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Die Erfindung bezieht sich auf einen aus Blech, z. B. verzinktem Stahlblech
bestehenden Lagerkasten, insbesondere Lagersichtkasten mit schräg nach außen geneigter
und gegenüber der Rückwand verkürzter Vorderwand, wobei der Kasten aus einem der
Abwicklung des Kastens entsprechenden zusammenhängenden, den Kastenboden, die Kastenwände,
Verbindungslappen und Falzkanten aufweisenden Zuschnitt durch Biegen hergestellt
ist sowie auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zu seiner Herstellung.
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Lagerkästen sind ein sperriges Frachtgut, ins= besondere dann, wenn
es sich um nicht- ineinander schachtelbare Kästen handelt, was häufig der Fall ist,
da ineinander-schachtelbare und zugleich stapelbare Kästen nur mit:Anwendung besonderer
Kunstgriffe, durch die man in der Gestaltung des Kastens eingeengt ist, hergestellt
werden können. Wegen der großen Sperrigkeit der Kästen ist der Preis stark mit Transportkosten
belastet. Der Transport über große Strecken, z. B. nach 1Tbersee, ist wirtschaftlich
kaum vertretbar.
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Es ist bekannt, zur Einsparung von Transportkosten halbfertige Gegenstände
in Form solcher Einzelteile zu versenden, daß einerseits eine raumsparende Verpackung
und andererseits am Gebrauchsort eine einfache und schnelle Montage möglich ist.
Die vorliegende Erfindung geht auch von diesem Gedanken aus.
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Ein aus einem zusammenhängenden Blechschnitt hergestellter Kasten
in Form einer Pfanne ist aus der österreichischen Patentschrift 111703 - bekanntgeworden.
Zum Biegän -des" Zuschnittes -wird eine Abkant- -maschine verwendet_,E,die hohe
Investitionskosten erfordert und denn' durchschnittlichen -Käufer von-Kästen nicht
zur Verfügung steht. - - -Es ist ferner bekannt (britische Patentschrift 422088
und USA.-Patentschrift 3002667), an Zuschnitten für Kartons das Biegen des
Zuschnittes erleichternde Prägungen anzubringen. Auch ist bei Kartons bekannt, Perforationen
vorzusehen. Diese Perforationen sollen ein Einreißen an durch sie festgelegten Stellen
erleichtern. - - -- - - - -Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kasten
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß das Biegen des Kastens aus dem im
wesentlichen ebenen Zuschnitt von Hand vorgenommen werden kann.
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Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Biegekanten
des Kastens eine z. B. aus Rundlöchern und/oder Schlitzen bestehende Perforation
aufweisen, die so auf die Blechdicke abgestimmt ist, daß der Blechzuschnitt von
Hand biegbar ist: Die noch nicht-, gebogenen Zuschnitte solcher Kästen können`
dicht aüfeinändergelegtwerden, 'so daß eine große Verpackungsdichte erreicht wird.
Der Verpackungsraum ist gegenüber dem Verpackungsraum, den fertige Kästen einnehmen,
äußerst gering. Es ist deshalb möglich, die Kästen auch über große Strecken zu versenden,
ohne daß die Transportkosten untragbar hoch werden. Es ist ohne weiteres auch eine
wirtschaftliche Versendung nach Übersee möglich.
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Der Zuschnitt kann im wesentlichen die gleiche Form haben wie der
Zuschnitt für einen aus Karton bestehenden Kasten. Vorzugsweise sind an den oberen
Kanten der Seitenwände Falzkanten vorgesehen, und zwar bereits am Zuschnitt. Hierdurch
werden scharfe Kanten an den oberen Kastenrändern vermieden. - -' . - _ .
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Die Bi gekantert können auf verschiedene Weise vorbereitet sein. So
können Perforationen verwendet werden; die aus Rundlöchern, aus Langlöchern, aus
Schlitzen oder aus mehreren aneinandergereihten und sich periodisch wiederholenden
Lochformen bestehen.
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Zur Versteifung der Seitenwände können Prägungen vorgesehen sein.
Diese Prägungen können gleichzeitig noch zu. anderen Zwecken dienen, so zur Befestigung
eines- Etiketts oder zur Bildung eines Handgriffes an der Rückwand.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung springen die Sicken in den
Seitenwänden nach innen vor und sind im Querschnitt etwa kreisbogenförmig, wobei
die Sicken mindestens an den oberen Enden mit einem Kiemenschnitt enden. Man erhält
so auf besonders einfache Weise Auflagestellen für einen aufzusetzenden Kasten:
Im Falle eines Stapelkastens sind die Seitenkanten und die parallel zu diesen verlaufenden
Biegekanten der Seitenwände etwas schräggelegt,- so daß ein Kasten mit nach unten
bin zusammenlaufenden Wänden entsteht.
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Vorteilhafterweise sind bei einem Lagersichtkasten die Seitenwände
im Bereich der Sichtöffnung in an sieh bekannter Weise durch einen Tragstab gegeneinarider
abgestützt, welcher Tragstab beispielsweise mittels--selbstschneidender Schrauben
befestigt ist.
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Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung- gehen aus den Unteransprüchen
hervor. Im -folgendew-sind-Ausführungsbeispiele- der- Erfindung an Hand von Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt A b b. 1 eine perspektivische Ansicht auf die Oberleite des
Zuschnittes für den Kasten, A b b. 2 einen aus dem Zuschnitt nach A b b. 1 hergestellten
Kasten, A b-b: 3 zwei aufeinandergestapelte Kästen in Seitenansicht, Ab- b.4 einen
Teil des Zuschnittes im Bereich einer Biegekante, - A -b b. 5 einen Ausschnitt----zweier
bereits gegeneinander abgebogener Kastenteile mit schlitzförmiger Perforierung der
Biegekante, Ab-b. 6 das Biegen mit Hilfe eines Zusatzwerkzeuges, A b b. 7 bis 9
verschiedene Zustände während des Biegens des Zuschnittes, A b:b: 10 eine perspektivische
Ansicht der Rückwand eines Kastens und eines als Griff dienenden Zusatzbleches und
A b b: 11 die fertiggestellte Rückwand nach Der Zuschnitt nach A b b. 1 besteht
aus verzinktem Stahlblech von etwa 0,5 mm Dicke. Er setzt sich aus einem Bodenteil
I, Seitenwändteilen 2 und 2', einem die Rückwand bildenden.- Teil 3, . einem die
Vorderwand bildenden Teil 4 und- an die Wandteile 2, 2' 3 und 4 angesetzten Lappen
zusammen. An die Seitenwände 2, 2' sind. vorn dreieckförmige Lappen 5, 5' und hinten
trapezförmige Lappen 6, 6' angesetzt, während sich an der Rückwand 3 und an der
Vorderwand 4 im wesentlichen rechteckige Lappen 7 und 8 befinden. Zwischen den Wandteilen
und zwischen den Wandteilen und den Lappen befinden sich Perforationsreihen 9. Diese
Perforationsreihen sind beim Zuschnitt nach A b b. 1 durch Rundlöcher
gebildet.
In A b b. 4 ist eine solche Perforationsreihe 9 in gegenüber A b b. 1 vergrößertem
Maßstab dargestellt. Die Perforationsreihe 9 besteht aus aneinandergereihten runden
Löchern 10. In A b b. 5 ist eine durch aneinandergereihte Schlitze 11 gebildete
Perforationsreihe dargestellt.
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Bodenteil 1 und Wandteile 2, 2', 3 und 4 sind durch Sicken versteift.
Die Bodensicken sind mit 12, die Längswandsicken mit 13, die Rückwandsicken mit
14 und die Vorderwandsicken mit 15 bezeichnet. Während die Sicken 12, 14 und 15
lediglich zu Versteifungszwecken dienen, haben die Sicken 13 eine zusätzliche Aufgabe.
Der Querschnitt der Sicken ist etwa kreisbogenförmig. Die Sicken haben oben einen
sogenannten Kiemenschnitt 16, d. h., das Blech ist am oberen Ende geschlitzt, so
daß dort beim fertigen Kasten (A b b. 2) waagerechte, bogenförmige Auflagekanten
17 vorhanden sind.
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An den Längskanten 18 der Seitenwände 2 und 2' sind Falze (angedeutet
durch die strichpunktierten Linien 19) vorgesehen. In der Rückwand 3 befindet sich
noch eine als Griff dienende Ausprägung 20, durch die ein nach innen gedrückter
Lappen gebildet ist.
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An der Vorderwand sind Ausprägungen 21 zur Befestigung eines Etiketts
vorgesehen.
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Das Biegen des Kastens ist in den A b b. 7 bis 9 dargestellt. Aus
A b b. 7 ist zu ersehen, daß zunächst die Lappen 5, 5' und 6, 6' etwa rechtwinklig
gegenüber den Wandteilen 2, 2' aufgebogen werden. Danach werden die Wandteile 2,
2' gegenüber dem Bodenteill rechtwinklig abgekantet, so daß der in A b b. 8 dargestellte
Zustand entsteht. Zuletzt werden die Vorderwand 4 und die Rückwand 3 aufgebogen
und die an diesen Wänden befindlichen Lappen 7 und 8 um 180° umgebogen. Nach diesem
Vorgang ist der in A b b. 9 dargestellte Zustand erreicht, d. h., der Kasten ist
im wesentlichen fertig. Zur gegenseitigen Absteifung der Seitenwände 2,2' wird nun
noch ein Tragstab 22 angebracht, der die Seitenwände 2; 2' gegeneinander abstützt
und durch Schrauben befestigt wird (vgl. Schraubenzieher 23 in A b b. 9).
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Das Biegen des Kastens ist wegen der Perforationsreihen 9 leicht möglich,
und zwar ohne Zuhilfenahme eines Werkzeuges, wenn für den Zuschnitt ein Stahlblech
von 0,5 mm Dicke verwendet wird.
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Der entsprechend den A b b. 7 bis 9 entstandene Kasten ist auch in
A b b. 2, und zwar dort etwas genauer dargestellt. In A b b. 2 sind auch die bereits
erwähnten Auflagekanten 17 zu sehen. Diese Auflagekanten erlauben ein übereinanderstapeln
der Kästen, wie dies in A b b. 3 dargestellt ist (vgl. dort insgesamt mit 24 und
25 bezeichnete Kästen). Um nun dieses Stapeln zu ermöglichen, ist die obere Öffnung
um ein geringes größer gestaltet als die Bodenfläche des aufzusetzenden Kastens.
Aus diesem Grund sind die Seitenkanten der Wandteile 3 und 4 etwas schräg geschnitten,
ebenso die Biegestellen, um die die Lappen 5, 5' und 6; 6' gebogen werden. Man erhält
auf diese Weise eine leichte Konizität des Kastens, wie dies auch aus A b b. 3 zu
ersehen ist.
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Bei dem bisher beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung bestehen
die Perforationsreihen aus Rundlöchern. Es können aber auch, wie in A b b. 5 dargestellt,
Langlöcher oder Schlitze verwendet werden. Möglichst schmale Schlitze wird man dann
verwenden, wenn der Kasten keine Löcher haben soll. Man kann die Schlitze so ausbilden,
daß sie sich beim Abknicken schließen. Es können auch Perforationsreihen aus Löchern
und Schlitzen gebildet werden, wobei abwechselnd Löcher und Schlitze aneinandergereiht
sind Sollte ein Biegen von Hand bei der notwendigen Blechstärke direkt nicht ohne
weiteres möglich sein, so kann ein Werkzeug gemäß A b b. 6 verwendet werden. Dieses
Werkzeug besteht aus einem Griff 26, an dem sich mehrere Zinken 27 befinden. Diese
Zinken sind flach ausgebildet. Das ganze Werkzeug kann durch Stanzen aus Blech hergestellt
werden. Mit dem Werkzeug (insgesamt mit 28 bezeichnet) kann das Blech, wie in A
b b. 6 dargestellt, erfaßt werden, d. h., es kann annähernd die gesamte abzukantende
Fläche erfaßt werden.
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In A b b. 10 ist noch eine besondere Griffausbildung dargestellt.
Der Griff besteht hier aus einem besonderen Blech 29, an dem sich ein Griffteil
30 befindet. An der Biegestelle 9 für den Lappen 7 befindet sich ein Schlitz 31,
dessen Länge etwas größer ist, als die Breite des Griffteiles 30. Dieser Griffteil
läßt sich deshalb, wie durch den Pfeil 32 angedeutet, durch den Schlitz 31 hindurchstecken.
Nach Umfalten des Lappens 7 um 180° (vgl. Pfeil 33) ist das Blech 29 an der Kastenrückwand
3 gehalten.