DE1546448C - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dekorpapieren auf der Basis von melaminharzgetränkten
Papieren unter Einsatz von Härtern bzw. Verzögerern.
Derartige Dekörpapiere werden beispielsweise auf Hartpapierunterlagen aufgebracht, und zwar durch
Verpressen in der Wärme, wobei das Harz aushärtet. Dekorpapiere wurden bisher durch Tränken des
^Papiers mit einer Harzlösung, beispielsweise einer Melaminharzlösung in Wasser oder, ,einem organischen
Lösungsmittel, und Verdampfen des Lösungsmittels hergestellt. Anschließend wurden diese Dekorpapiere mit einer meistens harzhaltigen Unterlage bei
einer Temperatur verklebt, bei welcher das härtbare Imprägnierharz ausgehärtet wird.
Sollte die Verwendung einer weiteren Papierschicht (Overlay-Schicht) vermieden werden, dann wurde
bisher auf das imprägnierte Dekorpapier noch eine Harzdeckschicht aufgebracht, und zwar auf die Vorder-
und Rückseite, vorzugsweise durch Tränken. Die Verwendung des gleichen Harzes für die Imprägnierung
und zur Aufbringung der Overlay-Schichten hat sich als unbefriedigend erwiesen. Daher hat
man auch schon zur Erzeugung der Overlay-Schichten Harze verwendet, die sich von den Imprägnierharzen
insofern unterscheiden, als sie beim Verpressen in geringerem Maße fließfähig sind als die Imprägnierungsharze
und außerdem beim Verpressen schneller härten.
Die vorstehend geschilderten Nachteile, die bei der Verwendung desselben Harzes als Imprägnierharz
und als Harz zur Erzeugung der Overlay-Schichten in Kauf zu nehmen sind, gehen darauf zurück, daß es
in diesem Falle schwierig ist, den für die Verpressung optimalen und für das· Fließverhalten des
Papiers in der Presse ausschlaggebenden Kondensationsgrad des Harzes genau einzustellen. Man hat
deshalb, wie erwähnt, für das Imprägnieren die Lösung eines beim Verpressen hochfließfähigen Harzes
verwendet und das imprägnierte Papier anschlie-. ßend, gegebenenfalls nach einer Zwischentrocknung,
in einem zweiten Tränkvorgang mit der Lösung eines beim Verpressen schwächer fließfähigen und schnell
härtenden Harzes, beispielsweise in Folge eines Zusatzes von Härtungsbeschleunigern, beschichtet. Dabei
wurde als Vorteil geltend gemacht, daß diese Papiere auf Grund ihrer zweiten Beschichtung selbstklebend
seien und auf.allen in Frage kommenden Untergrundmaterialien gut kleben, und hervorragende
Oberflächen ergeben.
Dieses doppelseitige Beschichten eines imprägnierten Papiers in einer zweiten Stufe ist jedoch apparativ
umständlich. Ferner ist bei der Durchführung dieser Beschichtung eine Zwischentrocknung erforderlich,
da sonst das zur Erzeugung der Overlay-Schichten aufgebrachte schnell härtende Harz in das Innere
des imprägnierten Papiers eindringen würde.
Es wurde nun gefunden, daß in wirtschaftlicher Weise ausgezeichnete Dekorpapiere auf der Basis
von melaminharzgetränkten Papieren unter Einsatz von Härtern bzw. Verzögerern-nach einem Verfahren
hergestellt werden können, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das in an sich bekannter Weise
mit einer Harzlösung gleichmäßig imprägnierte und eine vorbestimmte Harzmenge enhaltende Papier, gegebenenfalls
nach Einschaltung eines Trocknungsvorganges, mit Härtungsbeschleunigern und/oder
Verzögerungsmitteln derart behandelt wird, daß die Härtuhgseigenschaften der Harzoberflächen so modifiziert
werden, daß beim Heißverpressen des Dekorpapiers mit der Unterlage die Oberseite des Dekorpapiers
rasch zu einer glatten Fläche aushärtet, die Klebseite jedoch langsamer härtet.
Das Imprägnieren kann in an sich bekannter Weise durch einmaliges oder mehrmaliges Tränken vorgenommen
werden. - ' ' Als Harz wird vorzugsweise ein in Lösung gut imprägnierendes, nach Verdunsten des Lösungsmittels
langsam härtendes Harz verwendet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das Papier mit einem langsam härtenden Harz getränkt,
worauf ein Härtungsmittel auf die Seite des Papiers aufgebracht wird, welche die Oberseite des
Papiers bildet. Das Aufbringen erfolgt insbesondere durch Aufsprühen. Auf diese Weise wird ein Dekorpapier
erzeugt, dessen Harzimprägnierung an der Oberseite beim Verpressen schneller aushärtet als
die Harzimprägnierung an der Klebseite, was wiederum ein ausgezeichnetes Fließverhalten des Papiers in
der Presse bedingt.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das Papier mit einem schnell härtenden
Harz getränkt, worauf auf die der Oberseite abgewandte Seite des Papiers, d. h. auf die Klebseite,
ein Verzögerungsmittel aufgebracht, insbesondere aufgesprüht wird. Diese Maßnahme erweist sich darin
als besonders vorteilhaft, wenn in pH-Wert und Säurezahl wechselnde Papierquälitäten aufeinanderfolgend
imprägniert werden sollen. Sieht man sich in einer Fertigungsreihenfolge vor die Notwendigkeit
gestellt, ein sehr härtungsbeschleunigend wirkendes Papier in einem normalhärtenden bis schnellhärtenden
Harzbad zu tränken, so können die für die .Klebseite ansonsten zu erwartenden Nachteile durch
Überhärtung durch die erfindungsgemäße Auftragung eines Verzögerungsmittels verhütet werden.
Aus der deutschen Patentschrift 1 053 303 ist es bekannt, daß man die Verwendung von Overlay-Schichten nicht benötigt, wenn man die harzgetränkten Papiere mit weiterer Kunstharzlösung beschichtet. Dabei ergeben sich jedoch beim Verpressen zur Oberflächenveredelung Schwierigkeiten bezüglich des Kondensatiosgrades der Schichten an der Oberfläche und im Inneren. Dieser Nachteil des bekannten Verfahrens tritt jedoch bei der vorstehend erwähnten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht auf, da in diesem Falle schnell härtende Harze eingesetzt werden, so daß das Harz an der Oberfläche beim Verpressen bereits ausgehärtet ist. Diese Variante ermöglicht eine schnelle Anpassungsmöglichkeit an die verschiedenartig härtungsbeeinflussenden Wirkungen unterschiedlich hergestellter sowie verschiedenartig eingefärbter und bedruckter Papiersorten und stellt vor allem bei der Imprägnierproduktion kleiner Mengen schnell wechselnder Papierqualitäten einen bemerkenswerten technischen Fortschritt dar. . " · '
Aus der deutschen Patentschrift 1 053 303 ist es bekannt, daß man die Verwendung von Overlay-Schichten nicht benötigt, wenn man die harzgetränkten Papiere mit weiterer Kunstharzlösung beschichtet. Dabei ergeben sich jedoch beim Verpressen zur Oberflächenveredelung Schwierigkeiten bezüglich des Kondensatiosgrades der Schichten an der Oberfläche und im Inneren. Dieser Nachteil des bekannten Verfahrens tritt jedoch bei der vorstehend erwähnten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht auf, da in diesem Falle schnell härtende Harze eingesetzt werden, so daß das Harz an der Oberfläche beim Verpressen bereits ausgehärtet ist. Diese Variante ermöglicht eine schnelle Anpassungsmöglichkeit an die verschiedenartig härtungsbeeinflussenden Wirkungen unterschiedlich hergestellter sowie verschiedenartig eingefärbter und bedruckter Papiersorten und stellt vor allem bei der Imprägnierproduktion kleiner Mengen schnell wechselnder Papierqualitäten einen bemerkenswerten technischen Fortschritt dar. . " · '
Auch kann nach einer anderen Ausführungsform beim erfindungsgemäßen Verfahren das Tränken mit
einem Harz mittlerer Härtungsgeschwindigkeit — einem normalen Harz — durchgeführt und das unterschiedliche
Verhalten auf der Ober- und Unterseite des Papiers herbeigeführt werden durch Besprühen
der Oberseite mit einem Härtungsmittel und Besprühen der Verklebungsseite des Papiers mit einem
Verzögerungsmittel, wobei das Besprühen oder Auf-
bringen nacheinander oder gleichzeitig erfolgen kann.
Die Tränkung kann auf beliebige Weise, z. B. durch Durchführen durch eine Lösung oder auf andere
Weise in einstufiger oder mehrstufiger Weise vorgenommen werden.
Das Aufbringen des Härtungsmittels oder Verzögerungsmittels geschieht auf bekannte Weise; bevorzugt
ist das Aufdüsen auf ein bewegtes Papier derart, daß durch die Schnelligkeit der Bewegung des
Papiers durch den Aufdüsraum die Dosierung des aufgebrachten Härtungsmittels oder Verzögerungsmittels erfolgt.
Da nach der Erfindung nur die eine Seite des beharzten Papiers mit einem Härter oder Verzögerer
behandelt werden soll, d. h. ein Papier geschaffen werden soll, das auf der einen Seite andere Eigenschaften
bezüglich der Härtung hat als auf der anderen Seite, so kommt für das Aufbringen des Härtungsmittels oder Verzögerungsmittels freilich ein Durch-
führen durch eine Lösung dieses Mittels nicht in Frage.
Wesentlich für die Erfindung ist das Tränken des Papiers in an sieh bekannter Weise und Änderung
der Härtungseigenschaften des Harzes an der einen Oberfläche bzw. den an diese Oberflächen angrenzenden
Schichten ohne Änderung der Harzeigenschaften des gesamten Harzes im Papier, was durch
Aufbringen eines Härtungsbeschleunigers auf die eine Seite, nämlich die Oberseite des Papiers, oder/
und die Aufbringung eines Verzögerungsmittels auf die Verklebungsseite — je nach der Wahl eines
schnell härtenden oder weniger schnell härtenden, in jedem Falle aber gut imprägnierenden Tränkharzes —
erreicht wird.
Das Verfahren der Erfindung hat gegenüber dem bekannten Verfahren nicht nur den Vorteil der Vermeidung
der verhältnismäßig schwierig durchzuführenden Beschichtung nach der Tränkung, sondern
auch den Vorteil, daß für das Imprägnieren bzw. Tränken des Papiers dasjenige Harz verwendet werden
kann, das diesen Aufgaben — rasche, vollständige und gleichmäßige Durchdringung bei vorbestimmbarem
Harzauftrag auf die Faser — am besten \j genügt, wobei das Verhalten des Harzes nach dem
Imprägnieren und zwar unter Schaffung eines beharzten Papiers mit verschiedenem Härteverhalten
auf der einen und der anderen Seite, einfach und ohne schwierige Apparaturen durchgeführt wird
durch Aufbringen eines Härtungsmittels oder/und Verzögerungsmittels derart, daß beide Seiten voneinander
verschiedene Verhaltenseigenschaften bekommen.
Ein weiterer Vorteil ist der, daß ein relativ langsam härtendes Harz verwendet werden kann, das
sich für die Tränkung in der Wanne verhältnismäßig lange ohne Änderungen aufbewahren läßt, da das
Härtungsverhalten nach der Erfindung eben durch nachträgliches Behandeln des schon imprägnierten
Papiers erreicht wird.
Ein weiterer Vorteil ist der, daß die guten Klebeeigenschaften
des Tränkharzes zur Auswirkung kommen und nicht durch eine aufgetragene schnell härtende
Schicht »abgedeckt« werden.
Bei dem Vorgehen nach der Erfindung ergeben sich sowohl gute Oberflächen als auch gute Harzimprägnierung
im Inneren des Papiers, ohne daß wolkige, zum Beispiel gefärbte Papiere bzw. Papiere
mit mattfleckiger Oberfläche entstehen.
Dies alles wird durch das gute vollständige Imprägnieren mit einem und demselben Harz erreicht,
wobei die guten Klebeeigenschaften gegebenenfalls durch einen aufgebrachten Verzögerer ebenso eingestellt
werden können wie die guten Härtungseigenschaften zur Erzielung einer glatten, glänzenden
Oberfläche durch den aufgebrachten Härtungsbeschleuniger.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Dekorpapieren auf der Basis von melaminharzgetränkten
Papieren unter Einsatz von Härtern bzw. Verzögerern, dadurch gekennzeichnet, daß
das in an sich bekannter Weise mit einer Harzlösung gleichmäßig imprägnierte und eine vorbestimmte
Harzmenge enthaltende Papier, gegebenenfalls nach Einschaltung eines Trocknungsvorganges,
mit Härtungsbeschleunigern und/ oder Verzögerungsmitteln derart behandelt wird, daß die Härtungseigenschaften der Harzoberflächen
so modifiziert werden, daß beim Heißverpressen des Dekorpapiers mit der Unterlage
die Oberseite des Dekorpapiers rasch zu einer glatten Fläche aushärtet, die Klebseite jedoch
langsamer härtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier mit einem langsam
härtenden Harz getränkt und ein Härtungsmittel auf die Seite aufgebracht wird, welche die Oberseite
des Papiers bildet, wobei das Aufbringen insbesondere durch Aufsprühen durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier mit einem schnellhärtenden
Harz getränkt und auf die Klebseite ein Verzögerungsmittel aufgebracht wird, wobei
das Aufbringen insbesondere durch Aufsprühen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier mit einem normalen
Harz getränkt wird und sowohl ein Härtungsmittel auf die Oberseite als auch ein Verzögerungsmittel
aus die Verklebungsseite des Papiers nacheinander oder gleichzeitig aufgebracht werden.
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