klappe 16 führen, wobei die Abzweigung vor der hydraulischen Verriegelung
15 erfolgt und in dieser Abzweigung eine weitere hydraulische Verriegelung angeordnet
wird. Dadurch lassen sich sowohl von dem Betätigungsorgan 2 als auch von dem Betätigungsorgan
13 beide Klappen 7 und 16 öffnen bzw. schließen.