DE1554461C - Lagerkasten aus Blech und Verfahren und Vorrichtung zu seiner Herstellung - Google Patents
Lagerkasten aus Blech und Verfahren und Vorrichtung zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen aus Blech, z. B. verzinktem Stahlblech bestehenden Lagerkasten,
insbesondere Lagersichtkasten mit schräg nach außen geneigter und gegenüber der Rückwand verkürzter
Vorderwand, wobei der Kasten aus einem der Abwicklung des Kastens entsprechenden zusammenhängenden,
den Kastenboden, die Kastenwändc, Verbindungslappen und Falzkanten aufweisenden Zuschnitt
durch Biegen hergestellt ist sowie auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zu seiner Herstellung.
Lägerkästen sind ein sperriges Frachtgut, insbesondere
dann, wenn es sich um nicht ineinander schachtelbare Kästen handelt, was häufig der Fall
ist, da ineinander schachtelbare und zugleich stapelbare Kästen nur mit Anwendung besonderer Kunstgriffe,
durch die man in der Gestaltung des Kastens eingeengt ist, hergestellt werden können. Wegen der
großen Sperrigkeit der Kästen ist der Preis stark mit Transportkosten belastet. Der Transport über große
Strecken, z. B. nach Übersee, ist wirtschaftlich kaum vertretbar.
Es ist bekannt, zur Einsparung von Transportkosten halbfertige Gegenstände in Form solcher Einzelteile
zu versenden, daß einerseits eine raumsparende Verpackung und andererseits am Gebrauchsort eine einfache und schnelle Montage möglich ist.
Die vorliegende Erfindung geht auch von diesem Gedanken aus.
Ein aus einem zusammenhängenden Blechschnitt hergestellter Kasten in Form einer Pfanne ist aus der
österreichischen Patentschrift 111 703 bekanntgeworden.
Zum Biegen des Zuschnittes wird eine Abkantmaschine verwendet, die hohe Investitionskosten erfordert
und dem durchschnittlichen Käufer von Kästen nicht zur Verfügung steht.
Es ist ferner bekannt (britische Patentschrift 422 088 und USA.-Patentschrift 3 002 667), an Zuschnitten
für Kartons das Biegen des Zuschnittes erleichternde Prägungen anzubringen. Auch ist bei
Kartons bekannt, Perforationen vorzusehen. Diese Perforationen sollen ein Einreißen an durch sie festgelegten
Stellen erleichtern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kasten der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß das Biegen des Kastens aus dem im wesentlichen ebenen Zuschnitt von Hand vorgenommen
werden kann.
Die Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Biegekanten des Kastens eine z. B.
aus Rundlöchern und/oder Schlitzen bestehende Perforation aufweisen, die so auf die Blechdicke abgestimmt
ist, daß der Blechzuschnitt von Hand biegbar ist.
Die noch nicht gebogenen Zuschnitte solcher Kästen können dicht aufeinandergelegt werden, so
daß eine große Verpackungsdichte erreicht wird. Der Verpackungsraum ist gegenüber dem Verpackungsraum, den fertige Kästen einnehmen, äußerst gering.
Es ist deshalb möglich, die Kästen auch über große Strecken zu versenden, ohne daß die Transportkosten
untragbar hoch werden. Es ist ohne weiteres auch eine wirtschaftliche Versendung nach Übersee
möglich.
Der Zuschnitt kann im wesentlichen die gleiche Form haben wie der Zuschnitt für einen aus Karton
bestehenden Kasten. Vorzugsweise sind an den oberen Kanten der Seitenwände Falzkanten vorgesehen,
und zwar bereits am Zuschnitt. Hierdurch werden scharfe Kanten an den oberen Kastenrändern vermieden.
. . ■
Die Blegekanten können auf verschiedene Weise
vorbereitet sein. So können Perforationen verwendet werden, die aus Rundlöchern, aus Langlöchern, aus
Schlitzen oder aus mehreren aneinandergereihten und sich periodisch wiederholendefn Lochfonnen be
stehen. ..,-■■..
ίο Zur Versteifung der Seitenwände können Prägungen
vorgesehen sein. Diese Prägungen können gleich- ^ zeitig noch zu anderen Zwecken dienen, . so zur
Befestigung eiries Etiketts oder zur Bildung eines Handgriffes an der Rückwand.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung springen die Sicken in den Seitenwänden nach innen vor-
und sind im Querschnitt etwa kreisbogenförmig, wobei die Sicken mindestens an den oberen Enden mit
einem Kiemenschnitt enden. Man erhält so auf besonders einfache Weise Auflagestellen für einen
aufzusetzenden Kasten. Im Falle eines Stapelkastens sind die Seitenkanten und die parallel zu diesen
verlaufenden" Biegekanten der Seitenwände etwas schräg gelegt, so daß ein Kasten mit nach unten
hin zusammenlaufenden Wänden entsteht.
Vorteilhafterweise sind bei einem Lagersichtkasten die Seitenwände im Bereich der Sichtöffnung in an
sich bekannter Weise durch einen Tragstab gegeneinander abgestützt, welcher Tragstab beispielsweise
mittels selbstschneidender Schrauben befestigt ist.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor. Im
folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand von Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
Abb. 1 eine perspektivische Ansicht auf die Oberseite des Zuschnittes für den Kasten,
A b b. 2 einen aus dem Zuschnitt nach A b b. 1 hergestellten Kasten,
A b b. 3 zwei aufeinandergestapelte Kästen in Sei-
4<λ tenansicht, ''■'.'■
A b b. 4 einen Teil des Zuschnittes im Bereich einer Biegekante,
A b b. 5 einen Ausschnitt zweier bereits gegeneinander abgebogener Kastenteile mit schlitzförmiger
Perforierung der Biegekante,
Abb. 6 das Biegen mit Hilfe eines Zusatzwerkzeuges,
A b b. 7 bis 9 verschiedene Zustände während des Biegens des Zuschnittes, .
Abb. 10 eine perspektivische Ansicht der Rückwand eines Kastens und eines als Griff dienenden
Zusatzbleches und
Abb. 11 die fertiggestellte Rückwand nach
Abb: 10.
Der Zuschnitt nach A b b. 1 besteht aus verzinktem Stahlblech von etwa 0,5 mm Dicke. Er setzt sich aus
einem Bodenteil 1, Seitenwandteilen 2 und 2', einem die Rückwand bildenden Teil 3, einem die Vorderwand
bildenden Teil 4 und an die Wandteile 2, 2' 3 und 4 angesetzten Lappen zusammen. An die Seitenwände
2,2' sind vorn dreieckförmige Lappen 5, 5'
und hinten trapezförmige Lappen 6, 6' angesetzt, während sich an der Rückwand 3 und an der Vorderwand
4 im wesentlichen rechteckige Lappen 7 und 8 befinden. Zwischen den Wandteilen und zwischen
den Wandteilen und den Lappen befinden sich Perforationsreihen 9. Diese Perforationsreihen sind
beim Zuschnitt nach A b b. 1 durch Rundlöcher
gebildet. In A b b. 4 ist eine solche Perforationsreihe 9 in gegenüber Abb. 1 vergrößertem Maßstab
dargestellt. Die Perforationsreihe 9 besteht aus aneinandergereihten runden Löchern 10. In A b b. 5 ist
eine durch aneinandergereihte Schlitzeil gebildete Perforationsreihe dargestellt.
Bodenteil I und Wandteile 2, 2', 3 und 4 sind durch Sicken versteift. Die* Bodensicken sind mit 12, die
Längswandsicken mit 13, die Rückwandsicken mit 14 und die Vorderwandsicken mit 15 bezeichnet. Während
die Sicken 12, 14 und 15 lediglich zu Versteifungszwecken dienen, haben die Sicken 13 eine zusätzliche
Aufgabe. Der Querschnitt der Sicken ist etwa kreisbogenförmig. Die Sicken haben oben einen
sogenannten Kiemenschnitt 16, d. h., das Blech ist am oberen Ende geschlitzt, so daß dort beim fertigen
Kasten (A b b. 2) waagerechte, bogenförmige Auflagekanten 17 vorhanden sind.
An den Längskanten 18 der Seitenwände 2 und T
sind Falze (angedeutet durch die strichpunktierten Linien 19) vorgesehen. In der Rückwand 3 befindet
sich noch eine als Grill dienende Ausprägung 20, durch die ein nach innen gedruckter Lappen gebildet
ist.
An der Vorderwand sind Ausprägungen 21 zur Befestigung eines Etiketts vorgesehen.
Das Biegen des Kastens ist in den A b b. 7 bis 9 dargestellt. Aus A b b. 7 ist zu ersehen, daß zunächst
die Lappen 5, 5' und 6, 6' etwa rechtwinklig gegenüber den Wandteilen 2,2' aufgebogen werden. Danach
werden die Wandteile 2, 2' gegenüber dem Bodenteil 1 rechtwinklig abgekantet, so daß der in
A b b. 8 dargestellte Zustand entsteht. Zuletzt werden die Vorderwand 4 und die Rückwand 3 aufgebogen
und die an diesen Wänden befindlichen Lappen 7 und 8 um 180° umgebogen. Nach diesem Vorgang
ist der in A b b. 9 dargestellte Zustand erreicht, d. h., der Kasten ist im wesentlichen fertig. Zur gegenseitigen
Absteifung der Seitenwände 2, 2' wird nun noch ein Tragstab 22 angebracht, der die Seitenwände
2, 2' gegeneinander abstützt und durch Schrauben befestigt wird (vgl. Schraubenzieher 23 in
Abb. 9).
Das Biegen des Kastens ist wegen der Perforationsreihen 9 leicht möglich, und zwar ohne Zuhilfenahme
eines Werkzeuges, wenn für den Zuschnitt ein Stahlblech von 0,5 mm Dicke verwendet wird.
Der entsprechend den A b b. 7 bis 9 entstandene Kasten ist auch in Abb. 2, und zwar dort etwas
genauer dargestellt. In Abb. 2 sind auch die bereits erwähnten Auflagekanten 17 zu sehen. Diese Auflagekanten
erlauben ein Übereinanderstapeln der Kästen, wie dies in A b b. 3 dargestellt ist (vgl. dort
insgesamt mit 24 und 25 bezeichnete Kästen). Um nun dieses Stapeln zu ermöglichen, ist die obere
öffnung um ein geringes größer gestaltet als die Bodenfläche des aufzusetzenden Kastens. Aus diesem
Grund sind die Seitenkanten der Wandteile 3 und 4 etwas schräg geschnitten, ebenso die Biegestellen,
um die die Lappen 5,5' und 6, 6' gebogen werden. Man erhält auf diese Weise eine leichte
Konizität des Kastens, wie dies auch aus Abb. 3 zu ersehen ist.
Bei dem bisher beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung bestehen die Perforationsreihen aus
Rundlöchern. Es können aber auch, wie in A b b. 5 dargestellt, Langlöcher oder Schlitze verwendet werden.
Möglichst schmale Schlitze wird man dann verwenden, wenn der Kasten keine Löcher haben soll.
Man kann die Schlitze so ausbilden, daß sie sich beim Abknicken schließen. Es können auch Perforationsreihen
aus Löchern und Schlitzen, gebildet werden, wobei abwechselnd Löcher und Schlitze
aneinandergereiht sind
Sollte ein Biegen von Hand bei der notwendigen
Blechstärke direkt nicht ohne weiteres möglich sein,
• so kann ein Werkzeug gemäß A b b. 6 verwendet
ίο werden. Dieses Werkzeug besteht aus einem Griff 26,
an dem sich mehrere Zinken 27 befinden. Diese Zinken sind flach ausgebildet. Das ganze Werkzeug
kann durch Stanzen aus Blech hergestellt werden. Mit dem Werkzeug (insgesamt mit 28 bezeichnet)
kann das Blech, wie in Abb. 6 dargestellt, erfaßt werden, d. h., es kann annähernd die gesamte abzukantende
Fläche erfaßt werden.
In Abb. 10 ist noch eine besondere Griffausbildung
dargestellt. Der Griff besteht hier aus einem besonderen Blech 29, an dem sich ein Grillteil 30
befindet. An der Biegestelle 9 für den Lappen 7 be-■ findet sich ein Schlitz 31, dessen Länge etwas größer
ist, als die Breite des GrilTteiles 30. Dieser Grilfteil läßt sich deshalb, wie durch den Pfeil 32 angedeutet,
durch den Schlitz 31 hindurchstecken. Nach Umfalten des Lappens 7 um 180° (vgl. Pfeil 33) ist das
Blech 29 an der Kastenrückwand 3 gehalten.
Claims (10)
1. Aus Blech, z. B. verzinktem Stahlblech, bestehender
Lagerkasten, insbesondere Lagersichtkasten mit schräg nach außen geneigter und gegenüber der Rückwand verkürzter Vorderwand,
wobei der Kasten aus einem der Abwicklung des Kastens entsprechenden zusammenhängenden,
den Kastenboden, die Kastenwände, Verbindungslappen und Falzkanten aufweisenden Zuschnitt durch Biegen hergestellt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Biegekanten (9) des Kastens eine z. B. aus Rundlöchern (10) und/
oder Schlitzen (11) bestehende Perforation aufweisen, die so auf die Blechdicke abgestimmt
ist, daß der Blechzuschnitt von Hand biegbar ist.
2. Kasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandteile (2, 2', 3, 4) mit dem
Bodenteil (I) verbunden sind und daß die Verbindungslappen (5, 5', 6, 6', 7, 8) sich an den vorderen
und hinteren Enden der Seitenwände (2,2') bzw. den oberen Enden von Vorder- (4) und
Rückwand (3) befinden. "
3. Kasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzkanten
(19) an den oberen Kanten (18) der Seitenwände (2, 2') vorgesehen sind.
4. Kasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Sicken
und Ausprägungen zur Versteifung vorgesehen sind, und zwar an den Wandteilen (2, 2', 3,4)
senkrecht nach oben verlaufende Sicken (13,14, 15), an der Rückwand (3) eine als Griff dienende
Ausprägung (20) und an der Vorderwand (4) zur Halterung eines Etiketts dienende Ausprägungen
(21).
5. Kasten nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicken (13) in den Seitenwänden
(2, 2') nach innen vorspringen und im Querschnitt etwa kreisbogenförmig sind.
6. Kasten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sicken (13) mindestens an den oberen Enden mit einem Kiemenschnitt (16) enden.
7. Kasten nach einem der vorhergehenden An-Sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwändc
(2, 2') im - Bereich der Sichtöffnung in an sich bekannter Weise durch einen an den Wänden
befestigten Tragstab (22) gegeneinander ab- gestützt sind. .
8. Kasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung
eines Griffes für die Kastenrückwand (3) ein besonders U-förmig abgebogenes Blech (29)
vorgesehen ist, das zwischen der Rückwand (3) und dem an diese angesetzten Lappen (7)
geklemmt ist und einen an der Biegekante (9) vorgesehenen Schlitz (31) nach außen durchgreift.
9. Verfahren zur Herstellung des Zuschnittes für einen Kasten nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Arbeitsgang die Form ausgestanzt
wird, in einem zweiten Arbeitsgang die Prägungen (Sicken) und in einem dritten Arbeitsgang
die Perforationen (10,11) hergestellt werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Biegens eines Kastens nach einem der Ansprüche 1 bis 8
aus dem Zuschnitt, dadurch gekennzeichnet, daß das an den umzubiegenden Wandteilen angreifende
Teil der Vorrichtung als Gabel (28) mit mehreren gegeneinander verschränkten flachen
Zinken (27), die auf das Wandteil äufschiebbar sind, ausgebildet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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