DE1546126C3 - Entlackung von zu entzinnenden Weißblechabfällen - Google Patents
Entlackung von zu entzinnenden WeißblechabfällenInfo
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Description
3 4
Diäthylenglykolmonobutyläther ist zwar in Laugen- Beispiel 1
zusammensetzungen, wie sie bei elektrolytischen Ent-
zusammensetzungen, wie sie bei elektrolytischen Ent-
zinnungsverfahren in alkalischem Medium eingesetzt 200 g lackierte Weißblechabfälle mit 0,54% Sn
werden, nur beschränkt löslich; die Löslichkeit von werden in einem geeigneten Glas- bzw. Eisengefäß
Diäthylenglykolmonobutyläther in solchen Entzin- 5 2 Stunden mit 2 1 Entlackungslösung, die 20 g Diäthynungslaugen
gestattet es dennoch, diejenigen Mengen lenglykolmonobutyläther und 2 g Ätznatron im Liter
an Diäthylenglykolmonobutyläther in den Laugen zu enthält, bei 800C behandelt. Nach der Entlackung
lösen, die für eine vollständige Entlackung lackierter wurden die Weißblechabfälle durch 1 '/S-stündige BeWeißbleche
erforderlich sind. Die Entlackung mit handlung mit einer Lauge, die 50 g NaOH/1 und
Hilfe von Diäthylenglykolmonoalkyläthern bei elektro- io 15 g NaNO2/l enthielt, entzinnt. Der Restzinngehalt
lytischen Entzinnungsverfahren in alkalischem Medium des entzinnten Eisenbleches betrug 0,15% Sn.
ist deshalb besonders wirtschaftlich, da weder zusatz-
ist deshalb besonders wirtschaftlich, da weder zusatz-
liehe Investitionen noch weitere Verfahrensschritte Vergleicnsversucn
bzw. zusätzliche Arbeitszeiten benötigt werden. 200 g lackierte Weißblechabfälle mit 0,54% Sn
Bei diesem einstufigen Verfahren mußte es den 15 wurden ohne Behandlung mit einer Entlackungslösung
Fachmann besonders überraschen, daß nicht nur die wie im Beispiel 1, also ohne Verwendung von Diäthygeringe
Menge an Diäthylenglykolmonoalkyläthern lenglykolmonobutyläther, direkt entzinnt. Der Restwirksam ist, sondern daß darüber hinaus die Elektro- zinngehalt des entzinnten Eisenbleches betrug 0,36% Sn.
lyse nicht behindert wird, sei es durch Oxydation des
Entlackungsmittels, sei es durch Ausfällungen oder 2° Beispiel 2
durch Potentialverschiebungen an der Kathode, wie
durch Potentialverschiebungen an der Kathode, wie
dies z. B. von oberflächenaktiven Verbindungen aus 2,5 kg lackierte Weißblechabfälle mit 0,54% Sn wer-
der Polarographie bekannt ist. den in einem Eisenkorb in ein eisernes Entzinnungsbad
Die erfindungsgemäße Lehre konnte der USA.- (Inhalt 47 1), in dem eine Lauge (100 g NaOH/1,
Patentschrift 2 710 843 nicht entnommen werden, da 25 70 g Na,CO3/l und 7 g Diäthylenglykolmonobutyl-
entsprechend dem Gegenstand dieser Patentschrift mit äther/1) umgepumpt wird, gebracht. Der mit lackierten
Siloxan-Harzen überzogene verzinnte Bleche mit prak- Weißblechabfällen gefüllte Eisenkorb ist während der
tisch wasserfreien Alkylglykol-Verbindungen entlackt Elektrolyse die Anode, während zwei Eisenbleche
werden. Das Arbeiten in wäßriger Phase, die Entzin- Kathode sind. Nach 2stündiger Elektrolyse (Strom-
nung des Weißblechs und die Wiedergewinnung des 3o dichte: 11 Amp./m2 Kathodenfläche) bei 8O0C betrug
Zinns ist nicht Gegenstand dieser Patentschrift. der Restzinngehalt der ursprünglich lackierten Blech-
Die USA.-Patentschrift 3 168 477 betrifft zwar eben- abfalle 0,05 % Sn.
falls die Entlackung von Weißblechabfällen bei der . . , ,
zweistufigen alkalischen chemischen Entlackung. Ent- Vergleicnsversucn
sprechend dieser Patentschrift werden aber Lösungen 35 Es wurde gemäß Beispiel 2, jedoch ohne Diäthylen-
zum Entlacken verwendet, welche kondensierte aro- glykolmonobutyläther gearbeitet. Nach 2stündiger
matische Ringsysteme, vorzugsweise solche mit zwei Elektrolyse betrug der Restzinngehalt 0,46% Sn.
Ringen, und geringe Mengen einer oberflächenaktiven
Ringen, und geringe Mengen einer oberflächenaktiven
Substanz, die sowohl Netz- als auch Emulgiereigen- Beispiel 3
schäften hat, verwendet. Das Hauptgewicht dieser 4°
schäften hat, verwendet. Das Hauptgewicht dieser 4°
Patentschrift liegt auf der Verwendung von Naphthalin 2,5 kg lackierte Weißblechabfälle mit 0,73 % Sn
und seiner mono- und polyalkylierten Verbindungen. wurden, wie im Beispiel 2 angegeben, verarbeitet; die
Diese behindern aber die Abscheidungen des Zinns Lauge enthielt jedoch an Stelle von 7 g Diäthylen-
bei der nachfolgenden Elektrolyse. Gegenüber der glykolmonobutyläther 20 g Diäthylenglykolmono-Lehre
dieser Patentschrift besteht die erfindungsgemäß 45 methyläther pro Liter. Nach 2stündiger Elektrolyse
zu verwendende Lösung aus weniger Komponenten, betrug der Restzinngehalt der ursprünglich lackierten
und es ist sichergestellt, daß diese Lösung nicht nur bei Blechabfälle 0,02% Sn.
dem zweistufigen Entzinnungsverfahren, sondern auch v ,
bei dem einstufigen der Direktelektrolyse eingesetzt Vergleicnsversucn
werden kann. 50 Es wurde gemäß Beispiel 3, jedoch ohne Diäthylen-
werden kann. 50 Es wurde gemäß Beispiel 3, jedoch ohne Diäthylen-
Der Gegenstand vorliegender Erfindung soll durch glykolmonomethyläther gearbeitet. Nach 2stündiger
die folgenden Beispiele noch näher erläutert werden. Elektrolyse betrug der Restzinngehalt 0,31 % Sn.
Claims (1)
1 2
bei Temperaturen zwischen 50 und 1000C auf das
Patentanspruch: lackierte Weißblech einwirken zu lassen.
Die Einwirkungszeit .hängt aber nicht nur von der
Verwendung einer Lösung, die aus Natrium- Temperatur, sondern auch von dem Rest des in den
hydroxid und/oder Natriumcarbonat, 0,1 bis 2 Ge- 5 obengenannten Lösungen enthaltenen Diäthylengly-
wichtsprozent an Verbindungen der allgemeinen kolmonoalkyläthers und der zu entfernenden, auf dem
Formel . Weißblech befindlichen Lacksorte ab. Für die Lackie-
HOCaH4OC2H4OR, rungen von; Weißblechabfällen werden nämlich die
verschiedensten Lacksorten, wie-beispielsweise PoIy-
wobei R einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoff- io. vinylchlorid-, Epoxidharz-, Phenolharz-, Alkydharz-,
atomen bedeutet, Rest Wasser besteht, für die modifizierte Alkydharzlacke, ferner auch Mischharz-
Entlackung von zu entzinnenden Weißblechabfäl- . lacke, mit und ohne Pigmenten, verwendet,
len, wobei die Entzinnung und die Rückgewinnung Bei der Anwendung der Erfindung erfolgt eine der-
des Zinns in an.sich bekannter Weise durchgeführt artige physikalische und chemische Beeinflussung der
werden. · · 15 Lacküberzüge, daß die vorgenannten Lacke nach ausreichender
Einwirkungszeit aufquellen und sich in den
meisten Fällen vom Weißblech lösen. Hierdurch wird
erreicht, daß die eigentlichen Entzinnungsmedien ungehindert und voll auf die Zinnauflage der Eisenbleche
Für die Herstellung von metallischem Zinn spielt 20 einwirken können.
neben der Verhütung von Zinnerzen die Wiederge- Beispiele der erfindungsgemäß zu verwendenden
winnung des Metalls aus Abfällen von verzinntem Diäthylenglykolmonoalkyläther sind die Methyl-,
Eisenblech, sogenanntem Weißblech, eine wesentliche Äthyl-, Propyl- und Butyläther. Diäthylenglykolmono-
Rolle. butyläther (Butyldiglykol) weist von den genannten
Die Wiedergewinnung des Zinns aus Weißblech- 25 Diäthylenglykolmonoalkyläthern die besten Entlak-
abfällen, die früher nach dem Chlorentzinnungsver- kungseigenschaften auf.
fahren erfolgte, wird heute im wesentlichen einstufig Bei gleichem Gehalt an Diäthylenglykolmonoalkylnach
dem elektrolytischen Verfahren in alkalischem äther steigt die Entlackungsfähigkeit mit der Laugen-Medium
oder zweistufig durch Ablösen des Zinns mit konzentration. Es ist deshalb zweckmäßig und bevor-Hilfe
von Natronlauge in Gegenwart von Oxydations- 30 zugt, mit Lösungen zu arbeiten, welche etwa 2 bis 150 g
mitteln und anschließender elektrolytischer Abschei- Natriumhydroxid/1 enthalten. Wäßrige Lösungen von
dung des Zinns durchgeführt. Diäthylenglykolmonoalkyläther weisen gegenüber Die Entzinnung von lackierten Weißblechabfällen alkalischen Lösungen von Diäthylenglykolmonoalkylnach
den eben genannten Verfahren ist gegenüber der äther ebenso wie entsprechende alkalische Lösungen
Verarbeitung von nicht lackierten, verzinnten Eisen- 35' ohne Diäthylenglykolmonoalkyläther praktisch keine
blechen, je nach Lackauftrag, zum Teil mit erheblichen bzw. wesentlich schlechtere Entlackungswirkung auf.
Nachteilen verbunden. Die erfindungsgemäße Verwendung der Lösungen So müssen bei der unmittelbaren Entzinnung von kann sowohl beim zweistufigen wie beim einstufigen
lackierten Weißblechabfällen, ohne geeignete Vorbe- Entzinnungsverfahren erfolgen. Beim zweistufigen
handlurig, schlechtere Entzinnung, damit zwangsweise '4° Verfahren werden die lackierten Weißblechabfälle zuverbunden
schlechtere Schrottqualitäten, zusätzlicher erst mit der Natriumhydroxid und/oder Natriumcarbo-Verbrauch
an Oxydationsmitteln und nicht zuletzt nat enthaltenden Lösung behandelt. Dabei war es für
höherer Aufwand an Zeit und Energie in Kauf ge- den Fachmann überraschend, daß bereits derartige
nommen werden. - ■ ; außerordentlich verdünnte Lösungen genügen, den
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, 45 Lack so weit anzugreifen, daß er die in einer zweiten
ein Verfahren zu schaffen, welches es ermöglicht, Stufe erfolgende alkalische Entzinnung in Gegenwart
Lackschichten vom Weißblech abzulösen und dadurch von Oxydationsmitteln, der eine Elektrolyse der Stansowohl
im einstufigen wie im zweistufigen Verfahren natlösungen zur Wiedergewinnung des Zinns nachgeeine
günstigere Entzinnung und einen höherwertigen schaltet ist, ermöglicht. Es ist zweckmäßig, die Kon-Schrott
sicherzustellen. . 5° zentration der erfindungsgemäß zu verwendenden Ent-Erfindungsgemäß
gelingt dies durch die Verwendung lackungslösung an Lauge möglichst niedrig zu halten,
einer Lösung, die aus Natriumhydroxid und/oder um ein vorzeitiges Ablösen von Zinn zu vermeiden.
Natriumcarbonat, 0,1 bis 2 Gewichtsprozent an Ver- Besonders vorteilhaft ist jedoch der Einsatz der erfinbindungen
der allgemeinen Formel dungsgemäßen Lösungen für die einstufige elektro-'
. ' 55 lytische Entzinnung in alkalischem Medium. Da bei
HOC2H4OC2H4OR, den üblichen Ausführungsformen der elektrolytischen
Entzinnungsverfahren in alkalischem Medium Ent-
wobei R einen Alkylrest mit 1 bis 4 kohlenstoff- zinnungszeiten von 2 und mehr Stunden benötigt
atomen bedeutet, Rest Wasser besteht, für die Ent- werden, wird beispielsweise durch Zusatz von bis' zu
lackung von zu entzinnenden Weißblechabfällen, wo- 6o etwa 0,7 Gewichtsprozent Diäthylenglykolmonobutyl-
bei die Entzinnung und die Rückgewinnung des Zinns äther zu den Entzinnungslaugen während der Elektro-
in an sich bekannter Weise durchgeführt werden. lyse bei etwa 8O0C innerhalb 2 Stunden, vielfach genügt
Es ist von besonderem Vorteil, die Einwirkung bei bereits Y2 Stunde, eine vollständige Entlackung der
erhöhten Temperaturen vorzunehmen, da hierbei die einzelnen lackierten Weißblechabfälle erzielt. Da die
Einwirkungszeit erheblich herabgesetzt werden kann. 65 Diäthylenglykolmonoalkyläther während der Elektro-
Insbesondere hat es sich als zweckmäßig erwiesen, lyse nicht angegriffen werden, muß nur die für die
Natriumhydroxid und/oder Natriumcarbonat enthal- eigentliche Entlackung benötigte Menge an Diäthylen-
tende Lösungen von Diäthylenglykolmonoalkyläthern glykolmonoalkyläther laufend zugeführt werden.
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